Caroline Bosbach bei einer Veranstaltung der Senioren-Union vor der Nominierung zur Bundestagskandidatur. Foto: Thomas Merkenich

Bei der Aufklärung der Vorwürfe gegen Caroline Bosbach durch die eigene Partei sowie durch die Staatsanwaltschaft gibt es keine neuen Informationen. Die Rheinische Post kocht die bekannte schmutzige Wäsche rund um die möglichen Motive für eine Kampagne gegen die CDU-Bundestagsabgeordnete noch einmal auf. Beim Vorwurf des Stimmenkaufs legt t-online Details zur angeblichen Beteiligung von Uwe Pakendorf vor.

In der Causa Caroline Bosbach prüft die Staatsanwaltschaft nach wie vor, ob ein formelles Verfahren eröffnet und dann auch der Bundestag informiert werde, bestätigte Staatsanwalt Ulrich Bremer dem Bürgerportal. Diese Prüfung könne noch eine Weile andauern.

Die CDU Rhein-Berg lehnt es ab, einen Zeitplan für die interne Prüfung oder den Namen des angekündigten unabhängigen Prüfers zu nennen. „Wir informieren Mitglieder, Medien und Öffentlichkeit, sobald es etwas zu vermelden gibt“, sagte Kreisgeschäftsführer Lennart Höring auf Nachfrage.

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Gespräch mit Bosbach: CDU sieht Weg zur Aufklärung

Zum ersten Mal hat Caroline Bosbach gegen sie erhobene Vorwürfe mit drei Mitgliedern des CDU-Kreisvorstands erörtert. Nach Angaben des Kreisvorsitzenden Hermann-Josef Tebroke seien dabei weitere Schritte vereinbart worden, mit denen „die nötige Transparenz und Aufklärung“ zu leisten sei. Die Bundestagsabgeordnete betont erneut, sich nicht bereichert zu haben.

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Die Rheinische Post wärmt den bekannten Hintergrund auf, dass es sich laut Bosbach um eine Verleumdungskampagne eines ehemaligen CDU-Mannes handelt. Gegenüber der Zeitung habe die Bundestagsabgeordnete bestätigt, dass sie den Mann zwar angestellt, ihm aber nach sieben Tagen fristlos gekündigt habe.

Das Internetportal t-online geht dem Umstand nach, dass Bosbach entgegen der eigenen Ankündigung im Kommunalwahlkampf in Bergisch Gladbach wieder aktiv ist, bei offiziellen Fotos etwa mit Ministerpräsident Hendrik Wüst aber offenbar nicht erwünscht sei.

T-online greift zudem erneut den angeblichen Stimmenkauf durch Bosbach und Uwe Pakendorf, dem Fraktionsvorsitzenden im Kreistag, auf. Bisher nicht veröffentlichte Teile aus einem Chatverlauf von Bosbach, Pakendorf und einem dritten CDU-Mitglied vor der Wahl des MIT-Vorstands Rhein-Berg stellten laut t-online Pakendorfs bisherige Erklärungen in Frage.

Auch Pakendorf deute an, dass es bei den Vorwürfen um gezielt gestreute Informationen eines ehemaligen Mitstreiters gehe, der gezielt versuche, sein Ansehen zu schädigen.

Laut t-online ließ Pakendorf über einen befreundeten Juristen erklären: „Jedwede Unterstellung, Herr Pakendorf habe vermeintlich persönlich an einer Form der ‘Abstimmung’ mit anderen Personen mitgewirkt, die dazu bestimmt gewesen sei, potenzielle Mitglieder des MIT durch irgendeine Form von Zuwendungen zum Beitritt zum MIT zu bewegen, wird von Herrn Pakendorf entschieden zurückgewiesen.”

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Journalist, Volkswirt und Gründer des Bürgerportals. Mail: gwatzlawek@in-gl.de.

