Es ist schon paradox, dass der Heizungskeller der kühlste Raum im Haus ist. Was kann ich tun, um mit der Hitze besser fertig zu werden? Die Lösung: An heißen Tagen mit der ganzen Familie ins Auto, die Klimaanlage individuell eingestellt und ab geht es auf die Autobahn oder in die freie Natur bzw. in das, was davon noch übrig ist.

Freie Fahrt für freie Bürger. Und alles ohne linke Einschränkungen. So lernen unsere Kinder und Enkelkinder die nähere und fernere Umgebung gut klimatisiert besser kennen. Heimatkunde. Gerade im Stau können wir die Hitze entspannt genießen. Abends geht es dann ins Autokino. Die Filme dort zeigen, wie es vor dem Klimawandel auf Erden war. 

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Wir schlagen auch Corona ein Schnäppchen: Keine Schule braucht teure Lüfter. Kein Mensch braucht Masken, denn der Familie bleiben die Kontakte mit anderen Menschen weitgehend erspart.

Aus Home-Schooling wird Car-Schooling, aus Home-Office wird Car-Office, aus Home-Kita wird Car-Kita. Es wird auch im Auto gegessen: In Drive-in-Restaurants werden durch das nur kurz geöffnete Fenster gekühlte Speisen (Currywurst auf Icetomaten oder Fritten am Stiel), angereicht. Der neueste Hit: Drive-in-Eissalons.

Die Bundesregierung verzichtet auf Steuereinnahmen, subventioniert stattdessen den Spritverbrauch, fördert den Erwerb von Führerscheinen und investiert massiv in den Autobahnausbau. Natürlich haben SUV-Besitzer mehr Platz und damit mehr Bequemlichkeit in ihrem Wagen. Und natürlich haben Menschen ohne Auto das Nachsehen – wie schon vorher auch. An Erleichterungen für Benachteiligte wird in den Ministerien hart gearbeitet.

Im Winter geht positiv weiter: Keine Kita muss geschlossen werden, wenn das Gas ausbleibt. Denn jedes Auto hat eine Heizung. Die Eltern müssen sich nur rechtzeitig ein größeres Auto anschaffen. Das hilft unserer Industrie und sichert Arbeitsplätze.

Daran sieht man, wie alles mit allem zusammenhängt.

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ist ein freier bergischer Autor. Er widmet sich den kleinen und großen Themen, die vielen Menschen unter den Nägeln brennen: Pro bonum, contra malum. Parallel arbeitet er an einem großen Sittenroman seiner Heimatgemeinde. Hinter dem Pseudonym steckt (natürlich) Klaus Hansen.

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4 Kommentare

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  1. Es ist erfrischend, wenn jemand der derzeitigen Lage noch etwas zum Schmunzeln abgewinnen kann. Dass jemand unserer Nutzung der Benzinmotoren in Autos kritisch gegenüber steht, sollte eigentlich nicht verwundern. Dass diese Kritik aber ohne schmähendes Vokabular, sondern fast liebenswürdig daherkommt, ist sicherlich der Einsicht des Autors geschuldet, dass es noch viel viel schlimmer kommen muss bis die Einsicht, dass es einen Klimawandel gibt, bei den einzelnen Menschen angekommen sein wird. Die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt.

  2. Dass ein derartiger Quatsch Platz im Bürgerportal findet, überrascht mich. Verarschen kann sich jeder selbst, da braucht man keinen To(h)r!

    1. Natürlich braucht niemand die Artikel von Reiner Thor (sic!). Es braucht auch niemand Theater-, Musik- und Kabarettveranstaltungen oder Profisport. Dennoch erfreuen sich viele daran. Wenn Sie nicht zu dieser Gruppe zählen, schlage ich vor, dass Sie die Artikel schlichtweg nicht lesen; dann müssen Sie sich auch nicht – unnötig – aufregen und andere Lesende mit Ihrem Senf behelligen.