Für die Klimawende ist Bergisch Gladbach formal gut aufgestellt: Beim Beigeordneten für den Klimaschutz gibt es inzwischen zwei gut qualifizierte Klimaschutz-Managerinnen mit einem klaren Auftrag der Ampelkoalition. Jetzt soll rasch ein Klimaschutzkonzept mit effektiven Maßnahmen erarbeitet werden – unter Aufbietung aller Kräfte, die die Stadt bei diesem Thema zu bieten hat.

Eigentlich ist ihre Aufgabe unmöglich, aber Heike Behrendt und Jana Latschan gehen sie pragmatisch an. „Wenn die Verwaltung alleine alle Maßnahmen für den Klimaschutz umsetzen müsste, würden wir es nicht schaffen. Wir brauchen Hilfe von allen: Schulen, Unternehmen, Initiativen, Bürger:innen …“, sagt Behrendt, eine der beiden Klimaschutzmanagerinnen der Stadt Bergisch Gladbach, die im Dezember ihre Arbeit aufgenommen hatten.

„Mitmachen“ ist daher das zentrale Schlagwort der Öffentlichkeitskampagne, mit der die Stadt jetzt die konkreten Arbeiten am Klimaschutzkonzept vorantreiben will. Nach einer Online-Auftaktveranstaltung am kommenden Montag soll es neun Workshops in neun zentralen Handlungsfeldern geben (Details siehe unten).

Zur Person

Heike Behrendt

Heike Behrend ist studierte Diplom-Agrar-Ingenieurin und hat Weiterbildungen zur Umweltschutzexpertin Europa und Nachhaltigkeitsmanagement absolviert. Sie hat immer im kommunalen Umfeld gearbeitet und war in den vergangenen sieben Jahren im Klimaschutz tätig.

Jana Latschan

Jana Latschan hat zunächst Regionalwissenschaften Lateinamerika studiert, später aber einen Master in Nachhaltigkeitsmanagement gemacht. Sie hat 15 Jahre lang in Unternehmen gearbeitet, zuletzt in der politischen Beratung.

Ragnar Migenda ist Beigeordneter für Stadtentwicklung und Klimaschutz. Das Klimaschutzmanagment ist als Stabsstelle direkt seinem Dezernat zugeordnete und kooperiert mit allen Fachbereichen, über die Dezernatsgrenzen hinweg.

GL ist mehr als nur die Stadtverwaltung

Der Hintergrund ist klar: Deutschland soll bis 2045 klimaneutral sein, bis 2030 soll der Ausstoß von Treibhausgas um zwei Drittel im Vergleich zu 1990 sinken – um die Erwärmung auf 1,5 Grad zu begrenzen. Dazu soll Bergisch Gladbach seinen Beitrag leisten.

Bergisch Gladbach heißt in diesem Zusammenhang nicht (nur) die Stadtverwaltung mit ihren Gebäuden, Fahrzeugen und Beschäftigten – denn die sind zusammen für höchstens zwei Prozent der Emissionen von Treibhausgasen in GL verantwortlich, alles andere entfällt auf die Unternehmen und privaten Haushalte, berichtet Latschan. Klimaschutz sei eine Aufgabe für die ganze Stadtgesellschaft.

Foto: Thomas Merkenich

Es gibt sie schon, die ersten Goldstücke

Immerhin beginne Bergisch Gladbach nicht bei Null; bei der Bestandsaufnahme zeige sich, dass die Stadt einige wichtige Bausteine bereits umgesetzt habe – wie zum Beispiel die Umstellung der gesamten Straßenbeleuchtung auf moderne, zentral steuerbare LED-Laternen. Auch die Kläranlage sei ein solches wenig bekanntes „Goldstück“: weil sie mit dem Klärschlamm eine Biogasanlage betreibe und so fast den gesamten Energiebedarf selbst decke.

