Mitten in der Corona-Krise gibt es auch positive Dinge. Denken Sie an den Applaus für die Pflegekräfte, der nachts durch die Straßen hallt. Oder die Italiener, die sich gegenseitig Mut zusingen. Wir verdanken Corona unseren ersten Flashmob.

Gestern in den Nachrichten sahen wir eine Dame, die leider alleine ihren 80. Geburtstag feierte und sich neben einem Kuchen auch über ein tolles Ständchen ihrer Nachbarn – gesungen mit Abstand aus dem Fenster – freute. Ein weiteres schönes Beispiel dafür, dass die Gesellschaft die Corona-Krise auch als Charaktertest begreift und besteht.

Und so nahmen wir am Sonntagabend an unserem ersten Flashmob teil. Eine Nachbarin animierte uns, um 18 Uhr auf den Balkon zu treten und eine abgespeckte Version von Beethovens Neunter auf einem Instrument zu spielen oder kurzerhand zu singen.

Mit Klavier auf dem Balkon ist das etwas schwierig, also öffneten wir flugs die Fenster, um die Musik nach außen dringen zu lassen. Punkt 18 Uhr hauten wir in die Tasten, Klavier und Akkordeon vermischten sich zu einer etwas schiefen, aber zuversichtlichen Ode mit stolzer Haltung. Nachbarn kamen dazu und sangen mit glänzenden Augen mit.

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Zugegeben, es war ein kleiner Flashmob, ein Flash-Möbchen sozusagen. Mit Luft nach oben. Aber wir erlebten einen kurzen Moment des Innehaltens, des Gleichklangs. Er mag vielleicht als Symbol dafür gelten, dass wir alle mit anpacken um die Krise zu meistern.

Die letzten Töne waren verklungen, eine kurze Pause entstand. Dann hörten wir in der Ferne Applaus.

Erleben Sie auch zuversichtliche Momente in der Krise, einen Flashmob, kurze Augenblicke in denen sich Unbekannte zusammenschließen? Schildern Sie uns Ihre Erlebnisse, unten in den Kommentaren oder per Mail an redaktion@in-gl.de

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Holger Crump

ist Reporter und Kulturkorrespondent des Bürgerportals.

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