Symbolbild. Foto: Stadt GL

Die Kosten für die Müllverbrennung steigen, daher will die Stadtverwaltung die Gebühren für den Müll im kommende Jahr deutlich erhöhen. Die normale Tonne wird damit um 34 Euro teurer. Nur die Biotonne gibt es etwas günstiger.

Die XXII. Nachtragssatzung zur Abfallgebührensatzung steht am Dienstag in der Ratssitzung als 33. Punkt auf der Tagesordnung. Tief im 15-seitigen Text steht der entscheidende Satz: „Die Gebührensätze für die Restmülltonne Haushalte, sowie für den Erwerb der Restmüllsäcke, steigen somit in 2021 um 9,97 % an.“

In der Tabelle weiter unten zeigt sich dann: die Restmülltonne mit 120 Litern und zweiwöchiger Abholung kostet künftig 370,68 Euro pro Jahr. In der alten Satzung steht noch eine Gebühr von 336,84 Euro. Entsprechend werden auch die anderen Tonnengrößen um knapp zehn Prozent teurer.

Das ist die noch gültige alte Tabelle:

So sehen die geplante neuen Preise aus:

Nur die Biotonne wird drei Euro billiger, weil das teure und ständig kaputte Biotonnenspülmodell ausgemustert wurde.

Für die Preissteigerung führt die Stadtverwaltung eine Reihe von Gründen an. Vor allem ist es eine Preissteigerung der BAV, die den Bergisch Gladbacher Müll abnimmt und in der teuren Leverkusener Abfallverbrennungsanlage entsorgt.

Aber auch Tariferhöhungen der Beschäftigten, die Sanierung des Betriebshofs Obereschbach und die Stilllegung der Deponie Birkerhof treiben die Kosten hoch, die auf die Müllgebühren umgelegt werden.

In Ranglisten wird Bergisch Gladbach immer als eine der besonders teuren Städt bei den Müllgebühren geführt, genauso oft rechnet die Stadtverwaltung vor, warum das nicht stimmt. Hier können Sie sich selbst ein Bild von der Sachlage machen:

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des Bürgerportals. Kontakt: info@in-gl.de

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6 Kommentare

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  1. U. Kleinert, ich weise den Vorwurf der Polemisierung zurück. Mir gefällt einfach diese Heuchelei um eine angebliche Lenkungswirkung nicht. Wie soll sich eine Lenkungswirkung entfalten, wenn es keine vernünftigen Alternativmöglichkeiten gibt. Wie soll der Müll aus GL denn CO2-ärmer entsorgt werden? Auch bei optimierten Recyclingsanlagen (gibt es nicht im GL-Einzugsbereich) bleibt ein Restanteil von 40% zur „thermischen Verwertung“. Müllvermeidung ist ein guter Vorsatz, klappt aber bei unseren allgemeinen zivilisatorischen Ansprüchen nur bedingt. Und worauf sollen die Bürger mit Erdgasheizungen umstellen ? Auf die angeblich so umweltfreundlichen Holzpellet-Heizungen die jede Menge Feinstaub, SO2 und krebserregende Brenzverbindungen ausstoßen ? Ich habe mir vor kurzem eine saubere Gas-Brennwert-Heizung nach neustem Stand (Testsieger) installiert und werde jetzt trotzdem ab Januar zunehmend mit der CO2-Steuer belastet. In Köln hatten wir für die Tiefgarage einer größeren Wohnanlage ein Gutachten für die Umrüstung auf 50%-Stellplatzanteil mit Ladestationen beauftragt. Katastrophales Ergebnis, die Elektroinfrastruktur des gesamten Wohngebietes müsste erst aufwendig (neue Trafostationen) umgebaut werden wenn 45 Ladestationen gleichzeitig in Betrieb gehen. Bleibe dabei, ohne Ausweichmöglichkeit keine Lenkungswirkung und Abzocke.