Um jetzt möglichst rasch zu einem Konzept mit konkreten Maßnahmen und klaren Prioritäten zu kommen setzt die Stadt auf zwei Instrumente: Auf das bereits 2019 vom Stadtrat in Auftrag gegebene und im März 2021 beschlossene „Integrierte Klimaschutzkonzept mit Handlungskonzept Klimaanpassung“ sowie auf die Teilnahme am European Energy Award (der vor allem der Verwaltung selbst als Projekttool dient).

Dabei soll nun nicht mehr viel Zeit verloren werden. Ein Planungsbüro für die Unterstützung wurde mit der Gertec GmbH in Essen gefunden, bis zum Herbst sollen die Workshops durchgeführt, alle Informationen gesammelt und Vorschläge gebündelt werden – damit der Stadtrat nach eingehender Beratung das Klimaschutzkonzept im 1. Quartal 2023 beschließen kann.

Im Kern geht es vor allem darum, Energie weniger und/oder effizienter zu nutzen sowie den Verbrauch auf erneuerbare Quellen umzustellen. Dabei sollen aber auch die allgemeinen Nachhaltigkeitsziele berücksichtig werden.

Klimaschutz ist Querschnittsaufgabe

Eine klar Abgrenzung, was zum Klimaschutz gehört, sei ohnehin wenig sinnvoll, sagen Behrendt und Latschan – weil fast alle Bereiche des öffentlichen und privaten Handels betroffen sind. Und damit die Mobilität und der Verkehr, der Bausektor, die Wohnungswirtschaft und vieles mehr.

Als Beispiele für mögliche Handlungsfelder nennen die Klimaschutzmanagerinnen die Stärkung des Fuß- und Radverkehrs durch die Einführung von Tempo 30 und Fahrradstraßen, den Ausbau von Photovoltaik-Anlagen auf öffentlichen und privaten Dächern oder die Senkung des Erdgasanteils bei der Wärmeversorgung. Für diese naheliegenden Ziele sollen möglichst konkrete Maßnahmen erarbeitet werden.

Wichtig sei es, Konsenslösungen zu finden, die für alle Beteiligten tragbar seien und möglichst wenig Verzicht bedeuteten. Denn viele Maßnahmen hätten wirtschaftliche Auswirkungen und ohne breite Akzeptanz gebe es keine Wirkung.

Ein einfaches Beispiel? Statt mit dem Auto mit dem Rad oder zu Fuß zum Bäcker. Das erfordere zwar etwas Verzicht auf Komfort, bringe aber eine Vorteil für die Gesundheit (und für das Klima). „Wir sind an einem Punkt angelangt wo wir uns überlegen müssen, wie es gelingen kann, den Ast nicht abzusägen, auf dem wir sitzen“, erläutert Latschan.

Heike Behrendt, Jana Latschan
Heike Behrendt, Jana Latschan. Foto: Thomas Merkenich

Und das gehe in vielen Fällen nur durch Verhaltensänderungen. Darauf habe die Stadt nur geringen Einfluss, aber sie könne durchaus Anreize setzen – wie zum Beispiel mit dem Vorgartenwettbewerb, der unter dem Motto „Bunt statt grau“ Preise ausschreibe, anstatt das Ordnungsamt gegen Schottergärten in Stellung zu bringen.

Ob das funktionieren wird, darauf wollen sich die Managerinnen nicht festlegen – aber versuchen müsse man es: „Wenn man im Klimaschutz arbeitet muss man Optimist sein“, betont Behrendt.

Heike Behrendt, Jonathan Benninghaus, Georg Watzlawek
Heike Behrendt mit Jonathan Benninghaus (Pressebüro der Stadt) und Georg Watzlawek in der Redaktion des Bürgerportals. Foto: Thomas Merkenich

Bekannt ist jedoch auch, dass der Stadtverwaltung durch die Überlastung gerade von Abteilungen wie Bauen und Planen bei der Umsetzung vieler Maßnahmen Grenzen gesetzt sind.

