Gegenüber der Einmündung der Hornstraße sind die Parkplätze bereits verschwunden. Sie sollen nun neu eingezeichnet werden, zur Hälfte auf dem Bürgersteig.

In der Auseinandersetzung zwischen der Stadt und dem Anlieger Felix Nagelschmidt über den Wegfall von Parkplätzen auf der Laurentiusstraße gibt es einen Kompromiss. Im persönlichen Gespräch hatten Bürgermeister und Immobilienmakler einen Weg gefunden, wie die Fahrradstraße realisiert und die Stellplätze dennoch erhalten werden können.

„Wir haben einen Kompromiss zum Thema Fahrradstraße gefunden, mit der nun auch die Anlieger der oberen Laurentiusstraße leben können.“ Das sei das Ergebnis der persönlichen Gespräche zwischen dem Anlieger Felix Nagelschmidt und Bürgermeister Frank Stein, teilt die Stadt mit.

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Streit gab es zwischen den Parteien vor allem um die Parkplätze auf dem Abschnitt zwischen Odenthaler Straße und der Straße Am Broich, vor den Hausnummern 80 bis 84 und damit direkt vor Nagelschmidts Büro. Sie waren bereits vor einigen Monaten weggefallen, als die Laurentiusstraße in einem ersten Schritt für die Radfahrer in beide Richtungen geöffnet worden war.

Auch vor dem Rathaus und der Kirche St. Laurentius hatten bei der Einrichtung eines Radstreifens ein gutes Dutzend Parkplätze weichen müssen. Dort stehen nun zum Teil Fahrradständer und Blumenkübel.

Nagelschmidt hatte sich mit Kraft gegen den Wegfall der Stellplätze gewehrt, sie seien für die Geschäfte und Anlieger im oberen Bereich der Straße sehr wichtig. Falls notwendig, so Nagelschmidt, werde er einen Teil des Bürgersteigs vor seinem Büro, der Privateigentum sei, sperren.

Gleichzeitig hatte der Immobilienunternehmen ein halbseitiges Parken auf dem Gehweg vorgeschlagen. Genau dieser Vorschlag ist jetzt Basis der Einigung: „Die zuständige Fachbereiche der Verwaltung haben diesen Vorschlag erneut geprüft, außerdem wurde die Kreispolizeibehörde eingebunden“, erklärt Stein. Jetzt stehe fest, dass die im Bereich der Hausnummern 80 bis 84 bisher vorhandenen öffentlichen Parkmöglichkeiten auch zukünftig erhalten bleiben könnten.

Diese Aussage ist nicht ganz korrekt, die Parkplätze waren bereits verschwunden und müssen nun neu eingerichtet werden.

„Moderne Mobilität gestalten“

Mit der neuen Lösung, so die Stadt, bleibe die notwendige Fahrbahnbreite erhalten, um die Sicherheit für den gegenläufigen Radverkehr zu gewährleisten. Daher könne auch die Planung zur Realisierung der Fahrradstraße fortgeführt werden.

„Ich freue mich, dass wir diese Einigung erzielen konnten. Das zeigt: Es ist möglich, moderne Mobilität zu gestalten, wenn alle mit gutem Willen aufeinander zugehen“, resümierte Frank Stein: „So kann nun auf einer soliden Grundlage das Pilotprojekt umgesetzt werden.“

Felix Nagelschmidt gibt zu Protokoll: „Ich bin Bergisch Gladbacher mit Herz und Seele, saß lange im Stadtrat und weiß, dass Stadtverwaltung und Bürgerschaft nicht immer einer Meinung sind. Daher handelt es sich bei diesem Dialog um einen Kompromiss für alle Betroffenen, die für ihre Existenz auch die Kunden mit dem Auto benötigen. Ich danke Frank Stein, dass er sich für das Problem eingesetzt hat.“

Er erneuerte sein Angebot, an dieser Stelle eine öffentliche Ladesäule zum Laden von Elektrofahrzeugen anbringen zu lassen, sofern dies technisch möglich ist.

