Die alten Felgenbrecher sind schon länger verschwunden, jetzt gibt es an der Integrierten Gesamtschule in Paffrath (IGP) endlich zeitgemäße Alternativen: 250 Bügel für bis zu 500 Rädern stehen für Schüler:innen und Kollegium sowie den Nutzer:innen der Sportanlagen zur Verfügung. Zu verdanken ist das nicht zuletzt einer engagierten Lehrerin.
Wer mit dem Auto ein Ziel ansteuert, möchte meist sicher und möglichst nah parken. Ähnliches gilt auch, wenn man mit dem Rad unterwegs ist. Mit der kürzlichen Schaffung von neuen Fahrradabstellanlagen auf dem Schulgelände der Integrierten Gesamtschule Paffrath (IGP) hat die Stadt Bergisch Gladbach einen weiteren Schritt zur Radverkehrsförderung umgesetzt.
Insgesamt 250 Fahrradbügel für 500 Räder stehen den Schülerinnen und Schülern sowie den Lehrkräften nun zur Verfügung, um das Fahrrad sicher an der Schule abstellen zu können. Bis auf kleinere bauliche Anpassungen sind die Abstellanlagen Mitte Februar fertiggestellt worden.
Unter anderem durch die weltweite Corona-Lage und die dadurch bedingten Materialknappheiten sowie deutlich längeren Lieferzeiten u.a. in der Metallbauindustrie haben sich die Bauarbeiten an der Schule zuletzt immer wieder verzögert.
Mit den neuen Fahrradbügeln sind die bisherigen „Felgenbrecher“ auf dem Schulgelände, also Fahrradständer, in die nur das Vorderrad gestellt wird, nun durch moderne Abstellmöglichkeiten ersetzt worden.
Schutz vor Diebstahl und Regen
Irmgard Broeckmann, Initiatorin des Projektes und Lehrerin der IGP erläutert. „Der Bedarf an weiteren Abstellanlagen zeigte sich immer wieder zuletzt an der Vielzahl an Fahrrädern, die teils kreuz und quer auf dem Schulgelände geparkt wurden“.
Im Fokus der Planung standen, neben der ausreichenden Anzahl und dem Komfort, auch die Themen Diebstahl- und Witterungsschutz. „Durch die Wahl der Bügel als Abstellanlage können die Fahrräder fest an dem Stahlrahmen abgeschlossen werden. Ein Teil der Fahrradbügel ist zusätzlich mit einer Überdachung als Schutz vor Regen und Nässe ausgestattet worden,“ erläutert Natascha Schemmann, Projektleiterin von der Stadtverwaltung.
Radservice-Station soll folgen
Mit 500 Abstellmöglichkeiten stehen Fahrradständer für ca. ein Drittel der Schüler- bzw. Lehrerschaft der IGP zur Verfügung. Da die IGP auch als Sportzentrum für Vereine und als kultureller Veranstaltungsort dient sowie die Stadtteilbücherei ebenfalls in der Schule untergebracht ist, profitiert auch diese Nutzergruppe von den neuen Fahrradabstellmöglichkeiten.
Abgerundet wird die neue Fahrradinfrastruktur an der IGP mit einer Radservice-Station, um kleinere Reparaturen am Fahrrad durchführen zu können. Die Station ist u.a. mit einer Luftpumpe und Werkzeugen für das Fahrrad ausgestattet und soll zeitnah noch installiert werden.

„Schlaue Wege“ zur IGP werden weiter ausgebaut
Die Fahrradinfrastruktur ist Teil des Förderprojektes „Rad macht Schule – IGP wird fahrradfreundlich“. 90 Prozent der Baukosten in Höhe von knapp 88.000 Euro bekommt die Stadt im Rahmen des Förderprogramms „Klimaschutz durch Radverkehr“ vom Bundesumweltministerium erstattet.
Ziel des Förderprojektes ist die Schaffung von Fahrradrouten („Schlaue Wege“) von und zur IGP sowie der Fahrradabstellanlagen. Insgesamt sieben optimierte Radwegeverbindungen entstehen in dem Projekt, die aus allen Himmelsrichtungen zu der Schule laufen. Tatkräftig unterstützt wird die Stadtverwaltung, neben der Schule, auch von dem ADFC, dem Verkehrsclub Deutschland und der Fahrrad-Interessensgemeinschaft ProVelo.
Das Projekt soll im laufenden Jahr abgeschlossen werden und zu einer klimafreundlichen Mobilität der Schülerinnen und Schüler, auch in Erwachsenjahren, beitragen. „Damit wird das Fahrrad als alternatives Verkehrsmittel zum Auto ein Stück weiter in das Bewusstsein der Menschen rücken“, zeigt sich die Projektleiterin Schemmann zuversichtlich.