Umso wichtiger sei die Priorisierung: mit den Maßnahmen beginnen, die wenig kosten und große Auswirkungen haben, sagen die Klimaschutzmanagerinnen. „Wir brauchen einen guten Abwägungsprozess, von Prioritäten und Ressourcen“, sagt Latschan.

Die „Bürgerbeteiligung“

Der jetzt anlaufende Prozess ist keine formale Bürgerbeteiligung, sondern eine Information der Bürger:innen und Ideensammlung. Sie startet mit der allgemeinen Info in der Auftaktveranstaltung am 30. Mai, ab 18 Uhr auf der Plattform Zoom.

Im Folgenden gibt es an drei Terminen neun Workshops in folgenden Handlungsfeldern: Erneuerbare Energie und Energieeffizienz

  • Mobilität, Klimabildung
  • Stadtentwicklung
  • Bauen & Sanieren
  • Gewerbe & Unternehmen
  • Kommunales Handeln
  • Klimaanpassung
  • Netzwerke 

Anmelden kann man sich dafür auf der städtischen Website, Termine sind noch nicht bekannt. Weitere Infos gibt es auf der Klimaschutz-Seite der Stadt. Kontakt: klimaschutz@stadt-gl.de

Sie habe bei ihrer Arbeit in Kommunalverwaltungen gelernt, „dünne Bretter zu bohren“, sagt Behrendt: „Projekte, die schnell und einfach umsetzbar sind und große Effekte versprechen“. Daraus entstünde dann im Idealfall ein Schneeballeffekt, ergänzt Latschan.

„Goldstücke“ nennt Behrendt diese Maßnahmen. Sie selbst und ihre Kollegin hätten dank langer Erfahrungen im Klimaschutz natürlich sehr viele Ideen im Kopf – aber jetzt gelte es erst einmal, mit der ganzen Stadtgesellschaft nach diesen Nuggets zu schürfen. Bei der Auftaktveranstaltung und den folgenden Workshops.

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G. Watzlawek

Journalist, Volkswirt und Gründer des Bürgerportals. Mail: gwatzlawek@in-gl.de.

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28 Kommentare

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  1. Liebe Redaktion,
    ist es möglich, die Kommentare nach zeitlichem Eingang zu veröffentlichen?

    1. Lieber Herr Havermann, die Kommentare werden in der Regel sofort freigegeben. Manchmal dauert es ein kleines wenig länger, wir können uns ja nicht rund um die Uhr nur um die Kommentare kümmern. Worum geht es denn konkret? Im Zweifel erreichen Sie uns auch per Mail: redaktion@in-gl.de

  2. Es ist zu begrüßen, dass jetzt zwei Klimaschutz-Managerinnen in unserer Verwaltung mitarbeiten.
    Die Priorität ihrer Arbeit liegt bei zwei Instrumenten: dem Integrierten Klimaschutzkonzept mit Handlungskonzept Klimaanpassung sowie auf der Teilnahme am European Energy Award.
    Vereinfacht kann man sagen, dass durch Klimaschutz der Klimawandel gebremst werden soll während Klimaanpassung die Folgen des Klimawandels erträglicher macht.
    Leider scheint das Handlungskonzept Klimaanpassung bei der Stellungnahme der Verwaltung zum Regionalplan keine Rolle gespielt zu haben.
    Bei der Klimaanpassung gibt es zwei besonders wichtige Themen: welche Maßnahmen sind sinnvoll, um Hitzesommer erträglicher zu machen und wie kann der Schaden bei Starkregenereignissen begrenzt werden.
    Bei beiden Punkten ist die Erhaltung von Grünflächen von Bedeutung: Grünflächen nehmen weniger Hitze auf und führen durch Verdunstung zu einer Kühlung des Stadtklimas und die Schwammwirkung von Grünflächen kann bei starkem Regen Wasser zurückhalten. Und es sollte niemand annehmen, die gleiche Wirkung wäre mit einer Begrünung von Dächern zu erreichen.
    Die Stellungnahme der Stadt zum Entwurf des Regionalplanes fordert dagegen, die Siedlungsflächen zu erweitern. Da sollen selbst die Flächen des FNP nicht ausreichen.
    Hat die Verwaltung nach mehreren Hitzesommern (alleine 2018 in Deutschland geschätzt 20.200 hitzebedingten Todesfälle) und einem Starkregenereignis ungeahnten Ausmaßes nichts dazugelernt?
    Fast alle FNP Flächen sind wichtige Kaltluftentstehungsgebiete, oft auch wichtige Grünkorridore für Kaltluftströme. Die Zerstörung würde die Hitzebelastung im Sommer verstärken und das Schadensrisiko bei Starkregenereignissen erhöhen.
    Die Entscheidung über die Stellungnahme der Verwaltung wird erst bei der Ratssitzung Ende Juni gefällt. Vielleicht können sich die beiden Klimamanagerinnen das Dokument vorher noch einmal ansehen.

