Foto, Entwurf, Montage: Thomas Cramer

Mehr große Bäume auf Bergisch Gladbachs zentralem Platz wären bei heißen Tagen eine Wohltat. Aber so schnell wachsen die Bäume nicht in den Himmel. Der Designer Thomas Cramer hätte da einen anderen, innovativen Vorschlag – der mit relativ wenig Aufwand zu realisieren wäre. Warum eigentlich nicht?

Echte Bäume wären schöner, das räumt Thomas Cramer sofort ein. Aber die brauchen Platz und Zeit für Wachstum. Zudem ist der Konrad-Adenauer-Platz im Herzen von Bergisch Gladbach unterhalb des Pflasters ein großes Wirrwarr von Kabeln und Rohren.

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Realistischer wären da vielleicht sogenannte Verschattungselemente, die in Bodenhülsen eingesteckt werden, im Sommer reichlich Schatten spenden und im Herbst – rechtzeitig vor Stadtlauf, Weihnachtsmarkt und Karneval – platzsparend ineinander gestapelt und eingelagert werden können, argumentiert Cramer.

Der Bergisch Gladbacher ist Animationsdesigner und setzt – vor allem architektonische – Visionen in 3D optisch um. Genau das hat er auch mit den Schattenelementen aus der eigenen Ideenwerkstatt gemacht, siehe oben.

Sie könnten, führt Cramer weiter aus, viele weitere Funktionen übernehmen. Zum Beispiel Feuchtigkeit aus der Luft filtern, Trinkwasser spenden, Solarstrom erzeugen und ein Wlan ausbreiten.

In der Realität gibt es solche Elemente noch nicht, räumt der Designer ein. Aber Märkte werden in Südeuropa oder Nordafrika würden schon immer häufig mit luftdurchlässigen Konstruktionen überdacht.

Ein schattiger Markt in Marrakech. Foto: Thomas Cramer

In Ludwigsburg hatte die Stadt bereits eine sehr stabile, dauerhafte Variante aufgestellt, war damit aber auch auf viel Kritik gestoßen.

Eine Grundausführung der Cramerschen Elemente, die sich auf das temporäre Spenden von Schatten beschränkt, sollte so kompliziert jedoch nicht sein und könnte durchaus ansehbar werden.

„Das Thema „heiße Innenstädte“ gelangt so langsam in die Köpfe der Menschen“, sagt Cramer, Bäume, bepflanzte Fassaden, vernetzte Dachgärten sehe man immer mehr. „Aber die großen Plätze mit Mehrzweck-Nutzung benötigen eine spezielle Lösung.“

Jetzt sind Sie dran. Was halten Sie von dem Vorschlag? Haben Sie bessere Ideen, um in der Innenstadt, aber vielleicht auch in Bensberg, für mehr Schatten und frische Luft zu sorgen? Nutzen Sie die Kommentarspalte unten – oder schreiben Sie der redaktion@in-gl.de.

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16 Kommentare

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  1. [Es schreibt der Mensch, der dieses Pseudonym seit mehreren Jahren nutzt und dessen Name der Redaktion vorliegt…]

    Mich wundert es, dass diese Gedanken immer erst bei 35°C aufzukommen scheinen. Auch wenn ich ein großer Befürworter der Photovoltaik bin (die als Student selbst installierte Anlage feiert gerade ihren 11. Geburtstag und läuft und läuft besser als jeder VW-Käfer), sowas gehört nicht auf den Marktplatz der Stadt.

    Wir kennen das doch alle, man baut etwas auf und dann hat die Stadt für Reinigung und Pflege kein Geld bzw. Interesse mehr (siehe z.B. diverse Bodenpflaster, Schwimmbäder usw.). Auf solche Flächen gehören Bäume, genauso wie zuvor im Forumpark oder der Bensberger Fußgängerzone. Diese nachträglich zu einzupflanzen ist teuer, aber die ehrlichste Reaktion auf Fehler in der Vergangenheit.

    Photovoltaik sollte hingegen zur Pflicht auf Dächern auf dem Zanders-Gelände werden.

    1. Super! Dieses Büro Rasch hat ja schon viele verschiedene Lösungen verwirklicht. Am besten gefallen mir die 4 Schirme im Schloss-Innenhof in Wasseralfingen und auf dem Schlossplatz Stuttgart. „Handbetrieb“ finde ich sehr sympathisch :-) Die faltbaren Membranen gefallen mir besser als mein erster starrer Entwurf.

