Foto: Thomas Merkenich

Eine erste Wahl hat Kastriot Krasniqi schon vor der Wahl gewonnen: Der Fachangestellte für Sozialversicherungen setzte sich innerhalb der SPD Rhein-Berg gegen vier Mitbewerber:innen durch und tritt nun zur Bundestagswahl für die Sozialdemokraten an.

Mit 28 Jahren ist Krasniqi der jüngste Kandidat im Wahlkreis 100, hat aber in der Lokalpolitik schon viel Erfahrungen gesammelt. Von 2014 bis 2020 vertrat er die SPD im Stadtrat, seit der vergangenen Kommunalwahl ist er dort weiter als Sachkundiger Bürger aktiv.

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Zudem ließ er sich im Herbst 2020 im „Bündnis für Vielfalt und Chancengleichheit in Bergisch Gladbach“ für den Integrationsrat aufstellen – und wurde zum Vorsitzenden des Gremiums gewählt. Krasniqi wurde im Kosovo geboren und kam 1994 mit seiner Familie nach Deutschland. Er ist Sozialversicherungsfachangestellter und arbeitet bei einer gesetzlichen Krankenversicherung.

Die Redaktion hatte zunächst die eigenen Leserinnen und Leser befragt, welche Sachfragen ihnen bei der Bundestagswahl am 26. September 2021 besonders am Herzen liegen. Acht Kernfragen haben wir den Bewerbern vorgelegt, mit der Bitte um möglichst knappe Antworten.

Auf der Landesliste der SPD steht er auf Platz 45 und hat damit kaum eine Chance, über die Liste in den Bundestag einzuziehen.

Das gesamte Wahlprogramm der SPD (auch in leichter Sprache) finden Sie hier.

Was sind Ihre drei wichtigsten Ziele?
Kastriot Krasniqi: Bus und Bahn stärken. Soziale Gesundheitsversorgung vor Ort. Respekt unter den Generationen fördern.

Was wollen Sie für den Rheinisch-Bergischen Kreis im Bundestag erreichen, welches kommunale Thema ist Ihnen ein besonderes Anliegen?
Die Gesundheitsversorgung muss flächendeckend erhalten und ausgebaut werden.

Mit welchen konkreten Maßnahmen wollen Sie gegen den Klimawandel vorgehen? Wie sollen sie sozial ausgeglichen werden? 
Alternativen zum Verbrenner stärken, das Auto aber nicht verbieten, da viele trotzdem darauf angewiesen sind. Spitzenverdiener stärker beteiligen.

Sie wollen Kastriot Krasniqi selbst befragen? Der SPD-Kandidat nimmt am 20.8. an der WahlArena des Bürgerportals im Bergischen Löwen teil, stellt sich einem Speeddating und der Debatte. Hier können Sie sich anmelden.

Nimmt die soziale Ungerechtigkeit zu? Welche Maßnahmen halten Sie für erforderlich?
Ja! Steuerlast für untere Einkommen senken. Keine Rentenanrechnung der privaten Vorsorge. Großkonzerne und Spitzenverdiener müssen mehr zahlen.

Mit welchen Maßnahmen wollen Sie Unternehmen und die Innovationskraft Deutschlands zu stärken?
Digitalisierung beschleunigen, Bürokratieabbau.

Wo sehen Sie in der Bildung das größte Defizit, welche Lösung schlagen Sie vor?
SchülerInnen müssen in den Schulen mehr lebensrelevante Inhalte lernen, nicht den Lehrplan vokabelartig runterpauken. Wir brauchen mehr Angebote, die auf die Interessen des einzelnen Schülers eingehen, lernen muss und kann Spaß machen. Dazu braucht es auch die richtige digitale Ausstattung. 

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Welche Ideen haben sie zur Durchsetzung der Gleichberechtigung?
Unternehmen müssen sicherstellen, dass Frauen bei gleicher Leistung den gleichen Lohn wie Männer erhalten. Generell darf die Herkunft nicht über die Chancen jedes einzelnen entscheiden. Hier muss notfalls der Staat stärker eingreifen.

Welches Thema wurde nicht angesprochen, ist Ihnen aber besonders wichtig?
Respekt ist eines meiner Hauptthemen. Dies umfasst gerechte Renten und einen Mindestlohn von 12 Euro, wobei dies erst der erste Schritt sein kann.

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6 Kommentare

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  1. @Mehmet Schreiner:
    Die real existierende Antworterwartung lag bei max. 10%,
    und die Frage überhaupt war ja zumal einem jener professionellen Respektbekunder gegenüber auch ziemlich „respektlos“ …

    Aber Ernst beiseite:
    Für einen echten „Sozen” (die gab es früher ‘mal) müsste im skizzierten Spannungsfeld schon einige Bedenklichkeit stecken

    – Sofern nicht eine alles überwölbende „Heilserwartung“ jede Differenzierung, jedes Nachdenken, erst recht jede Kritik verbietet und, schlimmer noch, in solch „angespitztem” oder geschlossenem Geist dann zu einer lange nicht mehr gesehenen „Klassifikation” der Gesellschaft beiträgt bzw. führt …

  2. Tja, Herr Ullmann,

    die Beantwortung der Fragen zeigt Bürgernähe ;)

    Aber nun gut, mit der Aussicht auf Erfolg würde ich mich auch eher auf Zweitstimmenfang begeben.

