Seit mindestens 177 Jahren wird in Bergisch Gladbach Kirmes gefeiert, am Wochenende steht die nächste Pfingstkirmes an. Dabei feiert der noch junge Schaustellerverband Geburtstag – und lässt es zum Abschluss richtig krachen.

Die Laurentiuskirmes und die Pfingstkirmes gehören seit ewigen Zeiten zu Bergisch Gladbach. Und dass dieses traditionelle Volksfest immer noch mitten in der Stadt gefeiert wird, das ist nicht zuletzt ein Verdienst des lokalen Schaustellerverbands und seines unermüdlichen Motors Burkhardt Unrau.

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Anlass für die Gründung des Schaustellerverbands war ein Versehen der städtischen Planer: die hatten das Landesturnfest zu Pfingsten in die Stadt geholt und dabei völlig die Pfingstkirmes vergessen, berichtet Unrau – der das eigentlich immer noch nicht fassen kann. Die Kirmes fand natürlich dennoch statt, musste aber auf die Buchmühle ausweichen.

Achtung: Kirmes bringt Einschränkungen für den Verkehr (bitte klicken)
 Eine attraktive Innenstadtkirmes braucht viel Platz, daher kündigt die Stadt einige Sonderregeln für die nächsten Tagen an:

Von Montag, 3. Juni bis einschließlich Mittwoch, 12. Juni steht der Parkplatz An der Gohrsmühle den Schaustellern und ihren Fahrzeugen zur Verfügung.

Auch die Busspur dient für diese Zeit sowohl dem Abstellen von Wohnwagen als auch dem Aufbau von Fahrgeschäften. Für den öffentlichen Nahverkehr ist eine Ersatzhaltestelle An der Gohrsmühle in der Nähe des Kreisverkehrs eingerichtet.

Der Wochenmarkt findet am Mittwoch, den 5. Juni, am Samstag, den 8. Juni und am Mittwoch, den 12. Juni nicht auf dem Konrad-Adenauer-Platz, sondern in der Fußgängerzone statt.

Die Verlegung des Marktes am Mittwoch vor Pfingsten ist neu. Bislang mussten die Schausteller regelmäßig mit ihren schweren Transportfahrzeugen auf den Zufahrtsstraßen warten, bis die Marktstände abgebaut waren, bevor gegen 15.00 Uhr der Platz freigegeben wurde. Dies verursachte verstopfte Straßen rund um die Innenstadt und unnötige Hektik auf dem Kirmesgelände.

Durch die Verlegung des Marktes auch am Mittwoch vor Pfingsten in die Fußgängerzone können die Schausteller nun bereits ab dem Morgen in aller Ruhe ihre Fahrgeschäfte und Buden aufbauen. Davon verspricht sich die Ordnungsbehörde eine entspanntere Kirmesvorbereitung.

Unrau, der mit der Kirmes aufgewachsen war und in dessen Blut wahrscheinlich Zuckerwatte fließt, zur Sicherheit die Sache in die Hand und gründete den Verband, der heute aus 24 Schaustellern und ihm selbst besteht. Formal ist er (ehrenamtlicher) Geschäftsführer, faktisch aber ist er der Mann für alles. Vom Marketing bis zur Sauberkeit.

Das ganze Jahr über, erzählt Unrau auch im Video-Interview auf dem Konrad-Adenauer-Platz, hält er eben diesen Platz im Auge. Wird auch nur ein Schild falsch einbetoniert, eine zu dünne Bodenplatte verlegt, kann es für die Fahrgeschäfte plötzlich sehr eng werden.

Die Zusammenarbeit mit der Stadt Bergisch Gladbach, die im Gegensatz zu vielen anderen Städten immer selbst Veranstalter der Kirmes geblieben ist, lobt Unrau ausgiebig. Bis hin zum Straßenreiniger gebe es ein sehr gutes gegenseitiges Verständnis.

Burkhardt Unrau mit Bürgermeister Lutz Urbach und Ordnungsamtsleiterin Ute Unrau, die er vor acht Jahren auf dem Autoscooter geheiratet hatte

Nicht zuletzt Unrau ist es wohl auch zu verdanken, dass nach wie vor die Schausteller mit ihren großen Fahrgeschäften über viele hundert Kilometer nach Bergisch Gladbach anreisen. Auch in diesem Jahr kann Unrau wieder eine gute Mischung aus Nervenkitzel und den guten alten Karussels ankündigen:

Im Detail: Was die Pfingstkirmes bietet (bitte anklicken)

Das Highlight ist Rupperts Frisbee! Den Kick der Schwerelosigkeit und des Fluges erleben, prickelnd schön und megastark.

Staubige Straße in endlos flirrender Hitze: Route 66 – der wohl berühmteste Auto-Skooter jenseits des Mississippi.

Über Berge und Täler fliegen: Musik-Express heißt das Zauberwort. Ein Fahrgeschäft, das keine Kirmes missen darf.

Sich im Break Dance um die eigene Achse drehen sorgt bei allen Fahrgästen für Spaß pur.

Die Familienachterbahn erwartet die ganze Familie: Ring Renner das Gefühl einer kleinen Achterbahn erleben.

Im historischen Schwanenflieger durch die Lüfte schweben.

Eine Hausparty feiern mit der ganzen Familie in der exklusiven Villa Wahnsinn.

Ein kleiner Zug entführt die jüngsten Kirmesgäste in ein Märchenland kindlicher Phantasie – die Schweinchenbahn. Weiter geht`s auf Kinderkarussell, Babyflug und Barockflieger.

Süßwaren-, Imbiss- und Getränkestände bieten kleine Verschnaufpausen und kulinarische Leckereien. Spiel, Spaß und Verlosung machen den bunten Reigen komplett.

Wie immer wird die Kirmes am Samstag um 12 Uhr mit der Stadtprominenz und vielen Freifahr-Chips eröffnet.

Zum Abschluss der Pfingstkirmes, nach Einbruch der Dunkelheit, wird es wie immer ein großes Feuerwerk geben. Dieses Jahr würden sich die Schausteller aber besonders ins Zeug legen und zum Jubiläum eine besonders tolle Show am Himmel abliefern.

Das Live-Interview mit Burkhardt Unrau auf dem Marktplatz dauert eine knappe Stunde, aber es lohnt sich. Sie können es sich auch als Podcast anhören:

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Redaktion

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