Die Initiatoren der Bürgerinitiative Neuborner Busch haben eine Resolution entworfen, die bei der Bürgerversammlung und formalen Gründung der Bürgerinitiative Neuborner Busch am Donnerstag vorgestellt und verabschiedet werden soll. Sie richtet sich an den Stadtrat – und zielt darauf ab, im Neuborner Busch keine weiteren Bauprojekte zuzulassen.

Die Versammlung findet statt am am 7. Dezember, ab 19.30 Uhr, im Saal der Baptistenkirche (Berziliusstr. 1) in Lückerath. Die Initiative ist per Mail und auf Facebook zu erreichen. 

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Der Resolutionsentwurf im Wortlaut:

„Das Waldgebiet Neuborner Busch muss vollständig und im jetzigen Umfang als Naherholungsgebiet, Grünbrücke, Frischluftschneise und allgemeine Schutzzone für die Bürger der Stadt Bergisch Gladbach erhalten bleiben.“

Die Teilnehmer der Informationsveranstaltung der Bürgergemeinschaft Neuborner Wald, darunter viele Bürger der Stadtteile Heidkamp, Gronau und Lückerath, fordern:

  • Keine weitere Expansion der Firma KRÜGER in die Grünzone Neuborner Busch mit Mischwald, ökologisch hochwertigen Biotopen und seltenem und schützenswertem Tierbestand.
  • Vollständiger Erhalt des Naherholungsgebiets, Grünbrücke, Frischluftschneise und
    allgemeine Schutzzone Neuborner Busch.
  • Statt Nacht und Nebel Entscheidungen und einseitige Bevorzugung der wirtschaftlichen Interessen durch den Rat und den Bürgermeister der Stadt Bergisch Gladbach offene Entscheidungsfindung bei dem die Interessen aller Bürger gewürdigt werden.

Die Fa. Krüger möchte sich erneut in das Waldstück Neuborner Busch erweitern. Nach dem dominierenden Hochregallager sollen in einer zweiten Stufe Bürogebäude und eine Hochgarage in den Wald hinein gebaut werden. Dafür soll der Wald abgeholzt werrden. Betroffen ist davon eine Fläche von bis zu 5 ha. Das entspricht 8 Fußballplätzen.

Damit bricht Herr Krüger jr. das Versprechen seines Vaters Willibert Krüger, wonach der Neuborner Busch nach dem Bau des Hochregallagers im Jahr 2001 in der Zukunft unberührt bleiben soll.

In einer kurz vor den Sommerferien vorgelegten Beschlussvorlage befürwortet die Stadtverwaltung im Neuborner Busch mindestens 1,6 ha Wald als gewerbliche Baufläche für ein Verwaltungs-/Bürogebäude und eine Hochgarage der Fa. KRÜGER auszuweisen (Seite 1024 und S. 1025).

CDU und SPD im Rat der Stadt Bergisch Gladbach unterstützen dies. Zur Veranschaulichung: 1,6 ha sind 2,5 Fußballplätze.

Tatsächlich will Herr Krüger jr. noch mehr. Es ist die Rede von insgesamt 5 ha. Waldfläche. Zur Veranschaulichung: Das sind 8 Fußballplätze. Schritt für Schritt soll der Neuborner Busch verschwinden.

Mit der großflächigen Bebauung wird ein bestehendes Naherholungsgebiet, eine Grünbrücke und Frischluftschneise zwischen dem Lerbacher Wald und dem Naherholungsgebiet Saaler Mühle, die allen Bürgern der Stadt Bergisch Gladbach dient, unwiederbringlich zerstört.

Ein Ausgleich dieses schwerwiegenden Eingriffs ist aufgrund der besonderen topografischen Lage und Funktion dieses bereits durch das Hochregallager angegriffenen Waldgebiets nicht möglich.

Die Bebauung des Waldstücks Neuborner Busch gefährdet zudem die Schutzinteressen der Nachbarn in den Wohngebieten Lückerath und Heidkamp vor Beeinträchtigungen wie Lärm, Abgasen und sonstigen Emissionen als Folge der gewerblichen Nutzung des Gewerbegebiets Zinkhütte.

Eine Information oder sonstige Einbindung der betroffenen Bürger ist weder anlässlich des Bürgerforums im Februar 2017 noch als Reaktion auf eine mit über 200 Unterschriften begleiteten Stellungnahme zu dem Änderungsantrag zum Flächennutzungsplan im August 2017. Es entsteht der Eindruck, dass hier Fakten geschaffen werden sollen, um die Abholzung in die Wege zu leiten.

