Die sogenannte Lena-Wiese in Lückerath war und ist nun wieder als möglicher Standort für eine Kita im Gespräch

Die Ratsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen stellt sich gegen den Beschluss des Stadtplanungsausschusses (SPLA), eine Kita auf der Lenawiese in Lückerath planen zu lassen. Mit Stimmen der CDU, der Freien Wähler Gemeinschaft und der FDP wurde diese Entscheidung am 12. Juni getroffen – ohne den Naherholungswert und die lokale Verkehrssituation zu beachten.

Die „Lenawiese“, benannt nach einem Pferd, das hier einst friedlich graste, ist dadurch akut bedroht. Als Teil des „Lückerather Angers“ spielt die heutige Wildblumenwiese eine wichtige Rolle für den kleinen Stadtteil und Bergisch Gladbach insgesamt.

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Denn das Natur-Kleinod bietet nicht nur Wildbienen und anderen Tieren einen wichtigen Lebensraum, sondern liegt direkt an der Kaltluftschneise für Bergisch Gladbach und Köln. Zudem stellen die angrenzenden Wege eine bedeutende Querverbindung für Radfahrer dar. Die Bebauung des ökologisch wertvollen Gebiets mit einer dritten Lückerather KiTa wäre ein schwerwiegender Eingriff in die Natur und die Naherholungsmöglichkeiten von Bürgerinnen und Bürgern.

Hinweis der Redaktion: Das Bürgerportal steht als Plattform für alle Vereine, Initiativen, Parteien und Einrichtungen der Stadt zur Verfügung. Dieser Beitrag stammt von der Fraktion der Grünen.

Ebenso schwer wiegen die Folgen des jüngsten SPLA-Beschlusses für den Verkehr in Lückerath: Die Lenawiese liegt am schmalen Weg „Am Fürstenbrünnchen“, unweit dem „Lückerather Weg“. Schon heute herrscht an diesem Knotenpunkt mehrfach am Tag Chaos: Sobald sich der Bus 455 durch die engen Gassen voller parkender Autos schlängelt,  wenn die Müllabfuhr die einspurige Fahrbahn blockiert, wenn sich morgens und mittags hunderte von Radfahrern zum oder vom DBG, OHG und OHR bewegen, wenn Pendler den Dauerstau auf der Bensberger Straße zu umfahren versuchen oder Restaurant- und Anliegergäste einen der raren Parkplätze in der Ortsmitte suchen. 

„Die Idee zu einer KiTa an diesem Standort wurde offensichtlich ohne ausreichende Berücksichtigung der verkehrstechnischen Auswirkungen und Belastungen für Anwohner durchgeführt“, bemerkt Dr. Anna Steinmetzer, Mitglied der grünen Fraktion im Stadtplanungsausschuss. „Es ist unverantwortlich, derartig aktionistische Schnellschüsse ohne solide Faktenbasis loszulassen, wenn es um lokale Betreuungsbedarfe geht.“

Collin Eschbach, Jugendpolitischer Sprecher der Fraktion, findet ebenso deutliche Worte für den Beschluss: „Unverzeihlich, dass hier weder Bedürfnisse der Natur oder Erholungssuchender noch die Verkehrssituation Beachtung finden. Wir lehnen die Entscheidung ab und fordern eine Neubewertung des Standorts unter Berücksichtigung aller relevanten Faktoren.“

Bündnis 90/Die Grünen treten entschieden für eine nachhaltige und bedarfsgerechte Entwicklung von Betreuungsangeboten ein. Die Nutzung des „Carpark-Geländes“ am Rande Lückeraths, die aktuellen Pläne der Stadtverwaltung für drei Sofort-KiTas sowie weitere KiTa-Projekte finden die volle Unterstützung der Fraktion.

„Die Standorte müssen aber Sinn ergeben – auch verkehrstechnisch“, erklärt Collin Eschbach, der sich seit Jahren für einen Ausbau der Kinderbetreuung in der Stadt einsetzt, u.a. im Jugendamtselternbeirat.

Eschbach: „Die CDU springt mit ihrem Antrag zu kurz – der Plan geht auf Kosten der Umwelt und der Lebensqualität. Wir fordern die anderen Fraktionen auf, ihre Zustimmung oder Enthaltung zu überdenken und alternative Standorte für die KiTa auf der Lenawiese in Betracht zu ziehen.

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8 Kommentare

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  1. Den Grünen sei großer Dank. Nachdem die Grünen über einJahr lang viele Kröten der Betonfraktion in der Ampel schlucken mussten (Tausende Quadratmeter ZUSÄTZLICHE Versiegelungen) ist es Zeit, jetzt ein Moratorium/Stoppschild gegen immer weitere Bebauungspläne zu setzen. Um so enttäuschter bin ich von der Freien WählerVereinigung, die BISHER immer DER Anwalt FÜR die letzten Reste von Natur in der zubetonierten Stadt waren.

