Die Laurentiusstraße soll saniert und zugunsten des Fuß- und Radverkehrs umgebaut werden. Foto: Thomas Merkenich

Nach drei knapp drei Jahren harter Debatten hat der Ausschuss für Verkehrsflächen und Mobilität den Umbau der Laurentiusstraße beschlossen. Nicht zur Fahrradstraße, sondern zu einer Straße, die Fußgängern mehr Platz einräumt. Die CDU blieb bei ihrem Nein, die Mehrheit fiel dennoch überraschend groß aus. Eine Niederlage musste die CDU auch bei der Altenberger-Dom-Straße hinnehmen. Zudem auf der Tagesordnung: Die Paffrather Straße und die KVB.

Das Thema Mobilität – und dabei vor allem der Konflikt zwischen Parkplätzen und Raum für nicht-motorisierten Verkehr – bleibt das zentrale parteipolitische Schlachtfeld der Kommunalpolitik in Bergisch Gladbach. Das wurde bei der Sitzung des Ausschusses für Verkehrsflächen und Mobilität (AVM) am Dienstagabend erneut deutlich. Wir lassen die wichtigsten Themen im Kurzprotokoll Revue passieren.

+ Anzeige +

Altenberger-Dom-Straße 2 : Grünes Licht

Die Stadt stellte im Ausschuss noch einmal die kaum veränderten Pläne für den Umbau der Altenberger-Dom-Straße in Schildgen zwischen Leverkusener und Schlebuscher Straße vor. Wie bekannt soll es bergauf eine kombinierten Rad-/Fußweg von drei Meter breite auf einem Hochbord geben, bergab einen Schutzstreifen von mindestens 1,5 Meter Breite. Die Bushaltestellen werden barrierefrei ausgebaut, es gibt sechs neue Bäume, Lieferzonen und eine neue Asphaltdecke.

Die Kosten veranschlagt die Stadt mit 1,5 Millionen Euro – und hat Fördermittel beim Land beantragt, die bis zu 80 Prozent erreichen können.

Hinweis der Redaktion: Bei diesem Beitrag handelt es sich um ein während der Sitzung geschriebenes ad-hoc-Protokoll. Schreibfehler und Auslassungen bitten wir zu entschuldigen.

Soweit die weitgehend unumstrittene Sachlage. In der parteipolitischen Bewertung ging es noch einmal zur Sache. Grüne und SPD hielten der CDU vor, mit Flugblättern in populistischer Weise Stimmung gegen Verwaltung und Bürgermeister zu machen. So werde der Stadt unterstellt, den Anwohner:innen die Schaffung von Parkplätzen auf den eigenen Grundstücken vorschreiben wollen. Das sei, so die CDU, ein Eingriff in die Eigentumsrecht. Zudem könnten Handwerker in Zukunft nicht mehr vor Ort halten.

Was alles keinerlei Grundlage habe, argumentierten die Grünen. Die Vorwürfe seien „Mumpitz“, ergänzte der Beigeordnete Ragnar Migenda, die Verwaltung handele nach Recht und Ordnung. Die Pflicht, Stellplätze auf den eigenen Grundstücken auszuweisen, sei ohnehin in den Baugenehmigungen enthalten. Er gehe davon aus, dass die alle ordnungsgemäß vergeben worden seien. Was die CDU als Drohung interpretierte, 30 bis 40 Jahre alte Genehmigungen neu zu prüfen.

Die Debatte ging noch eine Weile hin und her. Unter anderem wollte die CDU wissen, ob die Verwaltung den Aufbau der Bushaltestellen auch ordnungsgemäß plane. Was diese bejahte.

Das Ergebnis der Abstimmung viel klar aus: Grüne, SPD, FDP, FWG und AfD stimmten für die Umgestaltung des 2. Abschnitts der Altenberger-Dom-Straße in der vorgeschlagenen Fassung. Nur die CDU votierte dagegen.