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13 Kommentare

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  1. Verkehrswende wird propagiert, bessere Luft, weniger KFZ Verkehr, mehr Fläche für Radfahrer und Fußgänger – ausgenommen vorm Haus des Herrn N. , da wird es für Fußgänger plötzlich ganz knapp, da stehen die Autos auf dem Bürgersteig. Damit Herr N. weiter vor seiner Türe parken kann!? Für Stein`s Aktion gibt es von diversen Fernsehsendern Auszeichnungen, diese mal informieren.

  2. Politik per Mediation, das fehlt noch in GL. Den Beweis, dass die Laurentius- Fahrrad-Str. tatsächlich den Verkehrsverhältnissen in GL dient oder nur Alibifunktion für Versprechen im Wahlkampf herhalten muss, ist Herr Stein noch nicht angetreten. Im Gegenteil müssen die Radfahrer auf diese Straße wohl erst gelockt werden.

    Ich neide Herrn Nagelschmidt seinen Erfolg nicht, bin aber trotzdem fassungslos. Welches Ass mag er aus dem Ärmel gezogen haben, dass der Bürgermeister nach monatelangen, sehr kotroversen Diskussionen einlenkte? Und wenn Sie, Herr Schiek, nicht verstehen, dass hier ein Akt der Willkür an Willen und Wünschen aller anderen Anraienern vorbei konstruiert wurde, dann können Sie nur SPD-Mitglied sein und deshalb Scheuklappen besitzen.

  3. Unfassbar. Die Art und Weise, wie dieser Herr N. in dieser Causa insgesamt kommuniziert hat – Drohungen inkl.(!!) – wird jetzt auch noch mit einem persönlichen Gespräch belohnt. Falsches Signal von Stein, denn diese Taktik dürfte erneut angewendet werden, sofern es zu weiteren Fahrradstraßen kommt (steht ja ohnehin in den Sternen).

    Ich hoffe, dass der Bürgersteig noch breit genug bleibt um mit Kinderwagen/Rollstuhl vorbeizukommen.

    1. Das wird nicht funktionieren. Der Bürgersetig ist so schon knapp, dazu Schilderpfosten drauf und sehr hohe Bordsteine. Die müssten alle abgesenkt werden, was bei der Länge bestimmt über 5000 Euro kosten dürfte. Aber was macht man nicht alles für Herrn N.?

  4. Na dann hoffen wir mal, die die Parkenden auf dem Gehweg keinen allzuschweren Wagen haben: Das Verkehrszeichen 315 erlaubt das Parken auf dem Gehweg lediglich für Fahrzeuge mit einem zulässigen Gesamtgewicht bis 2,8 t.

  5. Das war kein Problem, da hat nur ein junger Erbengenerationler unter Drohungen seinen Trotzkopf durchgesetzt… und evtl. gibt es noch eine Belohnung in Form einer Ladesäule… Firmenwagen parken incl. E-Ladung in Sichtweite…

  6. Welch eine Klüngelei!

    Man hat sich unter vier Augen („persönlich“) geeinigt. Ganz offiziell zu lesen im Portal der Stadtverwaltung.

    Darin darf sich ein einzelner Geschäftsmann als „Bürgerschaft“ sehen. Und unser Bürgermeister nennt es es „…moderne Mobilität gestalten …“, wenn er das bestehende Konzept der Fahrradstraße (das Pilotprojekt in GL!) im Handstreich zugunsten eines Einzelinteresses über den Haufen wirft.

    Einfach nur krass – und ganz bestimmt kein Zeichen einer nachvollziehbaren (Verkehrs)politik in unserer Stadt.

    Nein, mir geht es an dieser Stelle nicht um den Sinn oder Unsinn der Laurentiusstraße als Fahrradstraße. Diese Diskussion wurde mehr als ausreichend geführt.

    Mich stört, wie in unserer Stadt eine Entscheidung über ein so wichtiges Thema zustande kommen soll:

    Unter vier Augen, im Hinterzimmer, im Sinne von Einzelinteressen.

