Bergisch Gladbachs erstes echtes Mehrgenerationenhaus nimmt rasch konkrete Formen an. Nach der grundsätzlichen Zustimmung im Planungsausschuss, für das Projekt in Kippekausen das erforderliche Baurecht zu schaffen, haben die Initiatoren die Planung voran getrieben. Die Stadtverwaltung hat die Pläne bereits im Rathaus Bensberg offiziell offen gelegt. 

Parallel dazu wollen die Initiaitoren, der Verein „mitein-anders” und der eigens für dieses Projekt neu gegründete Bewohnerverein „Wohnfreu(n)de Refrath” das ambitionierte Projekt den Bürgern in Refrath persönlich vorzustellen. Daher laden sie ein zur 

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Bürgerversammlung
am 28. Juni, 19 Uhr
im Gemeindezentrum Kippekausen, Rittersteg 1

Die Planung des neuen Gebäudes auf dem städtischen Grundstück zwischen Refrather Friedhof und der Siedlung An der Wallburg soll dann in allen Einzelheiten erläutert werden. Damit hoffen die Initiatoren, einige  „momentan im Umlauf befindliche Unklarheiten” ausräumen zu können.

Die Ankündigungen hatten manche Anwohner überrascht. Bei großer grundsätzlicher Zustimmung zur Idee „Mehrgenerationenwohnen” traf die Auswahl des Standortes im Grünzug von Kippekausen auch auf Skepsis.

Öffentlich kritisiert wurde zudem, dass die Stadtverwaltung bei der Aufstellung des neuen Bebauungsplans gleichzeitig ein privates Grundstück östlich der Kirche St. Johann Baptist als Neubaugebiet für eine „verdichtete zweigeschossige Bebauung aus Doppelhäusern mit ingesamt zehn Wohneinheiten” ausweisen will. Dieses Grundstück hat mit den Plänen von mitein-anders nichts zu tun und hatte für das Projekt nicht  zur Verfügung gestanden. 

Der Blick vom Kirchturm St. Johann Baptist: auf dem Grundstück geradeaus sollen Doppelhäuser entstehen, etwas weiter rechts hinten das Mehrgenerationenhaus. Foto: Bergisch Schön

Der Blick vom Kirchturm St. Johann Baptist: auf dem Grundstück geradeaus sollen Doppelhäuser entstehen, etwas weiter rechts hinten das Mehrgenerationenhaus. Foto: Bergisch Schön

„Miteinander schaffen für Menschen, die es nicht so leicht haben”

In der Einladung für die Bürgerversammlung wirbt der Verein mitein-anders für sein Projekt: „Wir möchten aufzeigen, dass hier nicht nur ein klassisches Wohnhaus entsteht, sondern dass wir alle mit Herz und Seele dabei sind, ein neues Miteinander zu schaffen für Menschen, die es im Leben nicht ganz so leicht haben.”

Die Initiatoren seien überzeugt, dass in Refrath ein offenes Haus in guter Nachbarschaft entstehen könne, das den Ortsteil bereichere. Die Einladung zur Bürgerversammlung geht daher an alle Nachbarn und Interessierten, aber auch „an bisher kritische Betrachter”. 

Pionierprojekt mit der RBS in Kippekausen

Schon seit Jahren sucht mitein-anders nach geeigneten und bezahlbaren Grundstücken in Bergisch Gladbach, um die Vorstellung des Vereins vom gemeinsamen Wohnen aller Generationen sowie von Behinderten und Nichtbehinderten umsetzen zu können. Ein lange geplantes Projekt an der Buchmühle ist durch die Kanalbaustelle dort vor Ort verzögert worden. Daher ist Kippekausen jetzt das Pionier-Projekt für den Verein.

Auf dem Grundstück links sollen Doppelhäuser gebaut werden, rechts das Mehrgenerationenhaus.

Dabei soll die Rheinisch-Bergische Siedlungsesellschaft (RBS) als Bauträger fungieren. Sie kauft das Grundstück von der Stadt, errichtet das Gebäude und vermietet die 27 Wohnungen an die Mitglieder des Vereins. In einem Teil des Gebäudes soll eine Wohngruppe ehemaliger Schüler der Fröbel-Schule untergebracht werden. Ein Drittel des Gebäudes soll im Rahmen des öffentlich geförderten Wohnungsbaus entstehen. 

Die Siedlung Kippekausen war Ende der 50er Jahre nach dem Leitbild einer gegliederten, aufgelockerten Stadt entstanden; der Grünzug mit der Zeltkirche, der Grundschule und der Kita „Arche Noah” sowie einen eigenen Wegenetz bildet das Rückgrat der Siedlung. 

Hinweis der Redaktion: Wir dokumentieren die Pläne unten, sie hängen aber auch bis zum 12.7. im Rathaus Bensberg, 5. Etage aus. Vormittags: montags bis freitags von 8.30 bis 12.30 Uhr Nachmittags: montags bis mittwochs 14.00 bis 16.00 Uhr, donnerstags von 14.00 bis 18.00 Uhr.

Dokumentation: Einladung und Pläne

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des Bürgerportals. Kontakt: info@in-gl.de

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