Alle Dokumente im Ratsinfosystem, alle Berichte zum Thema

Altenberger-Dom-Straße, 1. Abschnitt

Der Umbau der Hauptverkehrsstraße im Bereich des Einkaufszentrums war Gegenstand einer Mitteilungsvorlage, wonach zwei weitere Büros für die Begleitung des Projektes beauftragt worden sind.

Das schon lange vorliegende Konzept des Büros MWM mit zwei Varianten soll im nächsten Schritt im Rahmen einer ausführlichen Beteiligung der Bürgerschaft zur Diskussion gestellt werden.

Vorlage im Ratsinfosystem, alle Berichte zum Thema

Beschluss für die Laurentiusstraße

Nach dem Ende der Idee eine Fahrradstraße lag dem Ausschuss nun das bereits in einem interfraktionellen Arbeitskreis (ohne Teilnahme der CDU) besprochene Konzept für eine Sanierung und einen Umbau der Laurentiusstraße vor, von der vor allem die Fußgänger und die Aufenthaltsqualität profitieren sollen.

Zunächst versicherte sich die CDU, dass für die Kosten von knapp über eine Million Euro Fördermittel beim Land in Aussicht stehen. Was der Beigeordnete Migenda bestätigte, dafür gebe es eine hohe Wahrscheinlichkeit. Damit auch die KAG-Beiträge der Anwohnerschaft vom Land übernommen werden müsse das Projekt bis Ende 2026 abgerechnet werden.

Die SPD lobte den Entwurf der Verwaltung als Ergebnis eines „Aushandlungsprozesses“, womit der lange Streit über die künftige Gestalt der Straße und der interfraktionelle Arbeitskreis gemeint war. Nun gebe es eine intelligenten Entwurf mit kompromissloser Priorität für die Fußgänger; durch die gelungene Fußgängerführung ins Parkaus des MKH gebe es auch einen guten Zugang zu Stellplätzen (die auf der Straße weitgehend wegfallen).

Auch hier kam es zu einem parteipolitische Schlagabtausch zwischen Grünen und CDU, entlang der bekannten Linien. Der Beigeordnete Migenda sah sich erneut zu einigen Klarstellungen gegenüber der CDU genötigt: Die Laurentiusstraße werde keine Fahrradstraße. Und das Tempo, dass die Verwaltung bei diesem Projekt an den Tag lege, stehe nicht für einen ideologischen Druck, sondern für die Tatkraft, die nun auch beim Kita-Bau, beim Straßenbau und der Bauleitplanung zu sehen sei.

Bei der Abstimmung stand die CDU mit ihrem Nein alleine da, Grüne, SPD, FDP, FWG und AfD stimmten dem Maßnahmenbeschluss zu.

Ratsinformationssystem, alle Beiträge zur Laurentiusstraße

KVB baut Linie 1 aus

Eine weitere Mitteilungsvorlage stellte die Pläne der KVB vor, die Kapazität der weitgehend ausgelasteten Linie 1 durch ein Verlängerung der Züge um bis zu 50 Prozent zu erhöhen. Dafür müsse aber so gut wie alle Bahnsteige in Refrath und Bensberg verlängert werden.

Im Zuge der Umbauten sollten auch Verbesserungen der Haltestellen Lustheide und Refrath ins Auge gefasst werde, schlug der Ausschuss vor. Die KVB verhalte sich ausgesprochen kooperativ, berichtete der Beigeordnete Migenda.

Mehr Infos im Ratsinformationssystem

Paffrather Straße, Abschnitt 2

Nach der Sanierung des Abschnitts vom Kreisel an der Reuterstraße hoch zum Stadion soll im zweiten Schritt der Abschnitt vom Kreisel bis zum Marktplatz im Jahr 2026 komplett neu gemacht werden – zu Gunsten von ÖPNV, Rad- und Fußverkehr.

Nach ersten Konsultationen mit den Verkehrsunternehmen und Radfahrverbänden soll nun ein umfangreicher Beteiligungsprozess eingeleitet werden. Noch in diesem Herbst sollen erste Termine mit einem Arbeitskreis der Politik und mit Interessenvertretern wie der ISG Stadtmitte sowie eine erste Veranstaltung mit der Bürgerschaft stattfinden.

