Bürgermeister Frank Stein zieht in der Debatte um die Laurentiusstraße die Notbremse und schlägt dem Stadtrat vor, den Verkehrsversuch an der Buchmühle abzubrechen. Statt dessen solle der vorherige Zustand dauerhaft wieder hergestellt werden, mit dem gegenläufigen Radverkehr. Damit würde das ganze Projekt einer Fahrradstraße an dieser Stelle beerdigt werden.

Drei Monate sollte der Versuch dauern, den Durchgangsverkehr auf der Laurentiusstraße zu reduzieren und den Restverkehr über die Buchmühle abzuleiten. Doch schon nach zwei Wochen Dauerfeuer und einer ersten vorläufigen Evaluierung soll mit dem höchst umstrittenen Projekt Schluss sein, plädiert Bürgermeister Frank Stein. Die Verwaltung werde dem zuständigen Ausschuss für Verkehrsflächen und Mobilität (AVM) vorschlagen, „den Verkehrsversuch zu beenden“.

Stein geht in seiner Mitteilung am Montag aber noch einen großen Schritt weiter: Der Ausschuss möge der Verwaltung den Auftrag gegen, „eine endgültige Gestaltung der Laurentiusstraße zu erstellen, die grundsätzlich die Regelung, die unmittelbar vor dem Verkehrsversuch vorlag, aufgreift.“

Das heißt konkret: Radfahrer:innen dürfen die Laurentiusstraße in beide Richtungen befahren, Autofahrer:innen können wieder ungehindert vom Rathaus bis zur Odenthaler Straße durchfahren und so auch das Parkhaus des Marienkrankenhauses ohne Umwege erreichen.

Folgt die Politik diesem Vorschlag, würde sie ihren Beschluss, die Laurentiusstraße zu einer echten Fahrradstraße mit Vorrang gegenüber dem Autoverkehr zu machen, zurücknehmen.

Damit stellt der Bürgermeister die Weichen nicht nur für eine kurzfristige, sondern auch für eine langfristige Entscheidung, mit der vor allem die Grünen Schwierigkeiten haben.

Keine Sicherheitsprobleme, aber praktische Defizite

Kurzfristig, so Bürgermeister Stein, soll der Verkehrsversuch mit der Ableitung über die Buchmühle beendet werden, sobald und sofern der AVM in seiner Sitzung am 8. Februar seinen früheren Beschluss aufhebt. Dafür führt er eine Reihe von Gründen an.

Sicherheitsbedenken, die einen unverzüglichen Abbruch des Versuchts rechtfertigten, sehe die Verwaltung zwar nicht. Auch die Polizei habe solche Bedenken bislang nicht vorgetragen, heißt es in der Mitteilung der Stadt.

Es seien aber eine Reihe praktischer Probleme festgestellt worden:

  • „trotz klarer und unmissverständlicher Beschilderung“ werde das Durchfahrtverbot in erheblichem Ausmaß missachtet; vor allem auf dem Weg ins Parkhaus des MKH,
  • Ortsunkundige seien kaum in der Lage, eine alternative Zufahrt zu finden, auch Navigationsgeräte seien keine große Hilfe, 
  • auf dem Buchmühlen-Parkplatz kommt es zu problematischen Situationen, wenn größere Fahrzeuge dem Radverkehr begegnen,
  • der Buchmühlen-Parkplatz sei „erkennbar“ für diese Verkehrsbelastung nicht leistungsfähig genug,
  • im weiteren Verlauf hätten Fahrzeuge große Probleme, sich Richtung Kreisel Schnabelmühle in den Verkehr einzufädeln; das regelwidrige Befahren der dortigen Umweltspur gefährde den Radverkehr.
Zwei Wochen nach Start des Versuchs haben sich viele Autofahrer:innen auf die neuen Verhältnisse eingestellt. Im Berufsverkehr am Montagnachmittag fuhren nur noch sehr wenige Autos über die Buchmühle Richtung Schnabelsmühle, sie konnten sich problemlos einfädeln. Hier hatte es in der vergangenen Woche in den Stoßzeiten noch größeren Rückstau gegeben.

Stein stellt sich vor die eigenen Leute

Es gibt ein weiteres Argument für den Abbruch des Versuchs: Stein will die Mitarbeiter:innen seiner Verwaltung vor Angriffen schützen. Es sei wichtig, dass sie eine einem „ruhigen und sachlichen Umfeld ohne Polemik und persönliche Angriffe“ arbeiten könnten.

Was in den vergangenen Wochen nicht der Fall gewesen sei: „Es ist nicht akzeptabel, sie persönlich für politische Beschlüsse in Haftung zu nehmen. Dies möchte ich all denjenigen ans Herz legen, die sich in den letzten Wochen mit einer für mich teilweise nicht mehr nachvollziehbaren Aggressivität öffentlich geäußert haben,“ stellt Stein klar.

Alte Lösung „erfreuliche und ausreichende Verbesserung“

Aus den praktischen Problemen mit der Ableitung über die Buchmühle – die tatsächlich von der Verwaltung selbst vorgeschlagen worden war – zieht der Bürgermeister grundlegende Folgerungen. Dabei beruft er sich ausdrücklich auf viele Gespräche mit Radfahrer:innen. Diese seien mehrheitlich mit der Lösung vor dem Verkehrsversuch (Freigabe in beide Richtungen) einverstanden gewesen. Sie hätten das als „sehr erfreuliche und gleichzeitig ausreichende Verbesserung empfunden“.

Daher so Stein, sei er persönlich zur Einschätzung gekommen, „dass sich aus dem Verkehrsversuch nicht mit wirklich überzeugenden Argumenten eine Umsetzung der Fahrradstraße mit der aktuellen Verkehrsführung ableiten lassen wird.“

Keine Fahrradstraße in der Laurentiusstraße

Stein skizziert bereits eine langfristige Lösung, die von der Verwaltung nun der Politik vorgelegt werden soll. „Das bedeutet, dass es bei der bisherigen Verkehrsführung bleibt, also unverändert der Fahrradverkehr in beide Fahrtrichtungen möglich ist,“ heißt es in der Erklärung von Montag.

Das würde das Ende der Pläne für eine Fahrradstraße an dieser Stelle bedeuten. Eine Interpretation, die die Stadtverwaltung auf Nachfrage eindeutig bekräftigt.

Ragnar Migenda, als Beigeordneter u.a. für die Themen Verkehr und Klima verantwortlich, bestätigt den neuen Kurs der Verwaltungsspitze in dieser Frage. Wenn die Politik der Verwaltung folge wäre es jedoch wichtig, die Fahrbahn der Laurentiusstraße so schnell wie möglich zu erneuern, einige Gefahrenbereiche zu beseitigen und die Bedingungen für den Fußgängerverkehr zu verbessern. Bei der Durchfahrt von Autos würde es dann aber bleiben.

Hintergrund: Eine Fahrradstraße ist eine ausdrücklich für Radfahrer vorgesehene Straße. Hier haben Radfahrende Vorrang und dürfen nebeneinander fahren. Kraftfahrzeuge dürfen die Straße nur dann benutzen, wenn sie per Zusatzschild zugelassen sind. Oft gilt diese Ausnahme nur für Anlieger. Autos und Motorräder müssen sich dem Tempo des Radverkehrs anpassen.

SPD geht mit

Die SPD signalisiert in einer ersten Reaktion ihr Einverständnis. Er werde seiner Fraktion empfehlen, „dem Vorschlag des Bürgermeisters zu folgen und im nächsten AMV den Verkehrsversuch zu beenden sowie eine bauliche Gestaltung der Laurentiusstraße zu beauftragen, die eine sichere Nutzung des beidseitigen Fahrradverkehrs ermöglicht“, sagt Fraktionschef Klaus Waldschmidt auf Anfrage.

Er stellt aber auch klar, wer die Verantwortung für diese plötzliche Kehrtwende trage: „Ich weise daraufhin, dass der Verkehrsversuch auf einem Vorschlag und der Initiative der Verwaltung beruhte, der dann von der Politik mitgetragen wurde.“

Die CDU und FDP hatten den Verkehrsversuch in den vergangenen Wochen hart kritisiert, daher werden auch sie den Vorschlag der Verwaltung aller Voraussicht nach unterstützen.

Grüne hadern

Erhebliche Probleme mit dem Kurswechsel haben dagegen die Grünen. Zunächst hätte sie erwartet, dass die Politik über die vorläufigen Ergebnisse des Versuchs neutral informiert werde, sagt die Fraktionsvorsitzende Theresia Meinhardt. Nun gebe die Verwaltung in Sachen Verkehrsversuch aber schon eine Richtung vor, gegen die man sich nicht mehr stelle könne.

Klärungsbedarf sieht Meinhardt aber auf jeden Fall noch beim Thema Fahrradstraße. Diese sei schließlich beschlossen worden und solle auch umgesetzt werden.

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G. Watzlawek

Journalist, Volkswirt und Gründer des Bürgerportals. Mail: gwatzlawek@in-gl.de.

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116 Kommentare

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  1. Wann hört dieser Irrsinn endlich auf !
    Warum muß Gladbach unbedingt und mit Gewalt eine Fahrradstraße haben ?
    Die Laurentiusstr. ist doch dafür völlig ungeeignet, daß hat dieser irrwitzige Versuch ja nun gezeigt.Daran ändern auch die noch kommenden „ Anpassungen „ wahrscheinlich nichts.Denn so stark wird diese Straße von Fahrrad-fahrenden Menschen nicht bevorzugt.( Selbstversuch )

    Auch mit der Umgestaltung der Altenberger-Dom-Str.wird es in Schildgen nicht viel besser werden, was den Individualverkehr anbelangt,weil einfach vor ca. 50 Jahren nicht damit begonnen wurde den Verkehr aus Schildgen raus zu halten,denn durch Fingerschnipsen lässt sich der Verkehr nicht wegretuschieren.

    Und nun noch dieser Artikel in der heutigen Samstag 18./ 19.02.23 Ausgabe des Kölner Stadt-Anzeiger.Auch ich bevorzuge in diesem Straßenabschnitt lieber den verbotenen Radweg als die Straße, weil ich mich auf selbigem einfach sicherer fühle.Lieber Ulrich Gürster ich sehe im Moment auch keine Lösung außer, daß man einfach mehr Rücksicht aufeinander nimmt.

    Zum Schluß noch eine Anmerkung: Die Bürgerversammlungen scheinen nur dafür da zu sein,um später zu sagen,wir haben euch doch mit einbezogen, was wollt Ihr denn. Denn die Entscheidungen die bisher getroffen wurden fallen nicht im Sinne der Bürger aus.

    Horst Bärmann

    P.S.Auch der alte Bahndamm von Gladbach nach Bensberg könnte nach über 50 Jahren Dornröschen-Schlaf wieder zum Leben erweckt werden wodurch eine neue Balkantrasse entstehen würde.Aber der Gladbacher Rat bekommt das irgendwie nicht hin.Egal welche Partei gerade das Sagen hat.

