Im ForumGronau hatten wir einen Rahmen für angeregte und konstruktive Gespräche geschaffen; das soll nun auf dem Marktplatz fortgeführt werden. Foto: Thomas Merkenich

Mit Menschen unterschiedlicher Meinungen reden, Differenzen diskutieren und Gemeinsamkeiten ausloten – das ist das Ziel der vielen Gesprächsformate beim Europa- und Demokratiefestival am 10. Mai auf dem Marktplatz. Es wird eine SpeakersCorner mit Thementischen geben, ein SpeedDating und eine Debatte unter Bürgerinnen und Bürgern (fast) wie im Unterhaus.

Miteinander ins Gespräch zu kommen, dafür wird es beim Europa- und Demokratiefestival viele Gelegenheiten geben. Über die Vor- und Nachteile der Europäischen Union, über offene und über sichere Grenzen, über die Gefahren und die Chancen für die Demokratie, über die Polarisierung und über den Zusammenhalt unserer Gesellschaft. Das könnten Themen sein, aber die Agenda ist offen.

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Damit Gespräche über die üblichen Lager, Parteien und sozialen Grenzen hinweg in Gang kommen und ein konstruktiver Austausch möglich wird, bereiten wir eine Reihe von Gesprächsanlässen und Angeboten vor – und haben erfahrene Moderator:innen für die Begleitung der Formate gewonnen: für die SpeakersCorner, das SpeedDating und die Unterhaus-Debatte (Details siehe unten).

Die Gesprächsformate sind eingebettet in ein breites Programm mit einer Lesung zur Correctiv-Recherche „Geheimplan gegen Deutschland“, einiger Workshops, einer Wahlmesse und einigem mehr. Es gibt Musik, ein internationales Buffett und zum Abschluss ein Mitsing-Konzert. Das gesamte Programm finden Sie weiter unten.

Freitag, 10. Mai, 15 bis 19 Uhr
Konrad-Adenauer-Platz, Bergisch Gladbach
Ohne Anmeldung und umsonst

Darüberhinaus stehen eine ganze Reihe von Kandidatinnen und Kandidaten für das Europa-Parlament, Abgeordnete, Vertreter und Vertreterinnen des Integrationsrates, der Kirchengemeinden, der Parteien, des Bündnis für Demokratie & Vielfalt sowie weiterer zivilgesellschaftlicher Organisationen zum Austausch bereit.

SpeakersCorner

Bekannt ist dieses Format aus den Londoner Hyde Park. Dort steht eine Kiste, auf der jede und jeder seine Meinung kundtun kann. Wir haben zwar keine Kiste, aber ein kleines Podest und ein Mikrofon. Das ist für alle offen, die ein Thema umtreibt, die eine Botschaft im Rahmen des Themenfeldes Europa und Demokratie haben.

Sie haben drei Minuten Zeit für einen kurzen Impuls, danach können die Redner:innen mit dem Publikum an einem der Thementische diskutieren. Für die Eröffnung haben wir Bürgermeister Frank Stein gewonnen, es werden u.a. Vertreter:innen der Kirchengemeinden, Abgeordnete aus Land- und Bundestag sowie einige der Kandidat:innen für das Europa-Parlament sprechen und diskutieren.

Auch einige Bürgerinnen und Bürger haben sich schon gemeldet. Unsere Liste ist weiterhin offen, melden Sie sich gerne. Sie können die „Kiste“ auch spontan am Freitag erklimmen, müssen dann aber mit Wartezeiten rechnen.

Auch Bürgermeister Frank Stein steht für Gespräche bereit. Foto: Thomas Merkenich

Speeddating

Beim Speeddating bringen wir Personen zusammen, die miteinander reden und vielleicht auch streiten möchten. Hier treffen Sie u.a. einige Kandidat:innen für die Europawahl, Abgeordnete aus Bundestag, Landtag und Stadtrat sowie weitere Vertreter:innen von Parteien und politischen Institutionen. Aber auch Leute aus den gesellschaftlichen Initiativen sowie Vereinen und Privatpersonen. Fordern Sie sie heraus, verlangen Sie Antworten, vergleichen Sie die Positionen.