Daraus entsteht eine Vorplanung, die im Frühjahr 2024 dem Ausschuss zum Beschluss vorgelegt wird. Die Bruttobaukosten werden auf Basis einer ersten Kostenschätzung mit 2,1 Millionen Euro veranschlagt, auch hier sollen Fördermittel in Höhe von bis zu 80 Prozent beantragt werden.

Ratsinformationssystem, alle Beiträge zum Thema

Bäume vs. Radverkehr auf der Paffrather Straße

Bei der laufenden Sanierung der Paffrather Straße hat sich gezeigt, dass zwei alte Bäume auf Höhe des Stadions tief unter der Straße wurzeln. Zum Schutz der Bäume müsse der hier geplante Radfahrstreifen auf einen schmaleren Schutzstreifen verengt werden, teilte Stadtplanungschef Marc Hörmann mit.

Journalist, Volkswirt und Gründer des Bürgerportals. Mail: gwatzlawek@in-gl.de.

Reden Sie mit, geben Sie einen Kommentar ab

37

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.

  1. Die Radwege werden nach meiner Beobachtung sehr selten benutzt. Ob der Umbau der Altenberger-Dom-Straße bzw. Laurentiusstraße da einen Sinneswandel erzeugt oder eine Investitionsruine mit noch mehr Stau wird, bleibt abzuwarten.

  2. Schade, dass aus der ursprünglichen, sehr informativen und politisch neutralen Berichterstattung ein erweitertes Informationsportal für die „Rest Ampel“ entstanden ist.
    Vielleicht ist politisch nicht so sehr informierten Bürgern unserer Region nicht bekannt, das wichtige Mitglieder der IGL Redaktion von IGL in den beiden Regierungsparteien stark engagiert sind.
    Man merkt das, wenn über Projekte wie Fahrradstraßen und Fahrradwege, B-Pläne, etc. Berichtet wird.

    1. Sehr geehrter Herr de Lamboy, Sie verbreiten Falschinformationen.

      Der Fotograf des Bürgerportals ist Mitglied der SPD, auf seine Fotos und die Arbeit der Redaktion hat das keinen Einfluss.

      Alle weiteren Mitglieder der Redaktion gehören keiner Partei an.

    2. Selbst wenn es so wäre, sind die Artikel hier informativer, aktueller und lebendiger als vieles aus der TagesZeitung. Auch die örtlichen “Nicht-Regierungsparteien” sind zahlreich mit ihren Meinungen vertreten. Im Übrigen, wer sagt Ihnen, daß die notwendigen Umgestaltungen in unserer Stadt niemanden interessieren. Ich (und viele andere) finden den Prozess sehr spannend.

      1. Wenn mir ein Ratsmitglied der Grünen mitteilt, er lese den KStA schon lange nicht mehr, weil der ja unseriös und tendenziös berichte, dann finde ich das schockierend. Dieses Ausblenden anderer Ansichten, diese Fixierung auf die eigenen Ziele, das trennt unsere Gesellschaft. Ich erlebe insbesondere die Grünen momentan so. Und dieses Ratsmitglied steht ja nicht alleine da.
        Das ist der erste Schritt, abweichende Meinungen mit Lügenpresse zu verunglimpfen. Und wem die Redaktion von InGl politisch nahe steht, das kann nicht ernsthaft Gegenstand einer Diskussion sein!

      2. Danke für das Lob. Die Unabhängigkeit und Neutralität der Redaktion ist unsere Geschäftsgrundlage und entspricht unserem journalistischen Selbstverständnis. Daher legen wir Wert auf die Feststellung, dass es eben nicht so ist, wie es Herr de Lamboy behauptet.

      3. Nunja, dass der Stadtanzeiger ein uninteressantes Käseblatt ist kann jeder erkennen, der mal in die ein oder andere Ausgabe reinschaut. Unseriös auf jeden Fall, tendenziös würde ich es jetzt nicht nennen. Eher inhaltsleer.

