Kämmerer Thore Eggert. Foto: Thomas Merkenich

Auch die Stadt Bergisch Gladbach ist durch die Hacker-Attacke auf die Südwestfalen IT nachhaltig getroffen worden. Die heftigen Folgen für die eigene Mitarbeiterschaft und für die Bürger:innen können kaum vor Jahresende bewältigt oder gar aufgearbeitet werden, befürchten die Krisenmanager der Stadt. In einem ausführlichen Gespräch legen sie ihre Informationen offen – können einige wichtige Fragen aber nicht beantworten.

Bergisch Gladbach ist an einem Komplettausfall vorbei gekommen, weil die Stadt nur einen Teil ihrer Verwaltungsverfahren bei der Südwestfalen IT (SIT) ausgelagert hatte, mit weiteren Anbietern arbeitet und relativ viel selbst macht, fasst Thore Eggert, Kämmerer und Leiter des Krisenstabs, die positiven Punkte drei Wochen nach dem Angriff zusammen. Daher sei die Stadt Bergisch Gladbach in der Lage, alle essentiellen Aufgaben zu bewältigen.

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Gleichzeitig aber, ergänzt David Sprenger, als Leiter des Fachbereichs 1 für die Organisation der Verwaltung verantwortlich, sei auch Bergisch Gladbach „massiv betroffen, die Auswirkungen sind exorbitant, für die Bürger- und die Mitarbeiterschaft“. Selbst im besten Fall, wenn die SIT alle Systeme schnell wieder in Gang setzen kann (wonach es nicht aussieht, s.u.) werde es wenigstens bis Jahresende dauern, bis an eine Rückkehr zum Normalbetrieb gedacht werden könne.

Am 30. Oktober gingen die Lichter aus

In der Nacht auf den 30. Oktober hatten hochprofessionelle Hacker die Datenbanken der SIT verschlüsselt und eine Lösegeldforderung hinterlassen; daraufhin kappte der kommunale Dienstleister alle Verbindungen zu seinen 72 Kunden, um noch Schlimmeres zu verhindern.

Damit ging auch in Bergisch Gladbachs Amtsstuben erst einmal nichts mehr, auch hier fuhren die IT-Verantwortlichen die Systeme herunter. Immerhin konnten die städtischen Beschäftigten ihre Rechner weiter benutzen, auch die Telefonanlage und der Mailverkehr funktionierten.

Was ist mit unseren Daten?

In einer ersten Runde seien alle Rechner der Stadt auf mögliche Schadsoftware gescannt worden, berichtet Sprenger, ohne etwas zu finden. Nachdem die SIT genauer untersucht hatte, wie sie angegriffen worden war, habe sie ein spezielles Programm zur Verfügung gestellt, mit dem das ganze IT-System noch einmal geprüft werden konnte.

Mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit sind wir nicht kontaminiert worden

David Sprenger, Leiter FB 1

Dieser Prozess sei zwar noch nicht abgeschlossen, nach den Servern würden jetzt alle einzelnen Rechner nach Hinweisen der SIT noch einmal durchleuchtet. „Aber mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit sind wir nicht kontaminiert worden“, sagt Sprenger.

Die zweite zentrale Frage, ob Daten aus Bergisch Gladbach, von Bergisch Gladbacher Bürgerinnen oder Bürgern, bei der SIT in die Hände der Hacker gelangt sind, können Sprenger und Eggert nicht beantworten. Auch hier seien sie wie alle betroffenen 72 Kommunen voll und ganz auf Informationen des Dienstleisters angewiesen. Die diese aber bislang nicht geliefert habe.

Klar ist jedoch, dass ein Teil der lokalen Daten bei der SIT gespeichert sind; bei anderen Verfahren diente das Unternehmen wiederum nur als Schnittstelle zu Landes- und Bundesbehörden. Das trifft u.a. auf die Daten des Einwohnermeldeamtes, des Standesamtes und des städtischen Finanzwesens zu. In welchem Umfang diese Daten von den Hackern verschlüsselt wurden, ob womöglich Daten vorher abgezogen worden sind – alles das weiß die Stadt bislang nicht.

