An der Kreuzung mitten in Herkenrath soll eine Stichstraße zum Einkaufszentrum führen, auf der Ecke ein Wohn- und Geschäftshaus gebaut werden. Foto: Thomas Merkenich

Mit einem „Sachstandsbericht Verbrauchermarkt Herkenrath“ für den Planungsausschusses macht die Stadtverwaltung deutlich, dass sie das Projekt für die Nahversorgung im Stadtteil mit Hochdruck betreibt. Zugleich kritisiert sie die Pläne der Investoren – was diese zurückweisen und mit eigenen Vorwürfen kontern. Umstritten ist vor allem ein Wohn- und Geschäftshaus an der Zufahrt zum künftigen Einkaufszentrum.

Mit der Schließung des kleinen Hetzenegger-Marktes in Herkenrath war die Versorgung des Stadtteils endgültig zu einem hochbrisanten politischen Thema geworden. Die CDU lässt keine Gelegenheit zur Kritik aus, die Stadtverwaltung verweist auf intensive Verhandlungen, um schwierigen Themen wie zum Beispiel die Entwässerung nach mehr als einem Jahrzehnt Planungszeit endlich zu lösen. Doch mit einem neuen Sachstandsbericht löst sie nun selbst Irritationen aus.

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Das Kernproblem, der Aufteilung der künftigen Entwässerungssysteme zwischen Stadt und den privaten Investoren des Einkaufszentrums, hängt demnach weiter in der Luft. Zwar liegen die Gutachten inzwischen vor, so die Stadt. Die Gespräche mit der Unteren Wasserbehörde beim Kreis sind aber erst für Anfang März terminiert. Und davon hänge der gesamte Fortgang des Planverfahrens ab.

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Markus Hetzenegger schließt seinen kleinen Supermarkt in Herkenrath Ende August endgültig. Gleichzeitig arbeitet der Kaufmann beharrlich daran, seinen mehr als zwölf Jahren alten Plan für einen modernen Supermarkt (und einiges mehr) im Ortskern doch noch zu verwirklichen. Wo es klemmt und welche „Hausaufgaben“ er selbst, aber auch die Stadt noch erledigen müssen, haben wir uns genau erklären lassen.

Zudem fordere der Kreis vom Investor ein zusätzliches Versickerungsgutachten. Aber wenn soweit alles gut laufe könnte die Offenlage des B-Plans im Sommer stattfinden.

Wohn- und Geschäftshaus rückt in den Fokus

Dann verweist die Stadtverwaltung jedoch (in der Vorlage für den öffentlichen Teil der Ausschusssitzung) auf ein verbundenes Bauprojekt der Investoren, mit kritischen Töne, die in der Öffentlichkeit ungewöhnlich sind.

Über das eigentliche Nahversorgungszentrum hinaus planen die Investoren in der Tat seit langem ein Wohn- und Geschäftshaus, auf dem Eckgrundstück der Straße „Straßen“ und der geplanten Zufahrt mitten in Herkenrath.

Hintergrund: Im Nahversorger-Zentrum geplant sind ein Hetzenegger-Edeka-Markt mit 2000 Quadratmeter Verkaufsfläche. Deutlich mehr als im Stammgeschäft in Sand mit 1200 Quadratmetern. Hinzu kommen der Discounter mit 1000 qm, ein Drogeriemarkt mit 600 qm, eine Apotheke, Post, Bäcker und Außenterasse. Zufahrten, Parkplätze, etc.

Die Investoren, so die Stadt, verfolgten mit diesem Gebäude „zum Teil durchaus maximale bauliche Zielsetzungen (…) bei der Realisierung von viel Bruttogeschossfläche“. Kritisch sehe die Verwaltung, dass die Pläne eine „sehr hohe Grundstücksausnutzung“, eine „hoch aufragenden Silhouette“ und eine „nahezu vollständige Grundstücksversiegelung“ beinhalteten.

Die zuletzt gestiegenen Baukosten belasteten das Gesamtprojekt, daher wollten die Investoren über das Wohn- und Geschäftshaus die Wirtschaftlichkeit der gesamten Investitionen wieder verbessern, schreibt die Verwaltung in der Vorlage.

