Nach Trauerflor an den Fahnen und einer Interimsflagge am Balkon des Bürgermeisterbüros wurde am Dienstag eine israelische Flagge am Mast vor dem historischen Rathaus am Konrad-Adenauer-Platz offiziell gehisst, neben der ukrainischen und deutschen Fahne. Bürgermeister Stein und Vertreter:innen der Politik betonten dabei die Solidarität mit Israel.

Eingeleitet von einer Schweigeminute hat Bürgermeister Frank Stein am Dienstagabend die israelische Flagge vor dem historischen Rathaus der Stadt gehisst. Mit der solidarischen Geste drücke die Stadt die Anteilnahme mit dem israelischen Volk und der Partnerstadt Ganey Tikva aus, erklärte der Bürgermeister: „Unsere Solidarität mit Israel ist unverbrüchlich.“

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Stein weiter: „Wir dürfen nicht nachlassen, uns solidarisch zu zeigen. Deshalb hissen wir die israelische Flagge vor dem Rathaus, um ein eindeutiges Zeichen zu setzen.“ Die gesamte Stadtgesellschaft stehe hinter diesem Zeichen. Wer auch immer eine entgegengesetzte Meinung zu dem barbarischen Angriffskrieg habe, dem müsse man mit aller Entschiedenheit entgegetreten, betonte der Bürgermeister.

„Wir geben die Hoffnung nicht auf, dass die ukrainische und israelische Fahne, die wir in Zusammenhang mit den Kriegen gehisst haben, irgendwann auch wieder abgehangen werden“, schloss Stein.

Faktisch hängen die Flaggen allerdings zunächst nur bis Ende Oktober; mit Blick auf mögliche Herbststürme werden alle Flaggen dann immer aus Sicherheitsgründen abgenommen, teilte die Stadt mit. Die Israel-Flagge hatte die Stadt unmittelbar nach dem Angriff der Hamas bestellt, sie war aber erst jetzt geliefert worden.

Fotos: Thomas Merkenich

„Kein Flächenbrand“

Vertreterinnen und Vertreter der Fraktionen im Stadtrats nahmen am Hissen der israelischen Flagge teil. Wichtig sei die Bekämpfung der Hamas, nicht der Palästinenser, betonte Willy Bartz (FDP). Klaus Waldschmidt (SPD) hoffte, dass sich die humanitäre Lage im Gaza-Streifen mit Geenzöffnungen und Hilfslieferungen entspanne. Israel habe das Recht zur Selbstverteidigung. „Ich hoffe, dass kein Flächenbrand im Nahen Osten entsteht“, so Theresia Meinhardt von den Grünen. Die Mitglieder der demokratischen Parteien betonten einhellig ihre Solidarität mit Israel.

Neben der Politik waren auch Vertreter der drei Vereine, die Beziehungen mit den Partnerstädten Ganey Tikva in Israel und Beit Jala in Palästina (Westjordanland) pflegen, eingeladen worden und vor Ort vertreten. Eine öffentliche Einladung zu der Zeremonie hatte die Stadt nicht ausgesprochen.

Nachrichten aus Ganey Tikva

Bereits kurz nach den Angriffen hatte sich Bürgermeister Frank Stein an Lizy Delaricha, Bürgermeisterin von Ganey Tikva, gewandt und ihr humanitäre Hilfe und volle Unterstützung zugesichert, informierte das Rathaus in einer Pressemitteilung vom Dienstag.

In einem Antwortschreiben an Stein berichtete Delaricha vom „härtesten Krieg, den wir je erlebt haben. Wir haben viele Soldaten und Zivilisten verloren und mehr als 100 Menschen wurden brutal nach Gaza verschleppt, darunter auch Kinder, Frauen und ältere Menschen“.

Aktuell würde in Ganey Tikva und im ganzen Land versucht, sich „auf die Unterstützung der Bewohnerinnen und Bewohner zu konzentrieren und Spenden, Lebensmittel und Ausrüstung für das gesamte Sicherheitssystem zu organisieren“, schreibe die Bürgermeisterin weiter.

Trotz der entsetzlichen Ereignisse würden die Menschen in Ganey Tikva die Hoffnung nicht aufgeben: „Es sind harte Tage, es wird einige Zeit dauern, sich zu erholen. Aber unser Glaube daran ist stark.“

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