      4. Der Kölner Stadt Anzeiger ist die! Tageszeitung unserer Region. Ich wüsste keine tägliche Veröffentlichung, die überregional wie eben auch regional da mithalten kann. Die Bewertung von „Sebastian“ ist für mich schlicht nicht nachzuvollziehen.

      5. Beruflich lese ich da jeden Tag drin. Zum überregionalen politischen Geschehen finden Sie da nichts, was sie nicht irgendwo anders klüger lesen lässt, einen interessanten Gedanken suchen sie vergeblich. Der Regionalteil ist okay, um auf dem Laufenden zu sein, aber insgesamt sehr dröge. Unseriös war vielleicht ein etwas zu hartes Urteil, aber bei den Themen, zu denen ich mich etwas auskennen, fällt schon häufiger auf, dass die Artikel auch inhaltlich flach sind.

        Aber Sie haben natürlich Recht, es ist die Tageszeitung unserer Region. Schade. Vermutlich müssen wir damit leben, dass wir unterschiedliche Eindrücke haben. Das kann ich gut.

    3. Wenn Menschen mit Informationen konfrontiert werden, die nicht zu ihrem bestehenden Weltbild oder ihren Überzeugungen passen, kann dies zu einer Reihe von Reaktionen führen. Im Falle von Herrn Lamboy leider mal wieder wie so oft in Form von sehr unsachlichen Verzerrungen.

    4. Scheinbar sind Sie der politisch nicht so sehr informierte Bürger…. Was mir auffällt: Sie wettern gegen alles, was nicht mindestens vier Räder und einen Kraftstoff betriebenen Motor hat.

  3. Zum Thema Laurentiusstraße kann man beruhigen. Mit dem angedachten Konzept wird die Verwaltung und Bürgermeister Stein vor dem Verwaltungsgericht krachend scheitern. Die Stadt Köln hat bereits verschiedene Klatschen erhalten weil sie dachte, sie könnte ihre politisch ideologisch geprägten Vorstellungen schnell durch bringen. Dabei handelt es sich um überwiegend Projekte, die von den Grünen beschlossen wurden. Mit ihrer „Basta“ Politik. Der Dezernent hat nun als Folge ein Stop aller dieser Maßnahmen festgelegt. Alle Maßnahmen soll nun erst mal rechtlich von Verwaltungsjuristen überprüft werden. Eine gute Entscheidung. In Bergisch Gladbach glaubt man über allem zu schweben und das einmal locker durchziehen zu können. Die Anwohner sollten beizeiten eine der guten Kanzleien für Verwaltungsrecht kontaktieren und schon ist der Traum von der Laurentiusstraße abrupt beendet. Nach weiterer sinnloser Ausgabe von mehreren 10.000 Euros.

    1. Mir scheint, dass Sie keine Ahnung von dem aktuellen Projekt haben und hier Äpfel mit Birnen vergleichen. Sie reden wahrscheinlich vom Verkehrsversuch in Deutz.

  4. Welch eine seltsame Entscheidung, die Laurentiusstraße in Million-Höhe aufhübschen zu wollen. Doch ob dieses Projekt überhaupt finanzierbar ist, wird sich noch zeigen. Denn die von Herrn Migenda verheißene Bezuschussung klingt für mich nach Wunschkonzert. Wenn ich den Artikel richtig lese, befindet sich die “Bezuschussung” aller mehrheitlich beschlossenen Straßenbau-Projekte lediglich im Annahme-Zustand.

    Wo bleiben die Fakten? Werden diese von der Rest-Ampel im Rat vor einer Entscheidung nicht mehr eingefordert? Ich empfinde
    es als unseriös, auf diesem Hintergrund mal rasch 80 Prozent Zuschüsse in den Ring zu werfen. Das ist für mich “Mumpitz”.

