Das Theaterensemble DéJE-vu hat den Kulturpreis Bopp gewonnen. Foto: philipp j. bösel

Der Stadtverband Kultur hat das Theaterensemble DéJE-vu für die Produktion „Benefiz — Jeder rettet einen Afrikaner“ mit dem Bopp 2022 ausgezeichnet. Der Wanderpreis wurde in diesem Jahr unter der Schirmherrschaft von Bürgermeister Frank Stein im „Museum“ auf dem Zanders-Gelände vergeben. Sechs Kultur-Produktionen hatten sich um die Auszeichnung beworben, die mit einem Geldpreis verbunden ist.

Genau am UNESCO-Welttag der kulturellen Vielfalt – am 21. Mai 2023 – hat der Stadtverband Kultur seinen Bopp 2022 vergeben. Sechs Projekte sind zuvor für die Auszeichnung eingereicht worden.

Ausgezeichnet wurde die Theaterproduktion „Benefiz — Jeder rettet einen Afrikaner“ des Ensembles DéJE-vu aus dem Theas: Eine bissige Satire aus der Feder von Ingrid Lausund über die Planungen eines Benefiz-Events. Das Werk stellt Fragen nach guter und sinnvoller Hilfe, prangert zugleich aber schonungslos die im Vergleich eher kleinen Sorgen westlicher Länder an.

Szene aus „Benefiz – Jeder rettet einen Afrikaner“ Foto: Philipp J. Bösel

Das Theaterensemble DéJE-vu hatte das Stück im alten Verwaltungsgebäude auf dem Zanders-Gelände inszeniert, die Produktion entstand während der Pandemie. Das Ensemble macht es sich zur Aufgabe, immer wieder außergewöhnliche Aufführungsorte in der Stadt zu bespielen. Für das DéJE-vu Ensemble ist es die erste Auszeichnung mit dem Bopp. Zuvor hatte 2012 und 2015 bereits das Junge Ensemble am THEAS den Bopp gewonnen.

„Passt in die Zeit!“

Der Vorsitzende des Stadtverband Kultur, Heribert Bergermann, betonte in seiner Laudatio: „Die Charaketere sind überzeichnet, aber sie wollen Gutes tun, stolpern letztlich über ihre Eitelkeit.“

Heribert Bergermann. Foto: philipp j. bösel

Die Spenden, um die es im Stück ging, seien keineswegs fiktiv gewesen. Denn das Werk thematisiere die Unterstützung für ein reales Hilfsprojekt. Spenden im Rahmen der Produktion hätten rund 1.400 Euro für ein Hilfsprojekt in Afrika erbracht.

Kunst, so Bergermann, müsse manchmal stören, das sei dem Ensemble gelungen. Sein Fazit: „Das Stück passt gut in unsere Zeit!“ Solidarität und Engagement seien mehr denn je gefragt.

Sechs Bewerber um den Kulturpreis Bopp 2022

  • Carmen Daniela: Musikworkshop „VIVAT Max Bruch“
  • Ensemble DéJE-vu: Theaterproduktion „Benefiz – jeder rettet einen Afrikaner“
  • Ingo Müller-Becker: Buchprojekt „Das Bergisch Gladbach Kulturbuch“
  • Heinz-D. Haun: Theaterproduktion „Die Innenseite des Glücks“
  • Barbara Brauner: Interreligiöses Kulturfest „Apfelblütenfest“
  • Künstler-Gruppe (13 Autor:innen, 4 Künstler): Buch, Ausstellung, Lesung, Film und Konzert „Orange – Wandel und Zuversicht“

Kultur überlebt Corona

Schirmherr Bürgermeister Stein freute sich: „Diese Theaterproduktion zeigt: Die Pandemie hat Kunst und Kultur keineswegs den Garaus gemacht.“

Er verwies auf die Vorstellung von Projektideen für Kunst und Kultur auf dem Zanders-Gelände vor einer Woche. Sie hätten ihm gezeigt: Kunst und Kultur müssten sich angesichts des Aufkommens von künstlicher Intelligenz weiterentwickeln. Diesen Prozess zu begleiten sei die Aufgabe der Kulturpolitik.

Foto: philipp j. bösel

Die Vergabezeremonie wurde musikalisch vom Hornquartett der Max-Bruch-Musikschule begleitet. Rund 70 Teilnehmer:innen waren der Einladung des Stadtverbandes gefolgt. Neben Künstler:innen und Kulturschaffenden waren Schirmherr Frank Stein und die stellvertretende Bürgermeisterin Anna Maria Scheerer vertreten. Hinzu kamen die Landtagsabgeordnete Tülay Durdu, der frühere Fachbereichsleiter für Bildung, Kultur, Schule und Sport, Dettlef Rockenberg sowie dessen Nachfolgerin Barbara Kirschner.

Foto: philipp j. bösel

Der Bopp wird von einer fünfköpfigen Jury vergeben und erinnert an den Architekten Ludwig Bopp (1869-1930), der das Rathaus Bergisch Gladbach konzipierte und die Gartensiedlung „Gronauer Wald“ mit entwarf.

Bewerben können sich Kreative aus Kunst und Kultur mit Produktionen, die in Bergisch Gladbach stattfinden. Die Auszeichnung erfolgt seit 2008. Sie besteht aus einem Wanderpokal sowie einem Geldpreis in Höhe von 623 Euro. Mehr Infos auf den Webseiten des Stadtverbands Kultur.

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