Im Extremfall sind diese Daten verloren

Thore Eggert, Leiter Krisenstab

Hinzu kommt, dass die Stadt für diese Daten keine eigenen Backups (Sicherheitskopien) hat. Im Extremfall, das sagt Eggert auf Nachfrage, seien diese Daten verloren. Bislange gebe es dazu von der SIT „weder eine Schreckensnachricht noch eine Entwarnung“. Der Landesdatenschutzbeauftragte sei von SIT informiert worden.

Wie wird die akute Krise behandelt?

Seit der ersten Bestands- und Schadensaufnahme arbeitet die Verwaltung unter Hochdruck daran, die eigenen Sicherheitsvorkehrungen zu prüfen und zu verbessern, den normalen Verwaltungsablauf einigermaßen am Laufen zu halten und gleichzeitig alternative Verfahren zu entwickeln.

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In der akuten Krisenbewältigung habe sich die Verwaltung die wichtigsten Verfahren angeschaut und „von hinten gedacht“ analoge Verfahren entwickelt, um die wichtigsten Aufgaben erfüllen zu können, erläutert Eggert. Zum Teil auf den Rechnern, zum Teil aber auch auf Papier.

Einrichtungen wie die Bürgerbüros sind zwar grundsätzlich geschlossen, aber per Telefon und Mail erreichbar. Und in besonders dringenden Fällen bemüht, individuelle Lösungen zu finden. Das sei jedoch furchtbar aufwendig, viele Dinge benötigten die zwei oder dreifache Zeit, berichtet Sprenger. Davon könne gar nicht die Rede davon sein, ganze Abteilungen in Urlaub zu schicken – die Mitarbeiterschaft sei voll gefordert.

Das Bürgerbüro ist geschlossen, die Mitarbeiter:innen können nur telefonisch und per Mail erreicht werden.

Was ist mit den städtischen Finanzen

Schwer in Mitleidenschaft gezogen ist auch der Finanzbereich der Stadt, konstatiert der neue Fachbereichsleiter Bernhard Bertram, denn auch die Finanzsoftware lag bei der SIT.

Alle Auszahlungen, darauf legen Eggert und Sprenger großen Wert, zum Beispiel an Wohngeldempfänger, werden zu den üblichen Termine ausgezahlt. Allerdings nicht immer in der richtigen Höhe – denn aktuelle Veränderungen können im Moment nicht berücksichtigt werden und müssen später nachgepflegt und nachberechnet werden. Ob der Zahlungstermin 15.12. bereits wieder regulär laufen kann, darauf legt sich derzeit niemand fest.

Einzüge per Lastschrift sind dagegen nicht möglich. Bei den Gewerbesteuern hat Eggert daher die bekannten großen Zahler angerufen und um Überweisungen gebeten – was auch gut funktioniere.

Schwierig ist es bei den Abgaben, etwas bei den Grundbesitzabgaben geht es um rund 40.000 Haushalte. Die Stadt will die Abgaben erst nach dem Neustart abbuchen – nach einer entsprechenden Information. Zwar können die Zahlungspflichtigen ihre Beiträge auch selbst überweisen – eine Empfehlung will die Stadt dazu aber nicht abgegeben, weil eine Welle von zu erwartenden Rückfragen die Verwaltung komplett lahmlegen würde.

Alles das führt zu Einnahmeausfällen, räumt Bertram ein. Die Liquidität der Stadt sei aber nicht in Gefahr, da der gesetzliche Rahmen für kurzfristig Kassenkredite bei weitem nicht ausgeschöpft sei. Allerdings kosten diese Kredite inzwischen wieder Geld – der Zinssatz liege wieder bei vier Prozent.

