Die Laurentiusstraße heute – und wie sie in Zukunft aussehen könnte. Visualisierung: Stadt GL

Nachdem der Plan, die Laurentiusstraße zur Fahrradstraße umzuwandeln gescheitert war, haben Verwaltung und Politik neue Pläne für eine Aufwertung der schmalen Straße in der Innenstadt geschmiedet. Die Aufenthaltsqualität soll verbessert, dem Fuß- und Radverkehr mehr Raum gegeben werden, ein Großteil der Parkplätze wegfallen. Diese Vorschläge werden jetzt öffentlich zur Diskussion gestellt.

In einer umfangreichen Pressemitteilung informiert die Stadt über den Stand der Dinge bei der „Neugestaltung der Laurentiusstraße“. Der Begriff „Fahrradstraße“ kommt dabei nicht mehr vor, einen entsprechenden Verkehrsversuch mit einer missglückten unechten Sackgasse hatte Bürgermeister Frank Stein im Frühjahr vorzeitig abgebrochen.

Daraufhin hatte der Ausschuss für Mobilität und Verkehrsflächen (AMV) im Februar mit den Stimmen von FDP, Grünen und SPD beschlossen, die alte Verkehrsregelung wieder herzustellen, die Fahrbahndecke zu sanieren und in erst später in einer zweiten Phase zu prüfen, ob und wie eine Fahrradstraße an dieser Stelle möglich ist.

Inzwischen hat die Verwaltung in einem Arbeitskreis mit den Fraktionen eine Entwurfsplanung für die „neue“ Laurentiusstraße erarbeitet, die darüber deutlich hinausgeht.

Die Ergebnisse in Form der vom Arbeitskreis favorisierte Entwurfsplanung werden hier sowie ab Mittwoch (14. Juni 2023) auch auf der Website der Stadt präsentiert und für Anregungen frei gegeben.

Eigentümer:innen von Immobilien in der Laurentiusstraße werden am Mittwoch schriftlich informiert, teilte der zuständige Beigeordnete Ragnar Migenda am Dienstagabend im Verkehrsausschuss mit. Grundsätzlich müssten sie sich nach dem Kommunalabgabengesetz an den Kosten für den Umbau beteiligt werden; aber derzeit übernehme das Land NRW diese Beiträge.

Der Verkehrsausschuss soll die Neugestaltung Ende August beschließen, unter Berücksichtigung der Anregungen.

Beteiligung gefragt: Bis zum 5. Juli können Bürgeri:nnen Anregungen ihre Anregungen mitteilen:

  • Per Mail mit dem Betreff „Neugestaltung Laurentiusstraße“ an mobilitaet@stadt-gl.de
  • Per Post an Stadtverwaltung Bergisch Gladbach, Abteilung Mobilität und Stadtentwicklung, Wilhelm-Wagener-Platz, 51429 Bergisch Gladbach

Neuer Asphalt, breiter Gehweg

Der Umbau der Straße sei für 2024 geplant, teilt die Stadt mit. Dabei bekommt die Straße dann auch eine neue Asphaltdecke. Das ganze werde voraussichtlich rund eine Millionen Euro kosten, genau könne das aber erst nach der Offenlegung berechnet werden.

Der Vorschlag sieht konkret vor, den Gehweg stadtauswärts deutlich zu verbreitern. Durch den Wegfall von Parkplätzen bekämen Fußgänger:innen und auch Mobilitätseingeschränkte mehr Platz. Auch für Grünflächen mit Bepflanzung, für Außengastronomie und Sitzgelegenheiten soll Raum geschaffen werden.

Die Entwurfspläne für die vier Abschnitte der Laurentiusstraße. Wir dokumentieren sie noch einmal als pdf weiter unten.

Deutlich weniger Parkplätze

Für die Verbesserung der Aufenthaltsqualität, für eine Barrierefreiheit und für die Erhöhung der Sicherheit aller Verkehrsteilnehmenden müssten Parkplätze entfallen, erläutert der Beigeordnete Migenda.

Wieviele betroffen sind, wird nicht beziffert. Auf den veröffentlichten Plänen sind ein Behindertenparkplatz (vor der Caritas), drei Beladezonen und zehn Parkplätze eingezeichnet. Die Be- und Entladezonen könnten außerhalb der Geschäftszeiten als Parkflächen genutzt werden.

Die Erreichbarkeit der Geschäfte sei durch die Parkmöglichkeiten auf der Buchmühle, im Parkhaus Marienberg, im Parkhaus Bergischen Löwen sowie in der Parkpalette Buchmühle weiterhin gut. „Von der neuen Aufenthaltsqualität werden deshalb nicht nur die Anwohnenden, sondern auch der Einzelhandel profitieren,“ sagt Migenda.

Das halbseitige Parken auf dem Gehweg vor den Hausnummer 82 und 84 werde entfallen, da die vorgegebenen Schleppkurven von LMüllfahrzeugen und anderen LKW nicht eingehalten werden können. Diese Sonderregelung hatte der Immobilienmakler Felix Nagelschmidt mit Bürgermeister Frank Stein vor gut einem Jahr ausgehandelt.

Stein, so die Mitteilung, habe sich immer für eine radfreundliche Laurentiusstraße eingesetzt und begrüße die neue Planung: „Ich freue mich über dieses Ergebnis des interfraktionellen Arbeitskreises. Die Verwaltung unterstützt diese Entwurfsplanung. Damit werten wir den öffentlichen Raum auf, ohne die Erreichbarkeit der Laurentiusstraße einzuschränken. Das ist ein gutes Ergebnis.“

Dokumentation

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Journalist, Volkswirt und Gründer des Bürgerportals. Mail: gwatzlawek@in-gl.de.

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82 Kommentare

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  1. Ich bewege mich überwiegend als Fußgängerin, manchmal mit dem Fahrrad durch die Laurentiusstraße und finde es schade, dass die Sperrung für den Durchgangsverkehr nicht gelungen ist.

    Da es nun mal so ist, würde ich die Laurentiusstraße nun auch, ganz pragmatisch, so lassen wie sie ist.
    Mit einer „Verschönerung“ der Laurentiusstraße würde ich mich eher zurückhalten. Die meisten dieser „Verschönerungsmaßnahmen“ in der Vergangenheit haben der Stadt auch viel von ihrem „Charme“ gekostet (siehe u.a. Fußgängerzone).

    Ein neuer Straßenbelag führt meiner Meinung nach nur dazu, dass die KFZ schneller fahren und der Radverkehr gefährdet wird. Zur Sicherheit der Radfahrenden sollten Schlaglöcher natürlich aufgefüllt/beseitigt werden und (um Platz zu gewinnen) Parkflächen entlang der Straße wegfallen.

    Mein Wunsch wäre auch, dass einige Anwohner dort den Müll wenigstens vor ihren Häusern regelmäßig beseitigen, das alleine würde die Straße bereits aufwerten.