    Warum der nächste Bauabschnitt der Paffrather Straße in Richtung Rathhaus geht? Auch das ist hinterfragenswert. Der Zustand der Kreuzung Flora in entgegengesetzter Richtung stadtauswärts ist ebenso jämmerlich wie der der Paffrather/Kempener Straße in der Ortsdurchfahrt Paffrath.

    1. Leute wie Sie, sind mir die liebsten. Einfach nur am meckern, meckern, meckern.

      Das Wort aufhübschen zu verwenden, wo die Fahrbahn einer Kraterlandschaft gleicht ist eine Frechheit.
      Alles in allem muss investiert werden, in Straßen. Wir haben genügend in schlechtem Zustand. Wie kann man sich da so fürchterlich aufregen?

    2. Die Argumente zum barrierefreien Ausbau sind doch nun wirklich ausreichend ausgetauscht und ich begrüße den Umbau und vor allem die dringend notwendige Fahrbahnsanierung (von Aufhübschen kann diesbezüglich keine Rede sein), die in der Vergangenheit eigentlich nie in Zweifel gestellt wurde. Seltsam finde ich, dass selbst diese zu guter Letzt durch die CDU abgelehnt wurde.

      Es liegt auf der Hand, dass es sehr viel Sinn macht, als nächstes den Abschnitt zwischen Reuterstraße und Rathaus ins Visier zu nehmen. Dadurch wird nicht nur die Lücke zwischen dem aktuellen Bauabschnitt der Paffrather und der eben jetzt beschlossen Sanierung der Laurentiusstraße geschlossen, sondern auch das vor der Fertigstellung stehende Bauprojekt an den Kalköfen für alle Verkehrsteilnehmenden besser erschlossen.

      Für mich persönlich machte Herr Migenda in der Sitzung des AMV einen sehr kompetenten und zuversichtlichen Eindruck in seiner Erläuterung bezgl. der Fördermittel. Mehr Zusagen wäre tatsächlich und nachvollziehbar unseriös, solange keine Fördergenehmigung vorliegt.

      Zugegebener Maßen ist auch der Abschnitt nach Paffrath und vor allem die Fahrbahn in Höhe von St. Clemens in einem katastrophalen Zustand. Auch nachvollziehbar für Sie Herr Schlösser – als CDU-Mann aus Paffrath/Hand – der “interessantere” Abschnitt. Er steht zumindest im Straßenbauprogramm ebenfalls für 2026 (bis Pannenberg) und bis zur Ortsmitte Paffrath für ’27 an.

  5. – Es gibt zu wenig Schulen aller Stufen.
    – Die meisten Schulen bedürfen einer bedeutsamen Sanierung.
    – Es gibt zu wenig Kitas.
    – An der im Rohbau befindliche in Bensberg gehts seit Wochen nicht weiter.
    – Viele Straßen befinden sich in desolatem Zustand.
    – Die Gladbacher Fußgängerzone bedarf einer erheblichen Sanierung.

    Dafür währen viele Millionen einzusetzen und die Stadt kümmert sich bis zur Ohnmacht um die Laurentiusstraße, wo
    – sehr wenige Fußgänger oder Radfahrer sich bewegen, weswegen wohl auch die
    ermittelten Zahlen immer noch unter Verschluss gehalten werden.
    – der vom gemalten Bildchen gewonnen Eindruck man eher in eine Phantasiewelt
    stellen muss.
    – hier tatsächliche Klientelpolitik getrieben wird für Radfahrer bei wohlwollender
    Mitnahme der Fußgänger.
    – Die Bewertung der Straße “in Gladbachs Mitte” mit starkem Zulauf von
    Nordosten wohl auf einem Irrtum beruht (wo sind die Zahlen?).

    Wenn man versuchen würde, viele Anrainer und Radfahrer zu befragen, ist es wahrscheinlich, enorme Widerstände gegen die Umwandlung für diesen sicher zu niedrig angesetzen Betrag zu erlangen. Aber solche Offenheit ist nicht gewollt!

