Aktualisierung 12.3.2020: Der ADFC teilt mit:

„Leider müssen wir die „Gedenk-Demo anlässlich eines gestorbenen Radfahrers“ in Schildgen wegen der rasanten Ausbreitung des Corona-Virus absagen. Bundeskanzlerin Angela Merkel hat die Bevölkerung aufgefordert, wo immer möglich auf Sozialkontakte zu verzichten. Auch „alle nicht notwendigen“ Veranstaltungen mit weniger als 1000 Teilnehmern sollten abgesagt werden. 

Diese Maßnahmen hat Leverkusen heute schon übernommen und wir gehen davon aus, dass der Rheinisch-Bergische Kreis morgen nachziehen wird. Diese Entscheidung ist eine Vorsorgemaßnahme. Sie ist uns nicht leicht gefallen, aber nach sorgfältiger Risikoeinschätzung und reiflicher Überlegung erachten wir die Absage als notwendig.

Mit Blick nach vorne werden wir zu gegebener Zeit einen neuen Termin festlegen, zudem wir Sie rechtzeitig informieren.“

Der ursprüngliche Beitrag

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Der ADFC lädt ein zu einer Mahnwache für getötete Radler:innen – und stellt ein Geisterrad auf, das an den Mann erinnert, der vor wenigen Tagen in Schildgen getötet wurde. Geplant sind weitere symbolische Aktionen, für mehr Sicherheit und eine bessere Radinfrastruktur.

Mit der Mahnwache gedenken wir der oder des getöteten Radfahrenden und setzen ein Zeichen für mehr Sicherheit im Straßenverkehr. Wir stellen ein Geisterrad unabhängig von der Unfallursache und der Schuldfrage auf. Wir laden alle dazu ein, ihr Mitgefühl zu zeigen und sich mit uns für mehr Sicherheit durch eine verbesserte Fahrrad-Infrastruktur einzusetzen.

Vor einer Woche starb in Schildgen an der Kreuzung Altenberger-Dom-Straße / Leverkusener Straße der Radfahrer Ivan B. Er wurde von einem rechtsabbiegenden Lkw überrollt.

Für die Mahnwache am Freitag, dem 13. März, beachtet dabei bitte folgende Hinweise:

  • Die Mahnwache ist als Versammlung angemeldet und wird durch die Polizei geschützt.
  • Kommt pünktlich, aber bitte nicht zu früh. Wenn es voll ist, sollten Fahrräder vor der Veranstaltung außerhalb des gesperrten Straßenbereichs angeschlossen werden, um genügend Platz zu haben. Nahe der Unfallstelle gibt es für euch eine Aufstellfläche auf der Leverkusener Straße, welche uns freundlicherweise von einer Anwohnerin zur Verfügung gestellt worden ist. Ihr werdet eingewiesen.
  • Wir beginnen um 19 Uhr und bauen erst einmal einen sogenannten Pop-up–Radweg in Form eines ausgerollten Teppichs. Der rot eingefärbte Radweg auf der Altenberger-Dom-Straße ist schon arg verblasst. Das Mahnrad, welches uns freundlicherweise von der Initiative Mobile Nachbarn #VELOVEGL zur Verfügung gestellt wurde, wird auf die Straße gelegt.
  • Die Gedenkminuten der Stille werden üblicherweise auf der Straße sitzend oder liegend abgehalten (Die-in). Dazu könnt ihr euch eine Unterlage mitbringen oder ihr legt euch auf den roten Fahrradweg. Bei ausreichend Platz kann das Fahrrad mit auf die Fahrbahn gelegt werden.
  • Wir stellen das Mahnrad auf und beenden die Mahnwache.
  • Es ist schon dunkel. Wenn möglich, kommt mit reflektierender Fahrradweste und benutzt blinkende Leuchten an eurer Kleidung. Wir wollen, dass ihr heil an- und auch wieder heil nach Hause kommt.
  • Wir bemühen uns um gute Akustik (Megaphon bzw. gute Box) für die Ansprache und bitten während der Schweigeminute um Stille.
  • Der ADFC sowie Journalisten fertigen ggf. Foto- und Videoaufnahmen an (wer damit nicht einverstanden ist, meide bitte die Kameras).
  • Für die von auswärts Anreisenden folgendes: Ihr findet in Bergisch Gladbach keine oder nur schlechte Fahrradinfrastruktur. Das beweist seit vielen Jahren der ADFC-Fahrradklima-Test. Für viele Radfahrende mag das anfangs verstörend wirken. Nehmt die Gelegenheit wahr, ab dem S-Bahnhof, Stationsstraße 1, um 18 Uhr von der CM nach Schildgen geführt zu werden.

Weitere Beiträge zum Thema:

Der ADFC ist ein Verband von RadlerInnen, die das Ziel verfolgen, den Verkehr fahrrad- und fußgängerfreundlicher zu gestalten. Neben seinem Engagement für eine umweltbewusste und damit nachhaltige Mobilität berät der ADFC in allen Fragen rund ums Fahrrad. Eine Vielzahl von geführten Radtouren läßt...

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4 Kommentare

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  1. Bitte nicht vergessen: Fahrrad*Innen mitbringen als Symbol, das auf die Straß*Innen gelegt werden kann.

  2. Der rot eingefärbte Radweg ist im Kreuzungsbereich nicht nur „arg verblasst“, sondern dort so gut wie nicht mehr sichtbar. Insofern trägt die Stadt Bergisch Gladbach ein Mitschuld an dem Unglück. Die Signalwirkung der roten Farbe war außer Kraft gesetzt! Radfahrer sind in dieser Stadt nur Freiwild.

  3. Der Einwand von Sandra ist vollkommen richtig. Aber man ist draußen und man muß keinen körperlichen Kontakt zu anderen haben (z. B. Begrüßung). In diesem Kontext ist mir der Gedanke an S-Bahnfahrende oder Straßenbahnfahrende unangenehmer. Wenn ich es eben einrichten kann, werde ich kommen.

  4. Ich finde die Idee einer Mahnwache total gut, ABER es werden derzeit Veranstaltungen abgesagt (Corona) und nun zu einer aufgerufen?
    Entschuldigung, das finde ich persönlich ungünstig und stellt die Organisation der Mahnwache in Frage.