    1. Dachwiesen oder vielleicht auch vertikale Begrünung von Gebäuden könnten sicher sowohl bei Starkregen als auch bei Hitzewellen nützlich sein. Der Nutzen solcher Maßnahmen wird sicher durch die Anzahl von Dachwiesen bestimmt. Das meine ich unabhängig von der Frage des Erhalts bestehender Wiesen. Der letzte Starkregen und die Sommer 2018/2019 haben doch gezeigt, dass die bestehenden Wiesen nicht reichen (und man ohne Wiesen wohl noch mehr Probleme gehabt hätte).

  3. Ich hoffe inständig, dass dieser Ansatz auch dann noch gilt, wenn es um die Verkehrswende und die dafür u.a. notwendige Stärkung des Radverkehrs durch sichere und durchgängige Radinfrastruktur wie z.B. bauliche Radwege oder Fahrradstraßen geht. Leider ist da einigen / vielen, vor allem wenn es um Neuverteilung der Verkehrsflächen oder gar die Eliminierung von öffentlichen Parkraum geht, das Hemd sehr viel näher als der Rock. Florian lässt grüßen.

    1. Im Vergleich zu einer Verkehrswende ist eine Energiewende ein Klacks. Man beachte, dass ein Auto und kein Fahrrad auf dem Plakat/Handzettel abgebildet ist.

  4. Das ist ein wichtiger und vielversprechender Ansatz, den ich von der Stadt GL nicht erwartet hatte. Bin gespannt auf die workshops.

  5. Je mehr ich von „Klima“-schutz in unserer Stadt lese, desto mehr frage ich mich, wie „Klima“ denn eigentlich hier definiert wird. Ich gehe bei dem Begriff von einem globalen Phänomem in der Atmosphäre aus, das zonal ausgeprägt und recht instabil, nach allen Seiten relativ offen ist.
    Bergisch Gladbach als Kommune liegt in der kühl-gemäßigten Zone, mal von Sandstürmen aus der Sahara „heimgesucht“, mal von polaren Luftmassen. Aber insgesamt ist mir Jläbbisch kühl-gemäßigt ein sehr angenehmer Ort zum Leben. Aber der Ansatz, den Einzelnen unmittelbar in die Verantwortung für das „Klima“ zu stellen, klingt totalitär.

    1. Sehr geehrter Herr Peters, Klima wird in Bergisch Gladbach nicht anders definiert, als anderswo. Wikipedia definiert es so:

      „Das Klima ist der mit meteorologischen Methoden ermittelte Durchschnitt der dynamischen Prozesse in der Erdatmosphäre.“

      Im Zusammenhang dieses Artikels ist der Begriff Klimaschutz relevanter:

      „Klimaschutz ist der Sammelbegriff für Maßnahmen, die der durch den Menschen verursachten globalen Erwärmung entgegenwirken und mögliche Folgen der globalen Erwärmung abmildern oder verhindern sollen.“

