Maik Außendorf im Deutschen Bundestag

Das neue Gesetz zum Ausbaus erneuerbarer Energien legt eine gute Basis für eine erhebliche Beschleunigung, erläutert der grüne Bundestagsabgeordnete Maik Außendorf in einer Stellungnahme. Davon würden auch der Kreis Rhein-Berg und die Stadt Bergisch Gladbach profitieren.

Mehr Erneuerbare und mehr Energieeffizienz sind die Schlüssel, um unsere Abhängigkeit von fossilen Rohstoffen zu überwinden und eine sichere und saubere Energieversorgung zu gewährleisten.
 
Klimaminister Robert Habeck hat dafür heute ein umfassendes Gesetzespaket ins Kabinett eingebracht, das dort beschlossen wurde. Das schafft die Grundlage, um den Erneuerbaren-Ausbau erheblich zu beschleunigen und für Unternehmen und Bürger*innen einfacher und verlässlicher zu machen.
 
Das Kernstück der Vorhaben ist die umfassendste Novellierung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) der vergangenen 20 Jahre. Es umfasst höhere Ausbaumengen und bessere Finanzierungsoptionen für Wind- und Solarenergie.

Das EEG schafft mehr Beteiligungsmöglichkeiten für Bürger*innen und Kommunen. Das ist essentiell, denn wir wollen bis 2030 einen Erneuerbaren-Anteil von 80 Prozent im Stromsektor erreichen. Dafür braucht es zum Beispiel eine Vervierfachung der Leistung bei Solaranlagen. 

Hinweis der Redaktion: Bei diesem Artikel handelt es sich um einen Beitrag der Grünen. Das Bürgerportal bietet über die eigene journalistische Arbeit hinaus allen Vereinen, Initiativen und auch Parteien eine Plattform.

Ich bin sehr froh, dass das Vorhaben des Rheinisch-Bergischen Kreises, bis 2025 1.000 weitere Dächer mit Solarenergie auszustatten, so auch durch die Bundesregierung unterstützt und bestärkt wird.

Rückenwind für Ampel in GL

Durch die Vereinfachung und Beschleunigung des Solarenergieausbaus gibt das Osterpaket ebenfalls Rückenwind für das Vorhaben der Bergisch Gladbacher Ampel-Koalition, schnellstmöglich in eine komplette Nutzung der städtischen Dachflächen zur Energieerzeugung einzusteigen.

Durch die Novellierung des EEG sollen Kommunen außerdem zukünftig finanziell so beteiligt werden, dass der Einsatz von Solaranlagen unseren Kommunen nachhaltige Erträge bringt. Insbesondere mit Blick auf die kritische finanzielle Lage, in der sich einige Kommunen des Rheinisch-Bergischen Kreises befinden, freue ich mich ganz besonders über diese längst überfällige Neuerung.
 
Erneuerbaren-Ausbau, Natur- und Artenschutz und Landwirtschaft stehen sich nicht mehr im Weg, sondern werden künftig Partner sein. Das ist möglich, weil die grün-geführten Bundesministerien für Wirtschaft, Umwelt und Landwirtschaft am gleichen Strang ziehen.

Eine Frage der Sicherheit

Die Energiewende hin zu erneuerbaren Energien und weg von Kohle, Öl und Gas ist nicht nur aus Klimaschutzgründen dringender denn je. Der russische Angriffskrieg auf die Ukraine führt uns vor Augen, dass die Beschleunigung der Energiewende auch eine Frage der nationalen und europäischen Sicherheit ist.
 
Die Kabinettsbeschlüsse weisen den richtigen Weg für mehr Klimaschutz und mehr Energiesouveränität. Nun gilt es, das Tempo hoch zu halten und diese historische Novelle noch bis zum Sommer im Bundestag zu verabschieden. Dann ist es an den Ländern, den rechtlichen Rahmen zu nutzen und die vorhandenen Potenziale für die Energiewende auszuschöpfen. 
 
Dafür gilt es zum Beispiel, die unsinnige 1.000 Meter-Abstandsregelung für Windräder abzuschaffen. Nur wenn alle ihren Beitrag leisten und nicht weiter die Verantwortung auf andere abwälzen, werden wir die immense Herausforderung Energiewende auch schaffen.