  2. Schauen Sie nach, was die CDU schon 2016 in ihrem Mobilitätskonzept verabschiedet, aber nie umgesetzt hat, weil sie es gar nicht wollte. Wir laufen immer noch den Versäumnissen hinterher, die von Jahren CDU Mehrheit im Stadtrat rühren. Das nächste was kommen wird, sind die Versäumnisse bei der Sanierung der Schulen. DANKE CDU! Die sollten sich schämen und ganz ruhig sein. Ebenso die FDP, die nichts mehr kann, ausser blockieren. Ich hoffe, diese überflüssige Partei fliegt aus allen Parlamenten in Deutschland, nicht nur in Berlin.

  3. Sehr schade, wieso ist es in dieser Stadt nicht möglich konsequent an etwas festzuhalten, was beschlossen wurde? Wieso wird ein Experiment abgebrochen bevor es überhaupt begonnen hat?

    Die Autofahrer hatten doch noch gar keine Chance sich umzuorientieren. Das Chaos hätte man doch einkalkulieren müssen, spätestens in 4 weiteren Wochen wäre doch kein Autofahrer freiwillig über den Buchholzparkplatz abgefahren. Jeder muss sich doch erst einmal an neue Wege gewöhnen, aber deshalb gleich wieder aufzuhören, bevor ein belastbares Ergebnis vorhanden ist?

    Schade wieder eine vertane Chance für die Stadtentwicklung im 21Jahrhundert und leider nur noch ein verwässerter Kompromiss.

    Tja andere Städte in Süddeutschland oder Ostdeutschland machen einfach mal mutig und dann müssen die Einwohner damit klar kommen. Da gibt es auch Aufschreien aber es geht halt dann nicht sofort danach wer am lautesten schreit wird gehört. Hat man denn jetzt bei dem Rückzug die Fahrradstraße wieder einzukassieren auch mal die Menschen gehört die dieses Symbol für Gladbach wichtig fanden? Hätten wir als Befürworter der Fahrradstraße lauter schreien müssen?

    Dieses kurze Stück Straße im Vergleich zum riesigen Straßennetz in Gladbach ist doch wirklich nur ein „Symbölschen“ aber ich hätte es ganz schön gefunden, weil man als Fahrradfahrer auch mal das Gefühl hatte das sich nach knapp 20 Jahren hier auch mal was bewegt. Das Gefühl ist leider bei mir jetzt weg und es ist Resignation.

    1. Wenn es ausschließlich um ein „Symbol“ geht, welches Ziel der Umwidmung der Laurentiusstraße sein soll, dann wird es wohl richtig sein, sich von dem Projekt Laurentiusstraße endgültig zu verabschieden. Denn Symbolpolitik nützt letztlich keinem was.

      Wichtig ist doch, dass attraktive Mobilitätsalternativen geschaffen werden, um den Mobilitätserfordernissen und -ansprüchen der BürgerInnen zu entsprechen, gerade wenn eine bestimmte Art der Mobilität eingeschränkt wird.
      Ist die Schaffung solcher Alternativen jedoch nicht zu erkennen oder nicht in Sicht, werden viele BürgerInnen immer die begründete Angst haben, etwas zu verlieren.

      Und irgendwelche Alternativen sind in Bergisch Gladbach wohl wirklich nicht zu erkennen. Da werden mal ein paar Fahrrad- und Fahrradschutzstreifen rot angemalt, hier und da (gerne auch an abgelegenen Orten) Mobilstationen errichtet oder auch die Laurentiusstraße zur Fahrradstraße umgewidmet. Für das Mobilitätserfordernis der BürgerInnen wird dies bestenfalls ein Tröpfchen auf den heißen Stein sein.

      Aber vielleicht ist es ja auch Ziel, möglichst einfach und kostengünstig in den Genuß der indirekten Wirkung solcher Maßnahmen, nämlich die Einschränkung des KFZ-Verkehrs zu gelangen. Dann würde ich mir aber wünschen, dass die Politik den Mut hat, dies offen zu kommunizieren.

  4. Bei dem abgebrochenen Versuch, die Laurentiusstraße in eine Fahrradstraße umzuwandeln, drängt sich leider der Eindruck auf, dass dem Versuch offenbar keine wirklich ernsthafte Absicht zugrunde lag. Wenn dem so wäre, ist die Vorgehensweise der Stadt schlichtweg nicht begreiflich. Noch am 25.07.2022 konnte man im Kölner Staatsanzeiger nachlesen „Stadt hält Kurs in Sachen Fahrradstraße“. Und nun?
    Die allgemeine Entwicklung des innerstädtischen Verkehrsaufkommens und insb. die Zunahme des Radverkehrs erfordern längst einen städtebaulichen Lösungsansatz. Im Rahmen einer modernen Stadtentwicklung müsste/sollte es möglich sein, den unterschiedlichen Belangen in der Laurentiusstraße in ausreichendem Maße Rechnung zu tragen. Eine Stadtentwicklung, die Nachhaltigkeit und eine Umweltorientierung auch in der Innenstadt zum Ziel hat, könnte langfristig die Qualitäten der städtischen Lebensbedingungen steigern. Somit könnte die Harmonisierung der unterschiedlichen Verkehrsanforderung in der Laurentiusstraße, in der sich motorisierte und nicht motorisierte Verkehrsteilnehmer auf Augenhöhe und mit dem gebotenen Respekt begegnen,
    ein deutliches Signal für die künftige Entwicklung – und eine Steigerung der innerstädtischen Lebensqualität – sein. Ein Kampf um die Straße kann kaum der richtige Weg sein.

  5. Es geht doch nicht darum, weiterhin die alte und falsche und für die Bewohner unzumutbare Benutzung der Laurentiusstrasse als Durchfahrtstrasse vom Rathaus zur Odenthaler Strasse fortzusetzen – nur jetzt über den Notausgang Parkplatz! Sondern von vornherein „richtig“ (und klug!) zu fahren, – etwa von Paffrath kommend, den dafür gebauten Tunnel zu benutzen. Das hätten nach 4-8 Wochen auch die Tumbesten begriffen.
    Es geht doch um Änderung des Verhaltens, nicht um Fortsetzung unter erschwerten Verhältnissen.
    Ich hoffe, dass für die tatsächliche Abstimmung nicht zu kurz gedacht wird.

  6. Kommentar Nr 109 : Wir haben in 3 Tagen die 3. Woche des Feldversuches geschafft, und siehe da –
    von Verkehrschaos und „Blechlawinen“ keine Spur (mehr??). Ich maße mir an, das beurteilen zu können, da ich 1. in der Laurentiusstraße wohne und 2. direkt gegenüber der Bücherei täglich arbeite. Ihr Lieben, das hat sich mittlerweile eingependelt, viel schneller als gedacht !
    Also bitte liebe „Entscheider“, brecht den Versuch NICHT ab, bedenkt die Konsequenzen für zukünftige „nicht CDU konforme“ Problemlösungen und zeigt uns, dass ihr alle Tassen im Schrank habt !

  7. Was für viele Bereiche in Bergisch Gladbach gilt:
    Erst überlegen und dann handeln.
    Außerdem regt man sich über die Erhöhung der Hundesteuer auf.Es gibt dafür keine Gegenleistung wie z.B.Kotbeutel.

  8. Ich finde die Entscheidung richtig!
    Ich nutze die Laurentiusstr. als Fußgänger Radfahrer und Autofahrer und wenn alle achtsam miteinander umgehen, ist genug Platz für jeden!
    Ich finde diese Verbote-Kultur ganz fürchterlich!

    1. Nun, auch als Fußgänger, Radfahrer Autofahrer gibt es Regeln, also Verbote.
      Ohne geht es nicht (das konnte man ja hier prima sehen), ob die immer sinnvoll sind oder erscheinen….

      1. Umleitungsschilder gibt es schon bei der Feuerwehrwache oben an der Paffratherstr. und dann noch Mal am Stadion und dann immer wieder am Turbokreisel und auf der Hauptstraße. Die Umleitung und Sperrung ist klar zu erkennen. Zum Chaos: Es gibt kein Chaos sowie wie „Vierwünsche“ es in ihrem/seinem Kommentar verfasst hat. Es ist alles nur Scheindebatte.

  9. Ein anderer sehr bedenklicher Punkt in der Begründung ist hier noch nicht diskutiert worden, was ich hiermit nachhole:
    „Ortsunkundige seien kaum in der Lage, eine alternative Zufahrt zu finden, auch Navigationsgeräte seien keine große Hilfe“.

    Der Dienst Google Maps (habe ich gerade ausprobiert) schickt die PKW durch die Laurentiusstraße. Dann wird lustigerweise empfohlen, den PKW auf Höhe der Sperre zu parken und zu Fuß weiterzugehen.

    Die Unzulänglichkeiten eines Dienstes eines Großkonzerns, von dem sich die Leute abhängig gemacht haben, wirkt sich also direkt negativ auf Entscheidungen der kommunalen Verkehrspolitik aus.

    1. Jede Baustelle bringt Navis an ihre Grenzen. Da muss schon eine Umleitung ordentlich ausgeschildert werden.
      Damit tut sich die Stadt erfahrungsgemäß schwer (Stichwort Kirmes).

    2. Ich war heute zu Fuß vor Ort.
      Gegen 10.15 Uhr und gegen 11.00 Uhr konnte ich zumindest kein Verkehrschaos feststellen (nicht mal im Ansatz). Morgens zu Stoßzeiten mag das anders aussehen, das ist aber überall so.

      Zum Thema ortsfremd:
      Ich habe nicht ein einziges gelbes Umleitungsschild gesehen (oder ich habe Tomaten auf den Augen).
      Dann darf ich mich auch nicht wundern, dass die Leute den Weg nicht finden.

  10. Persönlich bin ich sehr enttäuscht, daß der Bürgermeister sich von den rein ideologischen Beiträgen vieler (wohl) Autofahrer hat treiben lassen, die jede kleinste Beeinträchtigung mit großen Protesten und offensichtlich massiven Verkehrsverstößen beantworten.

    Fakt ist : Es gibt, abgesehen von den ersten Tagen, kein Verkehrscaos. Das ist täglich zu beobachten.

    Fakt ist: Eine Beeinträchtigung (von über 2 Minuten Umweg) in Form der Ableitung über den Parkplatz ergibt sich nur ! für die Verkehrsteilnehmer, die in den ersten Hausnummern der Laurentiusstraße wohnen und zu den letzten Hausnummern mit dem Auto fahren möchten.

    Alle anderen können durch die Stationsstraße/Turbokreisel fahren. Die Stadt hat diesen schliesslich für genau diesen Durchgangsverkehr gebaut.Alle Anderen ! benutzten die schmale Laurentiusstrasse als Schleichweg/Umgehungsweg. Das dürften 98 Prozent derjenigen sein, die hier ein „Chaos“ herbeireden wollen.