  2. Wahrscheinlich werde ich mir jetzt den Unmut verschiedene Lesenden einholen, ich bin Fahrradfahrerin und Autofahrerin und finde den Kompromiss, wie er jetzt ist, gelungen. Ich habe bisher in der Laurentiusstraße nur gute Erfahrung im Zusammenwirken zwischen Fahrradfahrenden und Autofahrenden gemacht. Ich überlege immer wieder, ob es sich bei diesem Maßnahmen mit Außenwirkung, wie auch die Verschönerung der Schlossstraße in Bensberg, eher um Prestigeprojekte handelt. Das viele Geld, das in den Veränderungen der Außenwirkung geht, hätte ich doch lieber in die Baumaßnahmen unserer Schulen gesteckt bzw würde mir als Fahrradfahrerin mehr nutzen, wenn die holprigen Straßenbeläge mit Schlaglöchern verbessert werden würde. Das würde mir eher ein Gefühl der Sicherheit geben.

  3. Es gibt eine Reihe von Beispielen und Studien, die zeigen, dass der Einzelhandel von einer Stärkung des Rad- und Fußverkehrs und einer Erhöhung der Aufenthaltsqualität profitiert. Man denke nur an Fußgängerzonen.
    Einkäufe werden seltener mit dem Auto erledigt als vermutet. Kunden mit dem Rad geben insgesamt mehr Geld aus.
    Weitere Infos:
    https://www.adfc.de/artikel/fahrradfoerderung-ist-gut-fuers-geschaeft-argumente-fuer-den-einzelhandel

  4. Wer hat die längsten & dicksten Nägel in die Tür der Fahrrad Straße geschlagen.? Unser lieber Makler! Jetzt kann er ja mal ein paar Blumenkübel auf sein Privat Grundstück vor dem Fenster als Protest aufstellen.

  5. Ich vermisse hier die Stellungnahme der Händler aus dem „Laurentiusviertel“. Diesen nützt doch eine Aufwertung der Laurentiusstrasse mit mehr Aufenthaltsqualität mehr als eine Durchgangsstraße direkt nebenan.

      1. Ihre Meinung haben Sie ja kundgetan, aber sind Sie das Sprachrohr der Geschäftsleute des Laurentiusviertels? Ich bin zuversichtlich, daß es darunter etliche gibt, die ein anderes Verständnis über Zusammenleben haben.

    1. Vielleicht ziehen es die Händler vor, belastbare Zukunftsprognosen und -planungen anzustellen, anstatt sich an einer wenig zielführenden Diskussion zu beteiligen. Man weiß es nicht.

  6. Rita – das haben Sie zwar richtig hineinkopiert, aber nicht richtig verstanden. Auch die Gruppe derjenigen, die einen orangen Parkausweis bekommen, ist eher klein.
    Das Wichtigste vorab – mit diesem Ausweis dürfen keine Schwerbehindertenparkplätze genutzt werden.
    Quelle VdK:
    „• Merkzeichen „G“ und „B“ und Grad der Behinderung (GdB) von wenigstens 80 allein wegen der Funktionsstörungen an den unteren Gliedmaßen (und der Lendenwirbelsäule, soweit sich diese auf das Gehvermögen auswirken)
    • Merkzeichen „G“ und „B“ und Grad der Behinderung (GdB) von wenigstens 70 allein wegen der Funktionsstörungen an den unteren Gliedmaßen (und der Lendenwirbelsäule, soweit sich diese auf das Gehvermögen auswirken) und gleichzeitig einem Grad der Behinderung von wenigstens 50 wegen Funktionsstörungen des Herzens oder der Atmungsorgane
    • Morbus-Crohn bzw. Colitis-Ulcerosa mit einem Grad der Behinderung von wenigstens 60 wegen dieser Erkrankung
    • doppeltes Stoma (künstlicher Darmausgang und künstliche Harnableitung) mit einem Grad der Behinderung von wenigstens 70 und Auswirkungen auf die Gehfähigkeit
    Ist mindestens eine dieser Bedingungen erfüllt, wird das Straßenverkehrsamt ein Amtshilfeersuchen beim zuständigen Versorgungsamt stellen, um die Merkmale zu verifizieren“
    Lesen Sie sich das noch einmal genauer durch. Zum besseren Verständnis – wer z.B. „nur“ einen GdB von 70 aufgrund Probleme mit der LWS hat, kann u.U. fast nicht laufen/nur kurze Strecken laufen und erhält keinen orangen Parkausweis.
    Wer „nur“ einen GdB von z.B. 70 durch z.B. Einschränkungen der LWS hat, muss mindestens zusätzlich eine Herz- oder Atemwegserkrankung haben, die für sich alleine schon einen GdB von 50 bedeuten würde.
    Wenn Sie nun noch bedenken, wie sehr Menschen mit Behinderungen/chronischen Erkrankungen um die Erteilung des ihnen zustehenden GdB oft jahrelang kämpfen, können Sie sich vorstellen, wie eng dieser Personenkreis ist, der so einen Parkausweis erhält. Ich kenne aus meinem Tätigkeitsbereich sehr, sehr viele Menschen mit schwersten Beeinträchtigungen, z.B. schwere rheumatische Erkrankungen. Diese Menschen leiden unter massiven, schmerzhaften Bewegungs- und Mobilitätseinschränkungen, „Knochen-/Gelenkschäden“ sind oft nicht mehr arbeitsfähig, oft in jungen Jahren berentet, in ihrer Teilhabe erheblich eingeschränkt, täglich auf diverse Schmerzmittel inkl Opiate, Gehhilfen usw angewiesen und natürlich auf einen PKW und kurze Wege. Und dennoch stuft das Versorgungsamt den GdB oft unter 50 ein, in langen Widerspruchsprozessen dann auch schonmal bei 50 oder 60.

  7. eine wuuuuuunderschöne Animationsgrafik. Mit KI hätte man sogar die Perspektive der Personen und Radfahrer noch richtig hingekriegt.
    Wie die Vorredener schon erwähnten, trifft das Bild nicht ganz den Flair, der aktuell von der STrasse ausgeht. Dunkel, eng, wenig Passanten.
    in der Entwurfsplanung ist zudem direkt vor dem Histor. Rathaus ein großer Grünstreifen dazugekommen. Ob der nur ein „Nice-2-have“ ist oder ein „Must-Have“ in der fahhradtauglichen Straße.
    Im Grunde würde eine Fahrbahnerneuerung mit Farbpinsel für den Radstreifen völlig genügen. Wie es auch in der Haupstrasse bei derFahrbahnerneuerung war. Dort hat auch keiner an die Radfahrer gedacht, obgleich es in den Richtlinien der Stadt so vorgegeben war…War halt kein Platz bei 3 Autospuren.

    Würde man dem Gedanken der Fahrradstraße ein wenig nachkommen, würde man in einer EINBAHNSTRASSE doch wenigstens den RADGEGENVERKEHR baulich trennen und nicht nur malerisch trennen! Oder einen Hochboard-Kombiweg für Fuß-und Gegen-Radverkehr Das wäre ein Sicherheitsaspekt, der hier häufig genannt wurde.

    Gut Tritt!!

