Beim nächsten bundesweiten Klimastreik von Fridays for Future treten Klimaschützer und Beschäftigte des ÖPNV gemeinsam auf. In Bergisch Gladbach hat die Initiative „WirFahrenZusammen“ für Freitag ab 12 Uhr eine Demonstration und Kundgebung auf dem Konrad-Adenauer-Platz angemeldet. Gleichzeitig ruft die Gewerkschaft Verdi zum Streik im ÖPNV auf, auch die Wupsi wird bestreikt.

Wir veröffentlichen eine Mitteilung der Initiative WirFahrenZusammen

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Am 1. März ruft WirFahrenZusammen Bergisch Gladbach zu einer Demonstration auf. Damit beteiligt sich die Gruppe am bundesweiten Klimastreik von Fridays for Future unter dem Motto „WirFahrenZusammen”. Die Aktivist*innen haben für 12 Uhr auf dem Konrad-Adenauer-Platz in Bergisch Gladbach zu der Demonstration mit anschließender Kundgebung aufgerufen. 

Thematisch soll es um Investitionen in eine gerechte Mobilitätswende und bessere Arbeitsbedingungen für die Beschäftigten des ÖPNV gehen. Fridays for Future Deutschland fordert gemeinsam mit den Beschäftigten im Nahverkehr von Bund und Ländern bis 2030 100 Milliarden Euro mehr an Investitionen in den ÖPNV. 

„Viel zu lange wurden Klimaschutz und Soziales gegeneinander ausgespielt. Gerade im Nahverkehr sehen wir, dass seit Jahren an Geldern gespart wird. Dadurch ist der Nahverkehr für Fahrgäste oft unzuverlässig und die Beschäftigten leiden unter den schlechten Arbeitsbedingungen. Damit sich daran etwas ändert, gehen wir am 1.März auf die Straße und wollen zeigen, dass wir uns als Fahrgäste und Klimabewegte mit den Beschäftigten der Wupsi solidarisieren. So erzeugen wir gemeinsamen politischen Druck, dafür, dass ein guter Nahverkehr für uns alle und fairen Arbeitsbedingen durchgesetzt werden“, so Simon Käsbach von WirFahrenZusammen Bergisch Gladbach

Mit dem Klimastreik am 01. März findet die gemeinsame Kampagne der Beschäftigten und der Klimabewegung für den Ausbau des ÖPNV ihren Höhepunkt. Fridays for Future setzt sich damit auch für gerechte Löhne und Arbeitsbedingungen der Beschäftigten ein. Eine weitere gemeinsame Forderung ist eine Verdopplung der Kapazitäten des ÖPNV und jährliche Investitionen von 16 Milliarden Euro. 

Neben der Klimabewegung ruft auch die Gewerkschaft ver.di für diesen Tag zum Streik im ÖPNV auf, so stehen Busse und Bahnen an diesem Tag bundesweit still. Auch die Wupsi wird vom 29.02- 1.03 bestreikt, um so den Druck auf die Arbeitgeber zu erhöhen und Entlastung zu erreichen.

Hinweis der Redaktion: Die Wupsi weist daraufhin, dass am kommenden Freitag trotz des Streiks voraussichtlich zwei Drittel der Fahrten stattfinden; lediglich die Linie 222 werde nicht befahren.

Ein guter Nahverkehr könne nur durch eine Kombination aus massiven Investitionen und guten Arbeitsbedingungen funktionieren. 

Alle sind aufgerufen, sich dem Klimastreik in Bergisch Gladbach anzuschließen.

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12 Kommentare

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  1. Die kühle Jahreszeit ist vorbei und die Fahrbahnblockierer trauen sich wieder nach draußen.

  2. Gute Aktion – hoffentlich kann ich es zeitlich einrichten, dabeizusein!

    Alle reden davon, dass wir dringend eine Mobilitäts- bzw. Verkehrswende brauchen.
    Aber wie soll das gehen, wenn heute schon massenhaft Bus- und Bahnfahrer:innen fehlen?

    Ich hoffe, dass diese Zusammenarbeit von Klimaschützern und Gewerkschaft zu einem Umdenken beiträgt!

  3. Bei uns im Wupsi-Gebiet fallen so viele Busse ja nicht aus, denn es gibt etliche „Subunternehmer“, die für die Wupsi fahren. Diese Fahrer bekommen erheblich weniger. Ob dort ein anderer Tarifvertrag gilt?

    1. Hallo,

      das die vielen Fahrer*innen der Subunternehmer die Streiks brechen hört sich für die Fahrgäste natürlich gut an, aber eigentlich zeigt es nur, das der ÖPNV schon massiv privatisiert wurde.

      Tatsächlich bekommen die Fahrer*innen bei den Subunternehmen noch weniger Lohn als die bei der WUPSI direkt. Die massive Vergabe an private Anbieter im ÖPNV, wie wir sie seit Jahren im Landkreis beobachten müssen, dient tatsächlich nur der Kostensenkung mit niedrigen Löhnen. Die Subunternehmen untergraben zwar nicht die Tarifverträge bei der WUPSI, aber die schwächen deren Position in den Tarifverhandlungen sehr deutlich.

