Der Konzertchor bei einer Aufführung im Herbst 2022

Am Samstag singt der Konzertchor in der Kirche St. Marien zwei große Chorwerke der Romantik: Brahms Schicksalslied und die Ab-Dur Messe von Franz Schubert. Unterstützt wird der Chor durch Gesangssolisten und ein Orchester.

Zwei außergewöhnlichen Werken der Romantik widmet sich der Konzertchor Bergisch Gladbach kommenden Samstag bei seinem großen Konzertabend in der Kirche St. Marien. Auf dem Programm stehen neben dem „Schicksalslied“ von Johannes Brahms auch die Messe in As-Dur von Franz Schubert.

„Wohin sollen wir den Blick richten, wenn wir nach Antworten zum Thema Schicksal suchen?“ fragt Rodrigo Affonso, künstlerischer Leiter des Konzerts und Dirigent des Konzertchors: „Das Konzert präsentiert zwei komplementäre Ansichten dazu.“

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Rodrigo Affonso – Chorleiter mit Ambitionen und Augenzwinkern

Seit einem guten Jahr dirigiert Rodrigo Affonso den Konzertchor Bergisch Gladbach. Er bringt nicht nur enorm viel musikalisches Know-how und internationale Erfahrung mit. Sondern ist auch ein empathischer Musikpädagoge und Vollblutmusiker, der seine Sängerinnen und Sänger mit viel Herz, Spaß und Ironie und zugleich hohem Anspruch nach vorne bringt.

Reine Lyrik

Schuberts berühmte Messe in Ab-Dur vereine Lobpreis, Glaubensbekenntnis, Gemeinschaft zwischen den Menschen und die Hoffnung auf eine himmlische Bestimmung. Musikalisch auf hohem Niveau umgesetzt:

„Wir hören reine Lyrik, überraschende Harmonien, spannende Rhythmen, Beherrschung des kontrapunktischen Gewebes und farbenreiche Orchestrierung“, sagt Affonso. Ungewöhnlich in der Tonart, und aufwändig in der Realisation, stelle es für die Aufführenden eine echte Herausforderung dar.

Das Schicksalslied von Brahms, das wie Schuberts Messe seinerzeit ohne Auftrag komponiert wurde, vertont ein gleichnamiges Gedicht von Friedrich Hölderlin.

Darin kommt ein spannungsreicher Kontrast zwischen quasi schicksalsbefreiten Göttern und dem unter dem Schicksal leidenden Menschen zum Ausdruck.

„Hölderlin sieht in der Versöhnung mit der Natur eine Antwort auf das Gefühl der Unzulänglichkeit in der Welt, unter dem der Mensch zu leiden scheint“, beschreibt Affonso die Textgrundlage.

Brahms füge der Perspektive des Dichters den Wert ästhetischer Erfahrung hinzu: Musik als Weg zum Erhabenen.

Konzertchor Bergisch Gladbach
Schicksalslied und Messe Ab-Dur
Werke von Franz Schubert und Johannes Brahms
Samstag, 28. Oktober, 18 Uhr
Kirche St. Marien, Mühlheimer Str. 208, Bergisch Gladbach
Preise je nach Sitzplatz 17,-/22,-/28,- Euro (erm. 12,-/17,-/23,- Euro)
Tickets via vorverkauf@konzertchor-gl.de und 02202 – 98 19 797 oder an der Abendkasse

Herausforderung gemeistert

„Die beiden Werke wurden bereits in der Vergangenheit in den 1980er Jahren durch den Konzertchor gesungen“, erklärt Rodrigo Affonso. Die Wiederaufnahme des Repertoires sei eine Herausforderung gewesen:

„Intonatorisch, aufgrund der wechselnden und überraschenden Harmonien. Aber auch sängerisch, da sich die Gesangspartien oft in schwierigen Stimmlagen befinden“, erklärt der Dirigent. Aber die Mühe hat sich gelohnt, der Chorklang hat sich nach Affonsos Angaben entwickelt: „Er ist mit diesen Werken homogener und ausgeglichener geworden.“

Das begleitende Orchester besteht aus Studierenden und Ehemaligen der Hochschule für Musik und Tanz Köln. Die Gesangssoli übernehmen Johanna Risse (Sopran), Sandra Gerlach (Mezzosopran), Leon Wepner (Tenor) und Bastian Röstel (Bass). Die künstlerische Leitung hat Rodrigo Affonso.

ist Reporter und Kulturkorrespondent des Bürgerportals.

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