Die Stadt hatte zunächst gehofft, dass der Rheinisch-Bergische Kreis für eine gewisse Entlastung der Kassenlage sorge, indem er auf den regulären Einzug der nächsten Rate für die Kreisumlage verzichte. Ein solche Stundung, so stellt Eggert im Nachgang zu dem Gespräch klar, sei nicht möglich.

Was wird aus dem Haushalt 2024 / 2024?

Auch die Aufstellung des städtischen Haushaltes, die in diesen Wochen auf Hochtouren laufen muss, ist betroffen. Die Kämmerei habe die entsprechende Software (gehostet bei SIT) komplett in Excel-Tabellen nachgebaut, berichtet Eggert. Das funktioniere erstaunlich gut, aber auch hier sei der Aufwand natürlich sehr viel höher.

Die Einbringung des Haushaltes am 12. Dezember sieht der Kämmerer derzeit nicht gefährdet – allenfalls bei der Aufbereitung der Daten müssten eventuell Abstriche gemacht werden.

Wie kann es weitergehen?

Über das Krisenmanagement hinaus befasst sich die Stadt mit der Frage, wie ein Neustart aussehen könnte, mit welchen Verfahren und welchen Dienstleistern.

Ob und in welchem Umfang die SIT überhaupt in Zukunft zur Verfügung stehe, sei offen, sagt Eggert. Er schließe nicht aus, dass es weitere drei Wochen Zeit benötige, bis die wichtigsten Verfahren wieder laufen. Grundsätzlich sei es gut und richtig gewesen, dass sich die Stadt bereits an einem anderen Anbieter, der Regio IT in Aachen, beteiligt habe. Der Risikostreuung komme nun eine noch höhere Bedeutung zu.

Das ist ein ständiger Wettlauf – und wenn die Hacker mit Macht irgendwo eindringen wollen, dann schaffen sie es auch

David Sprenger, Leiter FB 1

Klar sei auch, dass es mit der Digitalisierung weiter gehe und weiter gehen müsse, betont Eggert. Es mache auch wenig Sinn, wieder mehr Verfahren innerhalb der Verwaltung zu erledigen, ergänzt Sprenger.

David Sprenger leitet den Fachbereich 1 und ist damit für die Organisation der Verwaltung zuständig. Foto: Stadt GL

Eine vollständige Sicherheit gegen Hacker gebe es weder bei der Stadt Bergisch Gladbach noch bei den übergeordneten Einrichtungen, trotz aller Vorkehrungen: „Das ist ein ständiger Wettlauf – und wenn die Hacker mit Macht irgendwo eindringen wollen, dann schaffen sie es auch. Das ist immer ein Frage von Aufwand und Ertrag.“

Um die Sicherheit der eigenen Systeme zu erhöhen laufen die bislang wöchentlich durchgeführten Virenscans jetzt täglich.

Vor einem Neustart der Anwendungen der SIT werde die Stadt auch selbst alle Verfahren noch einmal prüfen, sagt Sprenger. Auch das ist ein weiterer Zeitfaktor.

In einer Pressemitteilung hat sich die SIT am Donnerstag erstmals seit knapp einer Woche erstmals inhaltlich geäußert und kündigt an, dass die Priorisierung der Fachverfahren jetzt abgeschlossen sei – was eigentlich schon für das vergangene Wochenende geplant war. Dabei gehe es um folgende Dienstleistungen:

  • Aufgaben von Standesämtern (z.B. Anmeldung von Geburten, Todesfällen, Eheschließungen),
  • Aufgaben des Einwohnermeldeamts (z.B. Ausstellung von Pässen und Ausweisen),
  • KFZ-Zulassung und Ausstellung von Führerscheinen,
  • Auszahlung von Sozialhilfe-Leistungen und die Möglichkeit zur Antragsstellung von Grundsicherung,
  • das Bearbeiten von Asylanträgen sowie die Ausstellung von Aufenthaltstiteln und Arbeitserlaubnissen,
  • die Haushaltsplanung und Budgetierung der Kommunen und Kreise.