SpeedDating und SpeakersCorner werden von Michael Schubek angeleitet. Er ist Inhaber der gemeinnützigen SolidarConsult gGmbH und ein sehr erfahrener Moderator. Bereits das ForumGronau hatte er für das Bürgerportal strukturiert und moderiert. Unterstützt wird er durch Sara Saura Garcia.

Michael Schubek sorgt für einen guten Gesprächsverlauf und hält Ergebnisse fest. Foto: Thomas Merkenich

Wie im Unterhaus – aber konstruktiv

Bei der „Unterhausdebatte“ bilden die Besucher:innen zwei Gruppen, die sich auf dem Marktplatz gegenüber sitzen und über die Zukunft der EU diskutieren. Das wirkt erstmal konfrontativ – wie im britischen Unterhaus. Aber die Moderator:innen Carina Frey und Rainer Kurlemann (Riffreporter) sorgen für eine konstruktive und unterhaltsame Diskussion, in der sich die Menschen erklären können.

Wie diese Debatten ablaufen wird in diesem Video erläutert.

Bei diesem interaktiven Format stehen die Meinungen und Argumenten der Teilnehmenden im Vordergrund. Lässt sich jemand überzeugen und wechselt die Seiten? So kommen wir weg von „Dafür“ und „Dagegen“ und stellen fest, dass es oft mehr als zwei Positionen und viele Gemeinsamkeiten gibt.

Wir bieten zwei Debatten an:

  • 15:30 Uhr: „Die EU – Bremser oder Hoffnungsträger“
  • 16:15 Uhr „Brauchen wir mehr oder weniger Europa“

Darüber wollen wir zum Beispiel reden: Die EU wird häufig als Bremser wahrgenommen – als schwerfällig, bürokratisch und abstrakt. Andere sehen sie hingegen als Motor für Veränderungen. Ob Mikroplastikverbot, Verbrenner-Aus, Verbraucherschutz oder Geldwäsche: Die EU zwingt die Nationalstaaten zum Handeln. Doch wie weit soll und darf Brüssel in Berlin reinregieren?

Brauchen wir mehr nationale Eigenständigkeit, oder das Gegenteil, nämlich noch mehr Kooperation, um gegen Großmächte wie China und die USA bestehen zu können?

Bei der Europawahl Anfang Juni können die Bürgerinnen und Bürger Einfluss auf die Politik nehmen. Aber reicht das aus, oder braucht Europa mehr Mitspracherechte und mehr direkte Demokratie?

Die Teilnahme ist frei und völlig unverbindlich: Sie können zuschauen und zuhören, gerne aber auch auf einem der Stühle „im Unterhaus“ Platz nehmen. Kurlemann und Frey haben diese Debatte schon oft durchgeführt, vor allem in großen Stadtbibliotheken, und treten damit in Bergisch Gladbach zum ersten Mal auf einem Marktplatz an.

Bodenzeitung: Darüber sollten wir reden

Auf einem großen Banner haben wir eine Reihe von Thesen aus den Bereichen Europa und Demokratie vorbereitet. Darüber können Sie miteinander diskutieren, oder durch Klebepunkte ihre Meinung kundtun.

Das ganze Programm

Freitag, 10. Mai 2024, 15 bis 19 Uhr
Konrad-Adenauer-Platz, Bergisch Gladbach
Kostenlos, nur für die Workshops ist eine Anmeldung erforderlich. Sie können die Veranstaltung aber freiwillig durch den Kauf eines Tickets für 10 oder 25 Euro fördern.

#gleuropa

Bühnenprogramm auf dem Marktplatz

17:00 „Geheimplan gegen Deutschland“: Szenische Lesung
Auszüge der Inszenierung im Berliner Ensemble
Theas Theater und Theaterschule

17:30 Wie Correctiv Deutschland auf die Straße brachte
Diskussion mit Marcus Benmann
Chef-Reporter Correctiv
Moderation: Laura Geyer

Workshops

Caro Lindekamp. Foto: Correctiv

Faktenchecken für (Erst-)Wähler“
15 Uhr, Rathaus, großer Ratsaal
Caroline Lindekamp, FaktenForum Correctiv
v.a. für Jung- und Erstwähler, aber nicht nur!
Zur Anmeldung (kostenlos)

