Nach Ansicht des Bündnisses der Bürgerinitiativen hat die Stadtverwaltung aus der langen Debatte nichts gelernt: Die neue Vorlage der Stadt zum Flächennutzungsplan ignoriere alle 2.300 Einsprüche.

Seit heute ist sie auf den Internetseiten der Stadt abrufbar: Die Verwaltungsvorlage zum Flächennutzungsplan, der Mitte November vom Rat der Stadt Bergisch Gladbach beschlossen werden soll.

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Die Vorlage ist eine einzige Enttäuschung: Zwar sind Bedenken der Bürgerinnen und Bürger in die Abwägungsunterlagen eingeflossen, am Ende bleibt es aber dabei: Der Flächennutzungsplan wird nicht geändert.

Wie die Stadt selbst in ihrer Pressemitteilung schreibt, heißt dies: Alle im Entwurf enthaltenen Wohnbauflächen und gewerblichen Bauflächen sind in der gleichen Größenordnung unverändert enthalten.

Das Bündnis der Bürgerinitiativen sieht sich darin bestätigt, dass die Stadtverwaltung bislang die Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger als reine Marketing- und Showveranstaltung gesehen hat.

Wie kann es sonst sein, dass eine Vielzahl äußerst kenntnisreicher, fundierter Einsprüche aus der Bürgerschaft in keiner Weise berücksichtigt sind und einfach vom Tisch gefegt oder ignoriert werden?

Die leichten Modifizierungen in den Steckbriefkennzeichnungen zu den einzelnen Flächen sind lediglich Camouflage. Damit glaubt man offenbar, dem Willen der Bürger Genüge getan zu haben. In Wirklichkeit will sich die Verwaltung vor späteren Vorwürfen schützen, die Einsprüche der betroffenen Bürgerinnen und Bürger bei ihrem Abwägungsverfahren nicht berücksichtigt zu haben.

Diskutieren Sie mit: Beim politischen Stammtisch des Bürgerportals am 6. November stehen Stadtbaurat Flügge, CDU-Ratsherr Lennart Höring sowie Vertreter der Bürgerinitiativen und des Naturschutzbundes Rede und Antwort. Ab 19 Uhr im Gasthaus am Bock. Mehr Infos auf Facebook

Das Bündnis der Bürgerinitiativen wird dies nicht hinnehmen. Zunächst setzt es in den verbleibenden Wochen bis zur Entscheidung im November auf die politischen Gremien und Mandatsträger. Noch sind wir davon überzeugt, dass die Verwaltungsvorlage korrigiert werden kann.

Eines steht aber fest. Die Bürgerinitiativen werden die anstehenden Entscheidungen auch im Hinblick auf die nächste Kommunalwahl genau registrieren und nicht lockerlassen, einen Umbau von Bergisch Gladbach zu einem Kölner Satelliten zu verhindern.

Das überparteiliche Bündnis der Bürgerinitiativen in Bergisch Gladbach setzt sich für eine Stadtentwicklung mit Bürgerbeteiligung und Augenmaß ein und besteht aus Stadtteil- und Bürgerinitiativen und dem Bergischen Naturschutzverein, welche sich kritisch zum Flächennutzungsplan und dessen Umsetzung...

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2 Kommentare

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  1. Sehr geehrte/r Frau/Herr Duerrenberg,

    die „Bedenkenträger“, wie Sie sie nennen, sitzen wohl kaum nur in ihren Häusern, die ebenfalls nicht „ohne Rücksicht auf Klima und andere Menschen gebaut“ wurden“. Viele dieser Häuser sind entstanden, als auch Sie noch nicht über die Auswirkungen kaum gebremster Wohnungs- und Gewerbegebiets-Ausweitungen nachgedacht haben. Was Sie als Schritt vorwärts bezeichnen ist in den Augen vieler Ihrer Mitbürger aus Gründen entstanden, die sich viel mehr um die Belange von Industrie (Krüger), Gewerbe, Immobilienverwerter und Bauunternehmen kümmern als um die Menschen, die das alles ertragen sollen. Für Bergisch Gladbach gibt es weder ein Leitbild, wo die Stadt hinsoll noch ein Verkehrskonzept. Im Gegenteil wurden im ersten FNP-E. sehr große Potentialgebiete für Wohnen und Gewerbe ausgewiesen, die zusammen über 600 Fußballfelder große Teile aus Wald und Flur herausgeschnitten hätten, und das bei einem bereits heute chaotischen Verkehr. Alle Institutionen, die sich mit Umweltschutz, Naturschutz, den fortschreitenden Erkrankungen der Menschen – vor allem der Kinder – und Klimaschutz beschäftigen, geißelten diese großen Flächen.

    Gott sei Dank gelang es den Bürgerinitiativen, diesen ersten Entwurf um fast 50% zurücknehmen zu lassen. Es wäre interessant zu wissen, wie Ihre Meinung ohne diese Reduzierungen ausgesehen hätte.

  2. Endlich einen schritt vorwärts.. Dabei die bedenkenträger immer noch versuchen werden den Wohnungsbau zu verhindern.. Sie sitzen ja in ihren Häusern..die sie ohne Rücksicht auf Klima und andere Menschen gebaut haben…nach dem Motto Hauptsache Ich““““…