  2. Die Idee ist gut, weil sie auf mich sehr flexibel klingt. Es müsste nur die Sturm Sicherheit geprüft werden.

  3. Erter Entwurf im Aretikel wirkt schrecklich, zweiter gehört nicht in unsere Hemisphäre. Ich möchte keinen Basar, in den sich kaum GLer verlaufen werden.

  4. Guten Morgen,
    es gibt auch Firmen (Landschaftsgärtner), die große Bäume umpflanzen. Ist nicht preiswert, aber doch schöner und vermutlich auch besser für das Klima.

  5. Es gibt eine ganz einfache Lösung: Nennt sich Baum.
    Warum muss immer alles mit Verschwendung von Resourcen umgesetzt werden?
    Kostet Geld, hat ein hohes Ausfallrisiko und hält garantiert nicht 100 Jahre…..

    1. Lesen scheint nicht ihre Stärke zu sein: Die Baumpflanzung hat der Architekt selbst bevorzugt. Es wird aber darauf hingewiesen, dass es ziemlich lange dauert, bis ein Baum groß genug ist (selbst 50jährige Bäume wird man wohl kaum pflanzen können) um großen Schatten zu spenden, Es eine Vielzahl von Leitungen gibt, die der Anpflanzung entgegen stehen (oder für teuer Geld verlegt werden müssten) und bei Großveranstaltung (z.B. Karneval) die von ihm angedachten Schattenspender kurzfristig demontiert und eingelagert werden könnten.

      Die Zusatznutzen, wie öffentliches WLAN oder Solarzellen zur Lichterzeugung, wären auch eine gute Sache.

      1. @Bensberger: Sie können auch groessere Bäume versetzen.
        Um was geht es denn wirklich?
        Um Solarzellen? Sorry, aber diese könnten wir auf den umliegenden Dächern viel effizienter betreiben.
        Um Wireless? Auch hier gibt es schon ausgereifte Lösungen, hier müssen wir nicht das Rad neu erfinden.

        Diese „Extra“ würde ich als erstes streichen, weil Sie einfach die Komplexität eines solchen Systems erhöhen und damit viel zu fehleranfällig sind.

        Bleibt die Beschattung:
        Wie sehen denn die Betriebskosten für die nächsten 10 Jahre aus?
        Wer garantiert für den reibungslosen Betrieb? Wer wartet das System in 10 Jahren? Wer reinigt und repariert es?
        Wie sehen die „Verschattungeslement“ in 10 Jahren aus?

        Ich bleibe dabei, wenn Sie sich in der Stadt wohlfühlen wollen, müssen Sie die Natur zurückbringen.
        Alle Argumente „Vielzahl von Leitungen“ und „unplanbare“ Großveranstaltungen sind nur vorgeschobenn.
        Im Worst-Case Fall muss auch mal eine Grossveranstaltung geändert oder abgesagt werden.
        Abgesehen davon, dass wir ja auch nicht den ganzen Platz mit Bäumen zupflanzen müssen….

  6. Guten Morgen, die Idee von Thomas Cramer ist grundsätzlich klug und sicher auch realisierbar! Klar wären Bäume besser, aber nur langfristig wirksam, Wachstum lässt sich nunmal nicht beschleunigen. Der K-Adenauer-Platz muss unbedingt Schattenplätze haben, das kommt allen zugute, z.B. u.a. auch den Marktbeschickern, die bei hochsommerlichen Temperaturen sicher Beschattung begrüßen würden. Die Veränderungen im Klima erfordern, dass wir über neue, auch ungewöhnliche, kreative Lösungen offen nachdenken. Margret Grunwald-Nonte

  7. Ich finde die Idee sehr gut, besonders in Kombination mit Solarstromerzeugung und ggf. Freifunk-WLAN-Antennen. Eine flexible Lösung lässt sich an die Anforderungen der Jahreszeiten sowie an wechselnden Platzbedarf anpassen!

  8. Tolle Sache, schönes Design! Und gerade weil es in den kommenden Jahren im Sommer eher noch heißer wird eine sinnvolle Idee. Es wäre doch schön, wenn die nicht nur auf dem Markt einen Platz bekommen, sondern vielleicht auch noch an andern Stellen, an denen Schatten nötig ist. Sinnvoll wäre bestimmt auch eine Abstimmung mit Designelementen, die im neuen Zanders-Stadtteil zur Anwendung kommen, sodass sich auf längere Sicht ein roter Faden durch die Stadt zieht.
    Auch die zusätzlichen Ideen zur Verwendung sind klasse! Danke!