Am kommenden Sonntag ist das Aktionsbündnis „Kinder auf’s Rad“ in ganz Deutschland unterwegs. Auch in Bergisch Gladbach: hier startet die „Kidical Mass“ auf dem Dorfplatz in Schildgen und führt bis zum Kombibad in Paffrath. Damit wollen die Initiatoren in Bund, Land und Stadt Druck auf einen kindergerechten Verkehr machen.
Am Sonntag, 15. Mai findet in Bergisch Gladbach eine Kinder-Fahrrad-Demo statt. Sie startet um 15 Uhr auf dem Dorfplatz in Schildgen im Rahmen einer als Demonstration angemeldeten und von der Polizei gesicherten sogenannten „Kidical Mass“ mit Fahrrädern und führt zum Kombibad Paffrath.
Am Zielort werden Brief und Bilder mit den Wünschen eingesammelt, die Bürgermeister Frank Stein übergeben werden sollen.
Die Aktion einer lokalen privaten Initiative in Schildgen findet als Teil eines deutschlandweiten Aktionswochenendes statt, an dem Kinder, Jugendliche und ihre Familien für fahrrad- und kinderfreundliche Orte demonstrieren.

Hinweis der Redaktion: Ursprünglich war die IGP als Ziel vorgesehen (und auch auf der Karte oben verzeichnet). Weil sich dort am Sonntag aber einige Wahllokale zur Landtagswahl befinden fährt die Kidical Mass nun etwas weiter bis zum Kombibad.
Das bundesweite Aktionsbündnis wird von Organisationen wie dem ADFC, Greenpeace und dem deutschen Kinderhilfswerk unterstützt.
Das letzte Kidical Mass Aktionswochenende im September 2021 war nach Einschätzung der Organisatoren ein großer Erfolg: 25.000 Kinder und ihre Familien seien in über 130 Orten in Deutschland für ein neues Verständnis von Mobilität demonstriert, in Schildgen waren damals knapp 400 Teilnehmende. Dieses Mal werden die Demos an noch mehr Orten stattfinden.
Die Forderungen der Initiative richten sich an alle politischen Ebenen:
„Auf Bundesebene: Kinderfreundliches Straßenverkehrsrecht
Aktuell können Städte und Gemeinden nicht einfach Tempo 30 einführen oder breite, baulich getrennte Radwege einrichten. Dazu müssen sie aufwendige Begründungen finden oder es ist schlicht nach dem geltenden Straßenverkehrsrecht nicht erlaubt. Deshalb braucht es eine Reform des Straßenverkehrsrechts.
Auf Landesebene: Kinderfreundliche Landesmobilitätsgesetze
Aber nicht nur der Bund steht in der Pflicht. Wir fordern die Verkehrsminister*innen der Länder dazu auf, in ihrem jeweiligen Bundesland kinderfreundliche Mobilitätsgesetze auf den Weg zu bringen und sicherzustellen, dass Maßnahmen für eine sichere, kinder- und fahrradfreundliche Mobilität vorrangig behandelt werden.
Auf kommunaler Ebene: Handlungsspielraum ausschöpfen
Kinder- und fahrradfreundliche Mobilität beginnt vor Ort. Die derzeitige Rechtslage bietet viel mehr. Es gibt noch viel Luft nach oben. Städte und Gemeinden müssen ihren Handlungsspielraum voll ausschöpfen, indem sie Maßnahmen umsetzen wie: Anordnung temporärer Durchfahrtsverbote für Autos vor Schulen und „Schulstraßen“); Schaffung kindersicherer Kreuzungen und Schulwege; Einrichtung von Fahrradstraßen; Abschaffung von Gehwegparken und Nutzung der gewonnenen Flächen für Fuß- und Radverkehr, Spiel- und Begegnungszonen und Begrünung.“