Wir haben viel zu viele Autos, und viel zu große. Sie produzieren Feinstaub und CO2, sie kosten Platz. Eine Freiheit, für die diese überdimensionierten Autos angeblich stehen, zerstören sie selbst. Und unsere Städte, unsere Umwelt. Was also können wir tun? Was müssen wir tun? Wir könnten Vernunft walten lassen. Und uns bescheiden. Ein Essay von Klaus Hansen, mit dem wir eine Serie zu grundlegenden Fragen der Klimawende starten.
Autoland Deutschland: Unsere Autos werden größer, länger, höher, breiter. Sie sind geländegängig. Und sie werden immer schwerer. Ihre Zahl nimmt stark zu. Schon ihre Herstellung verbraucht viele Ressourcen: Also mehr Stahl, Aluminium, Kunststoff, Holz, Textilien. Und damit mehr Energie. Und selbstverständlich entsteht dabei mehr CO2. Das gilt auch für große E-Autos.
Autos mit Verbrennungsmotoren verbrauchen, weil ihre Motoren leistungsfähiger, größer und schwerer sind, mehr Energie. Also Ressourcen. Und sie produzieren mehr CO2.

Die Straßen in Bergisch Gladbach sind in einem erbärmlichen Zustand. Seit Jahrzehnten nicht gepflegt. Und für eine hohe Belastung sind sie nicht gebaut. