Auch im Kommunalwahlkampf interessiert die Jugendlichen vor allem das Thema Klima. Das zeigte sich bei einer Kandidatenbefragung im Bergischen Museum, die von der Bezirksschülervertretung und Fridays for Future organisiert wurde. Bei den Antworten herrschte viel Konsens, nur eine Partei fiel raus.

,,Wen kann ich wählen?“, ,,Wer darf wählen?“ und ,,Wie läuft die Wahl ab?“ – diese Fragen wurden am Anfang der Infoveranstaltung zu den Kommunal- und Integrationsratswahlen geklärt, um den Jugendlichen möglichst alle Unsicherheiten zu nehmen.

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Etwa 40 Personen waren anwesend, die strenge Einhaltung der Corona-Auflagen wurde mehrmals betont. Während der gesamten Veranstaltung galt Maskenpflicht und der Mindestabstand wurde eingehalten. Auch das Mikrofon wurde regelmäßig desinfiziert.

Als Veranstaltungsort diente das Bergische Museum; auf einer Wiese wurden Zelte und Bierbänke aufgestellt und die Besucher wurden mit Popmusik empfangen und verabschiedet.

Barrierefreiheit war ein großes Thema, wurde aber nur zum Teil erreicht. Die Veranstaltung sollte in leichter Sprache stattfinden und in Gebärdensprache übersetzt werden. Beides wurde nur in den einleitenden Reden umgesetzt – bei der Fragerunde haben die Dolmetscherinnen nicht übersetzt und die Wortbeiträge der Kandidaten wurden mehrmals wegen Überlänge unterbrochen.

Fragen aus dem Publikum

Ablauf und Wahlversprechen

Zu Beginn hielten die jungen Moderatoren sowie eine Vertreterin des Café Grenzenlos eine kurze Ansprache. Danach betonte der Vorstandsvertreter des Integrationsrates die Wichtigkeit dieses Gremiums , dann stellten sich die Politiker kurz vor.

Anwesend waren Stadtratkandidat Sascha Keimer (SPD), Kreistagskandidat Daniel Bender (Die Grünen), Bürgermeisterkandidat Günther Schöpf (AfD), Alexander Engel (FDP), Benno Nuding (FWG), Alfons Adler (BPGL) und natürlich die beiden Bürgermeisterkandidaten Christian Buchen (CDU) und Frank Stein (SPD, FDP, Die Grünen).

Das erste große Thema des Abends war Integration und Inklusion, wobei sich die meisten Kandidaten einig waren, dass alle Gebäude, die neu gebaut oder saniert werden, barrierefrei sein müssen.

Außerdem müsse man Immigranten helfen, an Bildung, Arbeit und eine Wohnung zu gelangen. Zudem wurde die Wichtigkeit von Sportvereinen für die Integration betont. Projekte für Migranten sollen gefördert werden.

Christian Buchen spricht zu den Jugendlichen

Beim zweiten großen Thema handelte es sich um den Klimaschutz. Auch hier waren sich die Kandidaten sehr einig, dass die Verkehrssituation verbessert werden muss und mehr Möglichkeiten geschaffen werden müssen, das Fahrrad oder die öffentlichen Verkehrsmittel zu nutzen.

Dabei betonte Frank Stein, dass dabei nicht nur die Politik aktiv werden muss: ,,Klimaschutz muss aus der Stadgesellschaft kommen“.

Dagegen sagte Günther Schöpf, der Kandidat der AfD, es gebe kein Klimaproblem; das Klima werde von anderen Faktoren als vom Menschen beeinflusst: Niemand sterbe am Klima.

Daraufhin konterte Stein: ,, Es wird von uns niemand am Klimawandel sterben, aber es werden Menschen daran sterben, wenn wir nichts dagegen tun“.

Außerdem bejahten die Politiker die Digitalisierung, vor allem in Schulen.

Nach zwei Stunden entschuldigte sich Frank Stein und fuhr auf seinem Fahrrad zum nächsten Termin.

Organisiert wurde die Veranstaltung vom Kreisverband der Fridays-For-Future-Bewegung und der Bezirksschülervertretung; auch Vertreter des Café Leichtsinn und des Café Grenzenlos waren anwesend.

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6 Kommentare

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  1. Da bei den Kommunalwahlen das Wahlrecht ab 16 greift (was ich, zugegeben, überhaupt nicht mehr auf´m Schirm hatte …), wird es natürlich desto interessanter werden, zu sehen,

    ob und inwieweit es bei den „der Jugend“ zuzurechnenden Wählern (sagen wir ´mal gestrenge von 16 – 21) auf eine vorrangige und einschlägige Positionierung zum Klimathema, also im Sinne von FFF u.Ä. (mit entsprechender Stimmkonsequenz), hinausläuft,

    wie hoch – gerade vor dem Hintergrund – überhaupt der Wahlmobilisierungs-Grad dort ausfällt, und welche Auswirkungen sich dann im Blick auf das große Duell zwischen Schwarzer Hausmacht und Ampelbund zeigen, wo es insbesondere auch beim Run auf´s BM-Büro (Buchen gegen Stein) einen Kopf-an-Kopf-Zieleinlauf geben könnte …

    Generell hinsichtlich Jugend und Klimathema bzw. eben bewegungshalber verdichtend FFF,
    bin ich mir immer noch nicht sicher, ob hier tatsächlich die breite Mehrheit der Jugend unterwegs ist (auch weil ich selber, ohne jeden Anspruch auf Repräsentativität, viele Jugendliche kenne resp. von ihnen weiß, dass sie damit, „nix am Hut“ haben, sich dafür nicht interessieren etc. …)
    oder „nur“ ein zwar starker und aktiver, aber eben nicht weitmehrheitlicher Teil …

    Aber auch das macht den 13.09. umso spannender …

  2. Bravo, Herr Schöpf!

    Shellenberger verfügt über exakt die nötige Expertise in dieser Frage. Also jedenfalls aus der Perspektive eines Menschen, der im Falle von Zahnschmerzen eher die Expertise eines Dachdeckers als die eines Zahnarztes einholen würde.
    Habe ich Sie damit richtig eingeschätzt?