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8 Kommentare

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  1. Es macht keinen Sinn ideologisch gesteuerte Politik in Abrede zu stellen. Es ist besser zu warten, bis ihre Früchte reifen oder vom Baum fallen. Nur eines ist sicher, der Klimawandel, aber was wandelt sich nicht.

  2. Nachdem Jahrzehnte sträflich verschlafen worden sind, tut sich endlich was….

    1. Ja, noch mehr Solardächer für Strom, den man dann nicht los wird, weil die Speichertechnologie fahrlässig vernachlässigt wurde.

      Wieviel zusätzliche Leistung soll man denn zubauen, damit bei Wetter wie heute alles über Wind gesichert ist oder bei sonniger Flaute alles durch Sonne. Was passiert dann nachts?
      Oder vielleicht die Landwirtschaftsflächen für Biogas nutzen?
      Was ist mit der Umstellung auf Wärmepumpen und E-Mobilität? Wo kommt der Strom her?
      Wer soll das alles zu bauen bei unseren Baukapazitäten aktuell?
      Wieviele Kinder werden durch den Rohstoffabbau sterben?

      Alles Fragen, die nicht beantwortet werden oder beantwortet werden müssen, wenn man einfach nur ein Ziel für 2030 oder 2035 ausgibt.

      Wenn es nicht fossil sein soll, bleibt aktuell nur die Verlängerung der laufenden drei sowie die Reaktivierung der zuletzt abgestellten AKW. Dazu weitere AKW neueren Typs.

      Sämtliche EE Förderungen sollten eingestellt werden und in die Speicherforschung sowie -förderung investiert werden.

      1. oje… und die atomaren Abfälle werden dann in den Ozeanen verklappt, so wie es aktuell in Fukushima mit den gigantischen Mengen an radioaktiv verseuchten Kühlwässern geschieht. Welche Inselgruppe wird dann als erstes erstrahlen? Kaum zu Glauben, es ist das Pazifikparadies Hawaii. Wussten Sie das nicht?

      2. „Wieviel zusätzliche Leistung soll man denn zubauen, damit bei Wetter wie heute alles über Wind gesichert ist oder bei sonniger Flaute alles durch Sonne.“

        Genug. Und wenn ich mir hier in der Nähe all die leeren Dächer ansehe, dann ist für Solarpaneele auch genug Platz, ohne dass es irgendwie stören würde. Ungenutzte Standorte für Windenergie gibt es ebenfalls reichlich.

        „Was passiert dann nachts?“

        Über einen Teil der Nacht wird aus den Speichern dezentraler Solaranlagen auch noch Solarstrom verbraucht. Wind weht auch nachts, Biogasanlagen arbeiten ebenfalls auch nachts, Wasserkraft und Pumpspeicheranlagen arbeiten nachts. Ein Problem ist nicht die nächtliche Stromwerzeugung, sondern derzeit eher die Verteilung.

        „Sämtliche EE Förderungen sollten eingestellt werden und in die Speicherforschung sowie -förderung investiert werden.“

        Sie werden lachen, aber die Speicherförderung ist ein wichtiger Teil der EE-Förderung. Die Einspeisevergütung spielt bei privat betriebenen Anlagen inzwischen praktisch keine Rolle mehr (die Versorger zahlen bei jetzt errichteten Anlagen ca. 6 Ct. pro kWh, die sie anschließend für um die 30 Ct. weiterverkaufen, und sie müssen nicht einmal alles abnehmen, da sie dezentrale Anlagen über Rundsteuerempfänger abschalten können). Die EE-Förderung konzentriert sich also wie von Ihnen gewünscht auf die Speichertechnik und die Forschung daran wird seit vielen Jahren sowohl auf Bundes- wie auf EU-Ebene gefördert.