  3. Eine Frage ‘mal an den hiesigen BT-Kandidaten der SPD, Herrn Krasniqi

    – Stichwort: Respekt für finanziell schlechter Gestellte vs. Freiheit nach Kontostand oder Zur zwanglosen „Entscheidungshilfe“ für (noch) nicht Geimpfte per Kostenbewehrung der Test-Option

    Wiederholt war wochenendlich der vom Qualitätsniveau der Konkurrenz endlich erhöht alleroberste SPD-Kandidat zu vernehmen – U.a. mit zwei Aussagen:

    a) Weil D ein freiheitlicher Rechtsstaat sei, könne und dürfe hier niemand zur Impfung gezwungen werden, zudem sei eine Impfpflicht selbst für nur einzelne Gruppen rechtlich „problematisch“.

    b) Die kommende Kostenbewehrung für vermehrt notwendige Tests im Rahmen der 3G-Regel als triale Basis einer Teilhabe am (teil-)öffentlichen Leben werde ein guter „Hebel“ zur Steigerung der Impfwilligkeit
    (ein zwangloser „Hebel” sozusagen, auch in der physikalischen Analogie interessant).

    Eine solche Kostenbewehrung der Tests wird nun ausschließlich diejenigen treffen, die finanziell schlechter gestellt sind, bei ihnen wird dieser „zwanglose Hebel” zwangsläufig wirksam;

    finanziell Besser-(und aufwärts)Gestellte können weiterhin Testungen als Option im 3G-Szenario nutzen, sehen die Freiheit ihrer Impfentscheidung nicht unter den zwingenden „Hebel” ihrer finanziellen „Alternativlosigkeit” gestellt.

    Der Unterschied zwischen denen, die sich weiterhin testen lassen können (wenn sie das wollen)
    und denen, die sich das nicht mehr leisten können (obwohl sie es wollen),
    liegt also ausschließlich im zufälligen Pegelstand ihrer Portemonaies,
    der zugleich den Grad der Freiheit ihrer Impfentscheidung ganz „zwanglos” markieren soll.

    Klingelt an dem Punkt irgendetwas gerade bei der S(!)PD … Oder bei Ihnen ganz persönlich …?

  4. 1.) „Alternativen zum Verbrenner stärken, das Auto aber nicht verbieten“:

    Wie sieht es mit CO2-neutralen synthetischen Brennstoffen aus? Die sind also keine Alternative?

    2.) „Spitzenverdiener stärker beteiligen“:

    Wie definieren Sie „Spitzenverdiener“, wenn der Spitzensteuersatz schon fast beim Lohn einen Facharbeiters in der Industrie beginnt.

    3.) „Großkonzerne und Spitzenverdiener müssen mehr zahlen“

    Wo ziehen Sie die Grenze zum Mittelstand? Bzgl. Spitzenverdiener siehe 2.)

    4.) „Steuerlast für untere Einkommen senken“:

    Wo ziehen Sie die Grenze zwischen untere, mittlere Einkommen und Spitzenverdiener?
    Geht es nur um Einkommenssteuer oder auch Steuern im Allgemeinen?
    z.B. Stromsteuer, Ökosteuer, CO2-Steuer und andere Verbrauchssteuern, die die kleinen Einkommen extrem belasten.

    5.) „Mindestlohn von 12 Euro, wobei dies erst der erste Schritt sein kann“

    Was meinen Sie mit erster Schritt? Dass die 12 EUR noch weiter gesteigert werden müssen?

    Wenn durch steigende Niedriglöhne die Preise ansteigen, wie stark soll der Harz IV Satz angepasst werden?

    Die steigenden Ausgaben gehen zu Lasten aller oder der Spitzenverdiener?
    Da die Verbraucherpreise natürlich auch die mittleren Löhne (ohne Steigerung) treffen, haben diese eine noch höhere Belastung und müssen zusätzlich etvl. noch weitere Steuern/Sozialabgaben zahlen?

    Höherer Mindestlohn > höhere Preise & höhere Sozialabgaben > noch stärkere Belastung der unteren Mittelschicht?

    Bin gespannt, wie Sie die Thematik sehen.
    Vielen Dank im Voraus

    1. Ja, es gibt einen guten Livestream, auf Facebook und auf unserer Website, den wir später auch als Aufzeichnung zur Verfügung stellen. Und auch der BürgerClub mit Kastriot Krasniqi wird gestreamt.