  2. Da hier so getan wird, als ob der „Lückerather Anger“ zugebaut werden soll (Zitat „Die Bebauung des ökologisch wertvollen Gebiets mit einer dritten Lückerather KiTa wäre ein schwerwiegender Eingriff in die Natur und die Naherholungsmöglichkeiten von Bürgerinnen und Bürgern.“), will ich dann doch mal sachlich und genau darstellen, was der Planungsausschuss vor drei Tagen mehrheitlich auf Basis des CDU-Antrags beschlossen hat:

    „Die Verwaltung startet unverzüglich mit der Planung einer Kita auf dem nördlichen Teil der Lena-Wiese in Lückerath. Das Ziel ist eine mit der Natur einvernehmliche Planung der Kita, die eine Wildbienenwiese im südlichen Teil bzw. der angrenzenden Parzelle 765 ermöglicht. Alternativ kann der ökologische Wert der benötigten Fläche ermittelt und an andere Stelle im Stadtgebiet ausgeglichen werden. Die Verwaltung legt in der folgenden Sitzungsturnus entsprechende Realisierungszeitplan den beteiligten Ausschüssen vor.“

    Wer sich den Antrag der CDU mit ein paar Grafiken und Fotos genau anschauen möchte, der/die wird im Ratsinformationssystem der Stadt Bergisch Gladbach unter folgendem Link fündig: https://mandatsinfo.bergischgladbach.de/bi/getfile.asp?id=572704&type=do

    Gruß
    Christian Buchen

    1. Auch wenn der ökologische Wert der vorgeschlagenen Bebauung ermittelt wird, so wissen wir doch, daß es an ausreichend Ausgleichsflächen im Stadtgebiet mangelt und deshalb nicht möglich ist.

  3. Habe selten so eine hahnebüchene Argumentation gelesen. Die Grünen sollten sich was schämen und besser zu Lösungen beitragen als sich in egoistisch und ideologische und emotionale Argumentationen zu begeben. Alleine schon die Verkehrssituation an der Lenawiese in den Vordergrund zu schieben zeigt, dass sich mit der Verkehrssituation am Carpark nicht auseinandergesetzt wurde. Hier wäre eine Zufahrt mit Kindern dann an einer als „Stadtautobahn“ genutzten Gladbacher Strasse zumutbar?? Die Frage, die gestellt werden sollte ist doch, entweder beide oder keine. Eine Anlieferung der Kinder an der Lenawiese mit Lastenfahrrädern ist doch gewünscht und würde die Lage sicherlich entspannen. Im Übrigen ist es bewusst irreführend, so zu tun, als ob hier komplette Grünflächen verschwinden würden. Es geht um einen kleinen Teil der nördlichen Lenawiese, der Hauptteil der Wiese und die „Ausgleichsfläche Krüger“ mit den Schafen wird überhaupt nicht tangiert.
    Es geht hier um die Erfüllung gesetzlicher Vorgaben, die ohne Kompromisse und Veränderungen und Anpassungen auf allen Seiten nicht zu realisieren sind. Ich verstehe Politik so, dass die Lasten möglichst gleich verteilt werden.

    1. Hallo Herr Eversheim, eine „Anlieferung der Kinder“ an der Lenawiese wäre sicherlich wünschenswert. Aber jeder, der wie ich neben einer Kita wohnt, weiß wie die Kleinen in der Regel „angeliefert“ werden: im Auto. Die Verkehrs- und Parksituation muss also bei jedem neuen Projekt mitgedacht werden. Das ist auf dem Car-Park am Rande Lückeraths an der Bensberger Straße sicher einfacher als an dieser Stelle hinter der schmalen Bahndamm-Unterführung. Meine Kids fahren da sehr oft mit dem Fahrrad durch – das wird schwierig, wenn da erst die Baufahrzeuge, dann die SUVs anrücken.

  4. Hallo – hatte Schon mal dazu geschrieben! Wenn da gebaut wird – dann hat unsere Politik gründlich versagt !!! Und man fühlt sich verarscht! Klima- Umwelt! Diese Wiese ist wunderschön mit Mohnblumen Wiese und die Schaafe einer meiner Lieblingsorte – die es so!! Wenig gibt !
    Auch der hetzensegger Supermarkt in Herkenrath darf nicht schließen ! Es war mein absolutes Einjaufserlebnis denn er erinnert mich an der Größe der 70 iger !!Diese Riesenmärkte wie Kaufland meide ich!!!!

    1. Sich für die Mohnblumen auf der Lenawiese interessieren und im Supermarkt in Herkenrath einkaufen – fahren Sie da mit dem Fahrrad hin und her – wegen der Umwelt?

      1. Was heißt hier zu kurz gesprungen. Ob nun Kita oder einige Einfamilienhäuser die sehnlichst von vielen jungen Familien erwünscht sind, der Ex-Bürgermeister war richtig gesprungen. Niemand der mit dem Bauwesen befasst war wird da kein Bauland sehen. Wer einige 100 qm Feldblumen neben zig Tausend qm Obstwiese für wichtiger ansieht als dringend notwendiger Wohnraum, hat meiner Ansicht nach die Zeichen der Zeit nicht verstanden. Ich stelle mich zur Diskussion gerne zur Verfügung.