Führungszügelklasse

Die Bergisch Classics auf dem Hebborner Hof zählen zu den bedeutendsten Turnieren im Rheinland. Am Wochenende fanden die Springprüfungen statt, bei denen sich die eigenen Reiterinnen ganz vorne platzieren konnten. Teilnehmer und Veranstalter erhielten viel Lob und positives Feedback

Ein Abschluss-Bild bei den Bergisch Classics von hoher Symbolkraft. Beim finalen Stilspringen der A-Klasse sprang der Nachwuchs vor derselben Kulisse wie noch wenige Minuten zuvor Profis und Amateure, die beim Großen Preis von Bergisch Gladbach um Sieg und Platzierung kämpften. Da hatte Parcourschef Rainer Evelt die Hindernisstangen im Reitstadion von Hebborn noch gut einem Meter höher legen lassen.  

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Das große Sommerturnier auf dem Hebborner Hof ist mehr als 25 Jahre nach der Gründung längst ein Klassiker für Aktive im Sattel und Pferdeliebhaber aus der Region. Die Veranstalter vom Reiterverein Hebborner Hof begrüßten zu den Dressurtagen in der Vorwoche und zum Springsport-Event am letzten  Wochenende mehr als 700 Teilnehmer und 1700 Pferde. Mit 25 Springprüfungen, davon sechs in der schweren Klasse, zählen die Bergisch Classics zu den bedeutendsten Turnieren im Rheinland.  

Für Springreiterin Kathrin Müller aus Wickede, die für den Zucht-, Reit- und Fahrverein Voßwinkel an den Start geht, hatte sich die Reise ins Bergische Land gelohnt: Die Siegerin beim Großen Preis von Bergisch Gladbach behielt in der Abschlussrunde die Nerven und schaffte als Schnellste den Parcoursdurchgang. Als Letzte Starterin der Konkurrenz im Stechen ritt sie am Sonntag auf ihrem 13 Jahre alten Wallach Conan auf den Platz, durfte sich keinen Abwurf leisten und blieb fehlerfrei – zweieinhalb Sekunden vor der ebenfalls fehlerfreien Zweitplatzierten Brit Haselhoff aus Remscheid.

Beim Großen Preis, dem Sonja-Kill-Gedächtnisspringen, war der Hauptspringwettbewerb auf das Niveau S** angehoben worden – für schwer mit zwei Sternen. Es war die Stunde der Amazonen: Acht Reiterinnen aus der Spitze konnten sich neben Nationenpreisreiter Cedric Wolf aus Buchholz im Westerwald für das Stechen qualifizieren.

Siegerin-Kathrin-Müller-auf-Conan

Preisgewinnerin Kathrin Müller zeigte sich bei der Siegerehrung beeindruckt: Ein Turnier dieser Größenordnung, nun sogar vor Publikum, sei nach der pandemiebedingten Zwangspause im Pferdesport keine Selbstverständlichkeit. „Mein Pferd Conan hat sich hier nach einer Verletzungspause sehr wohlgefühlt. Er hat die Erwartungen übertroffen und seine volle Klasse ausgespielt“, freute sich die Siegerin und versprach, im nächsten Jahr wiederzukommen. Schon beim Springchampionat von Bergisch Gladbach zwei Tage zuvor hatte sie mit ihrem zweiten Pferd Come I need you auf Rang vier in die Platzierungen reiten können.

Ganz nach vorne schaffte es da noch Brit  Haselhoff. Den Titel der Kreismeisterin in der höchsten Leistungsklasse holte Helena Hackländer vom RFV Dhünn in Wermelskirchen, die auf ihrer Oldenburger-Stute Conthana auf Rang fünf sprang – gefolgt von Franziska Zimmermann, die auf ihrem Erfolgspferd Levino für den RV Hebborner Hof antritt, ebenso wie die Drittplatzierte, Lokalmatadorin Ina von Bormann.

Erfreulich war das Abschneiden der Vereinsaktiven aus den Reihen der Gastgeber auch insgesamt. 32 Platzierungen gingen am Ende auf das Konto der Reiterinnen und Reiter vom RV Hebborner Hof, sechs Prüfungen davon konnten sie für sich entscheiden.

Gut in Form zeigte sich insbesondere Franziska Zimmermann, die als Ausbilderin auf dem Hebborner Hof erfolgreich ist, auch mit einigen anderen Pferden im Parcours. Nicht weniger als elf Platzierungen, von der Spingpferdeprüfung A bis hinauf in die schwerste Klasse, konnte die Odenthalerin für sich verbuchen.

Franziska Zimmermann im Parcours

Ganz nach vorne setzten sich aber auch die Vereinsreiter Thomas Grimm und Clara Beggerow in der Springprüfung der Klasse M*. Grimm schaffte den Durchlauf auf Arisca um hauchdünne 13 Hundertstel schneller als Beggerow auf Charlotta W – Platz eins und zwei für die beiden Hebborner in der Leistungsklasse 3 bei den Kreismeisterschaften für das Bergische Land.

Mitfiebern durfte das heimische Publikum auch beim Erfolg der Mannschaftsreiterinnen im Springen, der am Samstagabend unter Flutlicht ausgetragen wurde. Die Vizemeister in ihrer Disziplin aus dem Bergischen Land, diesmal mit Stefanie Wiemer (Rosanne S), Inka Wißkirchen (Catbalou), Laura Ling (Creative VA) und Clara Beggerow (La Lopez) unter Sportwart und Mannschaftsführer Jörg Sahler am Start, legten klasse Runden vor und landeten damit hinter dem Team der RSG Burghof.

Die stellvertretende Vorsitzende im Kreis-Reiterverband verteilte denn auch viel Lob an die die Sportler im Sattel und die Veranstalter: Die Wettbewerbe vor der Kulisse der Bergisch Classics seien „eine Werbung für den Reitsport“ gewesen, sagte Brigitte Prangenberg.

„Als Veranstalter sind wir sehr froh, dass wir dieses Turnier wieder in einem weitgehend normalen Rahmen bei bestem Wetter und mit tollem Sport durchführen konnten“, unterstrich auch Matthias Beggerow, Vereinschef beim RV Hebborner Hof. „Die Fokussierung auf die Springwettbewerbe im zweiten Teil der Bergisch Classics hat sich im Ergebnis bewährt“, sagte Beggerow. Das Feedback der Reiterinnen und Reiter sei durchweg positiv ausgefallen.

Die Start- und Ergebnislisten sind auf der Website des Hebborner Hofs einsehbar.

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Journalistin, Zeitungsredakteurin, Pressewart für den Reiterverein Hebborner Hof e.V.

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