Grundsätzlich seien sich Stadt und Investoren einig, dass es Sinn machen würde, das Wohn- und Geschäftshaus gesondert vom Nahversorgungszentrum zu bearbeiten. Für diesen kleinen Teilbereich könnte im Juni ein separater Aufstellungsbeschluss vorgelegt werden. Doch auch die Gespräche darüber, so die Stadt, „seien herausfordernd“.

Die Investoren im Hintergrund

Aussagen, die bei den Betroffenen auf Verwunderung und Verärgerung stoßen. Die Investoren, das sind neben der Kaufmannsfamilie Markus Hetzenegger vor allem Josef Hey und Michael Hey, die Geschäftsführer der Simmel Immobilien GmbH & Co. KG. Das Unternehmen hat seinen Sitz in Kürten-Dürscheid, ihm gehört auch das Schlüsselgrundstück an der Zuwegung zum künftigen Einkaufszentrum.

2016 hatten die Heys und Hetzenegger „einen losen Verbund“ gebildet, der sich angesichts der wachsenden (wirtschaftlichen) Schwierigkeiten zuletzt verstärkt habe, berichtet Bernhard Clemens, der als Berater mit an Bord ist und für die Investoren als Sprecher auftritt.

Hintergrund: Die Simmel Immobilien GmbH & Co. KG baut u.a. Lebensmittelmärkte. So war Josef Hey für die Errichtung des EDEKA-Marktes in Dürscheid verantwortlich, der innerhalb von drei Jahren realisiert wurde. Bereits 2003 hatten die Hetzeneggers ihr Hauptgeschäft in Sand gemeinsam mit Josef Hey gebaut, ebenfalls in drei Jahren.

Simmel habe das Grundstück gekauft, um längs der Straße „Straßen“ ein Wohn- und Geschäftshaus zu bauen. Mit Blick auf die mehrfach geänderte Zuwegung zum Einkaufszentrum habe man die Pläne angepasst, um für die Nahversorgung eine Lösung zu finden.

Zu groß, zu hoch, zu dicht?

Das Volumen dieses Gebäudes, betonen die Investoren, sei schon 2016 im Aufstellungsbeschluss enthalten gewesen, und in Abstimmung mit der Stadt mehrfach verkleinert worden. Zweimal habe man das Projekt im Gestaltungsbeirat vorgestellt, der es zum Schluss „für passend befunden“ habe, ohne weitere Wünsche. Daher, so die Investoren, verwunderten sie die kritischen Töne in der Verwaltungsvorlage.

Die Bezeichnung „hochaufragende Silhouette“ sei „irreführend und unangebracht“. Denn tatsächlich werde das Gebäude niedriger geplant als andere Gebäude im Kreuzungsbereich der Straßen „Ball“ und „Straßen“. Der Neubau wirke nur deshalb optisch so hoch, weil das Gelände nach hinten stark abfalle – wodurch das Kellergeschoss sichtbar werde.

Die Stadtverwaltung widerspricht: Der Gestaltungsbeirat habe bei seiner letzten offiziellen Befassung 2019 angeregt, das Gebäude stärker in die Landschaft einzubinden und den Übergang zur Landschaft weicher zu gestalten. Der aktuelle Entwurf greife wichtige Anregungen der Verwaltung noch nicht auf.

Entgegengesetzt beurteilen beide Seiten auch den Grad der Versiegelung des Grundstücks. Die Investoren versichern, es werde nur zur Hälfte versiegelt. Und das sei lediglich zehn Prozent mehr, als es bei der ursprünglichen, inzwischen abgerissenen Bebauung der Fall gewesen sei. 

Die Stadt hält dem entgegen, dabei rechneten die Investoren einen Teil im Südosten des Grundstücks mit ein, der nicht einbezogen werden dürfe. Das geplante Gebäude nehme einschließlich der Stellplatzanlagen das Eckgrundstück nahezu vollständig ein. 

Auf dem freien Grundstück „Straßen 80“ soll das Wohn- und Geschäftshaus gebaut werden, im Hinterland das Einkaufszentrum.