      Auch interessant:

      „Totalitarismus bezeichnet eine politische Herrschaft mit einem uneingeschränkten Verfügungsanspruch über die Beherrschten, auch über die öffentlich-gesellschaftliche Sphäre hinaus in den persönlichen Bereich. Ihr Ziel ist die umfassende Durchsetzung eines neuen Wertesystems. Gemäß Politikwissenschaft strebt sie an, in alle sozialen Verhältnisse hineinzuwirken, oft verbunden mit dem Anspruch, einen „neuen Menschen“ gemäß einer bestimmten Ideologie zu formen. Meistens werden sowohl Nationalsozialismus, Italienischer Faschismus als auch Stalinismus als Prototypen totalitärer Regime eingeordnet.“

      1. „Klimaschutz ist der Sammelbegriff für Maßnahmen, die der durch den Menschen verursachten globalen Erwärmung entgegenwirken und mögliche Folgen der globalen Erwärmung abmildern oder verhindern sollen.“

        Verursacht oder beschleunigt? Wir befinden uns immerhin am Ende einer Eiszeit, dass es da wärmer wird liegt in der Natur der Sache.
        Nur weil wir uns in dieser Phase entwickelt haben, heißt das nicht, dass es immer so bleibt. Also wäre Anpassung wichtiger.
        D.h. regionaler Mikro-Klimaschutz sowie Prävention für Hochwasser, Dürre und Sturmereignisse.
        Ein Solardach trägt leider nur wenig zur Vorsorge bei, höchsten langfristig.

        Man beachte nur mal den Kreis, 200.000 für Hochwasserprävention aber 500.000 für Solardächer.
        „SPD im Rheinisch-Bergischen Kreis
        Haushalt 2022 – Hochwasserprävention – und vorsorge
        Der Kreistag hat auf Antrag der SPD-Fraktion für Maßnahmen der Hochwasserprävention und Hochwasservorsorge in den Jahren 2022 bis 2025 jeweils zusätzlich 200.000 € bereitgestellt.“

        Und, liebe Redaktion, wenn es der ehemalige Lehrer Robert Peters ist, braucht er keine Lehrstunde über Totalitarismus ihrerseits ;)

      2. Herr Schreiner, seit den 80ern des vorigen Jahrhunderts bestand schon Konsens über die MENSCHENGEMACHTE Erderwärmung/Klimawandel. Warum Sie glauben, dies im Bürgerportal immer wieder hinterfragen zu müssen, erschließt sich mir nicht.
        Ansonsten sei zu ihren Beispielen gesagt, dass die Begriffe Klimaschutz (Ausbau der Solardächer) und die Anpassung an den Klimawandel (Hochwasserschutz) in einer engen Beziehung zueinanderstehen.
        Die Forderung, sich einfach an die globale Erwärmung anzupassen, statt vorbeugend Klimaschutz zu betreiben, zählt zu bekannten Argumentationsmustern von Klimaskeptikern und -leugnern bzw. von Gegnern von effektiven Maßnahmen des Klimaschutzes. Es wird dabei gerne argumentiert, dass es aus politischen, sozialen oder biophysikalischen Gründen zu spät sei, um die globale Erwärmung zu stoppen. Dabei wird dann z.B. angeführt, dass wir uns an die Erwärmung anpassen sollten, dass die Erwärmung möglicherweise sogar positiv sei oder dass Klimaschutzmaßnahmen und wirtschaftliche Entwicklung ausgeglichen werden müssten.

      3. Herr Eschbach,
        ich werde auch weiterhin diese Kommentare verfassen, wenn das Bürgerportal ungenau ist oder eine Art framing betreibt.

        Ich fragte ob verursacht oder ob beschleunigt und habe den anthropogenen Anteil in keiner Weise bestritten.