Wir, die Bürger der Stadt Bergisch Gladbach, fordern den Stadtrat auf, die Zerstörung des Neuborner Buschs zu verhindern und die Änderung des Flächennutzungsplans für den Neuborner Busch abzulehnen.

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4 Kommentare

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  1. Signale richtig setzen

    Bei der Lektüre dieses Beitrags wie auch anderer wird schnell der Eindruck erweckt dass alle im Rat vertretenden Parteien und fraktionslose Mitglieder hinter solchen Entschlüssen stecken. Sie also mittragen. Und nur erwähnenswert ist die Bestätigung des Eingangs einer Resolution (Grüne).

    Fakt und wesentlich wichtiger ist das alle Politiker der Linken und der Bürgerpartei vehement gegen diesen Plan vorgegangen sind. Wer sich die Mühe macht in Ausschuss- und Ratssitzungen das Stimmverhalten zu verfolgen sieht dann die geschlossene Front von CDU und SPD, in deren Schlepptau die Grünen mitstimmen, und natürlich die neoliberale FDP, denen sogar diese Art des Vorgehens im neuen FNP noch viel zu zurückhaltend ist. Kein Schelm wer Böses dabei denkt und befürchtet. Linke und BP kämpfen seit langem gegen diese Phalanx.

    Tausende Bürgereingaben sprechen für sich. Wer also möchte dass im Rat diesen Stimmen Gehör schenkt wird muss deren natürliche Vertreter stärken, und demzufolge auch in entsprechenden Beiträgen wie z. B. in diesem Portal erwähnen. Wer glaubt dass in BGL Bürger-Politik gemacht wird irrt. Interessen und Hybris regieren seit Jahren diese Stadt in den Ruin. Deshalb hilft nur möglichst zahlreich die genannten Versammlungen zu besuchen und jene zu stärken, die den Kampf schon seit Jahren angenommen haben und durch Anträge und Klagen zum Erfolg führen können.

    FNP betreffende Anträge sind seit Jahren nicht einstimmig beschlossen worden. Verantwortungsbewusste Mitglieder des Rates haben der Allgemeinheit dienende Abstimmungen getätigt.

  2. Kann es sein, dass der Stadt-Anzeiger nur drei Leserbriefe in Sache Neuborner Busch veröffentlich . Das ist doch eine Aufgabe der Bürgerinitiativen mal nachzuforschen ob da vielleicht bewusst Veröffentlichungen zurückgehalten werden oder müssen. Bei der Interessenlage von Menschen aus drei Stadtteilen erscheint das unwahrscheinlich.

    1010Günther Humbach

  3. Das ein Unternehmen expandieren muss, gehört zu seinen vordringlichsten Aufgaben. Expansion aber in die Natur gegen die Menschen, wurde schon manchem Unternehmen zum Problem. Krüger scheint Verwaltung und Politik mit der Drohung, Arbeitsplätze in BGL zu streichen oder zu verlegen, am Wickel zu haben. Darum muss man wissen, dass Krüger längst nicht mehr die Anzahl von Menschen in BGL beschäftigt, wie das einmal war. Außerdem werden weitere Arbeitsplätze im Zuge von Automatisierung und Digitalisierung in BGL verloren gehen.

    Die BI Neuborner Busch ist deshalb rückhaltlos zu unterstützen. Es müsste auch den Damen und Herren in Politik und Verwaltung klar sein, dass die Fa. Krüger, wenn dem Bürgerantrag von Marc Krüger stattgegeben wird, dies auch zum Anlass nimmt, weitere Forderungen an den FNP-E. zu stellen. Wenn ein einzelnes Unternehmen seine Expansionswünsche schon mit einem „Bürgerantrag“ versucht, durchzusetzen, und dem auch die Politiker nicht widerstehen können, sind dem Ausverkauf von Wald und Wiese bald keine Hindernisse mehr im Weg.

    Rolf Havermann
    BBi-GL – Presse

  4. Das ist ja nicht das erste mal, dass der Rat und der Bürgermeister gegen eigene Beschlüsse und Aussagen agieren. Es sollte eim Statistik geführt werden über solche Verstöße um sie jeweils den Agierenden vorzuhalten. Auf jeden Fall müsste mal untersucht werden, mit welchem Druckmittel Fa. Krüger die Fraktionen beeinflusst.