„Wir bauen ein lokales Faktenforum auf“
16:00 Uhr, Rathaus, großer Ratsaal
Caroline Lindekamp, Correctiv
Project Lead noFake (mehr Infos)
v.a. für zivilgesellschaftliche Akteure und Initiativen, aber nicht nur!
Zur Anmeldung (kostenlos)

Baljit Sunda. Foto: Thomas Merkenich

„Empowerment – von innen gestärkt gegen Rassismus“
15:30 Uhr, Rathaus, kleiner Ratsaal
Baljit Sunda, Empowerment Coach
Was macht das mit einem Menschen, wenn er/sie Rassismus erlebt? Und wie wappnet man sich dagegen? Im offenen Austausch können wir Diskriminierungserfahrungen teilen und (voneinander und von der Coachin) Empowerment-Strategien lernen. Denn ein starker Selbstwert ist der beste Schutz gegen alles.
Für Schüler:innen, Jugendliche und junge Erwachsene
Zur Anmeldung (kostenlos)

Wahlmesse

Die demokratischen Parteien stellen sich, ihr Europa-Programm und ihre Kandidat:innen für das Europa-Parlament ein eigenen Infoständen vor.
15 bis 18 Uhr, Marktplatz

Auch die demokratischen Initiativen Bergisch Gladbachs können sich und ihre Arbeit präsentieren.

Rahmenprogramm

Abschluss: Musikalischer Flashmob

Die Saitentänzer spielen die Europahymne – und hoffen auf sehr viele Mit-Musikerinnen und Mit-Sänger! Kontakt sowie Noten auf Anfrage
18:00 Uhr, Marktplatz

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15 Kommentare

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  1. Gegen eine demokratisch gewählte Partei schon im Programm der Veranstalter zu polemisieren, zu diffamieren und auszugrenzen das geht scheinbar in Ordnung. Weiterhin das erwiesenermaßene Lügenmärchen von Correktiv zu verbreiten ist natürlich keine Anwendung von Hass und Hetze… Es tut mir leid – aber solch einem den Intellekt beleidigenden Schwachsinn folgen zu sollen ist das Gegenteil von Zuhören und miteinander reden. Ausschließeritis und nicht belegbare Unterstellungen und Diffamierungen anders Denkender sind das genaue Gegenteil von dem, was Demokratie ausmacht.

    1. Man sollte zum einen „demokratisch gewählt“ nicht mit „demokratisch“ verwechseln. Die Partei, die ab 1933 hierzulande das Sagen hatte, war auch demokratisch gewählt.

      Zum anderen ist die Correctiv-Recherche bislang nicht widerlegt und schon gar kein erwiesenes Lügenmärchen, auch wenn sich der eine oder andere das noch so sehr wünschen mag. Anderenfalls bitte ich das mit seriösen Quellen zu belegen.

      1. Danke für die Richtigstellung. Die Belege von „Philipp“ würden uns auch interessieren.

      2. Lesen Sie dszu den Artikel im Cicero vom 3.3.24. Natürlich wird von Correctiv alles infrage gestellt oder relativiert, dass es ja so wie es transportiert wurde gar nicht gemeint war. Oder fragen Sie Herrn Vosgerau oder andere Teilnehmer der CDU, die auch an dem besagten Treffen teilgenommen hatten.
        Können Sie Belege dafür anführen, dass die AfD nach einer erfolgreichen demokratischen Wahl sich wie die damalige NSDAP die Macht mit Gewalt an sich reissen würde? Gibt es dazu irgendwelche Verlautbarungen? Ein solches Verhalten könnten Sie im Prinzip jeder Partei unterstellen.