    Chaos, und zwar gefährliches fand dagegen täglich bei den vorhergehenden Situationen statt. Entgegenkommender Radverkehr wurde schlichtweg ignoriert, es wurde nicht abgebremst, es wurde nicht 30 gefahren, die Überschreitung ist die Regel, nicht die Ausnahme. Es galt das Recht des Stärkeren. Alles, was abbremst, wird weggehupt.

    Wenn die vorhergehende Situation wieder hergestellt werden soll, geht das nur noch mit baulichem Schutz für Radfahrer, z.b. in Form von boardlines und baulichen Maßnahmen, die eine höhere Geschwindigkeit, als 30 kmh nicht zulassen. Es muß zumindest einen ( 1 !) sicheren Weg für Radfahrer durch die Innenstadt geben. Sichere Wege für Autofahrer gibt es ja bereits.

    Daher ist die Aufgabe dieses sicheren Teilstückes absolut unverhältnismäßig gegenüber der sehr geringen Beeinträchtigung der Autofahrer, die die Laurentiusstrasse lediglich als Abkürzung betrachten. Zudem bedeutet das ein „Aufgeben“ des Bürgermeisters gegenüber einer ideologisch geprägten Klientel, denen Recht und Ordnung, insbesondere die Straßenverkehrsordnung einfach egal ist.

      1. Und ich bin voller Sorge, daß sich zukünftig auch bei der Neuplanung in Schildgen das gleiche wiederholen wird. Dann traut sich weiterhin kaum ein Radfahrer auf die Straße und wird nach Vorschlag der CDU über die Nebenstraßen geführt. Da sehe ich für die Zukunft schwarz, wortwörtlich.

    1. Liebe Vierwünsche!
      Als unmittelbare Anliegerin der unteren Laurentiusstraße nahe der Kreuzung zur Buchmühle kann ich mich Ihrem Kommentar nur anschließen!
      Viele Grüße!

      1. Wenn Ihnen das zu laut ist, zuviel Verkehr, zuviele Menschen, dann ziehen Sie nicht absolut zentral in eine Innenstadt. Das sind die Richtigen….

      2. Hallo Hans, vielleicht wohnt Frau Ufer auch in der Innenstadt um die Umwelt zu entlasten. Oder möglicherweise wohnt sie schon seit so langer Zeit in der Laurentiusstraße, dass zu ihrem Einzug dort noch ruhige Verhältisse bestanden haben. Evtl kann sie sich aber auch kein Auto finanziell erlauben und ist gezwungen zentrumsnah zu wohnen.
        Ihre Selbstgefälligkeit ist kaum zu ertragen.

      3. @ Babsy – aha, die Innenstadt Bewohner wohnen in der Innenstadt, um die Umwelt zu entlasten. Sehr interessant. Aus finanziellen Gründen gezwungen zentrumsnah zu wohnen? Geld für ein Fahrrad wird sie ja wohl haben und damit kommt sie bestens in die Innenstadt, zum Beispiel über die Laurentiusstraße in beiden Richtungen. Oder mit dem von den Grünen so propagierten ÖPNV.

  11. Zunächst möchte ich an dieser Stelle einmal feststellen, dass der BM Stein, der BM von ALLEN Bürgern UNSERER Stadt ist, und deshalb wird er durch seinen Entscheidung den Versuch abzubrechen vielleicht die hier agierenden 4 der sogar 5 Radfahrer als Freunde verlieren, aber hunderte PKW Fahrer werden ihn jetzt mögen. Er hat es ja schon von Anfang an gewusst, aber ……………

    An dieser Stelle muss ich leider zum 4. oder 5. Mal, die Frage nach der Verhältnismäßigkeit stellen. Was hat denn die Verkehrszählung ergeben? Wieviel Radfahrer wurden denn gezählt? und wieviel Motorräder und PKWs ? Um eine Dringlichkeit oder Notwendigkeit festzustellen ist diese Zahl doch auch sehr wichtig., und letztendlich entscheident.
    Man doch eine solche Entscheidung nicht daran festmachen, wer denn mehr Verkehrsvergehen begeht. Natürlich ist das, wieder relativ gesehen, vollkommen gleichgültig.

    Ob die richtigen, oder falschen Verkehrsschilder aufgestellt wurden, die nicht beachtet werden, ist für diejenigen, die sie nicht beachten, auch egal.

    Wer nun final diesen Verkehrsversuch und diese unsinnigen Umleitungen über einen Parkplatz und durch die halbe Stadt initiiert hat, ist auch nicht relevant, aber das sie vollkommen falsch war (und auch noch ist) war schon vor dem kosten- und zeitintensiven Verkehrsversuch jedem logisch denkendem Bürger klar. Es bleibt zu hoffen, das am 14.02. auch die Fraktionen begriffen haben, das in BGL nicht nur Radfahrer leben.

    Was auch klar geworden sein sollte ist, dass Fachausschüsse, die solche Probleme beraten sollen, mit echten Fachleuten besetzt werden müssen.

  12. Da ich gerade lesen mußte, daß die Venloer Strasse hier als Vorbild bemüht wird, fühle ich mich genötigt, als direkt involvierter Akteur und Zeuge von fast 40 Jahren VerSchlimmBesserungsVersuchen an dieser Straße. Wenn, dann kann an diesem Beispiel all das gelernt werden, wie und warum es uns nicht gelingt, gelingen will und gelingen kann, eines unserer vielen offensichtlichen Probleme, die wir selber erzeugen und beständig „am Laufen halten“, zu lösen. Mit herzlichen und friedlichten Grüßen, Rolf KeTaN Tepel

  13. Respekt Herr Bürgermeister. Nach dem Stopp bei der Kostenexplosion zum neuen Stadthaus, zeigt der Bürgermeister Frank Stein zum zweiten Mal bei einem Groß-Projekten Führungsstärke. Das, noch von der alten Ampel-Koalition, durchgezogene Verkehrsexperiment Laurentiusstraße, war ein Fehler. Der Akzeptanz für die notwendige Verkehrswende wurde ein Bärendienst erwiesen. Ideologische Starrsinn ist in der Kommunal-Politik fehl am Platz. Zum Jubeln hat keine Seite Grund.

    Dass allerdings alle Parteien die Verwaltung für die seltsame Verkehrsführung verantwortlich machen, ist eine Unverschämtheit. Besonders Grüne, SPD und FDP drücken sich hier vor der Verantwortung. Die Fähigkeit zur Selbstkritik ist bei den Parteien noch ausbaufähig. Das gilt auch für die CDU, deren jahrelanges Versagen in der Verkehrspolitik nicht in ein paar Monaten zu korrigieren ist.

    1. Sehr geehrter Herr Marx, die Darstellung der Parteien entspricht den Fakten, soweit es der Öffentlichkeit bekannt ist. Zudem schreibt die Stadtverwaltung in ihrer Pressemitteilung von Montag:

      „Eine Kommission aus verschiedenen Fachabteilungen hatte als Verkehrsregelung eine Ableitung des Verkehrs über den Buchmühlenparkplatz vorgeschlagen und die Zufahrt zur Parkgarage Marienberg nur über die Straße Am Broich als einzig machbare Option vorgeschlagen.“

      Über die Vorgeschichte hatten wir ausführlich berichtet:

      „… schlägt die Stadtverwaltung nach Beratungen mit Polizei, Feuerwehr und den eigenen Verkehrsleuten jetzt dem Stadtrat vor, mit einer virtuellen Barriere an der Einmündung der Buchmühlenstraße eine „indirekte Sackgasse“ zu schaffen.

      Dabei handele es sich um eine visuelle Barriere in Form von Schildern und Straßenmarkierungen, die von Rettungsdiensten und Radfahrenden weiterhin passiert werden können. Auch andere Fahrzeuge könnten diese Barriere umfahren – doch falle damit die Kontrolle sehr viel leichter.

      Anlieger können entweder bis zur Buchmühlenstraße fahren (und über die Buchmühle wieder heraus) oder aber die Straßen Am Horn und Am Broich in den nordöstlichen Teil der Straße gelangen.

      https://in-gl.de/2022/11/04/stadt-will-laurentiusstrasse-zur-virtuellen-sackgasse-machen/

      FDP, CDU und FWG hatten diese Regelung kritisiert, erst auf Antrag der FWG wurde der Verkehrsversuch vor (und nicht erst nach) der Einrichtung der Barriere angesetzt:

      „Die FDP schlug eine weichere Variante vor: Für eine Probezeit von sechs Monaten könne man dem Durchgangsverkehr durch Schwellen, Schildern und verstärkten Kontrollen das Leben schwer machen. Sollten diese Maßnahmen nicht greifen könne man immer noch zur unechten Sackgasse greifen.“

      „… beantragte die CDU, das ganze Projekt Fahrradstraße zu beerdigen und den aktuellen Stand der Dinge zum Dauerzustand zu machen.“

      „Die FWG kritisierte, dass die enge Straße, die über den Buchmühlenparkplatz führt und am Ausgang der Fußgängerzone in der Hauptstraße mündet, nicht geeignet sei, um den Verkehr aufzunehmen, der an der Barriere abgeleitet wird.“

      „Die FWG monierte in einem Ergänzungsantrag zur Beschlussvorlage der Stadtverwaltung, wonach ein Verkehrsversuch für die Sackgassen-Regelung erst vor dem Baubeginn durchgeführt werden soll. Das müsse vor dem endgültigen Maßnahmenbeschluss stehen.“

      https://in-gl.de/2022/11/23/ausschuss-aktuell-laurentiusstrasse-wird-unechte-sackgasse/

    2. Lieber Olaf K., hier bist Du sehr auf dem Holzweg.

      Aals die Verwaltung im WinterAMV den Vorschlag auf den Tisch legte, waren wir Grünen – ebenso wie der ADFC – völlig verwundert. Auf (mehrfaches) Nachfragen wurde uns erläutert, das ginge nicht anders, die Polizei hätte das so vorgegeben: „anders ist das nicht zu kontrollieren“.

      Ich selbst habe noch kurz vor der Sitzung die Verwaltung gebeten, doch die Zufahrt zum Parkhaus MKH freizuhalten – und wurde wieder mit der Aussage der Polizei abgespeist.

      Polizei ist hier ein zusammenwirken der (Kreis=Verkehrs)Polizei in der Hauptstraße mit der Verkehrsbehörde im Ordnungsamt – deren Entscheidungen entziehen sich der Bestimmung durch den Rat, soweit es um die Sicherheit und Ordnung des Verkehrs geht.

      Inzwischen habe ich herausgefunden, dass die (Kreis)Polizei nur gesagt hat, eine Beschränkung des Verkehrs auf „Anlieger frei“ können wir nicht kontrollieren, deshalb bitte über die Buchmühle ableiten.

  14. Wo ist eigentlich nun das Problem (für die Autofahrer)?
    Dem Wunsch, dass die Straße freigegeben wird scheint ja nun nachgekommen zu werden. Und damit das Befahren der Straße bis zum Parkhaus Marienberg von beiden Seiten aus und sogar als Kürzung der Strecke von der Paffrather Straße zur Odenthaler Straße. Nur dass man unter Einhaltung des gesetzlich vorgegebenen Sicherheitsabstand nicht überholen darf und damit dann etwas langsamer (also in Geschwindigkeit der Fahrradfahrer) vorankommt.