    1. Ein Immobilienmakler, der in der Laurentiusstraße sein Büro hat. Sein Vater hatte dort schon lange vorher sein Büro, dann hat der Sohn auch noch eines aufgemacht. Und dem man einfach 8 öffentliche Parkmöglichkeiten vor seiner Türe entfernen will. Demnach hätte er nur noch 13 PKW Abstellmöglichkeiten: Ca. 5 auf seinem Grundstück und ca. 8 in der Senke (Privatparkplatz hinter den Häusern). Und der eine N. mit Anwohnerparkausweis könnte dann nicht mehr direkt vor der Türe parken.

  8. Der Buchmühlenplatz – begrünt, als kleiner Park mit Cafés, Durchgänge zu den Geschäften der oberen Hauptstraße und vor allem ohne Autos – wäre ein Schmuckstück und würde die Lebensqualität in der Innenstadt deutlich verbessern. Jetzt zerstört Parkplatz-Suchverkehr das Pflaster (kann man sogar hören!) und die PKWs verschandeln diesen Innenhof. An Parkplätzen ist nun wirklich kein Mangel in der Innenstadt.

  9. Es wäre besser kitaplätze zu schaffen, statt Geld aus dem Fenster zu werfen . 1 Million für eine neue fahrbahndecke ? Ich fahre da oft lang, nur Fahrradfahrer, nö noch nie einer gesehen

    1. „Ich fahre da oft lang, nur Fahrradfahrer, nö noch nie einer gesehen“
      Tja, da sind Sie leider nicht der Einzige. Ich fahre oft dort mit dem Fahrrad und erlebe das regelmäßig, Autofahrer, die anscheinend mit der eigentlich doch ganz einfachen Situation deutlich überfordert sind. Sie sehen einen nicht, oder sehen einen zu spät. Da hilft nur AUGEN AUF IM STRASSENVERKEHR!

    2. Selbst, wenn Sie nur die Überschrift gelesen hätten, hätten Sie eigentlich daraus schließen können, was später im Artikel und in den beigefügten Dokumenten ersichtlich ist:

      Hier wird sehr viel mehr getan als nur die Sanierung der Fahrbahndecke.

      Sicherlich sind 1 Mio. Euro sehr viel Geld. Aber über Jahrzehnte berücksichtigt gut in die Infrastruktur und die nachhaltige Zukunftsfähigkeit unserer Stadt investiert.

      Zum Thema KITAS darf ich auf folgenden Bericht verweisen: https://in-gl.de/2023/06/13/stadt-kuendigt-bau-von-drei-sofort-kitas-an/

  10. Zur Bedeutung der Laurentiusstraße: Sie ist eine der zentralsten Straßen der Stadt, beginnt am Marktplatz mit dem historischen Rathaus, in unmittelbarer Nähe der Fußgängerzone, der viel befahrenen Bushaltestelle „Am Markt“ und der Laurentiuskirche.

    In der Straße selbst befinden sich u.a. eine großes Wirtshaus mit Außenbereich, ein Modegeschäft, die Caritas, eine Fahrschule, zwei Friseursalons, ein Fahrradgeschäft, zwei Blumenläden, ein Design-Studio, ein Juwelier, ein Pizza-Imbiss, ein Bundestagsbüro, ein Tattoo-Store, Zugang zum Krankenhaus, eine Steuerberatung, ein Reisebüro, eine Pediküre, ein Kiosk mit Paketshop, eine Anwaltskanzlei, eine Apotheke und zu guter letzt auch noch zwei Immobilienmakler.

    Außerdem gehen über die Laurentiusstraße viele Kinder zur Grundschule an der Strunde.
    Daher ist es sehr sinnvoll, die Straße für den Fuß- und Radverkehr und als Aufenthaltsraum attraktiver zu gestalten.

  11. Konsequenterweise sollte man jetzt auch den Buchmühlenparkplatz, immerhin ein Filetstück in der Innenstadt, einer anderen, sinnvolleren Verwendung zuführen. Die Autofahrenden, die dort alle auf der Suche nach einem Parkplatz rumfahren, kommen doch auch über die Laurentiusstraße eingefahren!
    Die umliegenden Parkhäuser/Parkdecks Marienberg, Bergischer Löwe, Schnabelsmühle, RheinBerg Galerie, Löwencenter usw. bieten doch genügend Parkmöglichkeiten in zumutbarer Entfernung.
    Außer einigen Parkflächen für Behinderte (z. B. u.a. die 8 angeblich zugesagten Plätze vor dem Haus Nagelschmidt) braucht es in der Innenstadt keine Parkplätze für weitere Autos!

    1. @Rita Was für wen „zumutbar“ ist, entscheidet derjenige und nicht andere. Das Parkhaus Marienberg ist oft voll. Mit Wegfall weiterer Parkplätze werden auch andere Parkplätze (z.B. Parkpalette) voller. Schwerbehindertenparkplätze sind wichtig, dürfen aber nur mit der dementsprechenden Berechtigung genutzt werden. Um diese zu erhalten, muss das Merkzeichen aG vorliegen, das nur bei schwerst gehbeinträchtigten Menschen gewährt wird (sowie bei wenigen anderen schwersten Beeinträchtigungen). Sehr viele Menschen mit (auch schwerer) Beeinträchtigung der Gehfähigkeit haben „nur“ ein G im Ausweis und können diese Parkplätze nicht nutzen, sind aber trotzdem auf kurze Wege angewiesen.

      1. Für diesen Personenkreis gibt es aber doch den „orangenen Parkausweis“
        siehe „www.bussgeldkatalog.org“
        Personen mit dem Merkzeichen „G“ und/oder „B“ sowie einem bestimmten Grad der Behinderung (GdB) können einen orangenen Parkausweis für Behinderte beantragen. Liegt der Grad der Behinderung beispielsweise bei 80 wenn es sich um eine Funktionsstörung der unteren Gliedmaßen und der Lendenwirbelsäule handelt, ist ein Antrag für einen orangefarbenen Behindertenparkausweis empfehlenswert.

        Gleiches gilt, wenn der Grad der Behinderung bei mindestens 70 Prozent – ebenfalls aufgrund von Funktionsstörungen der unteren Gliedmaßen – liegt und es zusätzlich auch eine Einschränkung der Herzfunktion und/oder der Atmungsorgane von mindestens 50 Prozent gibt.

        Darüber hinaus ist es in vielen Bundesländern und Gemeinden für Menschen mit Morbus Crohn, Colitis ulcerosa (GdB mindestens 60 Prozent) oder einem künstlichen Darmausgang und einer künstlichen Harnableitung möglich, den orangenen Parkausweis zu erlangen.

