Die Bedürfnisse der Patientinnen stehen im Mittelpunkt des neu eröffneten Interdisziplinären Brustzentrums am Evangelischen Krankenhaus Bergisch Gladbach. Deshalb sind in den neuen Räumen in der ersten Etage im Ärztehaus I am EVK auf 800 Quadratmetern sämtliche diagnostischen und therapeutischen Möglichkeiten zu finden.

„Es sind alle da“, bringt der Chefarzt der Frauenklinik, Prof. Dr. med. Christian Rudlowski, die Vorzüge für die Frauen auf den Punkt. Bei Verdacht auf Brustkrebs können alle notwendigen Untersuchungen am selben Tag durchgeführt werden, „und am Nachmittag liegen die Ergebnisse vor“, so Prof. Rudlowski.

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Ein wichtiger Baustein hierbei sind die modernen Geräte der Radiologie 360° am EVK unter der Leitung von Prof. Dr. med. Klaus Wasser.

Die Neueröffnung bringt noch eine weitere Verbesserung: Das für Frauen zwischen 50 und 69 Jahren empfohlene Mammographie-Screening findet nun ebenfalls in den Räumen am EVK statt. Die Räume wurden jetzt im Beisein von Bürgermeister Lutz Urbach der Fachöffentlichkeit offiziell vorgestellt.

Strahlende Gesichter vor strahlend blauem Himmel – besser hätten die Voraussetzungen kaum sein können: Rund 100 geladene Gäste zog es am Samstag in die neuen Räume des EVK Brustzentrums und der Radiologie 360° im Ärztehaus I. Nur wenige Augenblicke brauchten die Besucher, um zu erfahren, dass Design-, Licht- und Farbkonzepte nicht nur auf den computeranimierten Präsentationen von Innenarchitekten, sondern auch nach deren Fertigstellung beeindruckend ansprechend sein können.Eine schöne und komfortable Umgebung sei gerade in für Patientinnen belastenden Zeiten wichtig.

Ein professionelles Teamwork in unmittelbarer Nachbarschaft zwischen dem Brustzentrum des EVK und der Brustdiagnostik der Radiologie 360° ein lange gehegter Wunsch der Partner. „Kurze Wege, schneller Austausch“ – so müsse es sein und darüber seien alle Mitarbeiter froh, adressierte Prof. Dr. med. Bernhard Liedtke, ehemaliger Chefarzt der Frauenklinik am EVK, ein großes Dankeschön an Prof. Dr. med. Klaus Wasser, den Leiter der Radiologie 360°.

„Heute ist ein guter Tag für Bergisch Gladbach“, so Lutz Urbach. Der Bürgermeister von Bergisch Gladbach, auf den nur wenig später noch eine Hochzeitsgesellschaft wartete, bedankte sich bei allen Partnern. Es sei „beruhigend zu wissen, dass es in Bergisch Gladbach so ein gutes Angebot gibt“.
Hier wächst zusammen, was zusammen gehört, hier gehen Partner einen Bund für Gesundheit ein – das schien der rote Faden im ungeschriebenen Drehbuch des Tages zu sein.

Brustzentrum und Brustdiagnostik „leben von intensiver Verzahnung des ambulanten und stationären Bereiches“, so Dr. med. Ralph Laske, stellvertretender Vorsitzender der KV-Kreisstelle (Kassenärztliche Vereinigung Nordrhein). Und wer eine Bindung eingehe, der sollte sich die nötige Zeit lassen, „um Strukturen in Ruhe zusammenzuführen“, so Dr. med. Winfried Leßmann, Vorsitzender der Med 360° AG. Nur so werde man, wie jetzt, „allen Anforderungen gerecht, wenn es um eine gute Versorgung der Patientinnen geht“.

Jetzt gehe es darum, „gemeinschaftlich und interdisziplinär die vielen neuen Möglichkeiten zu leben.“ Gemeint ist damit etwa das vor Ort neue Angebot des Mammographie-Programms zur Früherkennung von Brustkrebs: „Ich freue mich, dass das Brustscreening ins Haus geholt werden konnte“ und, falls nötig, auch die Abklärungsdiagnostik gleich hinter der nächsten Tür stattfinden kann.

