Ausschnitt der Hochwasserkarte: Stadtmitte mit der Strunde

Ausschnitt der Hochwasserkarte: Stadtmitte mit der Strunde

Schönes Wetter, warme Temperaturen und dann plötzlich Gewitter – auch in den nächsten Wochen und Monaten ist mit diesem Wetterphänomen verstärkt zu rechnen. Die vergangenen zwei Jahre haben in Bergisch Gladbach und Umgebung jeweils im Juni Unwetter gebracht. Die plötzlich auftretenden, großen Wassermassen haben zu großen Schäden an gewässernaher Bebauung geführt.

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Die Stadtverwaltung Bergisch Gladbach möchte daher alle Bürgerinnen und Bürger für das Thema Hochwasser und Schutz vor Starkregenereignissen sensibilisieren.

Anmerkung der Redaktion: Aus aktuellem Anlass eine Warnung des DWD

Hochwasserwarnung

Bäche können rasch zu reißenden Gewässern werden

„Denn das Problem ist“, erklärt Arndt Metzen vom Abwasserwerk, „dass starke Niederschläge weder zeitlich noch räumlich exakt vorhersagbar sind.“ Sie haben aber starke Auswirkungen sowohl auf die Kanäle, die in solchen Fällen örtlich überlastet sind, als auch auf kleinere und mittlere Gewässer, die innerhalb sehr kurzer Zeiträume zu reißenden Flüssen werden können, erklärt der städtische Experte.

Metzen ergänzt zudem: „Die Vorwarnzeiten sind extrem kurz. Binnen Minuten kann die Kanalisation überflutet sein oder der Bach über die Ufer treten.“

So sah es bei dem Unwetter im Juni 2013 aus

Obwohl die Stadt Bergisch Gladbach eine Rufbereitschaft des Abwasserwerks eingerichtet hat und die Feuerwehr rund um die Uhr einsatzbereit ist, sind nicht alle Facetten eines Katastrophenfalls abzudecken. Denn es ist nahezu unmöglich exakt vorherzusagen, wo und wie stark es regnet und/oder stürmt. Meist bleibt für die Einsatzkräfte nur die Möglichkeit, die Schäden zu beheben. Wie auch im Juni 2013, als das letzte verheerende Unwetter über die Stadtteile zog.

Weitere Informationen: Alle Beiträge zum Thema Hochwasser

Diese schwierige Situation macht es notwendig, dass auch die Bergisch Gladbacherinnen und Bergisch Gladbachern sich der Hochwassergefahren bewusst sind. Trotz der städtischen Vorsorgemaßnahmen lassen sich Hochwässer als natürliche Phänomene nicht verhindern. Und in vielen Fällen führt erst die Enge der angrenzenden Bebauung zu Schäden.

Städtische Mitarbeiter überprüfen den Rechen am Strundekanal

Städtische Mitarbeiter überprüfen den Rechen am Strundekanal

Viele Informationen im Internet und beim Fachamt

Alle Bürger haben die Möglichkeit sich über das Ausmaß von potentiellen Überschwemmungen anhand der Festsetzungskarten der Bezirksregierung Köln für die Strunde, den Frankenforstbach, den Saaler Mühlenbach und den Mutzbach zu informieren. Die Karten sind im Internet zu finden unter www.bergischgladbach.de/hochwasserschutz.aspxund www.flussgebiete.nrw.de. Darüber hinaus können sie nach telefonischer Terminvereinbarung unter 02202-14 13 37 oder 02202-14 13 35 während der Dienststunden im Rathaus Bensberg, Zimmer 416 eingesehen werden.

An dieser Stelle muss ausdrücklich darauf hingewiesen werden, dass die Festsetzungskarten lediglich Überschwemmungen als Resultat von sogenannten hundertjährlichen Hochwasserereignissen entlang der Bäche darstellen. Bei dem dort dargestellten Szenario haben aber bereits alle Regenwasserkanäle versagt. Man muss also davon ausgehen, dass sich die Wassermengen real anders verteilen werden und es auch fernab von Gewässern in gefährdeten Lagen, z.B. in Geländesenken, oder unterhalb abschüssiger Straßen und anderer Hänge zu Überflutungen kommen kann.

Druckwasserdichte Türen und Fenster

Wer also sein Eigentum in einer solchen Lage schützen möchte, sollte unbedingt baulich vorsorgen: Rückstausicherungen, Erhöhung von Lichtschachtoberkanten, druckwasserdichte Kellerfenster, Aufkantungen an tiefleigenden Einfahrten, Aufmauerungen an Kellerabgängen, druckwasserdichte Türen und Schotte sind nur einige der vielfältigen Möglichkeiten zur baulichen Eigenvorsorge. Zum Thema Hochwasser- und Überflutungsschutz stehen im Internet Informationsbroschüren zum Download bereit. Weitere Auskünfte werden über die o.g. Telefonnummern erteilt.

Hochwasserschutz 2020

Unrat aus den Bächen

Unrat aus den Bächen

Die Stadt Bergisch Gladbach und der Strundeverband werden in den kommenden Jahren Hochwasserschutzmaßnahmen entlang der Strunde und des Frankenforstbaches durchführen. Die Umsetzung der Maßnahmen wird aber mehrere Jahre in Anspruch nehmen. Ziel ist es, sogenannte hundertjährliche Hochwasserereignisse schadensfrei durch die Bebauung abzuleiten.

Ein Restrisiko wird aber dennoch bleiben: erstens können die Ereignisse selbstverständlich jederzeit auch noch stärker als das Bemessungshochwasser ausfallen und zweitens können durch Schwemmgut ausgelöste Verlegungen der Abflussquerschnitte zu lokalen Rückstauereignissen mit enormem Schadenspotential führen.

In diesem Zusammenhang appelliert die Stadt Bergisch Gladbach an die Gewässeranlieger, keine Gegenstände in Ufernähe zu deponieren. Diese können bei Hochwasser abgeschwemmt und an anderer Stelle zu einem Abflusshindernis werden oder Rechen und Durchlässe verstopfen.

DWD warnt vor Unwettern

Wer übers Handy über Unwetter informiert sein möchte, der kann sich mittlerweile über den Deutschen Wetterdienst (www.dwd.de) auf dem Laufenden halten. Hier ist eine Registrierung möglich, um per E-Mail informiert zu werden.

Als Alternative gibt es noch die Seite www.unwetterzentrale.de, wo ebenfalls offizielle Warnmeldung in Echtzeit kommuniziert werden. Der Link für Bergisch Gladbach lautet: http://www.unwetterzentrale.de/uwz/getwarning_de.php?plz=51465&uwz=UWZ-DE&lang=de

Hier werden offizielle Pressemitteilungen der Stadtverwaltung veröffentlicht. Sie geben nicht die Meinung des unabhängigen Bürgerportals iGL wieder.

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