        Die Parkerleichterungen durch einen orangenen Parkausweis ähneln denen von einem blauen Behindertenparkausweis. Folgenden Ausnahmen können mit diesem Parkausweis in Anspruch genommen werden:

        Das Parken von bis zu drei Stunden in Bereichen des eingeschränkten Haltverbots.
        Das Parken über die zugelassene Zeit hinaus in einem Zonenhaltverbot.
        In Fußgänger- und Ladezonen während der Ladezeit zu parken.
        Bis zu drei Stunden auf Bewohnerparkplätzen zu parken.
        Das Parken außerhalb der gekennzeichneten Flächen in einer verkehrsberuhigten Zone, jedoch nur, wenn der durchgehende Verkehr nicht beeinträchtigt wird.
        Das Parken über die Begrenzung hinaus, in Bereichen der Verkehrsschilder 314 und 315 in den das Parken zeitlich begrenzt ist.
        Kostenlose und zeitlich unbegrenztes Parken in Bereichen von Parkuhren und Parkscheinautomaten.
        Die Ankunftszeiten müssen mittels einer Parkscheibe kenntlich gemacht und deutlich sichtbar im Fahrzeug hinterlegt werden. Geschieht dies nicht oder kann die Zeitspanne von drei Stunden nicht nachgewiesen werden, ist hier mit Bußgeldern wegen eines Parkverstoßes zu rechnen.
        In einigen Fällen ist es auch möglich, sein Fahrzeug kostenlos auf sonst kostenpflichtigen Privatparkplätzen abzustellen. Ob dies mit einem orangenen Behindertenparkausweis gestattet ist, sollte im Vorfeld mit dem Parkplatzbetreiber oder Grundstückseigentümer abgeklärt werden.

        Wie beim blauen Parkausweis auch, dürfen diese Ausnahmen nur dann angewendet werden, wenn in einer zumutbaren Nähe keine geeigneten Parkmöglichkeiten vorhanden sind. Weiterhin sind diese Sonderregelungen nur für Kraftfahrzeuge anwendbar.“

        Darüber hinaus gibt es sogar noch einen „gelben Parkausweis“. Der gilt aber, glaube ich, nicht für alle Bundesländer

  12. Was die Zahlen angeht, Herr Stein. Wieso teilen Sie eigentlich der Öffentlichkeit nicht die ermittelten Verkehrsmengen mit (Spitzenstunden, 24 Stunden, Geschwindigkeiten) mit? Diese Zahlen sind doch wohl (hoffentlich) die Grundlage Ihrer Planungen. Nebenbei bemerkt – Sie sind verpflichtet nachfragenden Bürgern diese Zahlen zu nennen!!!

  13. Dieser „Steinche“ Laurentiusstraße Irrsinn ist ja schon ein Fall für die deutschen Medien. Die Infrastruktur (Straßen und z.T. Radwege) dieser Stadt in einem desolaten Zustand, einige Straßen (Refrather Weg, Paffrather Straße, etc. kaum befahrbar. KITA Plätze nicht ausreichend. Um das alles kümmert sich BM Stein so gut wie gar nicht. Stattdessen beharrt und stiert er auf sein Fahrradstraßenprojekt. Was interessieren die anderen Sachen.. Stimmt nicht? Doch! Das VW Gericht hat Herrn BM Stein gerade was ordentlich auf die Nase gegeben – er hat schnellstmöglich KITA Plätze zu schaffen. Als nächstes wird er Straßen sperren müssen, weil er auch hier wohl nur auf Anordnung des VG auf Trab kommt.

    1. Um Gottes Wissen, informieren Sie sich doch mal ein wenig. Es sind 3 Sofortkitas geplant. Und es geht hier um eine höchst sanierungsbedürftige Straße! Auch für Autos! In zentraler Lage!

      Die Paffrather Straße wird in diesem Jahr saniert.

      Bodenlos, was sie da von sich geben.

      1. Guten Morgen Herr Brings,
        bitte gehen Sie wieder ins Bett und denken noch mal über Form und Inhalt Ihrer vielleicht unüberlegten Antwort zur treffenden Analyse und Fazit von HorstL nach

      2. @Bettina S. – Die „Analyse“ von @HorstL ist nicht korrekt.

        @Paul Brings hat die Fakten genannt: Straßensanierungen sind umfangreich für dieses (z.B. Paffrather) und die nächsten Jahre geplant und Sofort-Kitas sollen errichtet werden.

        Und bei der Verkehrsführung der Laurentiusstraße wird es wie im Artikel beschrieben keine Änderungen noch eine Umwidmung zur Fahrradstraße geben.

        Redaktion sagt:
        14. Juni 2023 um 11:17
        Das geschieht ja bereits, soweit das Geld und das Personal der Stadt reichen:

        https://in-gl.de/2023/04/18/welche-strassen-in-bergisch-gladbach-in-diesem-jahr-saniert-werden-sollen/

        https://in-gl.de/2023/06/05/neue-termine-fuer-strassensanierungen-in-bergisch-gladbach/

      3. @ Paul Brings – die KITAS werden erst jetzt und nur deswegen geplant, weil das VG BM Stein Dampf gemacht hat. Wieso hat er das denn nicht bereits in den vielen vergangenen Monaten vorangetrieben?
        Die Laurentiusstraße ist sanierungsbeedürftig. Andere Straßen aber auch. Wichtigere Straßen, deutlich stärker befahrene Straßen. Kann man ganz leicht belegen, indem BM Stein endlich einmal die ermittelten Zahlen der Straßen vorlegt. Macht er aber nicht, warum :-) Weil sofort auffallen würde das die Laurentiusstraße dann erst ganz hinten in der Liste stände, weil viele bedeutsamere Straßen vorher dran wären. Das will er aber nicht, er will endlich die Laurentiusstraße (die er täglich selbst befahren soll) irgendwie ganz toll hinbekommen. Nebenbei bemerkt, Herr BM Stein – wer kommt denn jetzt für das sechsstellige Fiasko Fahrradstraße Laurentiusstraße auf? Sie oder die GL Bürger???

  14. Zum Thema Zusage von Herrn Stein: Bürgermeister Stein hat mir persönlich in meinem Büro und unter Zeugen fest zugesagt, dass die 8 Stellplätze vor den Häusern 76-82 bleiben, egal wie die Planung später aussehen wird. In-GL berichtete dazu.

    Dabei war auch vor seiner Zusage das angebliche Thema „Schleppkurve“ Hornstraße bereits bekannt. Dies war ja in der vorherigen Bürgerversammlung in der VHS gerade eben die Begründung für den Wegfall der Stellplätze.

    Mir wurde aus dem Verwaltungsumfeld zugetragen, dass seine Fachplaner ihn vor dieser Zusage an mich ausdrücklich gewarnt hatten, weil diese ohne Wegfall einer erheblichen Zahl von Stellplätzen nie eine Fahhradstraße umsetzen könnten.

    BM Stein hat sich aber auf Anraten bzw. Drängen u.a. vom AV Herrn Cramer, den Herrn Nagelschmidt endlich ruhig zustellen, darüber hinweg gesetzt.

    Mein damaliger Anruf beim Chef der Müllabfuhr hat übrigens ergeben, dass seine Leute nie ein Problem mit der Kurve Hornstraße hatten oder haben. Der Grund ist nur vorgeschoben. Die rechtlichen Hintergründe zum vorgeschobenen Kurventhema wurden mir auch auf Nachfrage nie genannt.

