Der neue Wertstoffhof in Gronau wird mit leichter Verspätung Ende nächster Woche eröffnet. Sehr zentral werden hier viele Entsorgungsdienste angeboten. Mit Rücksicht auf die Anwohner gibt es allerdings auch Einschränkungen. 

Etwas versteckt, ab dennoch sehr zentral zwischen Innenstadt und Refrath, liegt der neue Wertstoffhoff Kippemühle, der am 15. Dezember eröffnet wird: am Refrather Weg 34, einer Stichstraße gegenüber vom Finanzamt, eingerahmt von FHDW, Bahndamm, dem alten Kreishaus und dem Unternehmen Roplasto. 

In neun Monaten Bauzeit ist hier für rund drei Millionen Euro ein moderner Komplex entstanden, der gemeinsam vom städtischen Abfallwirtschaftsbetrieb (AWB) und der Entsorgungsdienste Bergisch Gladbach GmbH (EBGL) betrieben wird. 

Der Wertstoffhof von der FHDW aus gesehen, dahinter links das Finanzamt, in der Mitte das alte Kreishaus

Alte Annahmestellen werden geschlossen, Birkerhof bleibt

Der neue Wertstoffhof versteht sich in erster Linie als Ort der Wiederverwendung und Wiederverwertung von Abfällen, betont die Stadtverwaltung in einer Pressemitteilung. Recycling stehe im Vordergrund.

Im Gegenzug werden die bisherigen Annahmestellen des AWB am Betriebshof Obereschbach und in Kürten-Herweg geschlossen. Dagegen bleibt die Kompostierungsanlage Birkerhof  bestehen, dort müssen nach wie vor Hecken-, Baum- und Grasschnitt abgegeben werden.

An verschiedenen Stationen kann man Sperrmüll und Sondermüll jeder Art abgeben. Ausladen und sortieren muss man selbst

Sperrmüll spontan loswerden

Neu ist vor allem die Möglichkeit, Sperrmüll ohne Anmeldung rasch loszuwerden. Statt auf einen Abholtermin zu warten kann man jetzt bis zu zwei Kubikmeter Sperrmühl pro Haushalt und Monat kostenlos in der Kippemühle entsorgen.

Daher muss man seinen Ausweis vorzeigen, zudem darf das Fahrzeug bzw. Gespann nicht mehr als 3,5 Tonnen wiegen. Zudem muss man den Sperrmüll selbst entladen. 

Was nimmt der Wertstoffhof sonst noch entgegen?

Kostenfrei können Schadstoffe aus Haushalten, Batterien und Dispersionsfarben abgeliefert werden. Ebenso Elektroaltgeräte und Metalle, Schuhe und Textilien, Papier und Bücher, Glas und Verkaufsverpackungen, CDs, Korken und Flaschenverschlüsse.

Gegen Gebühr kann man Bauschutt, Bauholz, Baumischabfälle oder sonstige gemischte Abfälle loswerden. Altreifen, Dämmmaterialien, asbesthaltige Stoffe und Altöl werden in kleinen Mengen ebenfalls gegen Gebühr angenommen. 

Zentrales Servicezentrum 

Viele flankierenden Leistungen der Müllabfuhr, die bislang nur dezentral oder im abgelegenen Betriebshof Obereschbach erhältlich waren, gibt es jetzt in Gronau: Der Wertstoffhof ist Ausgabestelle für Tonnentausch (bis 240 Liter), für gelbe Säcke oder für Abfuhrkalender und Infomaterialien.

Außerdem kann man Vorsortiergefäße für Biomüll, die passenden Papiertüten hierzu, Kompost in Säcken, Ersatzfilter für Biofilterdeckel, städtische Restmüllsäcke und Sammelsäcke für Asbesthaltiges dort kaufen.

Mobile Schadstoffsammlung wird eingeschränkt

Da man die Schadstoffe jetzt zentral abgeben kann wird die mobile Schadstoffsammlung künftig eingeschränkt. Das Schadstoffmobil steht künftig nicht mehr an den Markttagen oder samstags in den Stadtteilen, sonder bleibt meistens am Wertstoffhof. Nur wenige Stadtteile werden weiterhin donnerstags angefahren.