Die Grundstücke der Nachbarn

Ein weiterer Kritikpunkt der Investoren: Sie hätten der Stadt schon 2016 angeboten, selbst die notwendige Fachgutachten einzuholen, um Zeit zu sparen. Dieses Angebot habe die Stadt jedoch erst kürzlich, nach acht Jahren, angenommen. Das bestätigt die Stadt zwar, wendet aber ein, dass die Gutachten üblicherweise gebündelt vom Planungsamt beauftragt werden, ein wesentlicher Zeitverlust werde dadurch nicht verursacht.

Knackpunkt jedoch, darauf weist die Stadt erneut hin, sei die Verfügbarkeit von Grundstücken für die Entwässerung der Bauvorhaben. Dafür müssten die Investoren selbst sorgen, die Stadt könne dabei nur unterstützen.

Genau das, wenden die Investoren ein, leiste die Stadt nicht, im Gegenteil. Sie selbst seien ortsverbunden und hätte gerade erst eine Lösung mit zwei Nachbarn gefunden. Doch dann seien Vertreter der Stadt vor Ort „unsensibel“ aufgetreten und hätten diese Lösung erst kürzlich erneut belastet.

Der Ausschuss debattiert – öffentlich und nicht-öffentlich

Nach wie vor seien die Investoren optimistisch, betont ihr Sprecher Clemens. Der gesamte Prozess sei jedoch „extrem unbefriedigend“. Die von der Stadt versprochene hohe Priorität sei nicht wirklich erkennbar. Eine intransparente Kommunikation der Stadt (etwa beim Thema Entwässerung) die lange Weigerung, externe Hilfe anzunehmen und lange Arbeitszeiten bei einzelnen Schritten, verzögerten das Projekt kontinuierlich.

Eine Bitte der Investoren, das Projekte selbst im Planungsausschuss vorstellen zu dürfen, sei abgelehnt worden. Das bestätigt die Stadt: eine detaillierte Befassung mit Teilaspekten des Bebauungsplans könne im Ausschuss aus Zeitgründen nicht erfolgen. Weitere Details könnten jedoch im nicht-öffentlichen Teil der Sitzung erläutert werden.

Das Thema steht am 6. März im Stadtentwicklungs- und Planungsausschuss auf der Tagesordnung, ab 17 Uhr im Rathaus Gladbach.

Dokumentation

Sachstandsbericht Verbrauchermarkt Herkenrath

Journalist, Volkswirt und Gründer des Bürgerportals. Mail: gwatzlawek@in-gl.de.

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24 Kommentare

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  1. Mich würde mal interessieren warum der Edeka-Markt überhaupt geschlossen wurde.
    So klein war der doch gar nicht, Parkplatzsituation auch entspannt.
    Bäckerei integriert, OK, 50 Meter zum Getraenkeshop.
    Kein gutes Verhältnis zum Eigentümer? Zu hohe Miete?

    Weiß jemand mehr?

    Dirk Greinus

      1. Nee, liebe Redaktion,
        Hetzenegger hat den Markt geschlossen um die Stadt unter Druck zu setzen.
        Zu hohe Mietkosten mögen auch eine Rolle gespielt haben.
        Der Markt in Herkenrath war doch kein Tante Emma Laden, ein ausgewachsener Supermarkt mit Vollsortiment. Wieviel qm?

        OK, Investitionen zu tätigen fällt leichter wenn man Eigentümer der Immobilie ist. War wohl am Standort Herkenrath nicht möglich.

        Den Standort auf der Feuchtwiese halte ich für völlig ungeeignet.
        Die Wiese speichert Regenwasser und gibt sie wieder ab.
        Wenn das kanalisiert wird dann klatscht das Wasseraufkommen bei Starktregen bis Immekeppel runter.

        Dirk Greinus

      2. „Hetzenegger hat den Markt geschlossen um die Stadt unter Druck zu setzen.“

        Woher wissen Sie das?

      3. Erst fragen Sie, warum der Laden geschlossen wurde, dann bekommen Sie die Antwort vom verantwortlichen geliefert um diesen dann andere Absichten zu unterstellen.

        Wenn der Laden in Herkenrath super rentabel gewesen wäre, hätte Herr Hetzenegger sicherlich sich nicht das kaufmännische Risiko mit Neubau aufgehalst.

  2. Lieber Herr Schneider,
    das Hauptargument ist nicht die Verkehrsbelastung sondern die vollkommene Überdimensionierung des Bauprojekts.
    Dies wird auch durch das aufmerksame Lesen der Kommentare dieses Beitrags ersichtlich.
    Vielfach wird ja auch auf alternative Möglichkeiten hingewiesen.
    Umbau der bestehenden Gebäude. Bolzplatz auf die Fläche verlegen die derzeit für die Märkte angedacht ist. Die freigewordene Fläche sinnvoll in ein Neubauprojekt einbeziehen.
    Somit könnte beiden Lagern gerecht werden. Nachversorger wieder vorhanden. Keine Überdimensionierung. Keinen Eingriff in wichtige Naturflächen des Dorfs. Keine Gefährdung des Naturschutzgebiets Volbach.
    Zentrale Lage für alle die gerne aus ideologischen Einstellungen nicht das Auto zur Anfahrt benutzen wollen. Eingrenzung des Vermüllens des Orts Zentral in Schulnähe da die Hauptbelastung auch von den Schülern ausgeht.
    Vorbildlich wäre es wenn man sich somit in der Mitte treffen würde und nicht eine Seite ihre Vorstellungen durchsetzen.
    Dies sollte aus meiner Sicht dingend angestrebt werden damit alle Bewohner und Nachbarn Herkenraths mit dem Ergebnis zufrieden sein können. Man trifft sich ja bekanntlich immer in der Mitte.
    Gott bewahre das nachher noch die Gelbbauchunke die Volbach hochgeleicht kommt und ein akzeptables Ergebnis für alle in weite Ferne entschwindet.

  3. Die Bedenken bezüglich der Überdimensionierung des Bauvorhabens in Herkenrath sind durchaus verständlich, insbesondere vor dem Hintergrund der zunehmenden Knappheit von Grünflächen im Stadtgebiet. Die aktuelle Tendenz, Immobilien auf maximalem Raum zu errichten, trägt bereits dazu bei, das Ortsbild in einigen Bereichen der Stadt weniger attraktiv zu gestalten.
    Wäre es nicht eine mögliche alternative die Umnutzung der bestehenden Immobilie des Getränkemarkts in Betracht zu ziehen. In Anbetracht ihres wahrscheinlich fortgeschrittenen Alters und der möglichen Notwendigkeit einer Sanierung könnte diese Fläche neu gestaltet werden. Durch die Umgestaltung könnte nicht nur ausreichend Platz für einen Supermarkt geschaffen werden, sondern auch zusätzlicher Wohnraum integriert werden, was zu einer effizienteren Nutzung der vorhandenen Flächen führen würde.

  4. Lieber Herr Fischer, lieber Herr Hans oder Herr Peter oder Herr Nachname,
    sehen Sie es mir nach, dass ich nicht auf die Idee gekommen bin, dass jemand – auch noch mit dem Fahrrad – von Herkenrath zur Kürtener Str. fährt, vorbei an dem auf halber Strecke liegenden Sander Supermarkt. Sportlich gesehen ist das sicher nachvollziehbar, aber darum geht es hier nicht.
    Zur Notwendigkeit eines Supermarktes: Sowohl in der Stadtplanung als auch bei Investoren wird die Sinnhaftigkeit eines Supermarktes nicht per Würfel entschieden, sondern nach Richtwerten, sprich Einwohnerzahlen bzw. potenziellen Kunden.
    Für Herkenrath besteht demnach ein Bedarf.

