Nach wie vor ist auf der Baustelle NCG wenig Bewegung zu beobachen, die Sanierung beansprucht mehr Zeit.

Wie angekündigt hat die Stadtverwaltung den Fahrplan für die NCG-Sanierung angesichts der vielen Probleme auf der Baustelle aktualisiert. Dabei wird deutlich, dass sich die Fertigstellung um voraussichtlich ein weiteres Jahr verzögert. Für die Schulgemeinschaft hat die Dauerbaustelle gravierende Folgen.

Im vergangenen Herbst hatte die Stadt einen weiteren Fahrplan für die seit knapp vier Jahren anhaltende Sanierung und Erweiterung des Nicolaus-Cusanus-Gymnasiums vorgelegt, mit den schon bekannten Verzögerungen. Doch auch dieser Plan war durch Insolvenzen mehrerer wichtiger Auftragnehmer rasch Makulatur geworden. Auf Nachfrage des Bürgerportals nennt die Verwaltung jetzt Eckdaten eines neuen Fahrplans.

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Nordtrakt, Verwaltung und Aula hätten nach dem Stand vor einem halben Jahre im Oktober 2024 bezogen werden sollen. Die neue Zielmarke ist nun der Dezember 2025. Also ein weiterer Aufschub um 14 Monate.

Die Fertigstellung des Mitteltraktes soll nun im März 2026 erfolgen, elf Monate später als zuletzt gehofft. Damit wäre das „neue NCG“ weitgehend komplett, allerdings ohne die ebenfalls erforderliche Erweiterung für die Rückkehr zu G9. Die soll erst im Anschluss angegangen werden, bis zur Umsetzung wird das Gymnasium improvisieren müssen.

Wenn der Mitteltrakt fertig ist folgt noch der Abriss des alten Südtraktes (August 2026) sowie die Fertigstellung der Außenanlagen im März 2027, 15 Monate später als zuletzt avisiert.

Die ursprüngliche Planung von Anfang 2020 war von einer dreijährigen Bauzeit ausgegangen; demnach hätte das NCG schon vor einem Jahr fertig sein sollen.

Harte Jahre für Kollegium und Schülerschaft

Für die stark beanspruchte Schulgemeinschaft, für Lehrer:innen und Schüler:innen geht die weitere Verzögerung inzwischen an die Substanz. Ein Kulturleben, früher mal ein Markenzeichen des NCG, ist ohne Aula weiterhin nur mit großen Einschränkungen möglich.

Die Tatsache, dass Nordtrakt, Aula und Verwaltung noch nicht fertig sind, aber gleichzeitig am Mitteltrakt gebaut wird, sorge für weitere Platznot, erläutert der stellvertretende Schulleiter Jörg Schmitter auf Nachfrage. Oberstufenräume fallen weg, die Interimsbibliothek zieht erneut in ein Lehrerzimmer um, das dann auch nicht mehr zur Verfügung steht.

Zudem wird der Parkplatz erneut verkleinert, die Ausgabe des Mittagessens muss ausgelagert werden, die von den Eltern betriebene Cafeteria zieht ein weiteres Mal um. Und die Aula steht weiterhin nicht bereit.

Sieben von neun Schuljahren auf der Baustelle

Immerhin habe die Stadt die Schule bei der Finanzierung des Weihnachtskonzertes im Bergischen Löwen sehr unterstützt. Als eigene Ausweichfläche für Musik oder Theater bleiben nur die beiden Sporthallen. Die aber eigentlich für den Schul- und Vereinssport verplant sind.

Für die Schüler:innen bedeute die erneute Verzögerung, dass sie weiterhin in Container arbeiten müssen, die ihre Lebensdauer längst überschritten haben und nur mit großem Aufwand ertüchtigt werden. Auf dem Schulhof gebe es kaum Platz zum Spielen, berichtet Schmitter weiter.

Wenn die neue Zeitplanung eingehalten werden kann werden Schüler:innen, die 2020 eingeschult worden sind, sieben von neun Schuljahren in einer Baustelle verbracht haben.

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Journalist, Volkswirt und Gründer des Bürgerportals. Mail: gwatzlawek@in-gl.de.

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2 Kommentare

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  1. Es scheint ein universelles Naturgesetz zu sein, dass öffentliche Bauprojekte niemals pünktlich fertig werden.

    Man schaue sich nur die Sanierung des OHG, der Oper in Köln, den Flughafen in Berlin, die Hamburger Elbphilharmonie oder einfach eine beliebige Baustelle auf einer beliebigen Autobahn an.

    Wenn es wirklich nur 2 oder 3 Jahre länger dauern sollte als geplant, um das NCG fertigzustellen, wäre das aus dieser Perspektive betrachtet immer noch schnell gelaufen. Man weiß inzwischen nicht mehr, ob man noch Lachen oder Weinen soll.
    Vor allem, wenn man auf Reisen gesehen hat, dass andere Länder das ganz anders hinbekommen.
    #deutschlandtempo

    1. Es gibt auch öffentliche Bauprojekte, die problemlos laufen. Das ist aber nur eine Meldung wert, deswegen nimmt man die nicht so gut zur Kenntnis. Verzögerungen schaukeln sich auf, was mehrere Meldungen verursacht und das Projekt ins Bewusstsein ruft. Bei der Kölner Oper hatten wir erwartungsgemäß im März 24 wieder so eine Meldung.
      Die Fertigstellung der Fußgängerbrücken in den Straßen Im Letzsch/In der Taufe soll angeblich in KW 21 erfolgen. Ursprünglich geplante Bauzeit KW 3 bis KW 9. Hier gab es Zwischenschritte mit KW 12, KW 17.