      Als Fahrgast mit Monatsticket bin ich solidarisch mit den WUPSI-Mitarbeiter*innen und unterstütze deren Streik!

      Dein Tomás

      1. „Streik brechen“ ist hier wohl der falsche Begriff. Das wäre es, wenn diese Leute die Arbeit von streikenden Wupsi-Mitarbeitern an deren Stelle ausführen würden. Tatsächlich werden sie wohl nach ihrem gewohnten Dienstplan fahren, sodass eben nicht jede Fahrt ausfällt.

        Und da ihre Betriebe offenbar keinen ausreichenden gewerkschaftlichen Organisationsgrad haben, wenn sie nicht bestreikt werden, wäre es ein wilder Streik, der für die Beschäftigten arbeitsrechtliche Konsequenzen haben könnte (und ganz nebenbei auch der Gewerkschaft ein Dorn im Auge wäre).

      2. @Drucker

        Stimmt natürlich „Streik brechen“ ist natürlich etwas drastisch ausgedrückt, denn die Fahrer*innen der privaten Busunternehmen unterliegen einem anderen Tarifvertrag. Sie sind deshalb formal keine Streikbrecher. Viele Buslinien werden nicht von Subunternehmen der WUPSI befahren, sondern werden auch direkt vom Verkehrsträger (Rheinisch-Bergischer Kreis) beauftragt und an Privaten vergeben.

        Mit „Streik brechen“ ist gemeint, dass die Privatisierung im ÖPNV durchaus auch Disziplinierungsmethode gegen Ver.di gedacht ist, denn je mehr Linien von Privaten befahren werden, desto weniger wirksam ist ein Streik.

        Genau das sehen wir jetzt ja auch beim Streik am Ende der Woche, denn die Privaten Busunternehmen müssen fahren, denn sie haben Verträge. Deren Fahrer*nnen müssen eben auch ran, denn sie haben auch gültige Arbeitsverträge.

        Die öffentlichen Arbeitgeber nutzen dieses im Arbeitskampf um höhere Löhne, um sich gegen die Forderungen der Gewerkschaften zu wehren. Sie wollen die Forderungen der Gewerkschaft Ver.di nicht erfüllen und deshalb setzen sie noch mehr Private ein. Diese privaten Busunternehmen fahren billiger, weil sie niedriger Löhne an die Fahrer*innen zahlen.

        Für mich ist klar, dass ich die Gewerkschaft unterstütze, denn die Lebenshaltungskosten sind durch Krieg, Energiekosten, hohe Mieten und Inflation gestiegen, etc. Das muss ausgeglichen werden, …

        mfg, Tomás

      3. Natürlich sind die Gewerkschaften zu unterstützen (ich bin selbst seit knapp 35 Jahren Gewerkschaftsmitglied), aber es muss auch von da mehr getan werden, etwa indem man alle Anstrengungen unternimmt, auch bei den Privaten den Organisationsgrad zu erhöhen. Mit den Auseinandersetzungen um den TVöD kann ver.di immer öffentlichkeitswirksam punkten – das scheint mir ein Grund zu sein, warum man mit Vorliebe den öffentlichen Dienst beackert.

    2. Ja genau, die Subunternehmen haben einen anderen Tarifvertrag. Aber eben auch die Bedingungen bei der Wupsi (Tarifvertrag Nahverkehr) sind nicht so gut und absolut nicht fair. Deshalb lohnt sich das auf jeden Fall, dass es da eine Verbesserung gibt. Es geht vor allem um Entlastung, die Bezahlung steht gar nicht so im Vordergrund. Seid am Freitag dabei, oder kommt auch sonst gerne auf mich zu, um mit zu machen:)

  4. Alle sind aufgerufen, sich dem Klimastreik in Bergisch Gladbach anzuschließen.
    Es gibt auch noch einen kleinen Teil der Bevölkerung die noch arbeiten.

    Permanent im Streik, Häufig Zu Spät…. Das wird ja eine tolle Verkehrswende

    Meine ganz ganz finanzpolitisch rechte Forderung:
    Wer 35 Stunden arbeitet wird für 35 Stunden belohnt
    Wer 40 Stunden arbeitet wird für 40 Stunden belohnt

    1. Uns ist klar, dass Menschen zu der Zeit arbeiten.
      Aber wir alle wollen doch auch gute Arbeitsbedingungen haben, oder? Genau deshalb streiken die Beschäftigten ja gerade. Denn es braucht dringend Entlastung. Da der Arbeitgeber dieser Forderung aber gerade nicht entgegen kommt, sind die Beschäftigten gezwungen zu streiken. Denn die aktuelle Belastung gerade ist nicht mehr tragbar. Sonst fährt der Nahverkehr gegen die Wand.

      Und ja, richtig erkannt: Gerade ist der ÖPNV echt unzuverlässig.
      Und genau deshalb muss sich ja etwas verbessern. Deshalb fordern wir gute Arbeitsbedingungen und massive Investitionen, damit der Nahverkehr in Zukunft für alle funktionieren kann.