  15. Es war also die Verwaltung, die diesen Blödsinn gewollt hat !? hier die Kommentare, der Fraktionen gegenüber der Redaktion der Bergischen Landesleitung:
    Klaus Waldschmidt, der Fraktionsvorsitzende der SPD, spricht ebenfalls davon, dass es durch den Versuch „neue Erkenntnisse“ gegeben habe. Vom Scheitern des Verkehrsversuchs habe er sich persönlich überzeugt. „Ich habe es ja mit eigenen Augen gesehen, was rund um die Laurentiusstraße und dem Buchmühlenparkplatz los ist.“ Die Idee der Verkehrsführung über den Buchmühlenparkplatz sei im übrigen nicht die Idee des grün-roten Bündnisses gewesen, sondern stamme von der Verwaltung.

    Das bestätigt auch Jörg Krell, der FDP-Fraktionsvorsitzende. „Der Vorschlag, den Verkehr über den Buchmühlenparkplatz umzuleiten, kam von der Verwaltung.“ Die Umgestaltung der Laurentiusstraße zur Fahrradstraße sei von der Ampel beschlossen worden – nicht aber diese Verkehrsführung. Krell: „Mir ist nicht erklärlich, wie diese Verkehrsführung überhaupt vorgeschlagen werden konnte.“

    Wir freuen uns, dass nun die Vernunft gesiegt hat
    Michael Metten, CDU-Fraktionsvorsitzender
    So sieht das auch Michael Metten, Fraktionsvorsitzender der CDU. Die CDU hatte in der vergangenen Woche gefordert, den Verkehrsversuch sofort abzublasen. Metten: „Wir freuen uns, dass nun die Vernunft gesiegt hat.“ Wie die Verwaltung auf die Idee gekommen sei, den Verkehr über eine verwinkelte Straße auf einen Parkplatz zu lenken, sei ein schwerer handwerklicher Fehler gewesen.

    Dann kann der BM doch auch SOFORT diese Umleitung aufheben! Aber heute nachmittag war noch der ganze Schilderwald und die Sperre aufgebaut!!

    1. Wenn ich mich nicht irre, wurde diese Verkehrsführung auf Vorschlag der Verwaltung hin vom Rat beschlossen. Also muss auch der Rat die Aufhebung beschließen.

      Oder irre ich mich da?

      Das Prozedere sollten Sie als ehemaliger Stadtrat doch kennen. Könnte der BM allein entscheiden wäre der Stadtrat ja überflüssig.

      1. Da versucht sich die Polititk mal wieder rauszureden. Dieser Vorschlag scheint ja eine hohe Zustimmung seitens der Politik bekommen zu haben. Jetzt ziehen sich die Verantwortlichen zurück und behaupten das Gegenteil. Unglaublich!

    2. … von wegen, die Vernunft hat gesiegt. Ist jetzt der Sieger, der sich ganz nach Trumpscher Manier über das geltende Recht setzt und als Verkehrsroudie geltende Verkehrsregeln mißachtet? Jede Verhaltensänderung benötigt Zeit und diese Zeit wurde durch einen aufgebrachten Mob auf der Straße nicht gewährt.

      Sollen nun die Fahrradfahrer zunächst einmal mittig auf der Straße fahren um sich Gehör zu verschaffen. Pech und Schwefel über die Politik, die wegen diesen vereinzelten Scharfmachern einem Test noch nicht einmal die Chance gibt, diesen bis zum Ende durchzuführen.

  16. @ Maria Schichtl.
    Überholen kann man in der Linkskurve vorm Bock, zwischen Buchmühle und Im Broich. Das sind ausreichend lange Abschnitte, ca. 250 Meter von insgesamt 600 Metern.
    „..häufig wird vergessen.. Fahrrad während des Überholvorgangs fortbewegt…“. Was für Erkenntnisse… Ein PKW dürfte ein sich mit 10 km/h vorwärts bewegendes Fahrrad rasch und sicher überholen können :-) .
    Was jahrzehntelang gut funktioniert hat (noch nie wurde ein Radfahrer auf der Laurentiusstraße von einem Auto angefahren), hat sich nun zu einem höchstgefährlichen Verkehrsraum entwickelt. Seit die Grünen den Verkehrs- und Klimanotstand ausgerufen haben, gibt es nur noch Gefahren und Schäden.
    Seien auch Sie ehrlich. Sie mögen keine Autos auf Ihrer Laurentiusstraße, ausgenommen Ihr eigenes und auf anderen Straßen.

    1. 1. Sind nur wenige Radfahrer*innen nur 10km/h schnell.
      2. Überholen in einer Kurve? In der man den Gegenverkehr nicht sehen kann? Ernsthaft? Vielleicht sollten Sie nochmal Fahrstunden nehmen.
      3. Zwischen „Buchmühle“ und „Am Broich“ gibt es noch zwei in die Fahrbahn ragende „Inseln“, die die Strecke zum Überholen verkürzen. Die Bitte nicht vergessen.
      4. Es ist nicht „meine“Laurentiusstraße.
      5. In den letzten Jahrzehnten ist der Verkehrsraum voller geworden, die Fahrräder schneller und die Autos breiter.
      6. Ich habe zu Autos kein emotionales Verhältnis. Es gibt für mich weder ein „Mögen“ noch ein „Nichtmögen“.
      Aber ich mag Autofahrer*innen, die rücksichtsvoll und vorsichtig fahren und andere nicht unnötig in Gefahr bringen, nur um ein paar Sekunden/Minuten früher am Ziel zu sein.
      So verhalte ich mich im Straßenverkehr (zu 98% mit dem Rad) und so erwarte ich es auch von anderen.

      Ich lade auch Sie gerne ein mit mir gemeinsam mit dem Rad in GL unterwegs zu sein. Das habe ich auch schon Herrn Henkel, Herrn Buchen und Herrn de Lamboy angeboten, aber bisher hat niemand das Angebot angenommen.
      Vielleicht ist es den Herren auf dem Rad in GL zu gefährlich…

      1. Es fehlt noch Punkt 7. Der „Klimanotstand“ wurde nicht von den Grünen ausgerufen. Sie sind lediglich die einzigen, die dem Klimawandel im Rahmen ihrer Möglichkeiten etwas Konkretes entgegen setzen wollen. Andere Fraktionen haben es nur auf dem Papier stehen.

  17. Ich finde es ist eine gute Entscheidung die Laurentiusstr.wieder für den Verkehr wieder frei zu geben wie es vorher war.Alleine schon wegen dem Buchmühlen Parkplatz,es ist zu eng für etwas größere Fahrzeuge und auch zu gefährlich für Fussgänger und Radfahrer die da kreuzen.
    Hoffe das der Versuch abgebrochen wird!

    1. Herr Kürten, mit Vorher meinen Sie hoffentlich, nach Einrichtung der Radspuren in Richtung Innenstadt. Ich halte es sogar für sehr wahrscheinlich, dass die Laurentiusstraße nie für eine Fahrradstraße in Erwägung gezogen worden wäre, wenn sich die Vorgängerregierung der Ampelkoalition nicht so sträflich ignorant gegenüber den legitimen Bedürfnissen der Fahrradfahrer verhalten hätte. In Köln gab es die Gegenrichtung für Fahrradfahrer in Einbahnstraßen bereits vor dreißig Jahren. In BGL nicht eine einzige!

  18. Die meisten wussten es, die Gründe gegen die Fahrradstraße in ihre jetzigen Ausführung waren zu deutlich, der gesunde Menschenverstand hätte geholfen. Aber den schalten Grüne bei Maßnahmen zugunsten von Fahrradfahrern aus, Rote müssen das, weil sie Juniorpartner sind, die Gelben taten das, weil sie nicht anders durften, die Schwarzen sind gegen alles, was gegen Autofahrer ins Feld geführt wird und die FWG wird immer bedeutungsloser, weil sie den Pfad, den Bürgern und Bürgerinnen beiseite zu stehen, mittlerweile verlassen haben und sich nicht ganz GL sondern eher ihrem nordwestlichen Zipfel verantwortlich fühlen. Mit dem Verlassen der Ampel durch die FDP werden solche Ringkämpfe nun öfter zu beobachten sein, sehr zu meiner Freude, denn die ehemalige Durchwinkerei hatte mit demokratischer Politik nichts mehr zu tun.

    Ich möchte mal auf einige der hier abgedruckten Kommentare eingehen, UND BITTE DIE REDAKTION ERNEUT, DIESELBEN SO EINZUSTELLEN, DASS TATSÄCHLICH EIN ANFANG UND EIN ENDE DER LISTE ZU ERKENNEN IST. BISHER HAT MAN NACH BETRACHTUNG FAST EINES JEDEN KOMMENTARS HOCH- UND RUNTERZUSCROLLEN, UM EINEN EXT ALS ANTWORT AUF EINEN ANDEREN ZU ERKENNEN!!!

    Den 1. Eintrag habe ich mit Datum gestern, 17:55 Uhr von Herrn Niederwipper entdeckt. Er war Nr. 60 von oben und Nr. 4 von unten eingereiht, wonach der 31.01. für 6 Eintragungen dran kam, dann 2 mit dem 30.01. um wieder vom 31.01. abgelöst zu werden. Geht das wirklich nicht besser.???

    Mittlerweile ist mit das dauernde Scrollen zu blöd. Alles ist gesagt und die Bevölkerung sollte von den Maßgeblichen der Stadt erwarten können, (nach wie viel Jahren und wie viel rausgeschmissenem Geld?) eine Lösung zu präsentieren, die den Gegebenheiten und der sich zwei- oder vierrädrig bewegenden Bevölkerung gerecht zu werden. Dazu sollten die Entscheider und die eine Entscheidung Vorbereitenden mal prüfen, wer denn in ihren Reihen tatsächlich Ideologie, Hinterwäldlerisches, Anspruch auf ewige Rechthaberei, Hinterwäldlerisches, und Träumerei außen vor lassen kann, um Tatsachen zu akzeptieren und Zukünftiges gestalten zu können. Und eins wäre noch ganz wichtig. Lassen wir mal die Kommentatoren und Innen weg, die alles besser wissen und das schon immer, könnte man in der Bevölkerung Menschen finden, die, weil sie keine Politiker oder Verwalter sind, über den Tellerrand schauen und Lösungen finden können, weil sie keiner Partei, keinem Genossen oder keiner Ideologie Rechenschaft schulden.

    1. Lieber Herr Havermann, wir haben auf Ihre diesbezüglichen Hinweise und Bitten schon vielfach reagiert und die Darstellung erklärt. Die ist sehr gut und übersichtlich. Es könnte aber sein, dass manche Kommentare (auch Ihrer) einfach zu lang für einen kleinen Handy-Bildschirm sind. Schauen Sie es sich bitte mal auf einem Computer, Tablett oder größerem Smartphone an. Oder halten Sie das Handy im Querformat – dann können Sie das besser nachvollziehen.

