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Entwurf der Halle 51. Foto: Korthaus Projektentwicklung GmbH
Was haben die Kreisstädte Bergisch Gladbach und Gummersbach gemeinsam? In beiden Stadtzentren gibt oder gab es eine Papierproduktion. In Bergisch Gladbach wurde 1829 die Fein-Papierfabrik J. W. Zanders gegründet, in Gummersbach 1855 die Papierfabrik L&C Steinmüller (Wachs- und Glaspapier).
Die Stadt Bergisch Gladbach erwarb 2017 die Freiflächen und Gebäude an der Gohrsmühle und inzwischen auch das Kernareal der Firma Zanders. Auf Teilen des ehemaligen Firmengeländes wird aber weiterhin unter dem Namen Zanders Paper GmbH Papier produziert. Hierin liegt der wesentliche Unterschied zu Gummersbach, wo die Fabrikimmobilien ab 2002 komplett leer standen.
1873 waren dort Dampferzeuger in das Produktionsprogramm von L&C Steinmüller aufgenommen worden, die sich daraufhin umbenannte in „Papier-, Kesselfabrik und Eisengießerei von L&C Steinmüller (LCS)“ – sie wuchs danach zum größten Arbeitgeber im Oberbergischen Kreis.
Altstadt Gummersbach und Steinmüllergelände/Ackermann-Areal
Man kann sich heute kaum noch vorstellen, welcher Geräuschpegel durch diese Produktion bis zuletzt mitten in der Stadt herrschte. Nach der Übernahme – zunächst durch die „Phillip Holzmann AG“, danach durch die „Babcock Borsig AG“ – ging die „LCS“ mit dieser 2002 in die Insolvenz.
Meilensteine aus der Chronik des Stadtumbaus:
- 2003/2004 Die „Revitalisierung des Steinmüllergeländes“ wird zum städtebaulichen Schwerpunktprojekt des Oberbergischen Kreises – Bewerbung bei der „Regionale2010“.
- Im Mai 2005 wird der „A-Stempel“ erteilt (Freigabe der Fördermittel für die Projekte).
- 2006 Expertise zur baulichen Umnutzung der Halle 32, die auf den ältesten Fundamenten des ehemaligen Werkgeländes steht.
- 2007 Einrichtung der Projektgruppe Steinmüller innerhalb der „EGG“ und Abriss alter Fabrikhallen zur Flächenaufbereitung.
- Im November Eröffnung des neuen Campus der Technischen Hochschule Köln (THS).
- 2008 Im Auftrag der Stadt kauft die „EGG“ das benachbarte „Ackermann-Areal“ mit dem Ziel der baulichen Entwicklung für generationsübergreifendes Wohnen.
- 2010 Eröffnung der Kindertagesstätte „Hand in Hand“ auf dem Ackermann-Areal.
- 2013 Eröffnung der umgebauten Halle 32.
- August 2013 Eröffnung der Schwalbe-Arena und des Heiner-Brand-Platzes.
- September 2013 Beginn der Bauarbeiten für das neue Einkaufszentrum.
- 2014 Freigabe der Treppe zum Ackermann-Areal zwischen Steinmüllerallee und Rospestraße.
- 2015 Eröffnung des neuen Einkaufszentrums „Forum Gummersbach“ und des neuen Zentralen Omnibusbahnhofs der Stadt.
- 2016 Beginn der Bauarbeiten für die neue Kreispolizeibehörde des Oberbergischen Kreises (inzwischen bezogen) und Spatenstich des „Quartier 4“ (Q4) auf dem Ackermann-Areal (Fertigstellung nach zwei Jahren Bauzeit!).
- 2017 Beginn der Bauarbeiten für das neue Amtsgericht (Bezug: April 2019).
- 2018 Baubeginn des Kinoneubaus.
Baukräne werden noch einige Zeit das Stadtbild von Gummersbach prägen. Aber überall erkennt man bereits das neue Gesicht der Innenstadt von Gummersbach.
Die Grafik zeigt den aktuellen Entwicklungsstand und geplante Bauabschnitte. Quelle: Entwicklungsgesellschaft Gummersbach
Die Frage, ob die „Altstadt“ unter den vielen neuen Angeboten leidet, beantwortete uns Jürgen Hefner, Gummersbachs technischer Beigeordneter, mit einem klaren Nein. Im Gegenteil, durch die vielen Verbindungswege und die neue Urbanität profitiere sie eindeutig und trage somit ebenfalls zur Attraktivität von Gummersbach bei. Das schlüssige Verkehrskonzept mit der Ringstraße runde das Ganze schließlich ab. (DK)
Weitere Details zur Chronologie sind nachzulesen auf der Homepage der Entwicklungsgesellschaft Gummersbach (EGG).
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Dieser Beitrag ist in der „Bergischen Zeitung WohnenBauenLeben” im Heider Verlag zuerst veröffentlicht worden. Hier können Sie die Ausgabe 2/2019 komplett lesen:
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