Dirk Timm und Burkhardt Unrau vor dem Kinderkarussell

Mit einem Karussell auf dem Marktplatz ruft Kirmes-Organisator Burkhardt Unrau zur Rettung der Schausteller auf, die besonders unter der Pandemie zu leiden hätten. Kommenden Samstag gibt es dazu eine Infoveranstaltung vor Ort, an der u.a. Innenminister Herbert Reul teilnehmen soll. Die Stadt hat derweil die Verträge mit den Schaustellern für 2021 aufrechterhalten und will keine Standgebühren verlangen.

Seit diesem Mittwoch, 07.00 Uhr, befindet sich das Karussell auf dem Marktplatz in der Innenstadt. Die Marktbeschicker hätten sich solidarisch gezeigt und die Fläche zur Verfügung gestellt, erklärt Unrau. Mit einer Sondernutzungserlaubnis dürfen Kinder bis kommenden Montag, 10. August, auf dem Karussell fahren.

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Das Karussell gehört der Schaustellerfamilie Timm aus Herkenrath, die bis zur Pandemie in 4. Generation mit mehreren Fahrgeschäften auf Kirmessen unterwegs waren. Sie drohen mit in der kollektiven Insolvenz der Schausteller unterzugehen, sollte es nicht rasch Hilfe für diesen Wirtschaftszweig geben.

Infoveranstaltung mit Innenminister

Die Aktion auf dem Marktplatz findet kurz vor dem Wochenende statt, an dem gewöhnlich die Laurentiuskirmes in Bergisch Gladbach gefeiert wird. Sie wurde aufgrund der Pandemie abgesagt.

Zum Eröffnungstermin der Kirmes wird es stattdessen am kommenden Samstag um 11.00 Uhr eine Infoveranstaltung vor der Kulisse von Laurentiuskirche und Karussell geben. Neben Bürgermeister Lutz Urbach, Landrat Stephan Santelmann, MdB Hermann-Josef Tebroke und MdL Rainer Deppe werde auch Wolfgang Bosbach sowie NRW-Innenminister Herbert Reul vor Ort sein, erklärt Unrau.

Brief an die Medien

Zusätzlich zur heutigen Aktion sowie der geplanten Infoveranstaltung hat Burkhardt Unrau einen offenen, teils sehr emotionalen Brief an die Medien aufgesetzt, den das Bürgerportal hier dokumentiert:

Darin beschwört er die Freude an einem 1.200 Jahre alten Kulturgut und ruft zu einem Rettungsschirm für die Schausteller auf. „Wenn es (die Kirmes ) kaputt ist, kommt es nicht mehr zurück!“

Nach Auffassung von Unrau und Timm seien Kirmessen auch unter Einhaltung von Hygiene- und Abstandsregeln durchführbar. Diese sei in der Gastronomie schließlich ebenfalls möglich. Was nicht machbar wäre sei die Rückverfolgbarkeit. Aber dies sei auf einem Wochenmarkt wie aktuell in der Innenstadt ja ebenfalls nicht durchführbar. Insofern plädieren die beiden für eine Gleichbehandlung.

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war bis Anfang 2024 Reporter und Kulturkorrespondent des Bürgerportals.

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2 Kommentare

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  1. Wenn man überlegt, dass man z.Z. ein Konzert mit 13000 Besuchern in Düsseldorf plant und Kinder in Berg. Gladbach nicht Karussell fahren dürfen, dann sollte man doch über die Entscheidungen in unserer Stadt nochmal überdenken.

  2. Die AfD hat sich bereits am 3.Juli dafür ausgesprochen das Schausteller wieder ihrer Arbeit nachgehen dürfen.

    https://afdkompakt.de/2020/07/03/die-corona-verbote-fuer-volksfeste-muessen-endlich-zurueckgefahren-werden/

    Dies hätten wir als AfD im Stadtrat auch schon längst eingebracht und würden dies auch so unterstützen.
    Was auf Märkten möglich ist muß auch für Kirmes gelten.

    ### Hinweis der Redaktion ###

    Günther Schöpf ist Spitzenkandidat der AfD bei der Kommunalwahl am 13. September.