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  1. Ich glaube Caroline Bosbach. Es ist eine böse Hetzkampagne und eine Schlammschlacht. Warum sollte sie die Partei um Geld betrügen sie könnte jederzeit ihren Vater um Geld bitten

    1. Vorabfreisprüche sind auch nicht besser als Vorverurteilungen. Lasst einfach die Staatsanwaltschaft ihren Job machen.

  2. In der von der Kreis-CDU veröffentlichten Bildergalerie findet man immerhin zwei Gruppenfotos, welche neben Herrn Wüst auch Frau Bosbach zeigen. Insofern wird vielleicht doch nichts so heiß gegessen, wie es von T-Online gekocht wird.

    1. Oder es ist wie seinerzeit bei Frau Merkel. Wenn die sich öffentlich „voll und ganz hinter“ einen Parteifreund gestellt hatte, der mit der Hand in der Keksdose erwischt worden war, dann wusste jeder, dass der Gute geliefert war.

  3. Bisher dachte ich, dass in Deutschland bei “Vergehen” (gleich welcher Art!) eine Unschuldsvermutung gilt – und zwar für beide Seiten, wenn sich beide gegenseitig beschuldigen – bis eine Schuld gerichtlich festgestellt ist. Natürlich wird in der Öffentlichkeit kontrovers diskutiert, wenn bekannte Namen betroffen sind. Aber die Unschuldsvermutung gilt eben für beide Seiten, unabhängig vom eigenen oder familiären Bekanntheitsgrad! Es gibt viele Leute, die der Bergisch Gladbacher Promi-Bonus sehr stört. Man fragt sich schon, was mehrere Leute bewegen soll, sich selbst anzuzeigen, falsche Eidesstattliche Erklärungen abzugeben und sich selbst damit strafbar zu machen. Ein Schweigen und “Jeder Shitstorm hat einmal ein Ende” fördert Misstrauen und ein intensives Auftreten in der Öffentlichkeit kommt nicht überall gut an. Eine Vorverurteilung oder Stimmungsmache in beide Richtungen entspricht nicht dem Gerechtigkeitssinn und was wirklich vorgefallen ist, wissen nur die direkt Beteiligten.

  4. Die Merkwürdigkeiten um Bosbach und Pakendorf sind mitnichten geklärt: Bis heute fehlen plausible Antworten, wieso eine ‚Scheinrechnung‘ über das Konto eines Azubis läuft, von der CDU beglichen und dann der Betrag in bar in einem Umschlag an Frau Bosbach geliefert wird. Und nach Bekanntwerden direkt an die CDU zurücküberwiesen wird. Eigenartig. Dafür gibt es Zeugen und Erklärungen an Eidesstatt. Und nun also sollen Bosbach und Pakendorf die armen Opfer einer bösartigen Intrige sein? Der Azubi soll das alles eingefädelt haben? Hoffentlich kommt die Staatsanwaltschaft bald in die Puschen.

  5. Preisfrage: Was verbindet den Fall Bosbach mit dem Kidnapping der Block-Kinder?
    Antwort: Neben der Prominenz der Betroffenen vor allem die mögliche Täter/Opfer-Umkehrung. Und natürlich das Vorhandensein von erdrückenden Indizien in beiden Fällen.
    Frau Bosbach und Herr Pakendorf stellen sich beide als Opfer einer hinterhältigen Intrige dar. Belastende eidesstattliche Erklärungen, Screenshots von belastenden Chats, Zeugenaussagen und auch belastende und unbestrittene Tatsachen werden alle in ein Bild gepresst, das die beiden als Opfer stilisiert.
    Keine der offenen Fragen wurde gegenüber der Öffentlichkeit beantwortet, es bleibt im Dunkeln, was und wer den über Nacht erfolgten Meinungswechsel des CDU-Vorstandes von hartem Ultimatum zum Mauscheltreff im Hinterzimmer bewirkt hat.
    Die Wählerinnen und Wähler haben einen Anspruch auf Informationen, wenn es um einen Fall geht, bei dem nicht ausgeschlossen werden kann, dass es um Korruption geht. Die Vertuschungspolitik der CDU trägt dazu bei, dass Politikverdrossenheit schlecht informierte Menschen dazu veranlasst, Faschisten zu wählen.