    Das Hauptargument der Gegner ist die Verkehrsbelastung. Unbestritten ist die L289 überlastet. Das ist sie mit und ohne Supermarkt. Folgt man den Gegnern, wird die Verkehrsbelastung deutlich steigen. Nach meiner Meinung ist diese Behauptung nicht haltbar. Deshalb die Frage: Kaufen die zukünftigen Kunden jetzt nichts ein? Eher unwahrscheinlich. Wo also kaufen sie ein? Die Antwort ist einfach. Ein eher geringer Teil in Dürscheid, ein größerer Teil in Sand, natürlich auch bei Aldi und Lidl in Bergisch Gladbach. Die Strecken nach Dürscheid und Aldi sind ca 5 bis 6 km, nach Sand die Hälfte. Jeder Einkauf von Herkenrath aus bedeutet also mindestens 5 bis 6 bzw. 10 bis 12 km. Zu einem Supermarkt mitten in Herkenrath sind es 0 bis max. 2 km. Ich verzichte darauf, zu berechnen, welche Verkehrsbelastung größer ist, die mit oder ohne Supermarkt. Nicht berücksichtigt habe ich dabei, dass ein erheblicher Teil der Kund:innen zu Fuß oder per Fahrrad kommen wird. Auch werden viele Pendler einen Abstecher zum Supermarkt machen, was ebenfalls keinerlei Verkehrs-Mehrbelastung erzeugt.
    Nach meiner Information gab es mindestens zwei Bürgerversammlungen. Bei der beschriebenen im kirchlichen Versammlungsraum war ich dabei. Sie war von der CDU eingeladen. Anwesend waren CDU-Leute, z.b. Christian Buchen, der Investor Hetzenegger und kompetente Leute aus der Stadtverwaltung. Nach meiner Erinnerung war die Versammlung sehr informativ und fand sehr positives Echo. Im Mittelpunkt stand die Frage: Warum geht das so langsam, die bis heute offen ist.

  5. Lieber Herr Schneider,

    womit wir bei einem der Hauptprobleme von Herkenrath wären. Nämlich einer periodisch stattfindenden Bürgerversammlung ( zB vier mal im Jahr ) in einer der Aulas des Schulzentrums mit vorher kommunizierten Tagesortnungspunkten um ganz genau sich über so etwas austauschen zu können.

    Gibts aber nicht.
    Die Bürgerversammlung war wohl eher eine Marketingveranstalltung (wenn Sie sich auf die eine in der evangelischen Kirche beziehen ) und war nach meiner Kenntnis die einzige die stattgefunden hat. Außerdem war die Räumlichkeiten falsch bemessen, da ich auch zu denen gehörte die außerhalb des Messeraums stehen musten.

    Ich gehe schwer davon aus das mit Herrenstrunden die Dombach gemeint war. Wenn man will kann man auch verstehen.

    Die Verkehrsituation an der L289 ( Hauptverkehrsstraße die ua durch Herkenrath führt ) ist unerträglich und muss als aller erstes gelöst werden bevor irgendwas, ob Wohn- oder Gewerbegebäude, gebaut werden sollten. Und das losgelöst davon wo ,wer ,wie hinfährt.

    Bedenkten der Größe beziehen sich nicht auf die uU erwünscht Produktvielfallt ( dieser kann man ja vorzüglich in Sand oder Dürscheid fröhnen ) sondern dem aus meiner Sicht nicht zu tollerierden Eingriff in die Umwelt und meiner Heimat.

    Die verbleibenden Punkte Ihres Kommentars erwäge ich als Unterhaltung und wünsche allen eine schönes Wochenende.

  6. Es geht leider, wie zu oft, nur um Politik nach Parteibuch und nicht um Politik im Bürgerinteresse!

  7. Kommentare, die nicht mal einen Diskussionspartner benötigen, um sich selbst zu widerlegen, haben wenigstens Unterhaltungswert.
    Da lehnt jemand den Supermarkt ab wegen der Verkehrsbelastung und sieht die Lösung darin, nach Herrenstrunden zu „fahren“. Da es dort keinen Supermarkt gibt, stellt sich die Frage, was will er da?
    Ein anderer geht davon aus, dass die Herkenrather keinen Supermarkt wollen. Vielleicht hätte er besser eine der gut besuchten Bürgerversammlungen besuchen sollen statt Schlechte-Laune-Spekulationen zu verbreiten. Bei den Versammlungen war die Stimmung jedenfalls eindeutig positiv. Ich persönlich halte auch nichts davon, wenn jemand seinen kargen Lebensstil zum Standard für alle machen will durch Beschränkung auf den sog. täglichen Bedarf.
    Und schließlich, liebe Berenike, ich werde weiter gegen die AfD demonstrieren, im Bewusstsein, dass das manche stört.