  3. Oh Herr Schöpf,

    man kann sehr wohl manches Thema in schwarz oder weiß sehen.

    Die AFD ist keine gute Partei für unser Land sein, Punkt!

    Alle anderen Parteien, zumindest die größeren – die Linke vielleicht ausgenommen – stehen auf dem Boden der Demokratie, die AFD nicht, Punkt!

    Die AFD betreibt als einzige zulasten im Ausland geborener Deutscher Krawallpolitik, Punkt!

    Alle anderen Parteien unterstützen weitgehend Merkels „Wir schaffen das!“, wenn es auch damals etwas übereilt war, Punkt!

    Die AFD will den Euro abschaffen und Deutschland aus der EU holen, Punkt!

    Deutschland wurde zur führenden Nation in der EU und kann als Exportnation davon nur profitieren, Punkt!

    Weite Teile der AFD leugnen den Holocaust, Punkt!

    Der weit überwiegende Teil der Deutschen steht in der Verantwortung, die Greueltaten der Nazis nie mehr zuzulassen, Punkt!

    Muss ich jetzt noch hinter jede Zeile schwarz oder weiß schreiben?

  4. Folgende 2 Informationen empfehle ich jeden der Angst vor dem Klimawandel hat. Man muss sie nicht als die einzige Wahrheit akzeptieren, aber überlegt nur mal kurz was wäre wenn die Skeptiker nur ein bisschen Recht hätten.

    https://www.forbes.com/sites/michaelshellenberger/2019/11/25/why-everything-they-say-about-climate-change-is-wrong/#71297f612d6a

    https://en.wikipedia.org/wiki/Michael_Shellenberger

    Ich habe es shon auf der Veranstaltung gesagt. Verfallt nicht in Panik und lasst euch keine Angst machen.

    Und trotzdem kommt von Herrn Stein die Aussage, es werden Menschen sterben wenn wir nichts tun.

    Das ist die typische Argumentation von Ideologien und Sekten.
    Wenn ihr euch nicht ändert wird alles ganz schlimm enden.

    Es gibt jetzt 3 Arten wie Menschen mit Angst umgehen.
    1. Sie mögen Angst und finden das toll. Meistens Menschen die Horrorfilme lieben.
    2. Sie verfallen in Panik und glauben ohne zu hinterfragen den Grund der die Angst auslöst.
    3. Sie hinterfragen ob man überhaupt Angst haben muss.

    Hier kann sich jetzt jeder selbst einordnen.
    Sollte jemand mal auf die Idee kommen zu hinterfragen, benutzt Quellen von unterschiedlichen Sichtweisen und bezweifelt alles.
    Alles!!

    Und bildet euch eure eigene Meinung aus verschiedenen Quellen.
    Ich habe in den 50 Jahren meines Lebens eines mit Sicherheit gelernt. Es gibt nie nur ein Schwarz oder Weiß. Meistens ist die Wahrheit irgendwo in der Mitte. Und mit dieser Lebensweisheit bin ich bisher sehr gut gefahren.

    ##### Hinweis der Redaktion ####

    Günther Schöpf ist Spitzenkandidat und Bürgermeisterkandidat der AfD.

    Am 13. September wird der Stadtrat und der Bürgermeister neu gewählt, der Wahlkampf spiegelt sich auch in unserer Kommentarspalte. Im Sinne der Transparenz kennzeichnen wir die Kommentator:innen, die bei der Wahl antreten oder zu einem Wahlkampfteam gehören – soweit bekannt.

  5. „Auch im Kommunalwahlkampf interessiert die Jugendlichen vor allem das Thema Klima.“
    Klar, wenn einer der Mitveranstalter FFF ist, ist auch das Publikum entsprechend.
    Dass so wenige dabei sind, sollte doch zeigen, dass die Sorgen gar nicht so groß sind.

    Die Jugendlichen werden noch früh genug erkennen, dass es wichtigere Probleme (auch auf kommunaler) Ebene gibt.

    Wenn der erste Auszug folgt, der erste Arbeits- oder Studienplatzsuche. Die erste Nebenkostenabrechnung, die erste Steuererklärung etc.

    Die meisten von uns hatten in dem Alter Ideale. Aber die Realität holt einen schnell ein.

    Klimafolgenschutz muss erste Priorität haben, solang wir nicht wissen, welchen Einfluss der Mensch und insbesondere der deutsche Anteil von 3% auf die tatsächliche Änderung hat.
    Eine Kommune kann jeden EURO nur ein Mal ausgeben.

  6. Bei der Veranstaltung im Bergischen Museum waren leider nur sehr wenige Jugendliche vor Ort. Es ist traurig oder suchen Jugendliche andere Wege um an ihre Informationen zu gelangen. Die Ersteller sind eine ganz wichtige Personengruppe. Sie bedürfen mehr Beachtung. Vielleicht war die Veranstaltung auch zu wenig strukturiert vorbereitet. Schade, die Äußerungen der politischen Vertreter waren Gut und Wichtig .