An der Wiederherstellung der Fachverfahren, die für diese Aufgaben nötig sind, arbeite die SIT „mit zahlreichen Spezial-Teams“, ebenso an der Etablierung einer Systemumgebung, innerhalb derer diese Verfahren dann wieder bereitgestellt werden. „Sobald hierzu verlässliche Zeitpläne vorliegen, werden diese kommuniziert“, so die SIT

Wenn die Systeme tatsächlich wieder laufen beginne die eigentlich Arbeit der städtischen Beschäftigten erst richtig, warnt Sprenger. Denn dann müsse alle derzeit analog erledigten Arbeiten nachgetragen und eventuell neu berechnet werden.

„Die Belegschaft ist sich bewusst, was da auf uns alle zukommt – ist aber sehr motiviert, das anzupacken“, berichtet Eggert: „Wir sind uns alle des Ernst der Lage bewusst.“

Journalist, Volkswirt und Gründer des Bürgerportals. Mail: gwatzlawek@in-gl.de.

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19 Kommentare

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  1. Wie werden wir Bürger bei diesem Vorfall mitgenommen? Gerne würde ich Fragen an Verantwortlichen stellen um mir selber ein Bild machen zu können wie der jetzige Zustand entstehen konnte. Die Kommentare hier bilden meiner Meinung nach nur ein kleinen Einblick. Gibt es so etwas wie eine Bürgersprechstunde?

  2. Wie ist der aktuelle Stand (20.11.2023) im RBK-Gesundheitsamt, Abteilung Schwerbehindertenausweise? Es findet sich dazu keinerlei Information auf der Internetseite des RBK.

  3. Nach dem CyberAngriff ist vor dem (nächsten) CyberAngriff.
    WENIGSTENS AB JETZT immer auch einen Plan B für zukünftige Fälle, dass die digitalen Systeme ausfallen/gekapert werden.

  4. Die Zertifikate der Regio IT zur IT-Sicherheit sind genauso unnütz wie die der SIT. Die Ignoranz der Stadtverwaltung ist unfassbar…

      1. Die Regio IT besitzt lediglich ein Zertifikat zur ISO 27001 – nicht vom BSI, ohne IT-Grundschutz. Das ist ungefähr so aussagekräftig wie bei einem Restaurant das Bild vom Koch bezüglich der Hygiene in der Küche.

        Die SIT hat zumindest ein BSI-Zerzifikat, allerdings lediglich über die Gebäudetechnik und den Zutrittsschutz. Da könnte der TÜV auch gleich bloß das Schloss der Autotüren und den Zustand der Sitzpolster checken.

        Sicherheit kostet – aber es braucht halt auch Know-How. Und wenn der zuständige FB-Leiter von „Kontamination“ spricht, und dass es eine 100%ige Sicherheit ja halt nicht gäbe (ja, aber hier gab es nicht einmal 20%), dann habe ich ein bisschen Angst um unsere Zukunft.

  5. Wir brauchen für unsere Firma dringend ein neues Fahrzeug.
    Auto da können aber nicht anmelden, mal Gedanken gemacht wie es weitergehen soll ?
    Leichlingen oder Burscheid anmelden, kann doch kein Problem sein.
    Oder STVA Köln macht ne Ecke für GL Kennzeichen frei ?
    Wer bezahlt uns das denn, würde mich gerne mal interessieren……..

  6. In Sachen Kommunikationsmanagement hinkt der Kreis im Vergleich zur Stadt weit hinterher. Die aktuelle Lage wird lediglich durch einen Link zur Notfallseite der SIT kenntlich gemacht. Es fehlt an spürbaren Bemühungen, alternative Lösungen zu entwickeln, um den Bürgern weiterhin Dienstleistungen zugänglich zu machen. Der Kreis sollte sich bewusst werden, dass sein Image in diesem Bereich ernsthaft Schaden nimmt und dringend handeln sollte.