Wenn es um die Gesundheit von Patientinnen gehe, sei die Partnerschaft vor Ort genauso wichtig wie das Netz von guten Hausärzten und Gynäkologen in der Region: „Sie treffen die Entscheidung, ob Ihre Patientinnen zu uns kommen – wir strengen uns an, damit Ihnen diese Entscheidung leicht fällt“, so Dr. Leßmann.

Dr. Harald Januschewski, Geschäftsführer des EVK, konnte seinem Vorredner nur dankend zustimmen und wies darauf hin, dass dies ein besonderer Schritt für das EVK sei. „Dank des Teamworks zwischen Krankenhäusern und Praxen haben wir hier in Bergisch Gladbach ein Versorgungsangebot auf Großstadtniveau.“

Das Interdisziplinäre Brustzentrum am EVK gibt es schon seit dem Jahr 2006. Verbesserung der Diagnose- und Therapiequalität, Qualitätssicherung und optimale Zufriedenheit der Patientinnen – das sind die Ziele. Seitdem das Brustzentrum nach den strengen Kriterien des Landes NRW vor mehr als zehn Jahren zertifiziert wurde, steigen die Patientenzahlen stetig an und liegen heute bei mehr als 280 pro Jahr.

Sieben verschiedene Fachdisziplinen sind im Interdisziplinären Brustzentrum zusammengeschlossen. Hier arbeiten die Gynäkologie, Radiologie, Nuklearmedizin, Pathologie, Onkologie, Strahlentherapie, Psychoonkologie und der Sozialdienst eng zusammen, um alle Abläufe optimal aufeinander abzustimmen. Das Therapiekonzept wird in interdisziplinären Tumorkonferenzen erarbeitet und der Therapieablauf koordiniert. Es besteht ein Netzwerk mit den niedergelassenen Ärzten.

Am Brustzentrum werden alle für die Brustdiagnostik wichtigen Verfahren durch die Radiologie 360° angeboten und je nach Fall angewandt: digitale Mammographie mit Vollfeld-Detektor und Tomosynthese, Ultraschall mit Doppler, 3D, Elastographie, Kernspintomographie/MR-Mammographie und alle Formen der minimal invasiven Stanzbiopsien. So ist die direkte Entnahme von Tumorgewebe in Lokalanästhesie schnell und schonend möglich. Das Gewebe wird unmittelbar nach der Entnahme im Institut für Pathologie untersucht.

„Unser Radiologie 360°-Standort für Radiologie, Brustdiagnostik und Nuklearmedizin
bietet in der Brustdiagnostik sämtliche moderne bildgebende Verfahren aus einer Hand an“, sagt Prof. Dr. med. Klaus Wasser. Und das für alle Leistungen mit KV-Zulassung. „Unsere Patientinnen profitieren nicht nur von den umfassenden praktischen Erfahrungen des Teams, sondern auch von unserer Verbindung zu Wissenschaft und Technik“, sagt der Facharzt für Radiologie und Nuklearmedizin, der vor seinem Wechsel ans EVK klinisch und wissenschaftlich die Abteilung für Multimodale Mammadiagnostik an der medizinischen Fakultät Mannheim der Universität Heidelberg leitete.

Zur operativen Behandlung der Brustkrebserkrankung steht die plastisch-ästhetische Brustchirurgie mit Operationen wie Verkleinerungsplastiken, Implantat-Rekonstruktion oder Fernlappenplastiken zur Verfügung. Weitere Neuerung: Im Rahmen der Strahlentherapie wird das Tumorbett bereits während der Operation bestrahlt. Dies ist zielgenau und reduziert die spätere Bestrahlung von außen deutlich.

Die ambulante und stationäre Chemotherapie kann jetzt ebenfalls in den neuen Räumen im Brustzentrum durchgeführt werden.

Die Psychoonkologie und Psychotherapie dienen der Verbesserung der Lebenssituation und sollen mögliche Ängste von Patientinnen abbauen. Des Weiteren berät der Sozialdienst u.a. in sozialrechtlichen Fragen, wie z.B. der Rehabilitation, stellt Kontakte zu Selbsthilfegruppen her und organisiert bei Bedarf häusliche Hilfen.

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