Zum ForumGronau gehört es auch, den Stadtteil aus verschiedenen Perspektiven (neu) zu entdecken. Zu einer ersten dieser Stadtteilerkundungen führten Inge Andersch und Michael Wittassek eine Gruppe Interessierter auf grünen Pfaden und ruhigen Straßen durch Gronaus südlichen Teil. Und stießen auf eine Heimatdichterin, eine alte Haltestelle, auf die „Strundewelle“ und einiges mehr.

Text: Inge Andersch

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Etwa 30 Interessierte machten sich auf den Weg, Gronau zu entdecken. Treffpunkt war der Schattenplatz Ecke Schlodderdicher Weg und Dännekamp oder dort etwa, wo die Haltestelle „Schlodderdich“ der alten Straßenbahn vom Thielenbruch nach Bergisch Gladbach war.

Was für ein Tag: Sonnenschein, 30°C!

Richtung Osten entlang der alten Straßenbahntrasse startete der Spaziergang. In der Nähe des Waldparkplatzes stieß die Gruppe auf ein Überbleibsel der nächsten Haltbahnstelle: ein Stück des Randstein vom alten Bahnsteig war zu sehen. 

Etwa 100 m weiter, im Rodenbach, gab es eine Überraschung. Die Spaziergänger versammelten sich vor dem Haus von Gabi Pfütze, die aus ihrem Gedichtsband zwei Gedichte vorlas. Alle waren in herzliche, gerührte und auf Heimat eingestellte Stimmung versetzt und nahmen Frau Pfütze mit auf den Spaziergang. 

Keine 50 m weiter, mit Blick über das Überschwemmungsbecken, konnte man sich den Verlauf der Strunde mit den alten Mühlen vorzustellen: Kieppemühle und Neue Mühle, die ja erst in den 1970-er Jahren vollständig abgerissen wurde.

Dann ein Blick in die Zukunft: Es war das Jahr 2031, Bergisch Gladbach hatte die Bundesgartenschau bekommen. Das Überschwemmungsbecken war zu einem See umgestaltet, auf der Staumauer Bänke, ein Cafe. Von dort hatte man einen wunderschönen Blick auf die Strunde Welle, dort wo Surfer die beste Welle zu erhaschen versuchten. Eine Bahn auf dem reaktivierten Bahndamm brachte die Zuschauer zum See oder fuhr sie zu den anderen großartigen Attraktionen in Bergisch Gladbach.

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Kommt die Bundesgartenschau nach Bergisch Gladbach?

Es ist noch eine Utopie – aber die im Rahmen des ForumGronau aufgebrachte Idee, die Bundesgartenschau 2031 nach Bergisch Gladbach zu holen, ist gar nicht so abwegig. Und zeigt exemplarisch, wieviel grün-blaues Potenzial die Stadt hat. Michael Wittassek hat beim ersten Stadtteil-Spaziergang des ForumGronau ein paar konkrete Anregungen gegeben.

Gut konnte man sich das vorstellen! Die Spaziergänger entwickelten bei einer Tasse Kaffee oder einem kühlen Getränk weitere Ideen, wie man das Überschwemmungsbecken gestalten könnte: ein Wasserspielplatz für Kinder, Open gardening, schwimmende Häuser mit dem Wasser steigend oder fallend.

Zurück in der Gegenwart überquerten die Spaziergänger die Strunde auf der kleinen Brücke und sahen nochmal die künftigen Surfer vor ihrem geistigen Auge.

Alte Geschichten über die verschiedenen Farben der Strunde in den 60iger Jahren wurden ausgegraben, bevor es dann weiterging zur Gierather Straße. Wo früher die Piddelsbornmühle stand. Straßennamen erinnern noch an die Mühle. 

Vorbei gings am Bauhof und weiter zur Strunde. Die Gegensätzle zwischen liebenswert und praktisch wurden offensichtlich, wie so oft in Gronau!

Hinten rechts der Betriebshof der Stadt

Der Abstecher zur Strunde verbreitete Urlaubsgefühle. Dort im Schatten der Bäume am plätschernden Bach in der angenehm kühlen Luft hielt die Gruppe inne und hörte die Sage vom Strunderbach, den die Zwerge ein stückweit haben verschwinden lassen, und ein wunderschönes Strundegedicht. 

Auf dem Weg zurück zum Ausgangspunkt warfen alle noch ein Blick durch den Zaun zu den Relikten der alten Wachendorffabrik

Einige Hallen und Randgebäude sind abgerissen worden, die Baudenkmäler auf dem abgesperrten Wachendorff-Gelände treten hervor.

Der Spaziergang war zu Ende und hat allen viel Spaß bereitet. Die Teilnehmer haben besondere Orte in Gronau kennengelernt und Ideen entwickelt, wie man Orte umgestalten könnte damit Menschen gerne hingehen und sich treffen können. Ein Teil der Gruppe ließ den Spaziergang noch bei einem kühlen Getränk im Biergarten vom „Alten Lindenhof“ ausklingen.

Hintergrund: Das ForumGronau ist eine Initiative des Bürgerportals gemeinsam mit Solidarconsult, um Gronauerinnen und Gronauer miteinander ins Gespräch zu bringen und eine Vision für diesen Stadtteil im Umbruch zu entwickeln. Mehr Infos dazu finden Sie hier.

Wenn Sie Ideen oder Wünsche haben, wie man Gronau gestalten könnten, schreiben Sie gerne an die redaktion@in-gl.de.

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