  2. Klaus Wagner – danke für die Antwort. Das spricht doch dann sehr dafür, die alten Wagen noch eine Weile zu fahren. Die Entwicklung ist gerade sehr schnell, in 2 Jahren wird es wesentlich bessere (und billigere) Modelle auf dem Markt geben. Was Sie über die Verdichter schreiben ist sicher richtig, e-Antrieb bedeutet dennoch eine gewisse Reduzierung von Lärm und Abgasen.

    Von einer ’neuen‘ CO2-Bepreisung kann keine Rede sein, das ETS-System besteht seit 2005, seine sukzessive Ausweitung war immer angekündigt. Einige Branchen haben es jedoch komplett verpennt, sich auf diese absehbaren und planbaren Veränderungen rechtzeitig einzustellen. Der Lenkungseffekt entsteht dadurch, dass Müll sowie Gas- und Benzinverbrauch verringert werden – und genau das ist auch das Ziel. Insofern verstehe ich nicht, warum Sie hier so tun, als sei das irgendwie überraschend oder eine ‚Abzocke‘. Statt zu polemisieren sollten wir lieber überlegen, wie wir Emissionen vor Ort reduzieren können, was leider in der Vergangenheit weitgehend versäumt wurde.

  3. Tariferhöhung? In Coronazeiten? Bei 0% Inflation? Bei einem sicheren Job, den viele heute nicht mehr haben? Sogar mit minimalster Infektionsgefahr? Inflation gibt es nur für die andern… ich habe schon länger keine Gehaltserhöhung gekriegt. Naja, Realwirtschaft halt, in der das Geld auch verdient werden muss, bevor es verteilt werden kann.

  4. Zitat:“ Vor allem ist es eine Preissteigerung der BAV, die den Bergisch Gladbacher Müll abnimmt und in der teuren Leverkusener Abfallverbrennungsanlage entsorgt.“ Liebe Redaktion, Sie hätten auch ruhig erwähnen können, dass ab Januar die neuen CO2-Bepreisungen auch für Müllverbrennungsanlagen gelten und die sorgen schon im ersten Jahr für eine ca 10%ige Verteuerung. Das Brennstoffemissionshandelsgesetz soll ja angeblich eine Lenkungsfunktion haben. Wenn es aber keine Ausweichmöglichkeiten (Deponien) gibt, ist das hauptsächlich Abzocke die an den Bürger weitergereicht wird. Das gilt natürlich auch für die ab Januar stark steigenden Erdgaspreise, weil es für 90% des Erdgaseinsatzes bei der Wärmeerzeugung keine adäquaten Alternativen gibt sowie für die um 10 Cent/l steigenden Benzinpreise weil es für Elektrofahrzeuge noch keine ausreichende Lade-Infrastruktur gibt.
    (Leider kann ich meinen vorangegangenen Kommentar nicht korrigieren, Bezug war nicht Ulf Klein sondern U. Kleinert,sorry)

  5. Ulf Klein, könnte man sicher einmal ausprobieren wenn man den 40%igen Zuschuss wie Frankfurt erhält. Leider gibt es aus Frankfurt (Schweizer Futuricum-Modell getestet) keine zugänglichen Erfahrungsberichte aus der Testphase. Bei den bekannten Leistungsdaten der Fahrzeuge gehe ich aber davon aus, dass man 7-10 Straßenzüge entmüllen kann und dann für 13h wieder zum Aufladen zurückfahren muss. Bei der Häufigkeit der Ladezyklen im Volleinsatz sind wohl nach spätestens 2 Jahren neue Batterien fällig. Außerdem wird der Hauptlärm der Müllfahrzeuge ja nicht vom Antrieb sondern von den Verdichtern erzeugt und die sind beim Elektrofahrzeug gleich.

  6. Muss wohl sein – und könnte Anlass sein, sich zu fragen, ob vielleicht auch eine kleinere Tonne reicht.

    Aber könnte die Müllabfuhr dafür wenigstens den Lärm minimieren, indem sie auf elektrische Fahrzeuge umsteigt, wie es anderswo auch passiert?