  19. Aus dem in diesem Forum vorfindbaren Meinungsvielfalt lässt sich nur schwer ein Richtig oder ein Falsch des Fahrradstraßenprojektes Laurentiusstraße herausfiltern. Um festzustellen, woran das Versuchsprojekt gescheitert ist, empfehle ich, sich einmal folgenden Fragen zu widmen:

    1. Wurde überhaupt die Zielsetzung klar und deutlich definiert und konsequent umgesetzt? Wäre es nicht richtiger gewesen, die gesamte Area zur Anliegerzone zu erklären und den Durchgangsverkehr für Kraftfahrzeuge komplett umzuleiten? Die Beschilderung dafür wäre überschaubar gewesen und insbesondere für Ortsfremde eindeutig.

    2. War der Zeitpunkt klug gewählt? War der gewünschte Verkehrsmittelwechsel vom Auto aufs Rad mitten im Winter
    überhaupt zumutbar? Konnte denn der ÖPNV als umweltfreundliche Alternative bereits als Ersatz dazu angeboten werden?

    3. Wurde eine durchgängige Überwachung zur Durchsetzung installiert? Also Verkehrskontrolle durch Dauerpräsenz der Polizei.

    4. Wurden wirklich alle an der Planung und Umsetzung Beteiligten mit ins Boot geholt? Für eine allgemeine Akzeptanz muss Fehlverhalten auf jeden Fall vermieden werden.

    5. Wurde nach Fertigstellung des Schreibtischentwurfs auch das kleinste Planungselement noch einmal von den Initiatoren eingehend überprüft? Qualität (nicht zu verwechseln mit unerreichbarer Perfektion) entsteht bereits in der Planungsphase. Jeder Programmierer oder Konstrukteur weiß das.

    Das Fazit, dass sich aus meiner Sicht ziehen lässt: nicht das Ziel ist falsch gewählt, sondern die Realisierung wurde nur halbherzig durchgeführt. Der Mehrwert jedoch, der sich aus dem Versuch ableiten lässt, ist jedoch nicht zu übersehen und sollte auf keinen Fall unterschätzt werden. Die zu beachtenden Stellschrauben dürften nun sichtbar geworden sein. Mein Vorschlag: das Ganze noch einmal von vorn, aber diesmal mit zielorientiertem Engagement bei allen Verantwortlichen.

    Der Erfahrungsgewinn lässt sich auf alle anstehenden Verkehrsprojekte, die zum Erreichen der regionalen Klimaziele noch erforderlich werden, übernehmen. Der Klimawandel lässt bei seinem derzeitigen Entwicklungsstand jedenfalls keine Kompromisse mehr zu. Meine Hauptbefürchtung besteht darin, dass sich diese Erkenntnis noch nicht bei einer wirklich entscheidenden Mehrheit von Bürgern durchgesetzt hat.

  20. Mein Gott, alles nur Leute hier, die sich hundertprozentig an die Regeln halten.
    Als Autofahrer fahre ich auch mal zu schnell, parke falsch etc.
    Als Radfahrer benutze ich auch schon mal den Fußgängerüberweg, den Bürgersteig etc.

  21. Sehr schade, der Verlauf. Herr Stein und die Ampel haben es sich jetzt erstmal mit allen verdorben, sowohl den Auto- als auch den Radfahrfundamentalisten. Das Vorgehen hat -ebenso wie der Versuch an der Buddestraße- zur Polarisierung beigetragen. Warum werden erst die Projekte angegangen, die einen solch absehbaren hohen Gegendruck erzeugen? Warum nicht erst mal die „low hanging fruits“ ernten, um auch Vertrauen bei allen zu schaffen? Bspw. der Radweg über den Bahndamm vom Driescher Kreuz bis zum Finanzamt, zum Anschluss der Stadtmitte an den geplanten Radschnellweg nach Köln. Das tut keinem Autofahrer weh, im Gegenteil, das holt die Radfahrer von der Straße.

    1. [Es schreibt der Mensch, der dieses Pseudonym seit mehreren Jahren nutzt und dessen Name der Redaktion vorliegt…]

      Danke für Ihren Kommentar! Ähnliche Gedanken sind mir auch in den Sinn gekommen. Es wird jahrelang über eine kleine Straße Straße diskutiert, häufig in einem unangemessenen und erbitterten Ton. Und nun kommt das Ende nahezu ohne ein Ergebnis.

      Würde man stattdessen Geld und politisches Kapital in den Teilausbau des Bahndammes zu einem Radweg über den Refrather Weg und über die Saaler Straße (unter Nutzung der vorhandenen Brücken) investieren, wäre das ohne Anwohnerproteste und Klagen von Autofahrern möglich und wir hätten tatsächlich einen Fortschritt für Fahrradfahrer in Richtung Köln bzw. in Richtung Schulzentrum an der Saaler Mühle.

    2. Liebe Leute, bei der Einrichtung der Fahrradstrasse ging es doch den entsprechenden Leuten nur um eine ideologische Durchsetzung dieses Projekts ohne einen erkennbaren Sinn. Die Laurentiusstr. hat doch zuletzt bestens funktioniert wenn alle Verkehrsteilnehmer nur ein wenig Rücksicht nehmen.

      Obwohl ich selbst oft das Rad benutze schäme ich mich oft fremd wegen militanter Radfahrer, die ausschließlich aus Prinzip auf jeden Autofahrer schimpfen. Mir persönlich ist es völlig egal ob ich mit 150 oder 100 cm Abstand überholt werde, solange ich nicht gefährdet werde. Und da sind die allermeisten Autofahrer heute wirklich sensibilisiert.

      Mein Apell wäre wirklich: nehmt Rücksicht aufeinander und dann läuft es doch ganz von selbst.

      Die Laurentiusstr. war doch nie eine für den Fahrradverkehr prädestinierte Achse. Also seid doch froh, in beide Richtungen fahren zu dürfen. Warum muss ich dann noch nebeneinander fahren wollen. Das ist doch wirklich nur totales Dominanzgehabe um den Autofahrern zu zeigen: Guck mal wie toll ich bin. Wer braucht denn so was?????

      Kein Politiker und keine Verwaltung wird aus Bergisch Gladbach eine holländische Fahrradstadt machen. Dort sind viele Städte von Anfang an mit mehr Verkehrsraum für Fahrräder konzipiert worden.

      Lernt miteinander umzugehen und schon geht es besser. Einfach mal ausprobieren!

      1. Sie sprechen mir aus der Seele!

        Lieber Verkehrsprojekte und auch unbedingt gute Radwege, aber mit Sinn und Verstand. Keine ideologischen Schnellschüsse nur um des Prinzips wollen, die z.B. an der Laurentiusstrasse nicht nötig sind, da es sich dort eben keine besonders von Fahrradfahren genutzte Straße handelt, das Erreichen eines Parkhauses für Autofahrer dagegen unbedingt möglich bleiben muss.

        Allgemein wünsche ich mir von allen Seiten, vor allem von Auto- und Radfahrern, mehr gegenseitige Rücksicht und kein Durchsetzen der eigenen vermeintlichen Rechte um jeden Preis.

    3. Niemand der Verantwortung für viele Menschen hat, kann es jedem Recht machen. Nur einer, dass ist die Vernunft. Und Entscheidungen zurücknehmen ist kein Mangel, sondern von Größe.

      1. Warum verstehen das so wenig Menschen: Wenn es keine sichere Infrastruktur gibt, gibt es auch keinen Menschen die etwas nutzen werden. Wenn man Menschen etwas gibt, dann nutzen sie es (siehe Niederlande oder Dänemark). Solange aber ich und andere auf Straßen fahren müssen die nicht Mal einen Schutzstreifen haben muss man zu solchen Methoden greifen.

        Wie kann man sich für den Ausbau der A4 nicht wehren der 5 oder 6 spurrig werden soll und das ökologische System in Bensberg gefährdet aber versucht mit jeglichen Mitteln den Ausbau einer kleinen Nebenstraße wozu es ALTERNATIVE STRASENROUTEN gibt für den Individualverkehr zu verhindern, nur um 3 Minuten schneller zu Hause zu sein. Wie sehr ich dieses egozentrische Weltbild der „Gegner“ abscheue.

  22. Es ist sinnvoll, eine zentrumsnahe kleine Straße zur Fahrradstraße zu machen, wenn Fahrradfahren gefördert werden soll.
    Was ist eine Fahrradstraße?
    In einer (durch Beschilderung auch für anderen Verkehr zugelassenen) Fahrradstraße gibt es aus rechtlicher Sicht nur sehr geringe Unterschiede zu einer Tempo-30-Zone: die Betonung, dass der Radverkehr weder gefährdet noch behindert werden darf, der Kraftfahrzeugverkehr die Geschwindigkeit bei Bedarf weiter verringern muss und dass das Nebeneinanderfahren mit Fahrrädern explizit erlaubt ist. Das ist alles.
    Verkehrsversuche und Shitstorm wollen das Fahrradfahren erschweren.

  23. Hier stellen im Moment viele in den Vordergrund, dass der Versuch abgebrochen wurde, da Autofahrer die Regeln nicht befolgt hätten und man Verwaltungsmitarbeiter schützen möchte. Im Text steht aber auch: „Ortsunkundige seien kaum in der Lage, eine alternative Zufahrt zu finden, auch Navigationsgeräte seien keine große Hilfe,
    auf dem Buchmühlen-Parkplatz kommt es zu problematischen Situationen, wenn größere Fahrzeuge dem Radverkehr begegnen,
    der Buchmühlen-Parkplatz sei „erkennbar“ für diese Verkehrsbelastung nicht leistungsfähig genug,
    im weiteren Verlauf hätten Fahrzeuge große Probleme, sich Richtung Kreisel Schnabelmühle in den Verkehr einzufädeln; das regelwidrige Befahren der dortigen Umweltspur gefährde den Radverkehr.“
    und
    „Dabei beruft er sich ausdrücklich auf viele Gespräche mit Radfahrer:innen. Diese seien mehrheitlich mit der Lösung vor dem Verkehrsversuch (Freigabe in beide Richtungen) einverstanden gewesen. Sie hätten das als „sehr erfreuliche und gleichzeitig ausreichende Verbesserung empfunden“.
    In den Kommentaren ist auch häufig zu lesen, dass die Straße grundsätzlich zu schmal ist, um ein sicheres Überholen der Radfahrer zu gewährleisten. Warum hat man sie denn dann für Radfahrer gegen die Einbahnstraße freigegeben?

    1. @Mika:
      „In den Kommentaren ist auch häufig zu lesen, dass die Straße grundsätzlich zu schmal ist, um ein sicheres Überholen der Radfahrer zu gewährleisten. Warum hat man sie denn dann für Radfahrer gegen die Einbahnstraße freigegeben?“ -> Nur weil man im Fahrverkehr nicht Überholen kann, bedeutet es nicht, dass es unmöglich ist, im Begegnungsverkehr an einer passenden Lücke auszuweichen/zu warten.

