Der Krisenstab des Rheinisch-Bergischen Kreises tritt dem Eindruck entgegen, das Lagezentrum des Gesundheitsamtes sei so stark überlastet, dass es bei der Kontaktverfolgung nicht mehr hinterher komme. Im Moment werde neu organisiert – und massiv aufgestockt.
Richtig sei, dass am Dienstag zunächst zwei Kitas in Bergisch Gladbach (Bewegungskindergarten im Flicflac, Fröbel-Kindergarten „Pusteblume“) vorsorglich unter Quarantäne gestellt worden waren, sagte Birgit Bär, die Sprecherin des Krisenstabs.
Bei der Nachverfolgung am Mittwoch habe sich dann gezeigt, dass aufgrund von gruppenübergreifenden Angeboten keine Differenzierung zwischen Kontaktpersonen 1. und 2. Grades möglich ist, daher bleiben die gesamten Einrichtungen geschlossen.
Diese Differenzierung der Kontaktpersonen betreibe das Gesundheitsamt weiter, damit möglichst nur einzelne Klassen oder Gruppen unter Quarantäne gestellt werden müssen. Von gruppenübergreifenden Angeboten rät das Gesundheitsamt seit längerem ab.
Lagezentrum wird weiter ausgebaut
Das Lagezentrum werde gerade neu organisiert, um die steigende Zahl der Fälle besser bewältigen zu können, berichtet Bär. Das habe auch Auswirkung auf die Kommunikation mit den Betroffenen:
- Seit Anfang der Wochen erhalten Personen, deren Test negativ ausfiel, keine direkte Mitteilung des Gesundheitsamtes. Sie können sich aber per QR Code selbst erkundigen.
- Bei betroffenen Kitas und Schulen werden die Eltern nicht einzeln informiert, sondern per Elternbrief über die Einrichtungsleitungen.
Außerdem wird das Lagezentrum ständig aufgestockt: in den vergangenen zwei Wochen seien 48 neue Mitarbeiter:innen eingestellt und zehn Bundeswehrsoldat:innen eingearbeitet worden. Weitere Einstellungen sollen folgen.
Rückstau am Bürgertelefon
Am Bürgertelefon gebe es aufgrund der Vielzahl von Anfragen noch Engpässe, hier könnten aber nur erfahrene Mitarbeiter:innen eingesetzt werden. Insgesamt sei das Lagezentrum zwar stark belastet, „aber nicht überlastet“, sagt Bär.
Hinweis der Redaktion: Anlaufstellen und Infoquellen finden Sie hier. Das Interview mit Erik Werdel, Leiter des Krisenstabs, können Sie hier nachlesen.