„All you can eat!“ Was zunächst eher nach Drohung denn nach Verheißung klingt, entpuppt sich im japanischen Restaurant Koi in der Innenstadt als spannende Möglichkeit, auf breite kulinarische Entdeckungsreise in einer traditionellen Küche zu gehen. Auf entspannte Art und Weise: Die kleinen Speisen im Koi werden individuell per Tablet bestellt und frisch zubereitet. Wer allerdings zu viel bestellt zahlt Strafe.

Nicht immer bietet die Mittagspause genügend Zeit für ein ruhiges Mahl. Wenn meine Agenda es jedoch zulässt, treffe ich mich mit Freunden gerne zum ausgedehnten Lunch. Zum Beispiel im Koi in der Hauptstraße. Im ersten Stock, neben dem Löwencenter, kann man eine große Bandbreite aus der japanischen Küche kosten.

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Breite Auswahl – ist das gleichbedeutend mit Buffet? Nicht so mittags im Koi. Hier bestellt der Gast seine Gerichte vielmehr per Tablet.

Pro Runde kann der Esser bis zu fünf Speisen ordern, die dann frisch aus der Küche an den Tisch gebracht werden. Praktisch. Nach zehn Minuten steht das nächste Quintett zur Bestellung an.

Senden und genießen

Das Angebot auf dem Tablet ist nach Kategorien geordnet: Salat & Suppen, Sushi, warme Gerichte, Nachtisch und Sashimi (roher Fisch und Meeresfrüchte). Klickt man eine Kategorie an, gelangt man in das Auswahlmenü.

Hier stehen kleine Portionen oder Speisen zur Auswahl, die einzeln oder gleich mehrfach ausgewählt werden. Danach einfach auf „Senden“ drücken, und die Küche legt mit der Bestellung los.

Das läuft rund, und nach ein paar Minuten habe ich bereits eine dampfende Miso-Suppe sowie Algensalat am Platz. Beides eine feinwürzige Angelegenheit: Wärmend die Suppe, knackig-frisch der Salat. Ich bin versucht die Gerichte nochmals zu ordern. Aber halt – ich will ja noch mehr probieren. Also weiter auf dem Tablet.

Weniger ist mehr

Zwischenzeitlich wird das Gericht meines Mitessers serviert: Reis und Gemüse mit knusprig gebratener Ente und Huhn. Scheint sehr lecker zu sein – das Gespräch am Tisch verstummt vorübergehend. Ein gutes Zeichen.

Ich habe zwischenzeitlich einen Lachssalat geordert, der mit einer Art Cocktailsauce und etwas Schärfe zubereitet wurde. Schmelzig, maritim. Dazu kommen Avocado Maki – die typischen Röllchen mit Seetang. Zudem zwei Rollen mit Thunfischcreme und eine Rolle frische Lachs (Shake). Das ist tadellos.

Mir fällt zudem der gut zubereitete Reis auf, der dank Zucker und Reisessig sein typisches Aroma erhält.

Koi – Japanisches Restaurant
Hauptstraße 157, 51465 Bergisch Gladbach
Tel. 02202 251 36 11
Lunch (mittags): 16,90 Euro pro Person
Dinner (abends) 26,90 Euro pro Person
Web, info@sushi-restaurant-koi.de
Mo, Mi bis So und Feiertage 11.30 bis 22.30h (Dienstag Ruhetag)

Ich beginne die kleinen Portionen sehr zu schätzen. So kann das Lunch gemütlich weitergehen, ohne das man als Esser allzu schnell an seine Grenzen gelangt. Und hat so Gelegenheit, viele weitere Angebote zu kosten.

Grüntee-Eis

Wie die kleinen Frühlingsrollen mit Gemüse, die heiß und knusprig an den Tisch kommen. Oder die Yaki Tori, marinierte Hähnchenspieße. Würzig! Gyoza – ein Teiggericht ähnlich großer Ravioli – überzeugt mit Hühnerfleisch als Füllung. Und ein aus meiner Sicht kleiner Exot – frittiertes Sushi – rundet den pikanten Gang gut ab.

So kann das ewig weitergehen – am Tablet wählen, senden, genießen. Die Auswahl ist ziemlich groß, es bleiben Lücken für den nächsten Besuch. Auch Vegetarier werden hier übrigens fündig, Fleisch muss nicht sein.

Zum Abschluss stöbere ich in der Kategorie Dessert und tippe auf Eis mit grünem Tee sowie gebackene Banana. Das fügt sich am Gaumen gut zusammen: Hitze trifft auf Kühle, die grasige Note des Tees harmoniert mit der Süße der Banane. Ein feiner Schlusspunkt des Mahls.

Teller leer machen!

Wer gerne nur ein einzelnes Gericht verspeisen will, kann mittags im Koi auch à la carte wählen. So gibt es reichlich Tellergerichte zur Auswahl, mit Sushi, aber auch Gemüse, Fleisch und Fisch und sattsam Reis.

Umwelt-Fact: Um der Lebensmittelverschwendung vorzubeugen, bittet das Koi beim Tablet-Menü nur so viel Speisen zu bestellen, wie man tatsächlich verzehren kann.

Wer dennoch mehr ordert als er essen kann zahlt drauf: Ein Euro pro Sushi, zwei Euro pro Gericht. Der Erlös wird wohltätigen Zwecken gespendet, heißt es auf der Homepage.

Das schont Ressourcen, man denkt zweimal über seine Bestellung nach, die ja doch schnell von der Hand geht. Zudem ist dies ein wohl dosiertes Signal an allzu maßlose Zeitgenossen, bei denen Angebote wie im Koi gerne zu „All you can’t eat“ mutieren.

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ist Reporter und Kulturkorrespondent des Bürgerportals.

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