    1. Sehr geehrter Herr Schulze,
      ihren Kommentar verstehe ich nicht. Die Ampelfraktionen wollen die Laurentiusstrasse in eine Fahrradstrasse umwandeln und haben im Rat der Stadt entsprechende Beschlüsse gefasst. Aufgabe einer Stadtverwaltung mit dem Bürgermeister an der Spitze ist es, diese Beschlüsse auch umzusetzen. Hiergegen gab es von Herrn Nagelschmidt heftigen Widerstand bis zur Androhung einer Klage. Wenn es dem Bürgermeister gelingt, einen solchen Konflikt zu befrieden, ist er ausdrücklich zu loben. Es hat überhaupt nicht mit Hinterzimmer zu tun, sondern damit die Interessen der Bürger, auch Einzelner ernst zu nehmen und wenn möglich, einen Ausgleich zu ermöglichen. Um langfristigen und einen für alle Seiten unerfreulichen und aufwendigen Streit zu vermeiden, ist ein solches Vorgehen mustergültig uund befriedend für alle. Es ist vergleichbar einer Mediation, die als Verfahren in vielen komplizierten Konfliktfällen angewendet wird. Sie wird übrigens auch von vielen Rechtsanwälten als Vorgehensweise angeboten. Viele komplizierte Fälle , insbesondere im Baurecht, konnten durch einen solchen interessensausgleich gelöst werden.
      Also Frank Stein, vielen Dank für Ihren Einsatz für Bergisch Gladbach.

  7. Ok, ich fahre nicht oft über die Laurentiusstraße, aber wenn, dann frage ich mich, wo sind denn nun die vielen Radfahrer? Ist der Aufwand wirklich nötig? Sind Autofahrer tatsächlich zu blöd, einen Radfahrer nicht umzufahren? Oder sind es vielleicht die Radfahrer, die Verkehrsregeln, sagen wir mal, sehr kreativ deuten? Ein Übermaß an Regeln, Verkehrszeichen und Schutzzonen kann ja auch zum Gegenteil führen. Das Vertrauen in eine übergeordnete Ordnung lässt die eigene Aufmerksamkeit schwinden. Die stumpfe Annahme, der jeweils andere kennt die Regeln und wird sich entsprechend verhalten, ist leider oft falsch und führt zu gefährlichen Situationen. Klare Rahmenbedingungen für das Miteinander sind wichtig und richtig, jedoch kann es nicht schaden, wenn man selber denkt und Verantwortung übernimmt.

  8. Echt jetzt?
    Zu dem Thema gibt es sehr viele Gegner und Befürworter, es wird heiß diskutiert. Jetzt hat sich der Bürgermeister mit dem ansässigen Immobilenmogul (pos. gemeint) unter vier Augen getroffen und man hat einen Kompromiss erzielt. Herr Nagelschmidt behält die Parkplätze vor seiner Türe und stimmt damit der Fahrradstraße zu! Und damit kann jetzt die Fahrradstraße kommen, haben beide festgelegt. Die anderen Anlieger können damit auch gut leben, haben beide festgestellt. Die vielen anderen Bürger, Gegner und Befürworter, können dann damit auch gut leben, werden beide festgestellt haben. Äh, echt jetzt? Das ist GL Politik 2022?

  9. Wie kommt denn der Autofahrer von der Hornstraße nach links zur Odenthalerstraße, wenn da der Radfahrer steht? Der muss doch wegen der Vorfahrtsregel rechts vor links den Autofahrer vorlassen. Das geht aber doch nicht wenn beim Nagelschmift wieder Autos parken, dann ist das doch zu schmal.
    Außerdem ist die rote Farbe der Fahrradspur doch falsch, die wird nur bei Vorfahrtsstraßen gemacht?

    1. Die Hornstraße ist untergeordnet (Zeichen 205, Vorfahrt gewähren) und muss damit den Radfahrenden von links kommend Vorrang gewähren. Daher auch die rote Markierung des Schutzstreifens.

    2. Eine rote Einfärbung soll Signalwirkung haben, um die Sichtbarkeit des Radverkehrs zu erhöhen. Irgendeine rechtliche Bedeutung hat sie nicht.