  7. Guten Abend allerseits,

    Ich habe 6 Monate vor dem Hackerangriff vor genau so einem Szenario gewarnt. Auch hier im Bürgerportal. (Nachzulesen mit Beweis siehe erster Artikel zu dem Thema)

    Danach habe ich Zweifel an der Tatsache geäußert das ausgerechnet die Medien interne vertrauliche Dokumente veröffentlichen. (Siehe anderer Artikel)

    Nun habe ich zwei weitere Zweifel. Der erste ist: Hacker warum wird generell im Maskulin geschrieben während Bürger:innnen geschlechtergerecht geschrieben wird.
    Vielleicht sind es ja auch Hackerinnen ?

    Spaß beiseite. Ich denke dass das Ziel der Hacker erreicht wurden ist.
    Das mit dem Lösegeld halte ich für nicht plausibel
    Denkt mal vollkommen unbefangen und versetzt euch in einen Hacker.
    Warum sollte man Lösegeld von der SIT erwachten ?

    Das ist so als wenn ein Drogendealer zur Polizei gehen würde und ihnen Drogen anbietet.

    Es ist im vornherein klar das Körperschaften des Öffentlichen Rechts nicht Lösegeld bezahlen.
    Das ist einleuchtend

    Wenn ich also ein kluger Cyberkrimineller wäre. Würde ich dann nicht eher eine Lösegeldforderung an ein Unternehmen in der Privatwirtschaft schicken. Weil dort werden oft auch Lösegelder bezahlt an dubiose Konten oder in Kryptowährungen……

    Entweder haben wir es hier mit Kriminellen zu tun die unklug handeln.

    Das glaube ich nicht. Es sieht mir nach einer sehr professionellen Hackerbande aus.

    Oder wir haben es mit Hackern zu tun die Klug sind.
    Das denke ich schon. Denn man hackt nicht mal ebenso SIT. Sit das 70+ Kommunen betreut und viele viele weitere Aufgaben für den Staat übernimmt.
    Hier waren Profis am Werk. Und die müssten wissen das sie von SIT kein Lösegeld bekommen.
    Verbindet doch mal die Punkte.

    Ich persönlich halte zwei Gedankengänge für sehr unüberlegt:
    1. Ja die SIT ist Schuld. Suchen wir uns neue Partner. Ganz klar hätten die mehr in Sicherheit investieren sollen.
    2. Es ging den Hackern um Lösegeld. Das haben sie nicht bekommen. Also werden wir alles durchsuchen und dann irgentwann wieder unsere Dienste den Bürgern zur verfügung stellen. Sobald alles wieder behoben ist

    Beides halte ich für Trugschlüsse.

    So wie es für mich aussieht haben die Hacker genau das erreicht was sie erreichen wollten. Auch wenn das kaum einer Traut auszusprechen. Als ob es so professionellen Leuten um ein bisschen Lösegeld ginge ? Das sind taktische falsche „Fährten“ um einen zu verwirren. Um ihr wahres Ziel zu verschleiern.
    Und wie es aussieht haben sie auch damit Erfolg. Nebenbei:
    Die Hacker nehmen nicht nur die 70 Kommunen hopps sondern auch die Medienlandschaft und das Unternehmen SIT. + die Bürger.+ den Landtag.
    Sie wussten ganz genau das die SIT so handelt. Und dann das das in über 70 Kommunen passiert.

    Ihr Ziel haben sie erreicht. Und nun suchen sie sich das nächste Opfer.
    Sie bekommen schon ihr Geld. Da haben sie bestimmt ganz andere Quellen.
    So etwas passiert nicht aus Zufall ! Nicht in der Art und Weise.

    Wenn sich jetzt alle nur auf die 2 Punkte fokussieren.
    Sprich: Neue IT-Dienstleister und Schaden begrenzen (Aufbau, Kontrolle der Systeme, kein lösegeld……

    Dann kann ich euch garantieren das es dann später Wieder zu einem Hackerangriff kommen wird.
    Nur diesmal gravierender. Und auch dann werde ich auf genau diesen Kommentar verweisen

    Die Lösung des Problems muss von der Wurzel betrachtet und analysiert werden.
    Und das tut hier leider keiner.
    Den Leuten geht es darum schnell ihr neues Auto zu fahren oder was weiß ich ihren Perso zu verlängern….

