Original und Nachbau: Das Miniaturmodell des Break Dancers ist voll funktionsfähig, bis hin zur Nebelmaschine.

Was im Forumpark zig Quadratmeter belegt, passt im Modell auf einen Klapptisch: Maximilian Dohm hat den Break Dancer der Pfingstkirmes originalgetreu und voll beweglich nachgebaut. Mit Gondeln, Licht, Drehscheibe und Nebelmaschine. Dafür ehrte die Schaustellerfamilie Wingender den Zwölfjährigen mit einem besonderen Geschenk.

200 Stunden und 300 Euro hat Maximilan Dohm seit August 2022 investiert, dann war sie fertig: Seine Miniatur-Ausgabe des Break Dancer. Jenes rasante und bunte Fahrgeschäft, das zur Pfingstkirmes im Forumpark zu finden und schon von weitem zu hören ist.

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Das Original misst 20 Meter, der Nachbau des Schülers vom Herkenrather Gymnasium kommt auf 83 Zentimeter. Und das Modell zieht bei der Präsentation gemeinsam mit Schausteller Mario Wingender jun. und Maximilians Eltern mindestens genauso viele Blicke auf sich.

E-Zigarette als Nebelmaschine

Fischertechnik für den Antrieb, Holz und Pappe für den Aufbau, Aquariumpumpen und eine E-Zigarette als Nebelmaschine – alles da, alles maßstabsgetreu. „Die Gondeln sind eigene Entwürfe, aber die Rückwand, Lichter und sogar die Sicherheitsbügel sind Nachbauten des Originals“, erklärt der Bergisch Gladbacher Schüler.

Es sei sein erstes Model dieser Art. Es dreht sich 20 mal in der Minute um die eigene Achse, die Gondeln kommen auf 73 Umdrehungen.

Wie kommt man auf die Idee, ein Fahrgeschäft nachzubauen? „Ich habe den Besitzer im August 2022 auf dem 70. Geburtstag von Kirmes-Macher Burkhardt Unrau kennengelernt“, erzählt Maximilian. Und kurzerhand gefragt, ob er ihm den Break Dancer mal zeigen würde, denn den fand er spannend.

Mario Wingender jun., Schausteller in sechster Generation aus Mayen in der Eifel, freute sich über das Interesse und machte eine Führung. Maximilian kam sogar in den Führerstand.

Modell und Original bei Nacht, Foto: Holger Crump

Kurze Nächte

Ab da legte er los, und seine Eltern Alina und Burkhardt haben ihn unterstützt. „Fertig geworden sind wir eigentlich erst gestern Abend“, schmunzelt Papa Burkhardt. Die Nächte seien manchmal etwas kürzer gewesen, aber für das Ergebnis habe es sich gelohnt.

Als nächstes Projekt könnte er sich vorstellen, den Break Dancer größer nachzubauen, „vielleicht mit einem 3D-Drucker“.

„Wenn man dies sieht dann weiß man, warum man Schausteller geworden ist“, freut sich Romina Lorenz, Freundin von Mario Wingender jun. Der grinsend von Versuchen erzählt, sein eigenes Fahrgeschäft mit Lego nachzubauen – leider erfolglos.

Ehrenkarte als Belohnung

Rund 50 Break Dancer gebe es deutschlandweit, die Konkurrenz sei groß, sagt Wingender jun. Man habe immer wieder das Gondeldesign und die Aufbauten neu gestaltet. 1,4 Millionen D-Mark habe ihr Break Dancer 1994 gekostet. Heute würden rund 3,6 Millionen Euro für solch ein neues Fahrgeschäft verlangt.

Da muss der Break Dancer einige Runden drehen, bis die Investition wieder drin ist. Seit 2018 sei der Fahrpreis für einen Chip mit 4 Euro stabil gewesen. Aufgrund der Ausfälle in der Pandemie, sowie der gestiegenen Preise für Strom, Sprit und Personal habe man in 2023 die Preise leider auf 4,50 pro Einzelfahrt erhöhen müssen.

Zum Schluss wird Modellbauer Maximilian eine besondere Ehre zuteil. Mario Wingender jun. überreicht ihm die seltene Dauer-Ehrenkarte seiner Schaustellerfamilie. Damit kann Maximilian alle Fahrgeschäfte des Betriebes lebenslang kostenfrei nutzen.

Ob er das wirklich intensiv einsetzt, ist aber fraglich. Denn obwohl Maximilian den Break Dancer richtig cool findet, ist ihm das Fahrgeschäft eigentlich zu rasant. So richtig gerne setzt er sich nicht drauf. Er sei höchstens drei oder vier Mal damit gefahren, sagt er.

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war bis Anfang 2024 Reporter und Kulturkorrespondent des Bürgerportals.

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