      Nebenbei, die Kölner Polizei rechnet übrigens mit ca. 3 Monaten, bis sich Verkehrsteilnehmer an neue Verkehrsführungen gewöhnt haben.

      Die Aussage zu Beginn dieses „Versuches“, Verbotsverstöße nicht ahnden zu wollen, hat sicherlich auch nicht die Regelakzeptanz gefördert.

      Jedenfalls wissen die Radfahrer jetzt, worauf sie sich berufen können, falls sie ausserhalb der zugelassen Zeiten durch die Fußgängerzonen fahren (z.B. Mittwochs oder Samstags um 18:00Uhr über den Adenauerplatz). – Schließlich wird die Stadt Radfahrer nicht weniger tolerieren als Autofahrer, oder?

      1. Mit dem feinen Unterschied, dass alleine die Bezeichnung „Fußgängerzone“ schon zeigt, dass sie für Fußgänger ist und man mit der zeitweisen Öffnung für Radfahrer den Radfahrern entgegenkommen ist, obwohl eine Fußgängerzone ein Radnutzung eigentlich nicht vorsieht.

        Ich sehe bei Nutzung der Fußgängerzone immer wieder Radfahrer außerhalb der erlaubten Zeiten und ich sehe auch deren hohes Tempo und deren Fahrverhalten. Ich sehe allerdings nicht, dass dort wirklich durchgegriffen wird – also, warum Ihr Hinweis darauf, dass man das Fehlverhalten der Radfahrer tolerieren soll, weil man hier das Fehlverhalten der Autofahrer „toleriert“ hat?

        Es wird ja gerne auf das Fehlverhalten vieler Autofahrer hingewiesen, die sich laut vieler Radfahrer durchweg nicht regelkonform verhalten, grundsätzlich eine Bedrohung sind usw. Ebenso wie häufig auf das Fehlverhalten vieler Radfahrer hingewiesen wird, was aber dann oft abgetan wird mit „Autofahrer machen aber auch“, „nur weil einige Radfahrer sich an xy nicht halten, kann man nicht alle Radfahrer über einen Kamm scheren“ usw.

        Vor ein paar Tagen hatte ich fast eine „Kühlerfigur“, als ein Radfahrer von hinten kommend dem Stau vor einer roten Ampel in hohem Tempo auf den Bürgersteig auswich, die rote Ampel rechtsabbiegend überfuhr und mir im Abbiegevorgang an der Straßenecke, als ich gerade grün hatte, direkt vor die Kühlerhaube fuhr, weil er einfach wieder auf die Straße wechselte. Ich sah ihn im Rückspiegel, ich sah ihn auf dem Bürgersteig und war bremsbereit. Wäre etwas passiert, wäre ich der Schuldige gewesen und man hätte wiedereinmal auf die Gefahr für Radfahrer hingewiesen.

        Ich fahre selber Rad und bin in meinem Leben schon Tausende Kilometer Rad gefahren. Sowohl als Autofahrer als auch als Radfahrer fahre ich rücksichtsvoll und halte mich an Verkehrsregeln. Egal wo ich in GL fahre, ich fahre gerne mit dem Rad auch Umwege, wenn mir diese entspannter oder sicherer erscheinen.

        Möchte ich z.B. von der Dolmanstraße Richtung Brüderstraße, so fahre ich nicht über Lustheide und Frankenforster Straße sondern über An der Wallburg oder Wingertsheide. Möchte ich von Paffrath nach Schildgen, fahre ich über den Hufer Weg und die Voiswinkler Straße, möchte ich von Klutstein Richtung Schlebusch, fahre ich durch den Hoppersheider Weg usw.

        Nur weil man im Fahrverkehr nicht Überholen kann, bedeutet es nicht, dass es unmöglich ist, im Begegnungsverkehr an einer passenden Lücke auszuweichen/zu warten.

        Bezieht sich das dann auch auf den Radfahrer? Oder soll das automatisch bedeuten, dass der Autofahrer grundsätzlich anhalten soll? Gibt es denn passende Lücken zum Ausweichen an der Laurentiusstraße? Kann man vor so einer Lücke weit genug voraussehen, dass von der anderen Seite aus 50 oder 100 Meter Entfernung ein Radfahrer kommt, so dass man dort warten kann, bis der Radfahrer vorbeigefahren ist? Glauben Sie, dass Radfahrer ebenso handeln, also an einer Lücke warten, bis das Auto vorbeigefahren ist?

        Für mich als Radfahrer ist das selbstverständlich. Wenn ich auf einer engen Straße unterwegs sind, auf der vielleicht noch einseitig geparkt wird, geschieht es ab und an, dass Autofahrer nicht hinter dem Hindernis auf ihrer Seite stehen bleiben und mich als Radfahrer durchlassen. Ich kann mich darüber aufregen, ich kann es aber sein lassen. Es passen regulär völlig entspannt Autofahrer und Radfahrer aneinander vorbei, auch wenn dabei der Mindestabstand nicht eingehalten wird.

        Ich fahre dann mit dem Rad langsam und vorsichtig, der Autofahrer fährt meist ebenso vorsichtig und ich breche mir auch keinen Zacken aus der Krone, wenn ich tatsächlich mit dem Rad kurz anhalte und den Autofahrer vorbei lasse, auch wenn ich das nicht müsste. Das was ich eher erlebe ist, dass man Blickkontakt aufnimmt, sich oft noch freundlich zunickt und ohne Probleme aneinander vorbeifährt.

    2. Es ist ein Unterschied, ob ich von hinten überholt werde (so nah, dass ich das Auto berühren kann) oder ob mir ein Auto entgegenkommt, mit dessen Fahrer ich Blickkontakt aufnehmen kann.
      Das ist wie als Fußgänger*in an der Landstraße. Da fühlt man sich sicherer, wenn einem die Autos entgegen kommen.
      Probieren Sie es einfach mal aus und dann sprechen wir weiter.
      Die Abstandsregelung von 1,5m gilt eben nur für Überholvorgänge, nicht für Gegenverkehr.

  24. Wie toll, daß Autofahrer im Gegensatz keine Regeln mißachten. Hier sind die Schäden gleichwohl härter. Und genau das zeigen die weißen Fahrräder…

    1. Regeln sind für alle da und alle sollten sich daran halten. Richtig.
      Schauen sie sich mal die Situation am Driescher Kreisel an. Die Mehrzahl der Fahradfahrer fährt ohne Rücksicht auf Fußgänger und die Verkehrssituation einfach über die Fußgängerstreifen, trotz einer Beschilderung mit dem Hinweis zum Absteigen.

      1. Ich erlebe das ganz anders, da hat wohl jeder von uns einen anderen „Tunnelblick“. Ich empfinde die Verkehrsvergehen der PKW-Fahrer als gefährlicher und bedrohlicher. Einug sind wir uns sicher in der Annahme, daß es in allen Gruppen Rüpel gibt.

      2. Mit diesen gegenseitigen Vorwürfen (wie gesagt, von beiden Seiten) kommen wir nicht weiter.
        Da hilft auch mit dreimaliges Getrampel mit den Füßen nichts.

  25. die Entscheidung ist wohl richtig zum NEIN der Fahrradstraße. Weil alle Verkehrsteilnehmer eine Strasse nutzen können müssen.
    Leider einmal mehr nach dem Theater der buddestraße in bensberg ist nach viel Aufwand in der Kreisstadt die Lobby des Autos so riesig, dass die fahhradfahrenden Bürger keinen sichereren Raum erhalten. Und damit meine ich nicht Schilder und Farbe auf der Straße, sondern bauliche Änderungen.
    Wie vor kurzem die Hauptstrasse im bereich der ev. Kirche erneuert wurde und keiner an die Fahrradstreifen gedacht hat, die im MobilitätsKonzept festgelegt wurden.
    Eine Stadt will im eigenen auto zum Ziel kommen. Und das wird sie auch. Erspart uns damit bitte die teuren Planungsverfahren für die Fahrradwege, die keiner will aber viel kosten. Das ändert sich auch nicht durch einen Ampelrat.
    Von einem Radfahrer.

    1. Ich bin ebenfalls für mehr Raum für Fahrradfahrer. Insbesondere wo E-Räder die höheren Anforderungen im Bergischen Raum auszugleichen vermögen.

      Aber was da an der Buddestraße abgezogen wurde, hatte nur Nachteile für alle. Sicherer war es für die Fahrradfahrer auf dem komischen, viel zu kleinen Streifen jedenfalls definitiv nicht. Ich wäre da nie lang gefahren, sondern aus Sorge um meine körperliche Unversehrheit immer auf den Bürgersteig ausgewichen. Viele andere Fahrradfahrer haben gleich einen großen Bogen um die Kreuzung gemacht.

  26. Bei der Bürgerbeteiligung zum Projekt „Fahrradstraße“ wurde betont, dass über die VERKEHRSFÜHRUNG noch nicht entschieden sei. Mit vorzeitiger Beendigung des Verkehrsversuchs auch gleich die Fahrradstraße zu entsorgen, ist nicht nachvollziehbar.

  27. Ich freue mich wirklich über die vielen kritischen Kommentare- Herr Stein, Ihre Empfehlung ist absolut enttäuschend!
    @ Hans (wer immer sich dahinter verbirgt) sei gesagt: Bitte akzeptieren Sie generell die Verkehrsregeln, die hier schon mehrfach benannt wurden- und diese besagen, dass beim Überholen vonRadfahren mindestens 1,50m Abstand einzuhalten ist. Das dürfte in der Laurenziusstraße selten gelingen (Rad 1,50m, Abstand 1,50m, Auto 2,1m). Fast militant ist die Mehrzahl der Autofahrer, die sich z.B. an diese Regel nicht hält.

    1. An vielen Stellen sind diese Breiten gegeben, passt ja dann. Seien Sie ehrlich, sie mögen keine Autos und Sie wollen einfach nicht das Autos Fahrräder überholen. Und wenn man ihrer Ideologie nicht nachkommt, wird man eben militant. Ich warte auf die ersten Fahrbahnkleber auf der Laurentiusstraße……

      1. An welcher Stelle der Laurentiusstraße sind Ihrer Ansicht nach legitime Überholvorgänge möglich?

      2. @ ToMe – z. B. zwischen Buchmühle und Am Broich. Und überall dort wo nicht geparkt wird oder gerade nicht geparkt wird. Das wurmt Sie jetzt sicherlich, oder?

      3. @Hans
        Ja, das ist genau die eine Stelle, an der regelkonform überholt werden kann.
        Das ist nicht „ An vielen Stellen sind diese Breiten gegeben“.
        Leider wird es auch an anderen Stellen regelmäßig gemacht. Und häufig wird vergessen, dass sich so ein Fahrrad während des Überholvorgangs fortbewegt und deswegen eine entsprechend lange Strecke eingeplant werden muss.