    Fazit: Entweder hat BM Stein mich und die Gesprächszeugin angelogen und eigentlich immer schon vor gehabt, diese Stellplätze später entfallen zu lassen oder er lässt sich von seinen Kollegen auf der Nase herumtanzen.

    Auf sein Wort ist jedenfalls definitiv kein Verlass. Traurig für eine Person, die eigentlich Vorbild in Sachen Ehrlichkeit und Redlichkeit sein sollte. Da hilft mir auch nicht seine Entschuldigungsmail an mich einen Tag vor Veröffentlichung der Pläne.

    1. Skandal, Herr Nagelschmidt. Da stehen doch wahrhaftig einige Straßenparkplätze VOR IHREM Haus und das Ihres Vaters zur Disposition. Das geht ja gar nicht. Bei den anderen Anwohnern der Laurentiusstraße, ok. Ist dann nunmal so. Aber bei Nagelschmidts? Und dann noch 8 Stück? Mal unter uns, Herr Nagelschmidt. Sie haben doch selbst hinter Ihrem Haus ca. 5 Plätze auif Ihrem Grundstück und dazu auf der Senkfläche hinterm Haus noch ca. 8 weitere Stellplätze angemietet (alles anfahrbar durch die Durchfahrt neben dem Friseur). Das bleibt aber jetzt unter uns, gelle?

      1. Horstl, fast richtig gezählt:)
        Könnten wir jetzt alle viel teurer als vorher vermieten, weil ja all den Anwohnern und Gewerbetreibenden künftig fast gar keine Stellplätze mehr zur Verfügung stehen.
        Und ja genau richtig: das geht ja gar nicht, dass der Herr Bürgermeister seine Zusagen nicht einhält…

    2. Sie sind mir einer. Vermutlich gehörten sie auch zu den Menschen, die den Verkehrsversuch aktiv blockiert haben, wodurch kein Ergebnis zustande kommen konnte. Und die Fahrradstraße NICHT kommt, gegen die Sie so sehr gekämpft haben.

      Da Sie dies aber mit so einer Vehemenz taten, aber die Straße dennoch natürlich dringend überarbeitet werden muss, ist nun eben ein NEUER Entwurf geplant wurden. Karten neu gemischt.
      Dass dann irgendwelche Zusagen, die sich auf die Idee der Fahrradstraße bezogen, nun aber komplett ÜBERARBEITET wurden, also damit müssen sie jetzt einfach leben. Im Übrigen werden keinesfalls ALLE Parkplätze gestrichen.

    3. Herr Nagelschmidt, sind Sie „eine Person, die [eigentlich] Vorbild in Sachen Ehrlichkeit und Redlichkeit“ ist? Sollte das nicht eigentlich jeder sein, vor allem Menschen, die sich in der Kommunalpolitik engagieren? Oder geht es Ihnen einzig und allein um die Parkplätze, die die Allgemeinheit IHNEN zur Verfügung stellen soll?
      Und ist das bei Ihren anderen (kommunalpolitischen) Aktivitäten und Ambitionen auch so?

      1. Soweit ich informiert bin erhält man den Anwohnerparkausweis nur dann, wenn man keinen eigenen Parkplatz auf dem Grundstück zur Verfügung hat. Jetzt trifft das ja bei Ihnen nicht zu und dennoch sehe ich in der Parkbucht öfters ein Fahrzeug mit Anwohnerparkausweis auf Nagelschmidt (kann ja jeder vorbeikommende Fußgänger sehen). Wie erklärt sich das denn?

      2. Leider offenbar ganz im Gegensatz zum Bürgermeister pflege ich meine Zusagen einzuhalten. Daneben bin ich seit 30 Jahren kommunalpolitisch interessiert, was hoffentlich noch erlaubt ist und übe seit knapp 10 Jahren kein Mandat mehr aus. Ich hoffe, dass reicht als Erläuterung. Fragen Sie nicht mich, fragen Sie lieber mal den Bürgermeister, was ihn da geritten hat…

      3. Vielleicht ist BM Stein auch bewusst geworden das die Nagelschmidts als geschäftliche Anwohner bereits 5 Parkplätze auf eigenem Grundstück, dazu noch ca. 8 angemietete oder auch eigene Parkplätze in der Senke und dazu auch noch, wieso auch immer , einen Anwohnerparkausweis für (fast) kostenloses Parken auf der Laurentiusstraße haben. Und sie dazu noch fordern das vor ihrer Haustüre kein einziger Parkplatz wegfällt. Ich halte nicht viel von BM Stein aber diesmal ist er mir sympathisch.

      4. Wie funktioniert es, dass man einen Anwohnerparkausweis erhält obwohl man nicht in der Straße wohnt? Das könnte für viele Berufstätige, die jeden Tag einen Parkplatz suchen auch eine kostengünstige Lösung sein. Nicht nur für Herrn Nagelschmitz und seine Firma.

      5. @ Babsy – „Die Ausnahmegenehmigung befreit von der Pflicht zur Bedienung des Parkscheinautomaten im Bereich ihrer Wohnadresse“ und „man darf nicht über einen eigenen Stellplatz auf dem Grundstück verfügen“. Schon eigenartig, beides dürfte hier nicht zutreffen. Möglicherweise ist der Politik oder der Ordnungsamtsleitung da was durchgegangen……

  15. Als Kidical Mass begrüßen wir die Pläne zur Umgestaltung der Laurentiusstraße sehr. Heute ist die Straße vor allem auf die Bedürfnisse des Autoverkehrs ausgerichtet. Das ist weder gerecht noch klimafreundlich und sollte geändert werden.

    Mit der zukünftigen Gestaltung können sich Kinder und mobilitätseingeschränkte Personen deutlich sicherer und bequemer auch zu Fuß oder mit dem Fahrrad dort fortbewegen und aufhalten. Davon profitieren alle. Gleichzeitig bleiben einige Parkplätze und die Erreichbarkeit mit dem Auto erhalten.

    Ein gutes Beispiel für unsere Forderung: „Straßen sind für alle da!“

    1. Melanie Baierl – Wie könnten mobilitätseingeschränkte Personen sich denn bisher in der Laurentiusstraße fortbewegen? Mussten sie auf der Straße laufen, weil für Rollator, Rollstuhl oder auch für Kinderwagen der Bürgersteig zu schmal war? Und diejenigen, die mobilitätseingeschränkt sind und die nun demnächst mehr Raum zur Verfügung haben sollen, wo parken diejenigen, wenn sie auf kurze Wege zu Fuß angewiesen sind?

  16. Hauptsache man kann wieder Parkplätze reduzieren. Das war ja offensichtlich auch der Hauptgrund für die Radstreifen an der Kölnerstraße, auf denen seit Jahren fast nie Fahrradfahrer zu sehen sind, genau wie vorhergesagt. Das ist offensichtlich die Retourkutsche von Herrn Migenda für den gescheiterten Versuch auf der Laurentiusstrasse. Das Geld sollte besser für die Instandhaltung von Straßen, Radwegen oder Schulen ausgegeben werden als für ideologische Spinnereien. Aber an dieser Straße will man wohl jetzt mit Gewalt sein Klientel bedienen und ruhigstellen.

