Foto: Symbolbild. Ri Butov auf Pixabay

Mit einem Besuch bei der befreundeten Initiative „Runder Tisch Jüdisches Leben“ in Groß Umstadt im Odenwald und den gemeinsamen Aktionen vor Ort unterstreicht der Ganey-Tikva-Verein e.V. aus Bergisch Gladbach erneut die Wichtigkeit der jüdischen Kultur und das gemeinsame Engagement gegen Antisemitismus.

Im Laufe der vergangenen Jahre haben sowohl der Ganey-Tikva-Verein e.V. als auch der „Runde Tisch Jüdisches Leben“ zahlreiche Initiativen gestartet. Hier steht nicht nur die Erinnerung an die nationalsozialistischen Gewaltverbrechen und deren Aufarbeitung vor Ort, sondern auch die uneingeschränkte Solidarität mit dem Staat Israel im Vordergrund.

Der Besuch in Groß Umstadt sieht unter anderem eine Führung durch die Stadt mit den 26 verlegten Stolpersteinen vor den Wohnhäusern ermordeter Umstädter Juden und einen Besuch im Jüdischen Museum im nahen Frankfurt vor. Ein wichtiger Aspekt ist die Begegnung mit Menschen vor Ort, die sich ähnlich wie in Bergisch Gladbach für jüdisches Leben in Deutschland und gegen Israelhass engagieren.

Diese Veranstaltung ist eingebunden in das bundesweite Festjahr #2021JLID, das der Verein „321-2021: 1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland e.V.“ mit seiner Geschäftsstelle in Köln organisiert und koordiniert.

Hintergrund ist, dass der römische Kaiser Konstantin am 11. Dezember 321 ein Edikt erließ. Dieses Gesetz besagte, dass Juden städtische Ämter in den Kurien, den römischen Stadträten, bekleiden durften und sollten. Das Edikt Konstantins, das in einer Abschrift in der Bibliothek des Vatikans aufbewahrt wird, ist somit das früheste schriftliche Zeugnis über jüdisches Leben in Mittel- und Nordeuropa. Es belegt, dass jüdische Gemeinden bereits seit der Spätantike wichtiger integrativer Bestandteil der europäischen Kultur sind. Im Jahr 2021 leben Jüdinnen und Juden also nachweislich seit mindestens 1700 Jahren auf dem Territorium des heutigen Deutschlands.

„Wir freuen uns sehr über den Beitrag des Ganey-Tikva-Vereins“, würdigt Andrei Kovacs, der leitende Geschäftsführer aus Köln, den Beitrag aus Bergisch Gladbach als „Bereicherung des Festjahres“. Dieses lebe von der starken regionalen Verankerung in ganz Deutschland, unterstreicht die Generalsekretärin des Vereins 321, Sylvia Löhrmann. „Das Judentum ist konstitutiv für Deutschland. Das wird mit diesem Projekt veranschaulicht und trägt dazu bei, möglichst viele Menschen konkret anzusprechen.“

Der Verein „321-2021: 1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland“ wurde 2018 gegründet und geht auf die Initiative der Gründungsmitglieder Abraham Lehrer, Prof. Dr. Jürgen Rüttgers und Dr. Matthias Schreiber zurück.

Weitere Gründungsmitglieder sind u.a. die Zentralratspräsident der Juden (Dr. JosefSchuster) bzw. der Katholiken in Deutschland (Prof. Dr. Thomas Sternberg), die Kölner Oberbürgermeisterin Henriette Reker, der stellvertretende LVR-Vorsitzende Prof. Dr. Jürgen Wilhelm sowie der Journalist und ehemalige Kirchentags-Präsident Hans Leyendecker. Generalsekretärin des Vereins ist Sylvia Löhrmann, Staatsministerin a. D. des Landes NRW. Leitender Geschäftsführer ist Andrei Kovacs.

Aufmacherbild von Ri Butov auf Pixabay

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Der Verein zur Förderung der Städtepartnerschaft Ganey Tikva – Bergisch Gladbach e.V. ist zu erreichen über die Vorsitzende Petra Hemming, per Mail: petra.hemming@gmail.com

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