      3. Ihre Aussage, Correctiv stelle „alles infrage“ oder relativere die Vorwürfe, ist falsch. Correctiv steht voll und ganz hinter den Recherchen.

        https://correctiv.org/aktuelles/neue-rechte/2024/01/19/faq-geheimplan-recherche-correctiv/

        Vor Gericht hat Correctiv in allen wichtigen Punkten Recht bekommen. Hier ein paar seriöse Quellen in Sachen Vosgerau:

        https://rsw.beck.de/aktuell/daily/meldung/detail/olg-hamburg-vosgerau-verliert-gegen-correctiv-berichterstattung

        https://www.lto.de/recht/hintergruende/h/vosgerau-afd-correctiv-geheimplan-gegen-deutschland-olg-hamburg/

      4. „Auch in unserer Kommentarspalte, wenn zum Beispiel die Recherchen von Correctiv von Rechtsextremen verleumdet werden.“

        Meinen Sie damit ihn?

    2. @Philipp:
      In den Augen der Redaktion sind sie ein Rechtsextremer. Glückwunsch.
      „Auch in unserer Kommentarspalte, wenn zum Beispiel die Recherchen von Correctiv von Rechtsextremen verleumdet werden. Wir stellen uns dem entgegen, in den Kommentaren“ (Heutiger Newsletter)

      1. Ein Kurzschluss, es gab zu diesem Thema auch andere Kommentare. „Philipp“ kennen wir nicht näher, seine Aussagen in Sachen Correctiv sind mit denen aus dem rechtsextremen Spektrum vergleichbar.

        PS. Warum stellen Sie uns eine Fragen, wenn Sie die Antwort ohnehin zu wissen glauben?

      2. Na ja, Herr Samurai, das legt der Ententest schon nahe: „Wenn ich einen Vogel sehe, der wie eine Ente geht und wie eine Ente schwimmt und wie eine Ente quakt, nenne ich diesen Vogel eine Ente.“ (James Whitcomb Riley)

      3. Correctiv kritisieren macht also bereits jemanden zum Rechtsextremisten. Interessant.

      4. Von Kritik war bei uns nicht die Rede, sondern von Verleumdung. Interessant, welche Mittel Sie anwenden.

      5. Das wäre dann eine Straftat, die Sie sicherlich zur Anzeige bringen, richtig?
        Oder doch nur heiße Luft und ein Aufbauschen?

        Dennoch gutes Gelingen nächste Woche.

      6. „Correctiv kritisieren macht also bereits jemanden zum Rechtsextremisten.“ – Nun bauen Sie mal keine Strohmannargumente auf, das hat niemand gesagt und das wissen Sie genau. Dem Muster rechter Propaganda folgt die Behauptung, dass Correctiv lüge und dass das erwiesen sei. Auch das muss Ihnen klar sein, wenn Sie über die Gabe des sinnentnehmenden Lesens verfügen. Stattdessen biegen Sie sich Aussagen passend zu Ihrer Argumentationslinie zurecht.

  2. Das Konzept klingt vielversprechend. :) Bürger reden mit Bürgern. Und Bürger reden mit Politischen Vertretern. :) Ganz ohne Schnitte und Manipulation wie es im Fernsehen ist.
    Gute Idee aufjedenfall.

    Ich würde allerdings an Zwei Dinge denken:
    1. Stellt ein bisschen Wasser hin und ev. einen Sanitäter.
    Gerade bei den Temperaturen und bei der Hitze die kommen könnte. In Kombination mit der Prallen Sonne und dem Grauen Stein.
    Wir wissen ja nicht wie das Wetter wird. Wenn es so wird wie gestern dann sollte man für Schatten und Getränke sorgen. Hat jemand einen Pavillon ?

    2. Räumliche Distanz
    Wenn so polarisierende Themen wie die Grenzpolitik debattiert werden kann es hitzig werden. Da bin ich mir sicher.
    Miteinander reden ist ja immer schön und gut. Aber eine Räumliche Distanz sollte schon gegeben sein.
    Oder eine gewisse Moderation die auch manchmal geschickt eingreift. Sonst kann es schnell aus dem Ruder laufen. Wollen wir hoffen das daran gedacht wird und sich alle benehmen.
    So etwas ist etwas sehr tolles und ist Direkte Demokratie. ;-)

    Nette Grüße

  3. Europa- und DemokratieFest : großartig !
    Dem Bürgerportal und allen Machern sei (mal wieder) größter Dank für diesen besonderen Beitrag zu UNSERER Demokratie

    Fair und klug MITEINANDER REDEN statt Hetze im Netz hinter anonymer Maske.