    1. Ich kopiere mal meinen Kommentar von unten und die Links der Redaktion hier rein mit weiteren Ergänzungen als Antwort zu Ihrer Einlassung:

      Ganz bestimmt gehören einige (oder auch gerne alle) der wenigen Radwege in unserer Stadt saniert bzw. entsprechend geltendem Regelwerk erweitert und ein durchgängiges Radwegenetz etabliert. Aber auch die Laurentiusstraße gehört zu eben diesem Radwegenetz und leider auch zu den Straßen mit eher zweifelhafter Oberflächenqualität, welche in den zurückliegenden Diskussionen auch Autofahrende – nach meiner Erinnerung – schon mehrfach kritisiert hatten.

      Die Gehweganlagen in der Laurentiusstraße sollen mit den aktuellen Plänen verbreitert und weitestgehend barrierefrei angelegt werden. Sitzmöglichkeiten geschaffen und ein Behindertenparkplatz neu (wieder) angelegt werden.

      Das sind zumindest in meinen Augen sehr deutliche Signale und Zugeständnisse, die über die grundlegenden Ansprüche von Radfahrenden – die Sie vermutlich meinen, wenn Sie von Klientel sprechen – deutlich hinausgehen.

      Redaktion sagt:
      14. Juni 2023 um 11:17
      Das geschieht ja bereits, soweit das Geld und das Personal der Stadt reichen:

      https://in-gl.de/2023/04/18/welche-strassen-in-bergisch-gladbach-in-diesem-jahr-saniert-werden-sollen/

      https://in-gl.de/2023/06/05/neue-termine-fuer-strassensanierungen-in-bergisch-gladbach/

      Der Vollständigkeit halber ich darf noch einen Link zum ebenfalls von Ihnen genannten Thema Schulbau ergänzen. Auch hier bleibt die Stadt nicht untätig.

      https://in-gl.de/2023/05/11/aufbau-der-sofortschule-in-refrath-startet-am-montag/

  17. Ich finde es sehr schön, dass die Stadt nach all der öffentlichen Unruhe das Projekt Laurentiusstraße nicht fallen lässt! Die Stadtverwaltung hat mit dem Rückzug der vorangegangenen Aktion aufgrund diverser Denkfehler und unzureichender Akzeptanz bewiesen, dass sie durchaus zuhört. Das zeigt sich auch in den neuen Plänen, die sich bisher deutlich praxistauglicher darstellen.

    Selbst habe ich viele Jahre in der Laurentiusstraße gewohnt und wohne immer noch in einer Nebenstraße – es gibt also keinen Tag, an dem ich diese Straße nicht nutze. Kommentare die behaupten, die Straße wäre kaum genutzt, lassen sich aus meiner Sicht in keiner Weise nachvollziehen.

    Die Laurentiusstraße ist leider über viele Jahre zu einem Flickenteppich verkommen, der sowohl Radfahrer als auch Autofahrer abschreckt – aber die Straße wird viel genutzt, das ist Fakt. Nicht zuletzt der letzte Verkehrsversuch hat ganz klar gezeigt, welche große Rolle die Straße für die Bürger der Stadt spielt.

    Und ganz nebenbei bemerkt verläuft die Staße direkt neben dem Stadtkern samt Rathaus – einladender Charakter wäre hier sicherlich schön. Zudem ist die Barrierefreiheit auf dieser Straße kaum existent (!!!) Ich denke, damit sind schon ausreichend gute Gründe für eine längst fällige Neugestaltung genannt.

    Wie viele Kommentare hier einfach vollkommen vom Thema abweichen und versuchen, die Diskussion in eine andere Richtung zu lenken ist für mich alles andere als smart – schade, wo sich jeder doch eigentlich auch konstruktiv einbringen darf …

    Ich freue mich auf die neuen Ansätze für die Laurentiusstraße. Großartig fänd ich es, wenn die Stadt auch ausreichend Mülleimer auf den Fußwegen einplant, diese such man nämlich vergebens.

    1. #Michael – ihre Ausführungen halte ich für sehr hilfreich.
      Für den Meinungsbildungsprozess wäre es gut, wenn noch mehr Anwohner ihre Perspektive darstellen würden.
      Ich selbst komme aus einem anderen Stadtteil, nutze jedoch für Fahrten in die Innenstadt als Radfahrer gern Nebenstrecken und profitiere bereits von dem Radweg entgegen der Einbahnstraßenrichtung, würde die angestrebten Verbesserungen jedoch sehr begrüßen.

    2. Warum Mülleimer? Diesen Zweck werden die neuen Pflanzbeete erfüllen…

  18. Es gibt genügend Fahrradwege die dringend ausgebessert werden müssten,
    statt dessen halten sich die Verantwortlichen verbissen an der Laurentiusstr.
    fest, als „Statussymbol“. Warum werden nicht zuerst die maroden Fahrrad-
    und PKW Strassen verbessert, besser erneuert? Oder warum werden nicht
    Schulen renoviert oder erneuert? Was passiert mit unseren Steuergeldern?

    1. Ganz bestimmt gehören einige (oder auch gerne alle) der wenigen Radwege in unserer Stadt saniert bzw. entsprechend geltendem Regelwerk erweitert und ein durchgängiges Radwegenetz etabliert. Aber auch die Laurentiusstraße gehört zu eben diesem Radwegenetz und leider auch zu den Straßen mit eher zweifelhafter Oberflächenqualität, welche in den zurückliegenden Diskussionen auch Autofahrende – nach meiner Erinnerung – schon mehrfach kritisiert hatten.

      Der Vollständigkeit halber ich darf noch einen Link zum ebenfalls von Ihnen genannten Thema Schulbau ergänzen. Auch hier bleibt die Stadt nicht untätig.

      https://in-gl.de/2023/05/11/aufbau-der-sofortschule-in-refrath-startet-am-montag/

  19. Was soll diese arme kleine Straße den noch an Planungen und Versuchen über sich ergehen lassen, nur damit einige Politiker sich mit (grünem) Erfolg schmücken können und ein paar Hausbesitzer die Mieten und Pachten erhöhen können?

  20. Es ist völlig richtig, dass all diejenigen Kommentatoren, welche fordern, die nicht unbeträchtlichen Umbaukosten der Laurentiusstraße in den Ausbau von Kitas und die längst überfälligen Schulsanierungen zu stecken, die Jahrzehnte langen Missverhältnisse durch die vormalige CDU-Stadtregierung anprangern.

    Zu den Aufgabenbereichen einer breit aufgestellten Stadtverwaltung gehört jedoch auch, den Anforderungen des Klimaschutzes im Bereich des Verkehrswesens gerecht zu werden. Darunter fällt auch das Thema Fahrradstraßen und insbesondere im vorliegenden Fall der Umbau der Laurentiusstraße.

    Das Eine gegen das Andere aufzurechnen ist m.E. kein zukunftsfähiger Lösungsansatz für eine moderne Stadtentwicklung.

