Von Vandalen zerstörte Obstbäume werden von Rainer Przygoda und Ehrenamtlichen im Stadtgarten Emilienhöhe gerettet.

Die Zerstörung der jungen Bäume im Bensberger Stadtgarten hatte Entsetzen ausgelöst und eine breite Allianz von Baumfreunden aktiviert: Vertreter:innen von sechs Initiativen konnten mit Hilfe eines „Obstbaumdoktors“ drei Exemplare retten. Und fanden einen Spender, der Bäume für eine Nachpflanzung bereitstellen will.

Wir veröffentlichen einen Text von Michael Müller, Markus Bollen und Friedrich Bacmeister, die einen Teil der beteiligten Initiativen vertreten.

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Wie berichtet waren kurz vor Jahresende im Stadtgarten am VPH in Bensberg elf junge Obstbäume grob umgebrochen und ihrer Kronen beraubt worden. Dabei hatten die Bergischen Obstwiesenretter diese erst vor zwei bzw. drei Jahren gepflanzt und in den trockenen Sommern gewässert, gepflegt und dadurch zu gutem Wachstum gebracht.

Am Samstag waren einige Helfer von Blühendes GL, Bergischer Geschichtsverein, BUND,  Ernährungsrat Bergisches Land, ADFC und natürlich die Obstwiesenretter vor Ort und unterstützen den „Obstbaumdoktor“ Rainer Przygoda und seine Assistenzen Gabi Lieberoth und Werner Heissner bei ihren Operationen.

Drei Kronen wurden wieder eingepfropft und mit Bast und Lehmverband so geschützt, dass die Hoffnung besteht, dass die Kronen wieder anwachsen.

Die übrigen acht Stämmchen mussten ausgegraben werden – in einer Baumschule hofft man ihnen durch Pfropfen neuer Kronen neues Wachstum zu ermöglichen.

Die Arbeit der letzten drei Jahre wurde ebenso zerstört wie die Vielfalt der dort angepflanzten – meist alten, regionaltypischen Sorten. „Wir stehen traurig vor dem Ergebnis des Vandalismus und sind entsetzt, dass die Übeltäter weder die Natur achten noch Respekt vor der Arbeit anderer Menschen haben – und letztlich Ihre eigenen Lebensgrundlagen zerstören. Wenn sie nur ein Feuerchen machen wollten, hätten sie genug Reisig unter den Bäumen gefunden“, sagt Lothar Eschbach, der Vorsitzende des Bergischen Geschichtsvereins, der die Pflanzaktion damals unterstützt hatte.

Während der Arbeit näherte sich ein Herr mittleren Alters auf dem Fahrrad und gesellte sich dazu. Als in der Gruppe die Frage besprochen wurde, wie die Kosten für eine Ersatzpflanzung gedeckt werden könnten, stellte er sich als Gärtnermeister Frieder Bock vor und spendete die erforderlichen Bäume. Auch die BELKAW hat inzwischen zugesagt, Kosten der Reparaturarbeiten, also insbesondere die Umzäunungen, die zerstörten Schilder und die „Operationskosten“, zu sponsern.

Gärtnermeister Frieder Bock (l.) sagt Hilfe zu

Diese Aussichten geben den Obstwiesenrettern neue Kraft und sind zugleich ein Hoffnungszeichen für die Zivilgesellschaft. Es ist aber noch viel Aufklärungsarbeit erforderlich, damit größere Teile der nachwachsenden Generation den Wert der Natur und gesunder Ernährung erkennen und das Tun Anderer, insbesondere ehrenamtliche Arbeit geschätzt und geachtet wird, so das Resumée der Aktiven.

Fotos: Monika Peters, Markus Bollen, Friedrich Bacmeister

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4 Kommentare

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  1. „… weder die Natur achten noch Respekt vor der Arbeit anderer Menschen haben.“ Die Respektlosigkeit nimmt leider überhand. Als Jungendliche haben wir auch Blödsinn gemacht, aber das man Bäume zerstört oder Menschen sinnlos angreift, kam nicht vor – zumindest kann ich (Ü70) mich nicht daran erinnern :-)

    Die durchgeführte Aktion ist großartig und dem Baum-Spender und der BELKAW ein „Herzliches Dankeschön!“.

    1. Ihr seid großartig! Mein Respekt. Macht weiter, bleibt hartnäckig und lasst Euch nicht entmutigen. Euer Engagement ist bewundernswert.

      https://bluehendes-gl.de ist jeden Cent wert zu unterstützen.