Gisbert Franken an seinem Arbeitsplatz

Gisbert Franken ist seit 24 Jahren Redakteur der Bergischen Landeszeitung/ Kölnische Rundschau. Besonders die Kommunalpolitik und die Kultur sind immer wieder Thema in seinen Artikeln. Der 56-Jährige ist durch und durch bodenständig,  seiner Geburtsstadt Bergisch Gladbach ist er immer treu geblieben, anders als seine beiden Brüder, die heute in Süddeutschland und in der Schweiz leben.

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Das Abitur machte Franken am Nicolaus-Cusanus-Gymnasium, dann studierte er  Geschichte, Kunstgeschichte und Germanistik in Köln. Seit 1984 schreibt er für die Bergische Landeszeitung in Bergisch Gladbach.  1986 beginnt er dort ein Volontariat, 1988 wird er Redakteur. Er ist in zweiter Ehe mit der Gymnasiallehrerin Anne Kemmerich verheiratet.

Genug der Vorrede, los geht’s.

Wie starten Sie in den Tag?
Ich stehe mit meiner Frau auf, die um Sechs raus muss (Schuldienst), und    schütte für sie den Kaffee auf. Dazu läuft Radio (WDR-Morgenmagazin) so laut, dass man es unter der Dusche noch hören kann. Dann nehme ich mir die BLZ und die FAZ vor.

Was wollten Sie als Kind werden? Astronaut, dann Förster, dann Schriftsteller

Und was sind Sie geworden?
Journalist (kann man als so eine Art Schriftsteller gelten lassen, finde ich).

Wohin laden Sie Kollegen/Geschäftspartner am liebsten ein?
Ich werde eingeladen … . Aber meine Vorschläge sind die Enotheka (im Schloss Bensberg), das Coq au Vin (in Schloss Lerbach) oder die Malteserkomturei –  da stimmen Küche und Atmosphäre, aber man bekommt relativ unkompliziert und in der Woche meist auch kurzfristig einen Tisch

Wohin gehen Sie gerne mit Familie/Freunden?
Mit meiner Frau gehe ich auf die Schnelle mal gerne in den Waatsack (lecker mexikanische Küche) oder die Naschbar. In beiden Lokalen gibt es gute Cocktails.

Wohin gehen Sie, wenn Sie ganz für sich sein wollen?
Im Sommer ist der Biergarten der alten Dombach ein idealer Platz zum Abchillen. Auf jeden Fall würde ich eine Runde drehen durchs Strundetal und über die Höhen.

Wie sieht für Sie ein perfekter Tag aus?
Mit Redaktion oder ohne? Morgens eine spannende Zeitung, dann 10 Kilometer Laufen (im Strundetal oder am Rhein) gehören auf jeden Fall dazu,  eine interessante Recherche lässt mich auch aufleben, und abends ein neuer großer Trickfilm im Kino.

Tee oder Kaffee; Bier oder Wein?
Literweise Kaffee den Tag über (darf auch dünn sein, darf auch kalt sein, muss aber süß sein und zwar mit tonnenweise Zucker), zur Entspannung gerne ein Hefeweizen

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Zum Nachlesen: alle Beiträge der Reihe "26 Fragen an"

Was ist für Sie das größte Unglück?
Wenn ein Freund oder jemand aus meinem nächsten Umfeld, mit dem ich dauernd zu tun hatte, stirbt.

Bitte ergänzen Sie: Bergisch Gladbach ist …
… ein ländliches Kaff  mit Stadtflair, das sich alle 20 Jahre neu erfinden muss.

Was ist Bergisch Gladbachs größter Pluspunkt?
Gladbach hat keinen großen sondern viele kleine Pluspunkte. Es sind sooo viele, dass die neidische Verwunderung über Gladbacher Besitztümer und Attribute immer wieder zu verächtlichen Hassattacken in überörtlichen Medien über das angeblich öde Provinznest führen. Es ist der lebenswerteste Ort, den man sich vorstellen kann. Nur das Meer ist ein bisschen weit weg.

Was ist Bergisch Gladbachs größtes Problem?
Schlechte Anbindung an das überörtliche Verkehrsnetz.

Wenn Sie drei Wünsche für Bergisch Gladbach frei hätten, würden Sie …
1. alle rechtsrheinischen Kölner Stadtteile bis zum Mauspfad eingemeinden, dazu Odenthal und die alten Bensberger Stadtteile Dürscheid, Immekeppel und Untereschbach. Damit hätte die Stadt das Gewicht, das sie braucht, um in Kölns Nachbarschaft zu bestehen.
2. und 3. hätten sich damit erledigt.

Wenn Sie einen persönlichen Wunsch frei hätten, würden Sie …
… mir die Kinder wünschen, die mir der Liebe Gott versagt hat.

Was war Ihre größte Leistung? Leistung wird überschätzt

Was war Ihre größte Niederlage oder Ihr schlimmster Fehler? Schnee von gestern.

Mein großes Ziel ist es, …
… so alt wie möglich werden bei möglichst großer Lebensfreude und so lange für mich selbst sorgen können, wie irgend möglich. Das schließt auch Broterwerb ein.

Was ist Ihre Stärke? Mich mit den Dingen abzufinden, wie sie nun mal sind.

Was ist Ihre Schwäche? Ich kann sehr aufbrausend sein.

Wie sind Sie als Chef?
Eine Katastrophe: Ungeduldig, unnachsichtig, unzufrieden. Deswegen lasse ich diesen Job lieber andere machen.

… und was würden Ihre Mitarbeiter sagen?
Kann man hier nicht wiedergeben (wegen Jugendschutz).

Worüber können Sie sich richtig aufregen? Dummheit und Ignoranz!!!!

Wer ist Ihr größtes Vorbild im Beruf?
Jeder, der schon mal eine gute, lesenswerte Zeile geschrieben hat.

Wer ist Ihr Vorbild im Privatleben?
Mein Vater hat sicher auch nicht alles richtig gemacht im Leben, aber das meiste ganz ordentlich. Ich versuche, an dieser Linie weiter zu basteln.

Was war der beste Ratschlag, den Sie je erhalten haben?
Schwer zu sagen: ich habe zum Glück schon einige gute Ratschläge erfolgreich beherzigt. Auf Experten zu hören, ist nicht das Dümmste.

Welchen Ratschlag würden Sie Ihrem Nachfolger/Ihren Kindern erteilen?
Die Zeiten ändern sich, die Halbwertzeit von gutem Rat wird immer kürzer. Ich würde also raten: Beweglich bleiben und immer bereit, die eigene Meinung  mal wieder in Frage zu stellen – aber nicht weil die Mehrheit anderer Meinung ist.

Welche Frage wurde nicht gestellt, würden Sie aber gerne beantworten?
Was ich hoffe, dass Wissenschaft und Forschung noch zu meinen Lebzeiten (mit Glück bis 2035/40) herausfinden werden: Was es mit biologischem Leben wirklich auf sich hat und wie es entstanden ist, was es mit dem menschliche Geist auf sich hat und ob man ihn außerhalb menschlicher Gehirne jemals reproduzieren können wird und schließlich Beweise für Lebewesen anderswo im Weltall.

Verleger seit 1980 (Freizeitbörse, Bergische Illustrierte, Live! Magazin) Heute Franzz, Kultur- und Stadtmagazin im Rheinisch-Bergischen Kreis. Mitbegründer des iGL Bürgerportal Bergisch Gladbach. In Sand geboren und wohnend. Verheiratet, drei Töchter.

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