Die Fraktionen von CDU, Grünen, SPD, FDP und Bergischer Mitte haben sich auf eine grundsätzliche Verteilung des Zanders-Areals auf verschiedene Nutzungen geeinigt. Gegenüber dem letzten Vorschlag der Verwaltung wird es deutlich mehr Arbeitsplätze und weniger Wohnungen geben. Der gemeinsame Antrag sieht zudem zwei Hochhäuser vor.

UPDATE: Der Zanders-Ausschuss hat am Dienstagabend einstimmig für den neuen gemeinsamen Antrag votiert. Ein Änderungsantrag der FWG erhielt keine Stimme; die FWG hat im Ausschuss keine Stimme.

Grüne und SPD auf der einen Seite, die CDU auf der anderen Seite, haben in den vergangenen Tagen in intensiven Gesprächen eine gemeinsame Position zum sogenannten Nutzungsmix für das Zanders-Areal ausgehandelt und dabei auch die FDP und die Bergische Mitte an Bord genommen. Die fünf Fraktionen legen dem Zanders-Ausschuss am heutigen Dienstag einen gemeinsamen Antrag vor.

Lediglich die FWG zieht dabei nicht mit. Die AfD wurde nicht einbezogen, erfuhr das Bürgerportal aus Fraktionskreisen.

Der gemeinsame Antrag sieht im Grundsatz vor, auf dem Areal künftig die gleiche Zahl von Personen bei den Nutzungen Wohnen und Arbeiten anzustreben, jeweils 2900 Menschen. Hinzu kommen 150 Arbeitsplätze in der sozialen Infrastruktur. Damit übernimmt der Antrag weitgehend die Variante 3 aus dem zuvor von der Stadtverwaltung aufgestellten Tableau von insgesamt sieben Varianten.

Gegenüber der „Vorzugsvariante“, die die Stadt zuletzt vorgeschlagen hatte, erhöht sich die Zahl der Arbeitsplätze von 2200 auf jetzt 2900 deutlich. Im Gegenzug sinkt die Zahl der Wohnungen (bei jeweils zwei Personen je Wohneinheit) von 1750 auf 1450. Allerdings sollen weitere 115 Wohnungen gewonnen werden, indem zwei Hochhäuser gebaut werden.

Bezogen auf die zur Verfügung stehenden Fläche klettert der Anteil der Nutzung Arbeiten von 25 (Vorzugsvariante) auf knapp 32 Prozent (Variante 3+). Wohnen geht dagegen von 46 auf knapp 38 Prozent zurück.

Die für Stellplätze benötigte Fläche erhöht sich leicht von 17 auf rund 18 Prozent. Der Flächenanteil der sozialen Infrastruktur bleibt mit 12 Prozent unverändert.

Grüne und SPD kommen CDU und FDP entgegen

CDU und FDP hatten von vornherein mehr Flächen für Gewerbe gefordert, dem sind Grüne und SPD nun noch ein Stück weiter entgegengekommen. Alle Fraktionen hatten betont, dass grundlegende Entscheidungen über das Zanders-Areal mit breiten Mehrheiten entschieden werden sollten, damit sie auch künftige Wahlen überdauern. Dem steht jetzt nichts mehr entgegen, die fünf Fraktionen verfügen im Stadtrat über 90 Prozent der Stimmen.

Ihr Änderungsantrag enthält zwei weitere wichtige Details.

Zwei Hochhäuser geplant

Zum einen sollen 115 weitere Wohnungen durch den Bau von zwei „Solitären“ gewonnen werden, womit zwei achtstöckige Hochhäuser gemeint sind. Grundsätzlich liegt die Bebauung des Geländes bei vier bis fünf Geschossen – allerdings gibt es auch in der historischen Bebauung Gebäude wie die ehemalige „Farbenküche“, die deutlich höher aufragen.

Entdecken Sie das Zanders-Areal aus der Luft

Ein Doppelklick öffnet und schließt die volle Ansicht, mit der besten Wirkung auf einem größeren Bildschirm, auf dem Handy im Querformat. Sie können über die blauen Punkte und die Navigation oben verschiedene Perspektiven ansteuern. Sie können die Ansicht drehen, Details heranzoomen. Hinter den roten Symbolen finden Sie Texte, historische und aktuelle Fotos. Manche Infos sind ein wenig versteckt. Gute Entdeckungsreise!

Flexible Mobilitätshubs

Zum anderen übernimmt der interfraktionelle Antrag den Stellplatzschlüssel aus der Vorlage, mit 0,75 Stellplätzen je Wohnung. Allerdings sollen die Parkhäuser („Mobilitätshubs“) flexibel nutzbar sein: falls die künftigen Bewohner:innen des Zanders-Quartiers weniger eigene Autos nutzen könnte der Stellplatzschlüssel während der Projektlaufzeit auf 0,5 gesenkt werden, heißt es in dem Antrag. Die damit frei werdende Flächen könnten dann für Wohnen und/oder Arbeiten genutzt werden.

Der Zanders-Ausschuss tagt am Dienstag ab 17 Uhr öffentlich im Ratssaal Bensberg, die Tagespordnung finden Sie hier.

Dokumentation

Der interfraktionelle Antrag im Wortlaut:

image_pdfPDFimage_printDrucken

G. Watzlawek

Journalist, Volkswirt und Gründer des Bürgerportals. Mail: gwatzlawek@in-gl.de.

Reden Sie mit, geben Sie einen Kommentar ab

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.