Die Fachausschüsse tagen im Bensberger Ratssaal. Foto: Thomas Merkenich

Wie die institutionelle Kulturförderung der Stadt wirkt, das machte der Leiter des Puppenpavillons Gerd Pohl im Ausschuss für Bildung, Kultur und Sport deutlich. Dank dieser Hilfe kann der Puppenpavillon im Spätsommer nach dreieinhalb Jahren wieder öffnen. Positive Nachrichten auch von der VHS, die nach einer Corona-Delle wieder im Aufwind ist. Schwimmvereine stehen durch gestiegene Energiekosten unter Druck.

Nach dreieinhalb Jahren hebt sich voraussichtlich im September 2023 wieder der Vorhang für öffentliche Vorführungen im Puppenpavillon Bensberg. Das erklärte der Spielleiter der Bühne, Gerd-Josef Pohl, am Dienstagabend im Ausschuss für Bildung, Kultur und Sport (ABKS). Er informierte die Ausschussmitglieder über die Verwendung der institutionellen Kulturförderung. Der Puppenpavillon hat diese zweimal jeweils in Höhe von 7.000 Euro erhalten.

Coronabedingt musste die Bühne Ende Februar 2020 schließen und konnte in der Folge aufgrund der Pandemie-Auflagen keinen wirtschaftlichen Betrieb gewährleisten. Ein Unfall von Pohl, der zu einer Spielpause führte, sowie notwendige Baumaßnahmen an der Decke des Theaters verzögerten die Wiederaufname des Spielbetriebes zusätzlich. Gastspiele gab das Theater zwischendurch am THEAS sowie in Kitas und Schulen mit der Reisebühne, Proben konnten an der Bühne in Bensberg durchgeführt werden.

Puppenspieler Gerd Pohl mit Puppenensemble

Die institutionelle Kulturförderung sei unter anderem in Instandsetzung und Reparatur sowie Material- und Handwerkerkosten des Theaters geflossen, berichtete Pohl, der nach eigenen Angaben zudem private Mittel in den Erhalt des Theaters steckt. Dank der Planungssicherheit infolge der Förderung konnte zudem in neue Projekte investiert werden, die künftig aufgeführt werden sollen.

VHS im Aufwind

Den Jahresbericht 2022 legte der Leiter der Volkshochschule Leiter Michael Buhleier vor. Der Schulbetrieb nimmt Fahrt auf: So gebe es im Frühjahrssemester 2023 jetzt schon 404 Kurse, die Teilnehmerzahl liege aktuell bei rund 4.000. Zum Vergleich: Im vergangenen Jahr bot die VHS rund 330 Kurse je Semester an. Die Teilnehmerzahl lag bei 2.865 und 3.341 Frühjahrs- bzw. Herbstsemester.

Das Defizit fiel in 2022 mit rund 200.000 Euro wesentlich niedriger als in den Vorjahren aus (2020: ca 870.000 Euro, 2021: 675.000 Euro). Grund seien u.a. geringere Personalkosten, Landeszuschüsse für Schulabschlüsse, ein Zuwachs bei den Teilnehmerentgelten sowie ein Wegfall der Miete, da der Immobilienbetrieb in den Kernhaushalt zurückgeführt worden sei.

Die VHS Bergisch Gladbach residiert an der Buchmühle. Foto: Thomas Merkenich

An der VHS läuft aktuell der Auswahlprozess für eine Stelle im städtischen Kulturmarketing. Neben der VHS sollen die institutionellen Kultureinrichtungen der Stadt so verstärkt in den Sozialen Medien positioniert werden.

Die freie Kulturszene werde über die Stelle nicht unterstützt, machte Dezernent Ragna Migenda nach einer entsprechenden Anfrage des Stadtverbandes Kultur klar.

Schwimmsportvereine unter Druck

Von erheblichen Kostensteigerungen für Schwimmsportvereine berichtete Felix Bertenrath vom Stadtverband Sport. So habe die Bäderbetriebsgesellschaft Bergisch Gladbach mbH die Vereine Ende 2022 / Anfang 2023 darüber informiert, dass die Miete pro „Bahnstunde“ zum Jahresbeginn von 19,20 Euro auf 37,50 Euro steigen würde. Hintergrund seien gestiegene Energiekosten. Verhandlungen hätten zwar zu einer Senkung auf 28 Euro geführt, ab Juli sei jedoch der volle Betrag zu entrichten.

Damit setze der Betreiber der Infrastruktur die Vereine unter Druck, der letztlich als Anbieter von Schwimmkursen auch Mitbewerber sei. Zudem sei dies de facto eine rückwirkende Erhöhung, da die Vereine ihre Angebote bereits geplant und kalkuliert hätten.

Die Vereine müssten nun eine Zusammenlegung ihrer Angebote prüfen, zulasten der Angebotsvielfalt. Die Verwaltung sagte eine Prüfung und schriftliche Stellungnahme zu.

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ist Reporter und Kulturkorrespondent des Bürgerportals.

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