  6. Ich finde es erstaunlich, dass ein Millionenprojekt gegen den Willen vieler (der meisten?!?) Bürger durchgezogen wird, obwohl es viel dringendere und vor allem notwendige Projekte wie Toilettensanierungen in Schulen o. ä. gibt. Für mich zeigen diese Parteien immer wieder ihre Bürgerfremdheit. Wie lange noch?

    1. Ganz im Gegenteil, vor allem bei so einem Abstimmungsverhalten! Wer Klientelpolitik betreibt ist doch mehr als eindeutig, es ist vorbei mit der Besitzstandswahrung. Und was die Schulsanierungen angeht: Einfach mal informieren was so alles passiert mit den Schulen ;)

  7. Wenn ich lese, dass von einem “Umbau” der Laurentiusstraße für über 1 Million Euro wahrscheinlich etliches mehr) vor allem “Fußgänger und Aufenthaltsqualität” profitieren sollen, dann frage ich mich, warum man einen derartigen Fokus auf eine Straße legt, die schluchtenähnlich und schmal von hohen Häusern begrenzt bisher wenige Fußgänger und noch weniger Aufhaltende zeigt.

    Nimmt man die SPD- Äußerung von gelungenem Zugang für Fußgänger zum MHK-Krankenhaus hinzu, kann man die Beweggründe zum “Umbau” noch weniger nachvollziehen. Welchere Autofahrer fährt in dieses Parkhaus, um in der City einzukaufen o.ä.? Auf die Erfüllung der Wünsche, durch die Maßnahme mehr Fußgänger und Fahrräder in diese unaktraktive Straße zu ziehen, darf man gespannt sein.

  8. Ooooh … ich staune…die CDU kümmert sich neuerdings um „Eingriffe in Eigentumsrechte der Anwohnerschaft“… ist das nicht sehr verlogen angesichts der Tatsache, dass die CDU in ihrer Stadtratsregierungszeit keine Probleme damit hatte, dass zig Einfamilienhäuser von großen Betonkästen umzingelt wurden und damit der ursprüngliche Wert ihrer kleineren Häuser gekappt wurde…manchen sogar das Sonnenlicht für ihre bestehenden Solaranlagen genommen wurde…
    DIESES Problem eines kalten „Eingriffs in Eigentumsrechte“ (um die sich die CDU jetzt angeblich kümmert) gilt allerdings für ALLE PARTEIEN im Stadtrat.

  9. Auch hier zeigt sich erneut: Die Verwaltung informiert und spricht, wie auch in Schildgen, vor allem mit den Radfahrverbänden. Andere Interessenvertreter scheinen von geringem Interesse. Aber Hauptsache, ein obskurer „Verein“ wie Provelo, der gar kein Verein ist und dessen Mitglieder unbekannt bleiben, ist informiert, InGl begleitet so etwas kritiklos.

    1. Sehr geehrter Herr Lehner, worauf beziehen Sie sich? Im Text finden sich folgende Passagen:

      Paffrather Straße: „Nach ersten Konsultationen mit den Verkehrsunternehmen und Radfahrverbänden soll nun ein umfangreicher Beteiligungsprozess eingeleitet werden. Noch in diesem Herbst sollen erste Termine mit einem Arbeitskreis der Politik und mit Interessenvertretern wie der ISG Stadtmitte sowie eine erste Veranstaltung mit der Bürgerschaft stattfinden.“

      Altenberger-Dom-Straße: „Das schon lange vorliegende Konzept des Büros MWM mit zwei Varianten soll im nächsten Schritt im Rahmen einer ausführlichen Beteiligung der Bürgerschaft zur Diskussion gestellt werden.“

      Welche Interessenvertreter scheinen Ihnen da von geringem Interesse? Gibt es relevante Gruppen, die nicht eingebunden wurden / werden. Dann würden wir uns über Hinweise freuen, wir gehen dem gerne nach.

      Bei diesem Beitrag handelt es sich ausdrücklich um einen Bericht aus einem Ausschuss, der weitgehend protokolliert, was vor sich ging. Und nicht um einen Kommentar.