    1. Die Autos verschwinden ja nicht, weil es schwieriger wird, durch die Laurentiusstrasse zu fahren. Sie bewegen sich halt auf Schleichwegen weiter durch die Stadt.
      Bei dem mehr als unzuverässigen ÖVP bleibt ihnen nichts anderes übrig.
      Wer die Parkhäuser des Marienkrankenhauses oder der Arztpraxen im Laurentiuseck aufsuchen muss, quält sich halt fluchend dadurch.
      Bis auf Ausnahmen kenne ich niemanden, der auf der Laurentiusstrasse wohnt, der diesen Umbau will. Eine neue Teerdecke hätte es getan. Allerdings habe ich den Glauben aufgegeben, dass hier Einsicht einzieht.
      Auch ich würde mir wünschen, dass das Geld, das dort versenkt wird, in Schulsanierungen etc. fliessen würde. Oder auch in die Sauberkeit in der Stadt, die mehr als zu wünschen übrig lässt.
      Es bleibt der Verdacht, dass die Chefideologen mit ihrer Niederlage nicht leben können.

  21. Man muss sich das mal auf der Zunge zergehen lassen. Da steht der abermalige Plan zur Veränderung der Laurentiusstraße, einer schmalen durch hohe Häuser dunklen, wenig einladenden Straße tatsächlich an 1. Stelle der Aufgaben, die die Stadt unbedingt erledigen muss! Die „Aufenthaltsqualität“ soll verbessert werden in einer Straße, die selten von Radfahrern und Fußgängern und – inzwischen – noch weniger von MIV aufgesucht wird. Und nimmt man das nett gemalte Bildchen und die Beschreibung hinzu, werden Diskrepanzen und Gegenteiligkeiten offenbar, wie man sie von der Verwaltung leider gewohnt ist. Es soll dort grüner werden, mit einem Baum. Die Radfahrer dürfen wohl nur in eine Richtung fahren. Lastenräder etc. passen nicht in die vorgesehenen Ständer trotz erheblicher Bürgersteigverbreiterung, es gibt Hunderte km sanierungsbedürftiger Straßen in GL, ausgerechnet eine der am wenigasten befahrenen soll nun neuen Asphalt bekommen.

    Sind da nicht wesentlich wichtigere Dinge auf dem Tisch, die unbedingt zu lösen sind, wie die gewonnene Klage vor dem OVG zeigt, oder wie es Tausende Schülerinnen und Schüler täglich erleben müssen, wenn sie kein Trinkwasser haben, keine Toiletten benutzen können, unter der Baufälligkeit ihrer Schulen leiden.

    Wer mag in Politik und Verwaltung aus welchem Grund an der Laurentiusstraße einen derartigen Narren gefressen haben?

    1. So, auf einmal ist die Laurentiusstrasse eine der am wenigsten befahrene Straße? Es scheint, dass Argumente hier öfter mal die Richtung ändern. Wir erinnern uns doch alle an den Aufschrei über die riesigen Staus zu Beginn des Verkehrsversuches.

      Meiner Meinung haben die Anwohner und die Geschäftsinhaber des Laurentiusviertels diese lange geforderte Aufwertung verdient, gerade auch als Gegenentwurf zur RheinBerg-Galerie.

      https://in-gl.de/2023/05/04/kreative-kraefte-im-laurentius-viertel-feiern-den-fruehling/

      1. Beim Vorschlag zur Anliegerstraße und später beim Verkehrsversuch war sie noch – nach den Kommentaren der Kritiker zur Fahrradstraße – die wichtigste Durchgangsstraße und ein dringend benötigter Bypass in die östlichen Stadtteile. Interessant aber gleichzeitig wie durchsichtig sich die Argumentationen so ändern.

      2. Danke, Frau Apicella. Aber die Kommentare des Herrn Havermann sind, wenn ich es mal in Jugendsprache ausdrücke, ohnehin ‚bodenlos‘.

        Mich freut der Umbau sehr. Der aktuelle Zustand der Straße ist katastrophal. Aufgrund der sehr zentralen Lage und der Vorgeschichte eignet sich die Laurentiusstraße sehr.

      3. Außer dem Radfahrladen will diese Aufwertung KEIN Geschäftsinhaber, Frau Apicella….

  22. Hallo zusammen,
    Ich hätte mal eine Frage zum Lageplan 02:
    Weiß jemand wofür die roten Kreuze bei den Hausnummern 25, 27 + 29 stehen?

    1. Offensichtlich sind damit Bäume gemeint, die tauchen in der Legende des ersten Teilplans auf. Später dann nicht mehr.

    2. Unsere erste Annahme war falsch, wir haben uns noch mal erkundigt: die rote Kreuze sind technische Hinweise für die Planer, bezeichnen keine Bäume sondern nur Punkte wie etwa Gullys. Daher tauchen sie in der Legende auch nicht auf.

  23. Auch wenn ich die Entwurfspläne für den Laien nicht in allen Details ganz durchsichtig und verständlich finde so lässt doch das Bild oben gut erahnen wo die Reise hingehen soll.

    Was muss man sich zum Beispiel genau unter dem barrierefreien Umbau von Querungen und Einmündungen oder einer Nullabsenkung vorstellen? Wird es auf den gezeigten Grünflächen auch neue Stadtbäume geben?

    Unterm Strich gefallen mir die Ideen für diese schmale Wohnstraße als Aufwertung für den innerstädtischen Bereich wirklich sehr gut. Handel, Gastronomie und vor allem Rad- und Fußverkehr werden in meinen Augen deutlich aufgewertet, gleichzeitig der Schulweg zur Gemeinschaftsgrundschule An der Strunde abgesichert.

    Gut, dass neben PKW Parkplätzen auch Ladezonen und auch wieder ein Versehrtenparkplatz berücksichtigt werden. Etwas wehmütig vermisse ich aber die Radabstellanlage direkt vor dem Rathaus.

  24. Was die Diskussion um die Kosten angeht, finde ich diese relativ müssig. Es geht um mehr Lebensqualität in der Stadt. Bisher bestand diese aus schnell mit dem Auto jeden Punkt erreichen und das Auto möglichst nah am Zielpunkt abstellen können.
    Mittlerweile wissen wir, dass das Auto auch negative Auswirkungen hat und wer es sich aussuchen kann, lieber fernab von viel befahrenen Strassen wohnt. Es ist längst überfällig, dass Alternativen zum Autoverkehr gefördert werden.

  25. Wenn ich die Fahrradständer in 90Grad Position zur Fahrbahn sehe, ist das für normale Räder richtig. Aber die Planer sollten der steigenden Nutzung von Lastenrädern Rechnung tragen. Diese würden bei der Nutzung der Fahrradständer in der jetzigen Position auf die Fahrbahn ragen. In Bensberg habe ich für die Schloßstrasse vorgeschlagen, dass man zumindest die äusseren Bügel paralell zur Fahrbahn montiert – eben für die längeren Lastenräder. Mal sehen, ob die Planer das umsetzen können.