    1. Natürlich braucht Herkenrath einen Supermarkt, bzw. eine Einkaufsmöglichkeit.

      Allerdings stelle ich mir schon die Frage, ob dieses Projekt für den Ortsteil nicht komplett überdimensioniert ist.

      Es gibt einen großen Laden in Sand und einen in Dürscheid – würden die sich nicht gegenseitig kannibalisieren?

      Vielleicht wäre eine ‚kleine Lösung‘, also ein Ausbau/ Anbau am bisherigen Standort, doch die bessere Option?

      Ein großes neues „Einkaufszentrum“ ergibt aus meiner Sicht nur im Zusammenhang mit einer Verlängerung der Straßenbahn nach Herkenrath Sinn. Und danach sieht es (leider) auf absehbare Zeit nicht aus.

    2. Lieber Herr Schneider, ich habe sehr gute Laune!

      Gerne erläutere ich, dass ich nicht Herrenstrunden meinte, sondern den Stundepark, Kürtener Straße in GL. Da kommt man wunderbar aus Herkenrath mit dem (E-)Bike hin- und zurück, oder auch mit dem Bus.

      Gerne setzte ich mich in ein paar Jahren zusammen mit Ihnen an die Zufahrten der neuen Nahversorger in Herkenrath und schau mit Ihnen, ob der Stau unberechtigte Spekulation war.

      1. Hab ich grad auf maps mal angeschaut. 12 minuten runter, 24 Minuten hoch. Und dann noch den Einkauf transportieren plus die Zeit für den Einkauf selber. Sehr effizient, wirklich. Hat sicher jeder Berufstätige Bock nach der Arbeit sich aufs Ebike zu schwingen und ne halbe Weltreise ins Strundetal anzutreten.

      2. Hi Tomate,
        wenn ich mir die vielen Fitnessstudios ansehe glaube ich schon, dass die Berufstätigen Bock auf Sport zu haben. Ich wohne neben einem Sportstudio, wunder mich immer über die Personen, die mit dem Auto anfahren um sich dann aufs Trimmrad zu setzen. Warum also nicht mit dem (E-)Bike einen Einkauf tätigen? Mache ich sehr häufig, in zwei Packtaschen passt mehr als Sie vermutlich glauben. Und die Zeit beim Einkauf bleibt unverändert, egal ob ich es mit dem Auto, zu Fuß, per Bus oder per Rad erledige.

      3. Ich bevorzuge ebenso den Einkauf mit dem E-Bike. Fahre dafür auch gerne ins Strundetal. Beim Edeka in Sand fallen leider die Fahrradständer um, wenn man das Ebike anleht und ansonsten finde ich den Fahrradstellplatz neben einem Berg von Zigarettenkippen und den gesamten Parkbereich sehr verlottert. Vielleicht sollte der Investor erstmal vorm eigenen Edeka investieren, bevor das nächste Projekt in Angriff genommen wird?!

      4. Auch wir – wohnhaft aber im Nordwesten der Stadt – fahren regelmäßig mit dem Pedelec einkaufen. Im Zweifel – z.B. aufgrund von Getränkekisten – auch schon mal mit Anhänger. Da unser örtlicher Edeka leider – trotz mehrfacher Ansprache – seit Jahren überhaupt keine Radabstellanlage bietet, fahren wir meist zu den alternativen Rewe Märkten in der Nachbarschaft. Dort sind zahlreiche, gut platzierte und in der Qualität / Stabilität ansprechende Ständer verfügbar.

        Dass der Einzelhandel zumindest in Teilen Radfahrende nicht ausreichend als Kaufkraft wahrnimmt spiegelt sich wohl auch in Art und Umfang der Radständer wider.

