Ein unkonventioneller Schulraum wartet nach den Herbstferien auf die Schüler:innen am Dietrich-Bonhoeffer Gymnasium: Ein neues Klassenzimmer am Waldrand lädt ein zum lernen, musizieren oder entspannen. Der erste Spatenstich ist bereits getan – und wenn es nach der Schule geht, soll das „grüne Klassenzimmer“ weiter ausgebaut werden. Die Raumprobleme durch die Rückkehr zu G9 löst der Freiraum indes nicht.

„Jetzt bauen die Erwachsenen das, was sich die Schüler:innen unserer Schule ausgedacht haben“, freuen sich Sandra Altwicker und Frank Bäcker beim symbolischen Spatenstich. Die Schulleitung und Kunstlehrer Piet Beuys, Projektleiter des grünen Klassenzimmers, haben zum offiziellen Start der Baumaßnahmen eingeladen.

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Rondell, Möbel, Pflanzen

Gebaut wird auf einer Ausgleichsfläche, welche die Stadt der Schule als Kompensation für das Gelände gab, auf dem jetzt die neue Turnhalle steht. Rund 75.000 Euro kostet der erste Bauabschnitt des grünen Klassenzimmers. Es besteht aus einem großzügig angelegten, runden Sitzbereich. Hier kann sich eine ganze Klasse zum Unterricht im Freien versammeln.

Hinzu kommen Holzmöbel für das Waldzimmer, welche an diesem Vormittag von den Schüler:innen zusammengebaut werden. Schwere Findlinge aus Grauwacke, die mit Holz zu Sitzen umfunktioniert werden, ergänzen das Ensemble. Neu gepflanzte Bäume dienen später als Schattenspender und stellen den Bezug zum nahen Waldrand her. Nach den Herbstferien soll der Außenbereich nutzbar sein.

Zahlreiche Sponsoren

Das Budget stammt aus verschiedenen Quellen: So erreichte das DBG bei einer Ausschreibung des Kinderhilfswerks den 2. Platz und gewann 10.000 Euro zur Realisierung von Schulhofträumen. Hinzu kamen Gelder aus dem Sponsorenlauf der Schule.

Lokale Unterstützer trugen mit großzügigen Geld- und Sachspenden dazu bei, das bereits der Bagger rollt und gerade ein festes Fundament für die Sitzgruppen entsteht. Unterstützung kommt u.a. von den Lions-Clubs aus Bergisch Gladbach und Bensberg, der Allianz, dem bib International College, dem Grauwacke Steinbruch Lindlar, dem Gartencenter Selbach, Galabau Lorenz, der VR Bank, der Bensbger Bank und der Kreissparkasse.

Schulgemeinschaft stark beteiligt

Zu den Unterstützern gehören neben den Sponsoren aber auch die Familien und Eltern der Schüler:innen am DBG, der Förderverein, die Elternpflegschaft sowie die Landschaftsarchitektin Suzanne Grijsbach. Ihr Kind geht am DBG zur Schule. Sie setzte die Ideen der Schüler:innen in Baupläne um, die bei der Stadt zur Genehmigung eingereicht worden sind.

Bürgermeister Frank Stein betonte den Erfolg der vielen Projkektpartner: „Wenn viele zusammenarbeiten, entsteht aus vielen kleinen Ideen letztlich etwas Großes.“

Piet Beuys erinnerte daran, dass vor zehn Monaten noch ein Bauzaun auf dem Areal stand, der jetzt ein grünes Klassenzimmer werde. „Das ist der erste Schritt!“ ruft er den Schüler:innen zu, die dem Spatentisch beobachten und sich freuen, dass ihre Ideen so schnell konkret werden.

„Nicht mehr Mist“

Der alte Schulhof war alles andere als ein Schulhoftraum. „Wenn das alles fertig ist, ist der Schulhof nicht mehr Mist“, heißt es in einem Gedicht des Schülers Lukas Hesse, das in der kleinen Feierstunde vorgetragen wird. Es fasst in klare Worte, wie die Kinder ihren alten „Freizeitraum“ erlebt haben. Schule neu denken – der Leitsatz am DBG kommt auch beim Projekt „grünes Klassenzimmer“ zum Tragen.

In der Tat sei grüne Klassenzimmer zunächst als Ideensammlung der Schüler:innen entstanden, berichtet Sandra Altwicker. Jetzt würde realisiert, was sich die Kinder ausgedacht hätten – freilich nachdem einige Planungsrunden im Baugenehmigungsverfahren gedreht worden sind. Das DBG baut auf städtischem Grund.

„Wir freuen uns, dass das Projekt so schnell realisiert wird“, sagt Schulleiter Frank Bäcker, und betont die gute Zusammenarbeit mit der Stadt. „Hier entsteht ein Aushängeschild der Stadt Bergisch Gladbach“, ist sich Bäcker sicher.

Mehr Tempo bei Breitband und Raumproblem

So schnell wie beim grünen Klassenzimmer klappt es leider nicht immer, macht Bäcker gleichwohl deutlich, und verweist zum Beispiel auf die Breitbanderschließung. Hier warte die Schule immer noch auf das schnelle Internet in den Klassenzimmern. Obwohl die Glasfaser bereits im Keller liege.

In Erinnerung ruft Frank Bäcker dann auch das Raumproblem, welches in vier bis fünf Jahren durch die Rückkehr zu G9 entstehe. Dies müsse schnell angegangen werden, mahnt er entsprechende Gespräche in Richtung Schulträger an.

Das grüne Klassenzimmer löst diese Frage sicher nicht. Als erfrischender Lehr- und Entspannungsraum für die Schüler:innen am DBG ist das Projekt aber einfach wichtig.

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ist Reporter und Kulturkorrespondent des Bürgerportals.

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