    2. Danke Herr Thiel. Wenn ich Ihren Satz noch etwas vertiefen darf: Es wurde nicht nur etwas verschlafen, denn die Erkenntnisse und Wirkungen zu regenerativen Energien sind wissenschaftlich seit Jahrzehnten bewiesen. Erschreckend ist, dass aus ideologischen (!!!) und Profitgründen der Allgemeinheit die Umsetzung nicht nur vorenthalten, sondern aktiv behindert wurde. Hinsichtlich der Landtagswahl sollte jede/r Wähler/in sich aufgefordert fühlen, diesmal genau zu prüfen, wem sie/er ihr/sein Kreuzchen gibt. Ich selbst bin parteineutral und fühle mich als mündiger Bürger ausschließlich dem gesunden Menschenverstand und meinem christlichen Glauben verpflichtet.

      1. Profitgründe?
        Das EEG ist doch eine der größten Umverteilungsmaschinen von unten nach oben gewesen. Dass Grüne, SPD und Linke das mitgemacht haben ist fast nicht zu glauben.
        Frank Asbeck als Sonnenkönig ist nur ein Beispiel für die Profiteure.
        Der gesunde Menschenverstand hört bei Physik wohl leider auf, schade.

        Bzgl. Fukushima hier der Beitrag vom nicht gerade kernenergiefreundlichen Quarks-Team
        https://www.quarks.de/umwelt/fukushima-wie-gefaehrlich-ist-das-radioaktive-wasser-im-meer/

        Also weniger Panik, mehr Wissen ;)

      2. Herr Schreiner, das ist richtig: der gesunde Menschenverstand fängt beim Wissen über Physik an, allerdings nicht beim Glauben an Verlautbarungen von Tepco,
        s. https://www.spiegel.de/thema/tepco/
        Kennen Sie übrigens den physikalischen Effekt, dass sich z.B. der Rhein beim Durchqueren des Bodensees kaum mit dem Bodenseewasser vermischt? Schlussfolgerung: Trifft überhaupt die Annahme von Quarks zu, dass ein unmittelbarer (!) Verdünnungseffekt des verseuchten Wassers mit dem Meerwasser eintritt?
        Richtig ist auch, dass unsere Körper durch Umweltstrahlung einer permanenten natürlichen Belastung ausgesetzt sind. Diese ist in den geringen Dosen also harmlos. Überdosierung löst dagegen u.U. Krebs aus. Aber was ist Überdosierung? Vielleicht ein bisschen Tritium mehr.
        Und wieso dürfen die Bedenken über die Einleitung von kontaminierten Stoffen nicht angstbehaftet sein? Angst entsteht doch erst durch Beschwichtigung (Horst Eberhard Richter) und wird durch solche eher verharmlosenden Quarks-Beiträge m.E. eher ausgelöst.
        Eigentlich ist es mir unverständlich, dass Sie mit den weit überholten Lösungsangeboten, welche die Kernkraft scheinbar bietet, meinen, die allseits bekannten Defizite in der Entwicklung der regenerativen Energien ausgleichen zu können. Fakt ist, wenn wir tatsächlich weiterhin auf die „Billiglösung“ AKW setzen, wie z.B. Frankreich, lohnt sich doch der teure Umbau in die Erneuerbaren nicht mehr. Also weiter so wie bisher?
        Die EEG-Umlage (welche sogar Panik ausgelöst hatte) konnte auch nur, wie wir alle wissen, eine Übergangslösung sein und war dem Mangel an kurzfristigen Methoden zum Erreichen der staatenweit definierten Klimaziele geschuldet und somit nicht schön, aber politisch unvermeidbar.
        Einerseits beklagen Sie die Leistungsüberschüsse beim Ausbau der Photovoltaik, andererseits den Mangel an Strom für die zu erwartenden E-PKW-Flotten.
        Nicht der Mangel an Speicher ist hierbei das eigentliche Problem, sondern der Mangel an Anpassungsfähigkeit, also an richtigem Timing. Konsequenz daraus: Der Konsument wird in seiner Handlungsfreiheit eingeengt und könnte Panik nach dem Motto „Ja ja die Freiheit, die geht uns über alles“ (Lied von Arik Brauer) auslösen ;O)
        Der Speicherbedarf im solarbetriebenen Privathaushalt kann übrigens auch schon heute zu einem wesentlichen Teil (Stichwort: Heizpatrone und Warmwasserspeicher) gedeckt werden und die Entwicklung von Großspeichern für Solarparks ist in vollem Gange. Wir müssen uns halt alle etwas gedulden und auch Verzicht lernen.