      1. Die Planungen des 2. Teils der ABD wurden, nach eigener Aussage der Verwaltung, in Abstimmung mit den Fahrradverbänden gemacht. Da wurden Bürger nicht beteiligt sondern lediglich informiert. Und auch bei der Paffrather Straße sind offensichtlich, wie Sie selbst zitieren, erster Ansprechpartner die Radverbände. wer oder was Provelo sein soll, bleibt im Dunkeln. Vielleicht kann InGl da für Aufklärung sorgen.

      2. Provelo? Nicht schwer herauszufinden. Das ist eine Interessengemeinschaft, die sich für Verbesserungen im Bereich Radverkehr einsetzt. Eine sehr kleine Initiative, die aber immer immer differenzierte Bewertungen abgibt, wie hier zur Laurentiusstraße:

        https://in-gl.de/2023/07/14/provelo-kritisiert-plaene-fuer-umbau-der-laurentiusstrasse/

        In der Sache wiederholen wir gerne noch einmal den Auszug aus dem Text: „Paffrather Straße: „Nach ersten Konsultationen mit den Verkehrsunternehmen und Radfahrverbänden soll nun ein umfangreicher Beteiligungsprozess eingeleitet werden. Noch in diesem Herbst sollen erste Termine mit einem Arbeitskreis der Politik und mit Interessenvertretern wie der ISG Stadtmitte sowie eine erste Veranstaltung mit der Bürgerschaft stattfinden.“

      3. Sie bestätigen also meine Annahme, dass sich da zwei/drei Leutchen privat dazu aufschwingen, gesellschaftlich relevante Themen zu beeinflussen und ihnen dieser Einfluss bereitwillig gegeben wird. Der ADFC ist seriös, er ist ein e.V.! Provelo ist einfach die private Stimme einer absoluten Minderheit. Das Gerede von Radverbänden (Plural) in diesem Zusammenhang empfinde ich als anmaßend und verschiebt die Gewichtungen der gesellschaftlichen Gruppen in Richtung einer Minderheit.

      4. Nein, wir bestätigen Ihre Annahme nicht. Das sind alleine Ihre persönlichen Wertungen.

  10. “So werde der Stadt unterstellt, den Anwohner*innen die Schaffung von Parkplätzen auf den eigenen Grundstücken vorschreiben wollen. Das sei, so die CDU, ein Eingriff in das Eigentumsrecht.”

    Liebe CDU, seit wann ist das Parken im öffentlichen Raum ein Menschenrecht?

    Diese Auto-Klientelpolitik ist doch wirklich nicht mehr zeitgemäß. Flächen, besonders in der Innenstadt, werden knapp. Es wäre doch mal an der Zeit, Raum für platzsparendere Fortbewegungsmittel und öffentlichen Nutzung zu schaffen.

  11. Ich verstehe nicht, welchen Unterschied es für die Bäume macht, ob oben auf dem Asphalt ein Schutzstreifen oder ein Radfahrstreifen aufgemalt wird.
    Oder ist der Untergrund und die Ausbautiefe unterschiedlich? Das verstehe ich dann auch nicht.
    Kann mir das jemand erklären?

    1. Das macht keinen Unterschied. Soweit wir es verstehen werden die nicht asphaltierten Baumscheiben vergrößert, damit bleibt weniger Platz für den Radfahrstreifen.

      1. Danke, das klingt einleuchtend.
        Wenn es dabei hilft, die Bäume am Leben zu halten, verzichte ich gern auf ein paar Zentimeter Breite.

      2. Wieso nutzt man nicht Gitter oder Lochbeton wie in vielen anderen Städten, wo die nutzbare Fläche um den Baum größer ist, Wasser aber dennoch an die Wurzeln kommt?

    2. Das sind allesamt sehr gute Nachrichten für unsere Stadtentwicklung. Endlich tut sich was! Endlich wird die Infrastruktur mal ordentlich instand gesetzt. Und endlich ist sas Thema Laurentiusstraße durch! Weiter so!!