        Darüber hinaus halte ich die örtlichen Nahversorgungszentren gerade im Sinne der kurzen Wege und der nachhaltigen Mobilität im Umweltverbund für essenziell. Ob es den vom Investor geplanten Umfang in Herkenrath braucht, kann ich nicht beurteilen.

        https://in-gl.de/2021/10/15/mit-dem-rad-zum-supermarkt/

  8. Woher kommt die Selbstverständlichkeit, dass wir in Herkenrath eine Discounter, Drogeriemarkt etc. brauchen?
    Wenn es um das Gewerbegebiet in Spitze geht sprechen alle von zu viel Verkehr..
    Das wird hier doch auch passieren, noch mehr Stau in Herkenrath.
    Ich möchte das nicht und fahre gerne an die Strunde dafür.

  9. Interessant finde ich immer wieder das davon ausgegangen wird das alle dieses Bauprojekt begrüßen.
    Warum wurde nicht im Vorfeld mal eine Umfrage im Dorf gemacht was die Dorfbewohner sich vorstellen ?
    Ich gehe stark davon aus das ein nicht unerheblicher Anteil dieses vollkommen überzogene Bauprojekt gar nicht in ihrem Ort haben möchten.
    Ich persönlich vermisse hier tatsächlich nichts. Es gibt sogar spürbare Verbesserungen seit der Schließung des alten EDEKA Markts.
    Weniger Müll im ganzen Dorf UND vor allen Dingen nicht mehr soviel Stau und Verkehr im Ort.
    Außerdem wird da an eine Fläsche rangegangen die für so ein Bauprojekt nicht zur Verfügung gestellt werden sollte.
    Sehr viel kleiner und mit einer Produktpalette die einfach nur den Tagesbedarf deckt wäre es einfach auch schon getan.
    Den Fussballplatz hinter dem bestehenden Getränkemarkt ( die Hundetoilette wo keine Eltern mehr ihre Kinder gerne hinschicken – danke ihr selbstgerechten Hundebesitzer ) kann doch gerne geopfert werden.
    Statt dessen neben die evangelische Kirche was für die Kinder hinplanen. Dann muss auch nichts groß versiegelt werden.

    1. Rücksichtslose Meinung gegenüber allen, die nicht kilometerweit mit dem Auto fahren wollen/können. Und der Müll und der Verkehr soll bitte in der Stadt bleiben und nicht im Dorf. Haha, sehr entlarvend.

      Die Zukunft ist nunmal die dezentrale Nahversorgung.
      Und wenn die Supermärkte dann endlich in ein paar Jahren stehen, ist das sicher eine große Erleichterung für viele und ein großer Attraktivitätsgewinn für den Ort. Ich wünsche es jedenfalls allen, dass die Stadt und alle Beteiligten endlich in die Pötte kommen.

  10. Wieder ein Beispiel wie die Stadtverwaltung arbeitet: Langsam, träge, lustlos. Der Arbeitsplatz ist ja sicher, ob sie was tun oder nichts tun, ob sie schnell oder langsam arbeiten, ob sie gut oder schlecht arbeiten. Stadtverwaltung hält.

    1. Da möchten ortsansässige Geschäftsleute schon seit Jahren Arbeitsplätze und Wohnraum schaffen, die Nahversorgung in Herkenrath sichern und zukünftig viele Steuern zahlen…und was passiert?
      Viel zu wenig!
      Vielleicht sollte man DAFÜR mal demonstrieren!

      1. Wer ist denn ‚man‘? Es steht jedem frei, eine Demo zu organisieren. Mitbestimmung hat ja auch etwas mit ’selbst aktiv‘ zu tun.
        Im Ernst, Geschäftsleute haben Geschäfte im Sinn, und nicht vordergründig Arbeitsplätze und Versorgung. Und die Verwaltung hat die Aufgabe, zu prüfen. Das pauschale Bashing der Verwaltung finde ich nicht passend.

      2. Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass es den Geschäftsleuten um die Arbeitsplätze und den Wohnraum geht. Auch nicht um die Nahversorgung in Herkenrath. Viel mehr geht es den Geschäftsleuten darum ein Geschäft zu machen. Ein schöner Gedanke, dass Geschäftsleute sozial denken. Aber leider nicht realitätsnah.

        Ich fahre häufig in die Schweiz, da hat ein jeder noch so kleine Ort seinen Minieinkaufsladen. Und die Einwohner gehen dort einkaufen. Nicht ganz so viel Auswahl, aber alles für den täglichen Bedarf kann man sich dort holen.