      4. Wenn man @Mika glauben darf, gibt es in der Laurentiusstraße sogar noch nicht einmals Lücken zum Ausweichen bei Gegenverkehr! Und da wollen sie Überholen? … (so eng habe ich selbst in Höhe des am stärksten intervenierendem Hausverwalters nicht in Erinnerung)
        Ja zwischen Buchmühle und am Broich kann das gelegentlich legal klappen.
        Millitant erschien mir aber hier jene Verkehrsteilnehmer, welche die Verwaltungsmitarbeiter bedroht haben!

      5. Sehr geehrter Herr Hans, weiter unten werden Sie lesen können, dass ich als Radfahrer, Autofahrer, Motorradfahrer und Fussgänger am Straßenverkehr teilnehme – wobei mir das Auto fahren in den 3 Größstädten, die ich täglich befahre, keinen Spaß macht.

        Deshalb, und weil ich es mit meinem Gewissen nicht vereinbaren kann, nutze ich das Auto in diesen Städten so gut wie nie. Und ich mag tatsächlich keine Autofahrer, die mir kaum Platz in dem Verkehrsraum Straße lassen, sich nicht um Verkehrsregeln wie z.B. Mindestabstand kümmern und nicht akzeptieren oder verstehen, daß der Verkehrsraum Straße eben auch dem Rad gehört.

        Ich mag auch keine Autofahrer, die mich als Radfahrer überholen und kaum 50m weiter direkt wieder ausbremsen, und die ich an der nächsten Ampel eh wieder sehe. Und das passiert mir leider täglich mehrfach.

        Ich mag übrigens auch keine Radfahrer, die mir unbeleuchtet irgendwo entgegenkommen, oder Verkehrsregeln mit Füssen treten- Gott sei Dank sind das nicht viele, aber leider bei Leuten wie Ihnen meinungsbildend.

      6. Guten Morgen Hans,
        ich möchte Ihnen anbieten, mal mit mir die Laurentiusstraße (nach Wiederöffnung für den Durchgangsverkehr) per Fahrrad zu befahren.
        Vielleicht erkennen Sie dann, dass es nicht ideologisch wenn man das eigene Risiko als Verkehrsteilnehmer minimieren möchte.

  28. Alle Argumente gegen den Versuch waren schon vorher bekannt, dennoch wurde aus rein ideologischen Gründen das Projekt durchgezogen. Das Geld hätte man sicher sinnvoller investieren können.
    Ich sage nur: Marode Straßen, ungepflegte Stadt,…
    Übrigens sollten sich die Stadt und die Ideologen mal überlegen, wie man vielleicht ein harmonisches Miteinander erzeugt. So ist doch die Stimmung vergiftet.
    Noch eine Anmerkung: Liebe Fahrradfahrer, ihr habt die gleichen Rechte auf der Straße, aber auch ihr müßt euch an gewisse Verkehrsregeln halten. An Fußgängerüberwegen solltet auch ihr absteigen und nicht darauf hoffen, daß der Autofahrer schon abbremst. Die weißen Fahrräder sollten euch eine Warnung sein.

    1. Ideologie ist, die Blechlawinen, über die sich ja auch die CDU im vorherigen Beitrag zur Laurentiusstraße beschwert hat, „Freiheit“ zu nennen.

      Ideologie ist außerdem, die offensichtliche Notwendigkeit einer Verkehrswende zugunsten von Verkehrskonzepten der 1970er Jahre zu ignorieren.

      Und – wie Sie meinem Beitrag entnehmen können – ist Ideologie vor allem immer das, was die anderen machen.

  29. Und wieder zeigt sich, wie heute Demokratie gelebt wird.
    Dem am lautesten Schreier wird recht gegeben und man gibt nach. Für was gibt eine Probephase? Aber schön auf die Verwaltung schieben, ist ja einfach.
    Und dann wundern wir uns über Politikverdrossenheit und Nichtwähler…

    1. Herr Stein hat aufjedenfall mein Vertrauen verloren wenn er in Zukunft von „Klimaschutz“ und „Radfahrerverkehr stärken“ blabbert.

  30. Na dann fließt der Verkehr durch die Innenstadt jetzt bestimmt wieder reibungslos.

  31. Aber was soll man nur machen, wenn man bei der nächsten Kommunalwahl in der Wahlkabine steht?

  32. Einen Verkehrsversuch im Hochwinter, nach wenigen Tagen (inkl. Schneefall, Dauerregen) aufzulösen, wo doch 3 Monate angesetzt waren…. schlechtere Zahlen sind quasi nicht zu bekommen. Und wie einige Vorredner erwähnten, die Autofahrer hatten es nach 2 Wochen größtenteils verstanden. Da wurde weitaus weniger missachtet.

    Whatever. Jetzt sollte man die freigewordenenen Kapazitäten in den Ausbau der Radschnellwege sofort umlegen und dieses Jahr mit dem Ausbau beginnen. Diese Stadt benötigt ein Signal, dass es endlich mal vorran geht mit dem Radverkehr. Bin sehr enttäuscht von BM Stein.

  33. Lieber Herr Stein, was immer Sie auch hat einknicken lassen – ich fasse es nicht.
    Das war echt unsportlich. Vielleicht versuchen wir es nochmal im Frühjahr, dann fahren mehr Räder und hoffentlich weniger Autos hier rum ?
    Was soll denn nach so kurzer Zeit an messbarer Veränderung zu sehen sein ? Warum hatten wir denn 3 Monate gesagt – und rechtmäßig beschlossen ? Was nun zu tun ist:
    Das „keine Radfahrer überholen Schild“ wie an der unteren Hauptstraße) muß her, am besten alle 50 m, Tempo 30 Kontrolle rund um die Uhr ( mit dem beantragten Semi-Blitzer z.B.), Bäume, Blumenkübel, Straßenfeste auch in der Woche, Radfahrer:innen bitte in der Mitte der Straße fahren, MEHR Radfahrer:innen überhaupt, die rasenden Taxifahrer übernehme ich selbst ;-)

    1. „Keine Radfahrer überholen Schild“ und „Radfahrer:innen bitte in der Mitte fahren“….Wieso sollen Autofahrer keine Radfahrer überholen dürfen, wenn sie sie dabei nicht gefährden und nicht schneller als 30 fahren! Völlig absurd, das alles zeigt ihren blanken Hass auf Autofahrer. Dazu Ihre restlichen Forderungen (Strassenfeste auch in der Woche, die rasenden … übernehme ich), die mich eher an Lützerath und Straßenkleber erinnern. Toll das Herr Stein den Mut besitzt diese Entscheidung auch gegen diese fast militanten Gruppierungen zu treffen. Chapeau.

      1. In der Gefährdung liegt der Knackpunkt.
        Die Straße ist nicht breit genug um mit dem erforderlichen Sicherheitsabstand von 1,5m zu überholen.
        Zu eng ist zu eng egal mit welcher Geschwindigkeit.

      2. Hallo Hans,
        wenn Radfahrer nicht gefährdet werden dürfen sie schneller fahren und auch überholen.
        In der Laurentiusstraße ist jedoch aufgrund der Straßenbreite nicht möglich, mit dem gesetzlich vorgegebenen und auch erforderlichen Sicherheitsabstand von 1,50 Metern als Aut0fahrer zu überholen.
        Sie können das ja gerne mal mit dem Fahrrad ausprobieren, vielleicht ändert sich dann Ihre Sichtweise. Ich lade jeden dazu ein, das mal zu testen.
        Viele fahren nur mit dem Fahrrad auf dem KFZ-Gepäckträger bis zum Wald, Rheinradweg oder zur Balkantrasse (nur Beispiele) um dort sicher seine Ausflugstour zu machen.

    2. Herr Stein hatte bereits am Tag der Einführung der Verkehrsänderung im WDR in einem Interview (also keine 12 Stunden danach) erklärt, dass er nicht von der Weiterführung ausgeht.

  34. Ich frage mich, was die jetzt Jubelnden später mal ihren Enkeln erzählen wollen?
    – wer konnte denn damals schon ahnen?
    – das war einfach alternativlos …
    – die Sachzwänge …
    Befehlsnotstand passt ja heutzutage eher schlecht.
    Freuen sie sich also über diesen „Sieg“, solange sie sich darüber noch freuen können.

    1. In ca. 30 Jahren wird Autofahren nicht mehr möglich sein wird. Das Problem ist, dass die meisten der heute Jubelnden dann nicht mehr leben werden.

  35. Herzlichen Glückwunsch all denen, die laut krakelt haben! Man mag die aktuelle Regelung kritisieren, aber den Abbruch eines Verkehrsversuches damit zu begründen, die Mitarbeiter der Verwaltung zu schützen und weil Durchfahrverbote missachtet werden, ist ein absolutes Armutszeugnis! Für mich lässt das nur den Schluss zu, mich als Verkehrsteilnehmer so zu verhalten, wie es mir halt gefällt und möglichst viele zu animieren, mitzumachen- die Politik wird dann schon die selbstgemachten Regeln umsetzen… Scherz beiseite: Was wurde damals krakelt, als die Radstation gebaut wurde- weil die im ersten Jahr nicht ausgelastet war. Heute ist sie nahezu immer ausgebucht. Akzeptanz von Änderungen bedingen Zeit, und beschlossene Zeitrahmen sollte man zumindest einhalten. In der Annahme, dass das oben geschriebene stimmt, scheint die Länge des Staus an der Buchmühle deutlich abgenommen zu haben- eben weil sich die Leute daran gewöhnen!

  36. Die FDP wird im Ausschuss für Mobilität und Verkehrsflächen dem Abbruch des Versuchs zur Ableitung des Verkehrs zustimmen. Wir begrüssen den mutigen Vorschlag von BM Stein, den Versuch vorzeitig zu beenden.

    Doch BM Frank Stein und Dezernent Ragnar Migenda müssen sich schon die Frage gefallen lassen, warum ein derartiger Vorschlag, dessen verkehrstechnische und städtebauliche Mängel offensichtlich waren, überhaupt auf den Weg gebracht wurden. Hat es hier an einer sorgfältigen Bewertung im Planungsstadium gefehlt?

    Die FDP steht nach wie vor zu dem Grundsatzbeschluss, in der Laurentiusstrasse eine Fahrradstrasse einzurichten, den wir als noch Ampel Partner mitgetragen haben. Wir begrüssen, dass BM Stein jetzt die Verwaltung auffordert, zum ursprünglichen Konzept zurückzukehren. Leider ist durch diesen Versuch Einiges an politischem Kapital zerschlagen worden. Die politische Verantwortung dafür tragen Rot / Grün und die FWG, die den Versuch beschlossen hatten.

    1. Nicht vergessen – die Polizei, Mitglied der Expertenrunde, hat diesem Murks auch zugestimmt. Und auch der fehlerhaften Beschilderung, wie so oft. Das sollte doch sehr zu denken geben.
      Die Stadtverwaltung hat keine kompetenten Verkehrsplaner*innen, das ist in der Branche bzw. dem Umfeld bekannt. Und deswegen kommen immer wieder solche erschreckenden Ergebnisse zustande.
      Und hier schließt sich der Teufelskreis. Kompetente Fachkräfte sind bei dieser Verwaltung und solchen politischen Eskapaden nicht zu bekommen. Trotz ganz vernünftiger Bezahlung. Somit wird sich wohl auch künftig kaum was an den Zuständen in GL ändern.