    Macht es den Hackern doch nicht so leicht. Das erinnert mich so ein bisschen wie die Maus die in eine Mausefalle rennt weil es da schön Käse gibt.
    Wünsche allen Beteiligten bei der Sache viel Erfolg und frohes Schaffen.

    Langfristig braucht man in meinen Augen eine Strategie die wirksamer ist Ganzheitlicher und Durchdachter.

    1. Das Lösegeld wird in Coins bezahlt, daher ist es relativ anynom. Das Dealer-Polizei-Problem gibt es so also nicht.

      Was ICH nun aber noch in die Runde werfen möchte, ist Folgendes:

      „Das ist ein ständiger Wettlauf – und wenn die Hacker mit Macht irgendwo eindringen wollen, dann schaffen sie es auch. Das ist immer ein Frage von Aufwand und Ertrag.“

      So ist es.

      Ich arbeite 27 Jahre aktiv in der IT, bin selber CCC Mitglied und kann nur jedem raten, diese Aussage ernst zu nehmen, auch, wenn sie sehr selten fällt, denn…

      Dies gilt selbstverständlich auch für die Elektronische Gesundheitsakte und digitale Identitäten wie biometrische Daten in Personalausweisen und dergleichen. Wir dürfen uns also jetzt schon freuen. ;)

    2. Hallo, mit der Erpressung sehe ich das wie Ihr. Das Ziel ist verschleiert. Politische Motive schließe ich aus, dafür ist der Aufwand zu hoch. Es geht um Geld und um die Daten. Wie schlimm kann es werden, wenn die Daten der Menschen in den Gemeinden abgezogen wurden und nun mißbraucht werden. Beispiel: Grundsteuereinzug durch die „Stadt“. Oder Aufforderung einer Stellungnahme von der „Stadt“ die mit Daten von mir sauber angereichert sind und eine Zahlung erforderlich machen, oder oder oder. Für mich als Bürger ist es höchst schwer dann noch FAKE von ORIGINAL zu unterscheiden. Hier wird die Stadt hoffentlich in Ihren Reaktionsplänen eine gute Kommunikationsstrategie haben. Insbesondere eine Telefonhotline welche erreichbar ist und mitteilt was Original ist. So können wir Bürger reagieren. Notfallfürsorge bedeutet alle Stakeholder mitzunehmen und gerade uns Bürgern als Getroffene unterstützt.

  8. Das dauert jetzt schon vierte Woche. Kann mein Auto nicht an melden!
    Fahre mit Bahn, Bus,…. 2 Stunden, hin und 2 Stunden zurück.
    Wer kommt für meinen Schaden auf?
    Pro Tag 4 Stunden Freizeit opfern?!?!
    Nicht mit mir.

    1. Vorsorglich Strafanzeigen bei den Staatsanwaltschaft in Moskau, Beijing etc. stellen, wäre eine Möglichkeit .

      Weder die Stadt- noch die Kreisverwaltung haben „den Schaden“ zu verantworten!

    2. Haben Sie schon eine Lösung gefunden? Weil ich die meiste Zeit mit dem Rad fahre, überlege ich, ob ich Ihnen mein Auto leihe.

  9. „Hinzu kommt, dass die Stadt für diese Daten keine eigenen Backups (Sicherheitskopien) hat. Im Extremfall, das sagt Eggert auf Nachfrage, seien diese Daten verloren.“ – Hat die Stadt sich da blind auf die SIT verlassen, statt die Datensicherungspflicht vertraglich zu regeln?

    „Der Landesdatenschutzbeauftragte sei von SIT vorsorglich informiert worden.“ – Wieso vorsorglich? So ein Vorfall ist meldepflichtig!