Fotos: Helga Niekammer

In den Herbstferien gelang Jugendlichen im Krea-Jugendclub in nur 12 Tagen eine intensive Auseinandersetzung mit dem schwierigen Thema „Scheitern“. Herausgekommen ist ein 40minütiges Bühnenspektakel, mit selbstenwickelten Texten und Songs, das durch professionelle Umsetzung überzeugte.

Das Bild einer unbeschwerten Jugend scheint ins Wanken zu geraten. Die Gründe hierfür sind so vielfältig, wie die Möglichkeiten des persönlichen „Scheiterns“ an den eigenen und gesellschaftlichen Ansprüchen:

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  • Permanente Bewertung der eigenen Person in den sozialen Netzwerken.
  • Drohende ökologische, ökonomische und gesellschaftliche Krisen in der Zukunft.
  • Erhöhter Leistungsdruck trotz mangelnder Zukunftsperspektiven.
  • Zwang zur Selbstoptimierung in allen Lebensbereichen.

Dies sind nur einige Aspekte, die das Lebensgefühl der „Generation Krise“ bestimmen. Höchste Zeit, sich mit diesen Themen im Rahmen der Jugendkulturarbeit auseinanderzusetzen.

Genau dieses taten die 20 Teilnehmer:innen aus Bergisch Gladbach, Rotterdam und Liverpool in einem Projekt des Krea-Jugendclubs in Refrath in den Herbstferien. In nur 12 Tagen entwickelten die Jugendlichen eine künstlerische Umsetzung dieser Themen in Tanz, Gesang und Poesie, das am Samstagabend in einer mitreißenden Bühnenshow in der Freien Waldorfschule Bergisch Gladbach
mündete.

Als Gruppentherapie inzensiert, eroberten 20 junge Künstler:innen die Bühne und nahem die Zuschauer:innen in der vollbesetzten Aula der Waldorfschule in Refrath mit in ihre Gedankenwelt.

Es war ein bunter Mix aus dynamischen Tänzen und Songs sowie tiefgründigen Szenen und Poetries, die unter die Haut gingen. Eindrücklich zeigten die Performances, wie durch künstlerische Auseinandersetzung Ängste und Sorgen in Kreativität transformiert werden können.

Foto: Helga Niekammer

Dass dies in dieser Kürze der Vorbereitungszeit so professionell gelang, ist sicherlich ein Verdienst der jahrelangen Teilhabe der Jugendlichen an den zahlreichen kreativen Angeboten des Krea-Jugendclubs. In den Herbstferien treffen sich seit nunmehr 15 Jahren Jugendliche aus der HipHop-Szene, um sich gemeinsam mit einem Thema auseinanderzusetzen, dass ihnen auf den Nägeln brennt.

Unterstützt wurden die jugendlichen Nachwuchskünstler:innen in allen Workshops von Profi-Dozenten aus dem Krea-Jugendclub und dem Kooperationspartner ROOTS&ROUTES Cologne.

Auch in diesem Jahr gelang es dem Krea-Jugendclub den beteiligten Jugendlichen eine intensive Auseinandersetzung mit einem schwierigen Thema zu ermöglichen und gleichzeitig ihre Fähigkeit zu kreativem Ausdruck und zur Selbstorganisation zu stärken. Das Projekt wurde vom Landesjugendamt Rheinland finanziell gefördert.

O-Töne: Was hast du aus dem Projekt mitgenommen?

Ivan, 19: Coole Songs, Freundschafen, tolle Zeit
Vian, 17: Ich habe gelernt das Scheitern nichts ist, was man zur Seite schieben sollte, sondern dass man es auch als etwas Gutes sehen kann.
Pia, 18: Es ist eine tolle Erfahrung mit so vielen verschiedenen Menschen in kurzer Zeit etwas so Gutes auf die Beine zu stellen.

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Die Kreativitätsschule und der Krea-Jugendclub sind eine Einrichtung der kulturellen Kinder- und Jugendarbeit mit Sitz in Refrath.

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