  26. Ich bin sprachlos. Wer wohnt auf der Laurentiusstrasse der unbedingt eine Veränderung durchgeführt haben will?

    Es gibt genug wichtigere Baustellen in GL, wie z.Z. Schulen mit den unhygienischen Sanitäranlagen. Die Umgestaltung einer Straße müsste nachrangig sein.

    Bleibt ein spannendes Thema wie ca. 1 Mio und mehr vergeudet werden.

    1. Diese Sicht auf die Dinge bitte bis zur nächstenWahl im Kopf behalten und entsprechend abstimmen.

      1. Unbedingt!
        Wir wissen jetzt schon, was wir wählen.

        Ich hätte auch gerne mal erfahren, was das ganze Projekt Laurentiusstraße bisher schon gekostet hat, von der ersten Planung an.

        Hinweis der Redaktion: Martina Schüttler ist Beisitzerin im Kreisvorstand der AfD Rhein-Berg und vertritt die AfD als sachkundige Bürgerin im Stadtrat von Bergisch Gladbach.

      2. Bis dahin werden aber leider noch viele Euros für ausschließlich ideologische Dinge von der Ampel verschwendet.
        Die Niederlage bei der Fahrradstraße haben die Grünen noch nicht verdaut.
        Anstelle die Steuergelder für wichtige und sinnvolle Sanierungen der Schultoiletten, die Sanierung der Hauptverkehrsstraße, die maroden Fahrradwege, neue KITAS und Schulen, Pflege der öffentlichen Grünstreifen und Grünanlagen, Sanierung der Gladbacher Fußgängerzone, etc. etc. verwendet werden, verprasst man es gut eine Aufwertung einer Straße, die kaum jemand benutzt. Schon garnicht für Verweilen und Kommunikation.
        Dabei stellt sich zum x sten Mal die Frage nach dem Ergebnis der Verkehrszählung!
        Da hat die Verwaltung wohl große Angst diesen Wert zu veröffentlichen.

    2. Investitionen in Infrastruktur generell sind notwendig. Wenn ich aber wieder diesen Whataboutism lese, dass ja dann den Schulen das Geld fehle, dann ist das auch eine Milchmädchenrechnung.

      Es geht um eine zentrale, wichtige Straße mit Aufenthaltscharakter (unterer Teil). Es profitiert der Handel, die Anwohner, alle Menschen die den Weg nutzen. Es sind übrigens aktuell sehr viele Radfahrer unterwegs.

      1. @Lamboy. Auf das Ergebnis können Sie lange warten. Der Sturm, den die Wutbürger da auf die Verwaltung begannen, sorgte dafür, dass eine Zählung nicht möglich war. Pech gehabt kann man da nur sagen.

    3. Das Geschäftslokal der Grünen befindet sich in der Laurentiusstraße 22 und der Fraktionsvorsitzende der SPD wohnt im oberen Teil…

  27. Mal so grundsätzlich gefragt.
    Wenn demnächst flächendeckend für den Individualverkehr weniger Park- und Straßenfläche zur Verfügung steht, wenn Kraftstoff mit Strafsteuern und CO2-Abgaben künstlich verteuert wird und es Vorrangregelungen für die Nutzung der verbleibenden Verkehrsfläche durch Fußgänger, Fahrradfahrer und Elektrofahrzeuge gibt, muss ich dann auch weiterhin für meinen Diesel den vollen KFZ-Steuersatz bezahlen?
    Nichts für ungut, aber immerhin haben ich und viele Millionen Steuerzahler mit ihren jetzt so verhassten Dreckschleudern die Infrastruktur bezahlt, auf der diese elektrofizierten Weltverbesserungsspiele stattfinden sollen.

    1. Die Einnahmen durch die Kfz-Steuer decken bei Weitem nicht die Kosten, die der Allgemeinheit durch den Autoverkehr entstehen: Unterhalt und Bau von Straßen und Parkplätzen, Straßenreinigung, Straßenbeleuchtung und Straßenentwässerung, Mehraufwendungen bei Feuerwehr, Polizei etc. Dazu kommen Subventionen wie das Dienstwagenprivileg.
      Je nach Kommune sind nur 15 bis 45 Prozent der Ausgaben durch Einnahmen gedeckt. Jeder Bürger finanziert somit indirekt den städtischen Autoverkehr mit 100-150 Euro pro Jahr mit.
      Mehr dazu hier: https://www.vcd.org/themen/verkehrspolitik/kostenwahrheit-im-verkehr/

      1. Was für eine weltfremde Antwort.
        Eine Straße „erwirtschaftet“ doch mehr als das darauf nur Autos von A nach B fahren. Ohne Straßen gäbe es unseren Wohlstand nicht. Selbstverständlich müssen aus allen Bereichen Steuergelder in den Straßenbau bzw. in Infrastruktur und Mobilität fließen. Daher ist es auch falsch, wenn man alle Kosten dem Auto zurechnet.
        Anders gesagt:
        Mein LKW „verbraucht“ pro 1.000 Kilometer für 2,60 € Straße, erwirtschaftet dabei aber Steuereinnahmen von 300,- €.
        Wird mir das jetzt gutgeschrieben?

      2. Jonathan Ufer – nicht vergessen, dass auch Radfahrer all die Straßen nutzen und vom Verkehrswegesystem profitieren. Von den Kosten, die nur durch PKWs entstehen könnte man höchstens dann sprechen, wenn Straßen grundsätzlich für Fahrradfahrer verboten sind. Glauben Sie, dass z.B. der Straßenbelag der Laurentiusstraße erneuert würde, wenn dort nur Autos fahren würden?

      3. @ Mika, die Radfahrer nutzen genauso wie Autos alle Straßen, zahlen aber keinen einzigen Cent.
        D.h.. nach ihrer Auffassung, wird der Belag der L -Strasse nur wegen der Radfahrer erneuert wird !!

      4. @Bernd de Lamboy: Wie jeder weiß sind alle Fahrradkomponenten und Dienstleistungen steuerbefreit. Ansonsten zahlen Radfahrer übrigens z.Z. genau den gleichen (Kraft-)Fahrzeugsteuersatz wie E-Auto-Besitzer.

        Ich hoffe sie hatten als Architekt immer einen Steuerberater, welcher den Unterschied zwischen Steuern und Abgaben kannte.

      1. Ok, dann stellen wir den kompletten Verkehr, auch den Güterverkehr und das Rettungswesen, mal auf Fahrradverkehr um. Das ist ja viel gesünder, nicht so gefährlich und kostet die Bürger extrem wenig. Nun gut, wenn jetzt die Fa. Bosch 30 Bohrmaschinen an einen Händler in Hamburg verschicken will, dann braucht der Kurier mit dem Lastenrad halt 3 Tage. Macht bei Mindestlohn + Spesen + Betriebskosten so um 700,- €.
        Toll, für 30 Bohrmaschine ist das total preiswert, der Kurier war 3 Tage an der frischen Luft und passieren konnte ihm ja nichts, weil kein Auto unterwegs war :-)
        Der Bericht hinter dem Link ist Schwachsinn !!!