Der Zanders-Ausschuss legt einen Nutzungsmix mit Zielgrößen fest: Wieviele Wohnungen, wieviele Arbeitsplätze sollen auf dem Areal geschaffen werden? Foto: Thomas Merkenich

Die Freie Wählergemeinschaft begrüßt zwar das Bemühen der großen Fraktionen, den Nutzungsmix auf dem Zanders-Gelände mit einer sehr breiten Mehrheit zu entscheiden. Einer weitere Verlagerung des Schwerpunktes vom Wohnen zum Arbeiten geht sie aber nicht mit – und verlangt eine Beschleunigung des Verfahrens.

Die FWG kann einem großen Teil des interfraktionellen Antrages zustimmen, hat aber zu einer zentralen Passage eine andere Meinung. Es geht um den Nutzungsmix für die weiteren Planungen.

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Wir schließen uns hier der Auffassung der Verwaltung an, die mit der so genannten Vorzugsvariante den Schwerpunkt der Nutzung des Geländes auf das Wohnen setzt (Anteil 46 Prozent). Dies ist ein Extrakt der Beratungen im Zanders-Arbeitskreis und folgerichtig, denn die auch von uns befürwortete Schaffung eines „urbanen Gebietes“ bedeutet in erster Linie die Errichtung von Wohnungen, in begrenztem Maße auch die Unterbringung von Gewerbe und anderen Einrichtungen, soweit sie Wohnen nicht stören.

Hinweis der Redaktion: CDU, SPD, Grüne, FDP und Bergische Mitte wollen im Zanders-Ausschuss einen Antrag einbringen, der gegenüber der Vorzugsvariante der Stadtverwaltung eine weitere Verlagerung der angestrebten Nutzung in Richtung Gewerbe vorsieht: 1450 Wohnungen und 2900 Arbeitsplätze.

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Zanders-Areal: Stadt plädiert für deutlich mehr Arbeitsplätze

Bei der Aufteilung des Zanders-Geländes geht es in diesem frühen Stadium der Planung um die umstrittene Kernfrage, wie viele Wohnungen und wie viele Arbeitsplätze angestrebt werden sollen. Im Hintergrund hat die Stadt gerechnet und mit den Fraktionen verhandelt. Jetzt stellt sie eine „Vorzugsvariante“ zur Abstimmung, in der sich die Gewichte deutlich zugunsten der Arbeitsplätze verschieben.

Die Art des Gewerbes, das zwangsläufig auch mehr Verkehr mit sich bringen würde, ist also eingeschränkt. Deshalb sind für uns 2900 Arbeitsplätze, die die im Antrag bevorzugte Variante 3 vorsieht, kaum darstellbar, zumal sich die Arbeitswelt im Laufe der nächsten Zeit sehr dynamisch ändern wird und eine genaue Planung schwierig ist.

Das ist bei der Errichtung von Wohnungen vor dem Hintergrund des derzeitigen Mangels nicht der Fall.

Der Schwerpunkt Wohnen auf Zanders entspricht dem Kernanliegen und der Programmatik der FWG, die aufgrund der Debatten zum Flächennutzungsplan von Anfang an die Meinung vertreten hat, das Zanders-Gelände in erster Linie für den weiter steigenden Wohnbedarf einzusetzen. Diese Linie wollen wir nicht verlassen.

Sie entspricht der Errichtung von 1750 Wohnungen. Das ist bereits eine Reduzierung der ursprünglichen Ausgangsplanung des Zanders-Arbeitskreises von 2000 Wohnungen. Eine weitere Rücknahme auf 1450 Wohnungen, wie es im Antrag vorgesehen ist, können wir nicht mittragen.

Verfahren muss beschleunigt werden

Wir wollen aber mehr: Die Pläne, das Gelände in 25 Jahren zu entwickeln, sind uns zu wenig ambitioniert. Wir wissen um die Schwierigkeiten, die bei solchen Mammutprojekten auftreten können. Dennoch brauchen wir eine Beschleunigung der Verfahren, denn das Zanders-Gelände kostet die Stadt in der Unterhaltung jährlich 6 Millionen Euro. Würde man diese Ausgaben reduzieren, könnte man die drohende Haushaltssicherung der kommenden Jahre vermeiden.

Wir werden deshalb einen Zeithorizont bis maximal 15 Jahre beantragen und regen zusätzlich an, innerhalb eines Jahres einen beschränkten städtebaulichen Wettbewerb (entsprechend HOAI Anlage 9 Abs. 2 a und b) auszuloben, der eine konkrete Umsetzung der gefassten Planungsziele beschleunigen hilft.

Entsprechende Änderungsanträge bringt unser Ausschussmitglied Wilfried Förster heute Abend in die Beratungen des Ausschusses für die Konversion des Zanders-Geländes ein.

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4 Kommentare

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  1. Stimme Herrn Thiel zu, was die Zunahme des Verkehrs in jedem Fall anbelangt. Daher muss vor Verteilung 36 ha ein Verkehrskonzept stehen. Entgegenkommen würde die gleiche Zahl von Arbeits- und Wohnplätzen, wenn Erstere dort wohnen könnten. Es wäre sogar ideal, was die FWG früher auch einmal vertreten hat.

    1. Nun ja, wenn man zwischen LKW und PKW Verkehr keinen Unterschied sieht, dann stimmt das Herr Thiel.

  2. Den Schwerpunkt auf Wohnen zu legen ist nicht falsch, da je nach Gewerbe und Fabrikation mit Zu- und Ablieferverkehr gerechnet werden muss. Natürlich sind auch Arbeitsplätze sehr wichtig, jedoch sind die weg von der Stadtmitte besser angelegt.

    1. Richtig, aber Wohnraum für 2900 Menschen wird auch viel ZUSÄTZLICHEN Verkehr bedeuten.
      Reden wir bitte nicht mehr von einer VerkehrsWENDE.
      Wird auch (mal) über den Grünplan diskutiert?