        Dennoch sehe ich, eben weil Klima ein globales Thema ist, an erster Stelle die Anpassung und insbesondere die Vorkehrung gegen die Folgen. Parallel und in gesundem Maß können wir dann Co2-reduzierende Maßnahmen begleitend fördern.
        Ein Solardach wird das nächste Hochwasser nicht zurückhalten, ein Damm aber schon und da sehe ich das Geld lieber in Schutzmaßnahmen investiert als in Solardächer, insbesondere auf kommunaler Ebene.

        Mag Ihnen nicht passen, aber den Klimawandel nicht zu leugnen und gleichzeitig die Maßnahmen zu kritisieren, geht eben auch.

      4. Sorry, Herr Schreiber, aber Aussagen wie „Wir befinden uns immerhin am Ende einer Eiszeit, dass es da wärmer wird liegt in der Natur der Sache.“ bleibt für mich Klimaleugner-Geschwurbel. Das hat nichts mit Kritik an einzelnen Maßnahmen, die berechtigt sein kann zu tun.

      5. Herr Schreiner, Sie verfestigen nur meinen Eindruck: durch Heranziehung eines wissenschaftlich Artikels soll die Glaubwürdigkeit von Warnungen der Klimaforscher generell in Frage gestellt werden.

        Das es immer schon Warm- und Kaltzeiten gab kann doch nicht davon ablenken, dass sich die derzeitige Erhitzung der Erde viel schneller als in früheren Erwärmungsphasen und viel höhere Temperaturen zu erreichen droht als jemals in der Geschichte der Menschheit.

        Außerdem droht bei Nichteinhaltung des 1,5-Grad-Ziels die Aktivierung von Kippelementen im Klimasystem, die dazu führen könnten, dass die Klimaentwicklung völlig außer Kontrolle gerät. Der aktuelle Klima- und Umweltwandel wird die Welt aus dem Temperaturbereich führen, in dem sich die menschliche Zivilisation im Laufe der vergangenen ca. 12.000 Jahre entwickelt hat.

      6. Herr Eschbach, was meinen Sie wohl, was die Meschen im Ahrtal lieber gehabt hätten? Eine vage Einhaltung des 1,5 Grad-Ziels, oder besser einen soliden Hochwasserschutz?
        Und im Übrigen, argumentierende Denker, die realmögliche Szenarien aufzeigen, ohne Gegenargumente diskreditierend in die Schwurbler-Ecke zu stellen, stellt sich selbst ins Abseits.

      7. Im Falle der hier geschriebenen Kommentare von F. Stein und M. Schreiner kann man festhalten, dass „denken“ nicht wissen ist.

        Ich mache das insbesondere an der Aussage „Wir befinden uns immerhin am Ende einer Eiszeit, dass es da wärmer wird liegt in der Natur der Sache“, welche absurd falsch ist und sogar noch weit hinter den Wissensstand von Was-ist-Was-Büchern zurückfällt. Meinetwegen darf diese Aussage als „Geschwurbel“ bezeichnet werden.

        Bemerkenswert auch die Aussage von R. Peters, dass in Bergisch Gladbach das Klima insgesamt angenehem sei, gleichzeitig das Klima aber instabil sei. Wenn man letzteres richtigerweise erkennt, dann müsste man eigentlich auch erkennen, dass man an einem instabilen System nicht herumspielen sollte, wenn es gerade für einen selbst in einem günstigen Zustand ist.

        Einige auch in Bergisch Gladbach erfahrbare Auswirkungen des Klimawandels (Ankunft von Klimakriegsflüchtlingen, Starkregen und Überschwemmungen, erhebliche Waldschäden) hat R. Peters vielleicht noch nicht richtig wahrgenommen, zumindest fehlen sie in seiner Aufzählung.

      8. Christian-Andreas: was ist denn absurd falsch?
        Ok, das „am Ende“ muss nicht unbedingt stimmen, sagen wir, wir sind mitten in einer Eiszeit.
        Dass wir uns im Holozän, einer Warmzeit befinden, sollte auch bekannt sein. Die Frage, was kommt, ob Kaltzeit oder oder ein Ende der Eiszeit, wird sich noch zeigen.

