Der (Rheinisch)-Bergische Naturschutzverein erinnert an die Geschichte und Funktion des Lückerather Angers – und lehnt die Pläne der Stadt kategorisch ab, dort auf der Blumenwiese eine Kindertagesstätte zu errichten.
Der Lückerather Anger mit Obstwiese und Blumenwiese ist als so genannter „By-Pass“ im Zusammenhang mit dem Hochregallager der Firma Krüger angelegt worden. Für den Eingriff in den Lückerather Wald musste seinerzeit ein Ausgleich geschaffen werden.
Nach Protesten des RBN gegen die teilweise Fällung des Waldes entschied die Bezirksregierung Köln nach langen Verhandlungen, den noch verbleibenden Bereich zwischen dem Wald und dem Saaler Bach als Freifläche beizubehalten – eine entsprechende Aufwertung durch eine Obstwiese sollte mithelfen, die Verluste in Natur und Landschaft ein wenig auszugleichen.

Hintergrund: Der gesamte Bereich ist ein regionaler Grünzug; jegliche neue Bebauung wäre ein Eingriff in diese bedeutsame Zone, die gerade für den Luftaustausch in West-Ost-Richtung herausragend ist. Dies ist der Korridor zwischen Gierather Wald und Grube Cox. Wenn Artenvielfalt ernst genommen wird, dann brauchen wir Biotopverbundsysteme, der Bereich zwischen Wald und Saaler Straße ist ein klassisches Beispiel dafür, das nicht weiter angetastet werden darf.
Umso unverständlicher ist, dass diese Zusammenhänge, die in der Stadtverwaltung bestens bekannt sein dürften, jetzt schlichtweg vergessen sind und diese wertvollen Freiflächen für Luftaustausch und Kaltluftentstehung erneut angetastet werden sollen.
Dies erstaunt umso mehr, als Bürgermeister Urbach sich wiederholt für die Blumenwiese eingesetzt hat – zählt dieses Engagement jetzt nicht mehr? Gelten Vereinbarungen, die in der Vergangenheit getroffen wurden, nicht mehr?
Müssen Natur und Landschaft in einem Regionalen Grünzug Opfer werden für eine Bevölkerungsentwicklung in dieser Stadt, die schneller voranschreitet als dass Rat und Verwaltung mit der Bereitstellung der entsprechenden Infrastruktur Schritt halten können?
Antwort der Stadt auf den Klimawandel?
Auf diese Entwicklung hat der RBN im Zusammenhang mit der Diskussion des Flächennutzungsplans mehrfach hingewiesen – wie können Baugebiete ausgewiesen werden, wenn die Verkehrs-Infrastruktur dies nicht erlaubt und die entsprechenden Ausgleichsflächen auch nicht vorhanden sind? Und wenn als Ausgleichsflächen festgesetzte Bereiche dann erneut verfrühstückt werden sollen!
Wenn das die Antwort der Stadt auf den Klimawandel ist, wenn das Bestandteil eines Klimakonzepts ist, wenn weiter der ungehemmte Flächenverbrauch anhält – dann stehen dieser Stadt unruhige Zeiten bevor, denn die inzwischen aufgeweckte Bevölkerung wird diese verhängnisvolle Entwicklung nicht mitmachen!
Für Kinder ist das Erlebnis in Natur und Landschaft wichtig; sie sollen die Natur riechen, hören, fühlen, gar essen können. Der RBN praktiziert dies seit Jahren in seinen Kinder- und Jugendgruppen.
Gerade deshalb ist es wichtig, entsprechende Flächen zu bewahren, damit die zukünftigen Generationen diesen Wert auch zu schätzen wissen. Der RBN ist bereit, bei der Standortsuche behilflich zu sein – auch uns liegen Kinder am Herzen!
Dem RBN gehört hier wieder einmal ein herzliches Dankschön. Leider muss man es so sagen, es ist schon wieder ein gedankenloser Akt der Verwaltung, der davon zeugt, dass es einen Politikwechsel gebraucht. Es ist doch völlig egal, mit was ich die Kaltluftschneise zerstöre, geht’s noch.
Gerade diese Woche werden nicht nur die Kölner sondern alle Bewohner der Kölner Bucht mal wieder nach kühler Luft japsen. Die breite Diskussion des FNP und des Krüger-Verwaltungsgebäudes hätten doch auch dem Letzten klar machen müssen, wohin die Reise gehen muss.
Es sieht für mich wieder einmal fatal nach Instrumentalisierung einer über alle Maßen erhabenen Einrichtung aus und scheint Methode zu sein. Es kommt einem sofort die Feuerwache Süd in den Sinn, für die „nur“ knapp ein Hektar Königsforst platt gemacht werden sollten.
Ohne den Erhalt der Kaltluftschneise, keine lebenswerte Zukunft für die Kinder, so wird ein Schuh daraus. Wenn man denn wollte, könnte man für eine verträgliche Standortsuche sogar die Bürger beteiligen. Die sind in jedem Fall näher dran.
Natürlich ist die Erhaltung von Grün wichtig. Aber wer weiß warum dort eine Bienen freundliche Wiese angelegt wurde, denkt über den Protest gegen die Kita etwas anders. Grundsätzlich halte Kitas für wichtig und sie sollten auch in einer naturnahen Umgebung eingerichtet werden. Dass die Bienenwiese dort überhaupt neben mehreren 1000 qm einer Freiland Obstwiese angelegt wurde, ist für mich ohnehin nicht nachvollziehbar. In ganz Lückerath gibt es soviel Grün, gönnen wir doch die Platz unseren Kindern auf ihrem Weg in die Zukunft.