Hier kommt das Schadstoffmobil noch vorbei
Gerade Monate, z.B. Februar, April etc.:
1. Donnerstag,
9.30 – 11.30 Uhr         Schildgen: Parkplatz Bürgerzentrum (Am Schild)
12:30 – 14:30 Uhr         Paffrath / Hand / Nußbaum: Steinenkamp (Friedhof)

2. Donnerstag:
9.30 – 11.30 Uhr         Hebborn: Im Gerstenschlag (Kleefeld), Wendehammer
12:30 – 14:30 Uhr         Sand: Schulstraße (Parkplatz an der Schule)

Ungerade Monate, z.B. Januar, März etc.:
1. Donnerstag:
9.30 – 11.30 Uhr         Herkenrath: Im Fronhof, Parkplatz Friedhof / Kirche
12:30 – 14:30 Uhr         Moitzfeld: Rotdornweg (bei den Altkleider- und Glascontainern)

2. Donnerstag:
9.30 – 11.30 Uhr         Bensberg: Parkplatz Overather Straße neben Aldi
12:30 – 14:30 Uhr         Refrath: Ecke Siebenmorgen / Dolmanstraße

An gesetzlichen Feiertagen fällt die mobile Stadtteilsammlung aus.

Es werden nur Schadstoffe aus Haushalten angenommen. Gewerbetreibende oder Freiberufler können sich zur Entsorgung ihrer betrieblichen Schadstoffe an die AVEA in Leverkusen wenden.

Das Wohnheim der FGHDW wird durch einen Mauer abgeschirmt

Rücksicht auf Anwohner und Verkehr

Mit Rücksicht auf die Anwohner wurden beim Bau einige Lärmschutzmaßnahmen umgesetzt. Zudem sind die Öffnungszeiten abends und an den Wochenenden eng begrenzt, auf insgesamt 42 Betriebsstunden pro Woche. Damit soll auch vermieden werden, dass auf dem Refrather Weg während der Stoßzeiten neue Verkehrsströme verursacht werden. 

Für die im Schnitt rund 140 Autos pro Tag wurde auf dem Gelände reichlich Platz geschaffen: die Kunden fahren in zwei Spuren im Norden außen um das Gelände herum, werden auf der Stirnseite im Osten in Empfang genommen und zu den jeweiligen Entsorungsstellen gelotst. Einen Rückstau auf der Stichstraße auf den Refrather Weg soll es daher auch an besucherstarken Samstagen nicht geben. Für die Abfahrt der gesammelten Stoffe sollen nicht mehr als zwei Containerfahrzeuge pro Tag eingesetzt werden.

Die Öffnungszeiten:
Montag: 09:00 – 13:30 Uhr
Dienstag: 09:00 – 17:00 Uhr
Mittwoch: 09:00 – 18:00 Uhr
Donnerstag: 09:00 – 17:00 Uhr
Freitag: 09:00 – 17:00 Uhr
Samstag: 09:00 – 13:30 Uhr
Einlass bis 15 Minuten vor Schließung.

Im Stadtrat waren diese knappen Öffnungszeiten zunächst als nicht bürgerfreundlich kritisiert worden. Nun sollen die Nutzerzahlen im ersten Jahr abgewartet werden; danach soll entsprechend der gewonnenen Erfahrungen geprüft werden, ob eine Anpassung sinnvoll ist.

Standort für die „manuelle Stadtreinigung”

Der Wertstoffhof zudem der neue Standort des Bereiches „Manuelle Stadtreinigung“. An der Kippemühle werden zwei Kolonnen für die Innenstadtreinigung (je vier Personen), zum Einsatz der Kleinkehrmaschinen (zwei Personen), für die Papierkorbentleerung und die Reinigung der Containerumfelder (je eine Person) stationiert, hatte die Verwaltung im Sommer mitgeteilt. 

Die Wege in die City werden damit wesentlich kürzer als von Obereschbach, die gewonnene Zeit komme voll der Stadtreinigung zugute. Die Leitung übernehme ein Meister für Kreislaufwirtschaft und Stadtreinigung. Derselbe Meister leitet auch den Wertstoffhof .

Anschrift und Kontakt
Refrather Weg 34, 51469 Bergisch Gladbach
Zufahrt gegenüber Finanzamt
Tel.: 02202 143366 (nicht ständig erreichbar)
E-Mail: wertstoffhof@awb-gl.de

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des Bürgerportals. Kontakt: info@in-gl.de

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