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Der DJK SSV Ommerborn Sand hat sich schon seit langem mit seinem integrativen Ansatz ausgezeichnet. Im „Special Team Sand” spielen Menschen mit und ohne Behinderung seit sechs Jahren Fußball; auf jeden Fall mit großer Begeisterung.

Jetzt ist der Verein ein Stück weiter gegangen und betätigt sich auch bei der Integration der Flüchtlinge vorbildlich.

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Nachdem 78 Flüchtlinge von der Bezirksregierung Hals über Kopf nach Bergisch Gladbach geschickt wurden und in der Turnhalle in Sand unterkamen, stand der Verein plötzlich ohne Umkleiden und Duschen da. Doch statt laut zu Maulen überlegten sich die Sander, was sie machen können, um den Flüchtlingen den (wahrscheinlich temporären) Aufenthalt angenehmer zu gestalten.

Was liegt näher, als mit den vielen jungen Männern in der Gruppe Fußball zu spielen. Immerhin ist die Notunterkunft Sand ja mit einem eigenen Fußballplatz ausgestattet.

 „Sand inkludiert und integriert”

Das Special Team bei der Ehrung im Belkaw-Stadion

Das Special Team bei der Ehrung im Belkaw-Stadion

Unter dem Motto „Sand inkludiert und integriert” setzten Vorstandsmitglied Helga Rappenhöner und Special-Team-Trainer Jürgen Münsterteicher ein gemeinsames Spiel der 1. Mannschaft des DJK SSV an, für diesen Dienstag, um 19:30 Uhr. Nur stellte sich rasch heraus, dass aus eigenen Quellen nicht genügend Fußballschuhe zusammen kamen, um die Flüchtlinge auszustatten.

Doch ein kurzer Hinweis bei der Gesprächsrunde des Bürgerportals in St. Severin und ein paar Facebook-Meldungen genügten: Nach zwei Tagen meldete der Verein einen Erfolg: 70 Paar Fußballschuhe und ein kompletter Satz Trikots waren gespendet worden. Genug für die Sander Flüchtlinge – und noch eine ganze Menge für die einige der anderen mehr als 700 Flüchtlinge in der Stadt.

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Der Verein legt übrigens Wert darauf, nicht gegen die Flüchtlinge zu spielen – sondern mit ihnen. Daher werden am Dienstagabend zwei gemischte Mannschaften gebildet. Der Platz liegt am St.-Rochus-Weg, zwischen Lichtenweg und Schulstraße in Sand.

Improvisationskunst bleibt gefragt – Sanierung kommt erst 2017

Das Special-Team auf dem Ascheplatz in Sand

Das Special-Team auf dem Ascheplatz in Sand

Unterdessen hatte die Stadtverwaltung angekündigt, provisorische Umkleidemöglichkeiten zu schaffen und einen Toilettenwagen aufzustellen, damit der Verein nach Ende der Sommerferien wieder trainieren kann. Für den regulären Spielbetrieb werden noch Lösungen auf anderen Plätzen gesucht. Der Schulsport weicht in andere Schulen aus, der Vereinssport aus der Halle zum Teil ins Gemeindezentrum.

Da noch nicht klar ist, wie lange die Flüchtlinge in Sand bleiben, muss der kleine Verein mit seinen gut 200 aktiven Fußballerin weiter improvisieren. Der eigentlich geplante Umbau des Platzes von Asche auf Rasen wurde aufgeschoben. Obwohl sich die Hoffnungen auf einen Kunstrasenplatz zerschlagen hatten werden dafür noch Spenden benötigt. Und 2017, daran ließ Bürgermeister Lutz Urbach keinen Zweifel, werde die Turnhalle wie schon lange versprochen, gründlich saniert werden.

Hier gelangen Sie zur Spendenaktion für den Rasenplatz

Journalist, Volkswirt und Gründer des Bürgerportals. Mail: gwatzlawek@in-gl.de.

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