        Also weder Klimawandel-Leugner noch irgendetwas anderes, was Sie und Herr Eschbach mir hier zuschreiben.
        Ich sehe aber nunmal an erster Stelle den Bevölkerungsschutz und Umweltschutz. Danach erst den Klimaschutz. Sollte es parallel möglich und finanzierbar sein, gerne

      9. Herr Schreiner, um es noch ein letztes Mal auf den Punkt zu bringen: falsch ist es, den natürlichen Klimawandel („Eiszeit“) und den vom Menschen verursachten Klimawandel zu vermengen bzw. miteinander zu vergleichen und hierdurch zu versuchen, das eine durch das andere zu relativieren.

      10. Und auch für Sie zum letzten Male. Ob natürlicher oder anthropogen beschleunigter Klimawandel. Wir können ihn nicht ohne ausländische Partner beeinflussen, bzw. nur unseren 2% Beitrag leisten. Bevölkerungsschutz liegt aber zu 100% in der unserer öffentlichen Hand.
        Erreichen wir den Kipppunkt, müssen wir also vorbereitet sein.

        KlimaFOLGENschutz und -vorsorge sowie Umweltschutz in den Vordergrund stellen. Dazu parallel den Weg zu einem Mix aus Kernenergie und EE beschreiten.

        Mag nicht Ihrer Meinung entsprechen, hat aber weder etwas mit Schwurbeln noch mit Leugnen zu tun.

      11. Als wenn man nicht das eine tun könnte, ohne das andere zu lassen. Das klingt wie bei einem Zweijährigen, dem der Bauklotz aus er Hand fällt, wenn er eine Tüte Bonbons sichtet.

      12. @Drucker, hat das irgendjemand gesagt? Es geht um die Prioritäten, da der Steuerhaushalt eben begrenzt ist.

      13. Ja, Sie haben das gesagt: Erst Hochwasserschutz, dann Klimavorsorge. Jetzt wird beides angepackt, und Ihnen passt nicht, dass der Betrag für die Klimavorsorge höher ist. Sie repararieren anscheinend lieber die Folgen, als den Ursachen vorzubeugen. Schlau ist das nicht.

      14. Die Folgen sind bereits da, trotz 500 Mrd EE-Umlage.
        Ob die Schäden auch so hoch wären, wenn man mehr in den Folgenschutz investiert hätte?

        Wenn wir also sehen, dass trotz aller Bemühungen die Folgen eintreten, sollten wir uns vor diesen schützen oder die Bemühungen noch ausweiten?

        Ein erhöhter Damm jetzt schützt eben mehr vor Dem nächsten Hochwasser als ein Solardach jetzt und dem neuen Damm im 5 Jahren.

      15. Ok, Sie versuchen immer noch, beides gegeneinander auszuspielen. Dagegen ist offenbar kein Kraut gewachsen.

      16. Ich wäge ab und setze Prioritäten.

        Stellen Sie sich bitte nicht dümmer als sie sind.

    2. Hallo Herr Peters,
      ich könnte mich auch ganz gut mit etwas höheren Temperaturen und weniger Regen anfreunden. Wenn das bedeuten würde, dass das Weltklima nicht leiden würde.
      Selbst in unserer Region bemerken wir doch bereits die Folgen: Starkregen mit Überschwemmungen (Folge: vollgelaufene Keller), Stürme (Folge: Wälder, die es nicht mehr gibt), Hitzewellen (Folge u.a.: Kreislaufprobleme bei älteren Menschen) und Wasserknappheit (Folge: u.a. auf den Feldern wächst kein Gemüse und Getreide mehr).
      Und das ist noch lange nicht zu vergleichen mit dem, was in anderen Teilen der Erde (akut: Indien, ständig: afrikanische Gebiete) passiert.