  37. Und die Grünen haben weiterhin nichts verstanden, beweisen ihre Unkenntnis, so Frau Theresia Meinhardt. Eine Fahrradstrasse unterscheidet sich von einer „normalen“ Straße im Prinzip nur dadurch, dass die Radfahrer nebeneinander fahren dürfen. Und somit auch den PKW Verkehr „ausbremsen“ dürfen. Also für die Grünen was ganz feines. Aber bei dieser Örtlichkeit, eine stark ansteigende Strasse, erst recht nicht geeignet. Aber das dürfte diese Leute überhaupt nicht interessieren. Sie wollen eine Fahrradstrasse. Basta.

    1. Radfahrende dürfen immer nebeneinander fahren, wenn dadurch der Verkehr nicht behindert wird, d.h. ein Überholen weiterhin möglich bleibt. Da bei den allermeisten Straßen im Stadtgebiet ein Überholen bei Einhaltung des Sicherheitsabstands ohnehin nur möglich ist, wenn Sie die Fahrspur des Gegenverkehrs nutzen, findet in der Regel keine Behinderung des Verkehrs durch nebeneinander fahrende Radfahrende statt.

      1. Leider ist es nicht zwingend vorgeschrieben das Radfahrende zur Teilnahme im Straßenverkehr eine Befähigung benötigen. (Führerschein) Selber fahre ich auch Rad, habe aber vor fünfzig Jahren eben diesen erworben und halte mich an die gebotenen Regeln. Einen ähnlichen Artikel habe ich vor länger Zeit schon einmal veröffentlicht und bekam zur Antwort: Radfahrende können lesen, was meiner Meinung nach nicht immer gegeben ist, da Radfahrende in Verbotszeiten durch die Fußgängerzone mit erheblicher Geschwindigkeit fahren.

  38. Eigentlich unglaublich, dass dieser Verwaltungsvorschlag für teuer Geld je gestartet wurde! Der nächste Hammer sind die beiden teuren städtischen E-Lastenfahrräder – für die es bislang echt keine Einsatzpläne gibt?
    Die Fraktionen von Bündnisgrünen und SPD sollten einfach mal selbstkritisch überprüfen, was sie vor den letzten Kommunalwahlen und später in ihrem Koalitionspapier (da noch mit der FDP) alles versprochen hatten. Das Nachlesen lohnt.

  39. Ein guter Tag für GL – ein ganz mieser Tag für „Felix“. Ja, der hier seit Wochen herumposaunt, jeden atatckiert, alles besser wissen möchte. Was für ein Genuß für mich, hatte ich doch den Abbruch vorausgesagt. Ich geh gleich in den Bock ein Bierchen trinken. Und träume von durchfahrenden PKW`s. Herrlich. Schönen Abend noch, Felix.

    1. @Hans-Persönliche Diffamierungen haben hier nichts zu suchen.
      Ich habe Albträume, wenn ich an die sogen. Freiheit denke, daß manche glauben, ein Recht auf freie Fahrt mit PKW zu haben – ohne Rücksicht auf schwächere Teilnehmet

  40. Großes Kompliment Herr Stein!! Das hätte ich ehrlicherweise von Ihnen nicht erwartet, aber klasse. Dieser Murks, geprägt aus verblendeter grüner Ideologie (typisch für diese Partei), hat nur Schaden und Kosten angerichtet. Wie Sie bereits erwähnten: Lasst die Laurentiusstraße eine ganz normale Einbahnstraße sein, geöffnet für Radfahrer in Gegenrichtung. Das funktionierte vorher prima und wird auch nach Abbruch des Versuchs wieder funktionieren. Aber – die Fahrbahn muss dringend saniert werden. Das sehen Sie als Radfahrer sicherlich selbst. Und dann hat man eine gute Lösung für alle Verkehrsteilnehmer gefunden. Gut gemacht, Herr Bürgermeister.

  41. Dass die Sackgassenregelung nicht funktioniert, kommt nicht überraschend.
    Dass ein auf drei Monate angelegter Versuch nach nicht einmal zwei Wochen vorzeitig abgebrochen wird, weil ein paar Schreihälse laut krakeelen und einige nicht gewillt sind, sich an Regeln zu halten, ist traurig.
    Dass die Fahrradstraße gar nicht mehr kommen soll obwohl sie beschlossen wurde, ist enttäuschend und ein gebrochenes Versprechen.

  42. Ich glaube es einfach nicht. Mein Gott. Herr Stein Sie haben mein Vertrauen verloren. Danke!

  43. Es ist bei den ersten Kommentaren schon erstaunlich, wie die hier aufgeführten Gründe für den Abbruch des Verkehrsversuchs ignoriert werden und ein Wehklagen ob der bösen CDU angestimmt wird. Der Versuch hat offensichtlich sehr schnell gezeigt, dass die neue Verkehrsführung einfach Murks war. So einfach ist das. Es bleibt zu hoffen, dass Verwaltung und Politik daraus für andere Fahrradprojekte (Schildgen) lernen.

  44. Sehr schade. Aktuell ist es ein Träum dort zu fahren. Wird klasse, dann wieder mit 50 cm Abstand überholt zu werden.

    Natürlich ist es nur eine Straße von vielen. Aber eine wichtige Zufahrt in die Innenstadt.

    Ein Kompromis wäre für mich Tempo 20. Dann kann nicht mehr überholt werden und die Anwohner haben weniger Lärm.

    1. Einfach etwas mehr in der Mitte der Straße fahren, dann kann kein Auto überholen. Schließlich muss ein Mindestabstand von 1,50 Metern eingehalten werden. Nur so kann ich sicher die Straße bei langsamer Fahrweise hinaufkommen.
      Ob ich das darf? Keine Ahnung. Aber wen interessiert es? Die Polizei scheinbar nicht, da sie sich ja auch um die Mißachtung des Durchfahrverbotes nicht kümmert.

      1. @Udo
        Ja, das gilt.
        Das Rechtsfahrgebot besagt aber nicht, dass ich am rechten Fahrbahnrand kleben muss. Im Gegenteil: ich habe als Radfahrerin ausreichend Abstand z.B. zu geparkten Autos zu halten (davon gibt es auf der Laurentiusstraße einige) sonst bekomme ich bei einem Dooringunfall eine Mitschuld zugewiesen. Der einzuhaltende Abstand beträgt je nach Gerichtsurteil 80-100cm (an der breitesten Stelle des Fahrrades gemessen, nicht an Reifen) Dazu kommt die Breite des Fahrrades plus 1,5m Abstand (jeweils gemessen außen an der breitesten Stelle des Rades und des KFZ, nicht am Reifen). Dazu die Breite des Autos (je nach Fahrzeugtyp 200-220cm(das dürften die gängigsten sein))
        Nehmen wir mal überall die Minimalmaße:

        80cm Anstand zum Auto
        + 70cm Lenker
        + 150cm Abstand zum Fahrrad
        + 200cm Autobreite
        Dann reden wir über 5m Fahrbahn, die über eine Strecke von 30-50(?)m (je nach Geschwindigkeit des Rades), denn das Rad bewegt sich beim Überholen ja weiter, frei sein muss.
        Zeigen Sie mir die Stellen an denen diese Voraussetzungen auf der Laurentiusstrasse im Alltag erfüllt sind. Da gibt es nur ein oder zwei.
        Trotzdem wird auch an den zu engen Stellen überholt und dabei ist die Geschwindigkeit egal – zu eng ist zu eng.

        Wenn also ein Überholen regelkonform ohnehin nicht möglich ist, ist es auch egal wenn ich etwas weiter in der Mitte fahre, denn es ändert nichts an der Tatsache, dass das KFZ nicht vorbei kann.

        Ich mache das nicht, um Autofahrer*innen zu ärgern, sondern um mich selbst zu schützen. Ich habe die anderen Situationen schon zu oft erlebt und danke meinem Schutzengel, dass ich sie bisher unbeschadet überstanden habe (manchmal nur knapp). Ich muss meinen Schutzengel aber nicht unnötig strapazieren, wenn ich auf diese Art auch selbst zu meiner Sicherheit beitragen kann.

      2. Um es klar zu stellen. Ich fahre auch nur zu meiner eigenen Sicherheit nicht ganz rechts sondern lasse ausreichend Abstand zum Straßenrand, den parkenden Autos, … Dennoch halte ich das Rechtsfahrgebot ein. Wenn ich mir die Autos anschaue, fahren die auch nicht weiter rechts als ich. Nur dass ich weniger Platz einnehme auf der Straße.

        Mir ist es auch schon häufig passiert, dass ansonsten die Autos noch knapp an mir vorbeiziehen oder mir entgegenfahrende Autos die Vorfahrt nehmen wollen. Nur so kann ich mich schützen.

  45. Autofahrer mißachten als rücksichtslose Verkehrsroudies Verkehrsregeln und setzen sich unter dem Segen des Bürgermeisters durch. Das kann und darf doch nicht wahr sein. Also in Zukunft das geltende Recht torpedieren und schon bin ich im Recht.

    1. „Radfahrer mißachten als rücksichtslose Verkehrsrowdies Verkehrsregeln“ hätte es ebenfalls heißen müssen!

  46. Das ist natürlich ein valider Grund.

    „trotz klarer und unmissverständlicher Beschilderung“ werde das Durchfahrtverbot in erheblichem Ausmaß missachtet; vor allem auf dem Weg ins Parkhaus des MKH,

    Also liebe Radfahrer, demnächst bitte auch konsequent Regeln missachten, dann werden sie ja offensichtlich aufgehoben!

    1. “Radfahrer, demnächst bitte auch konsequent Regeln missachten“ = Das tun die Radfahrer doch ständig!

      1. Wohingegen friedliebende Kraftfahrzeugführer lediglich Stadtangestellte bedrohen…

  47. Das wird sich die CDU merken: Man muss nur mit polemisch vorgetragenen Null-Argumenten und populistischen Falschbehauptungen den bequemeren Teil der Bürgerschaft aufhetzen, und schon knickt dieser Bürgermeister ein. Peinlicher geht es nicht mehr – weder für die Opposition noch für Stein.

    1. Diese Lektion hat man bei der CDU wahrscheinlich schon bei den Parkgebühren gelernt.

  48. Schön, wenn ich mich gegenüber den Extremisten auch mal durchsetzen kann. Das birgt doch Hoffnung! …auch für Schildgen.

  49. Es ist bemerkenswert und zugleich erschreckend, dass Verkehrsregelverstöße von Autofahrern in die Begründung für die Entscheidung einfließen.

    1. Wenn er nur meinetwegen eingeknickt wäre, würde ich es als Erfolg meiner unermüdlich vorgetragenen und zu lange überhörten Sachargumente sehen. Manchmal geht Studieren eben doch über Probieren..:)

      1. Lobbyieren geht noch über Studieren. Die Mehrheit kann sich nicht gegen die Minderheit durchsetzen.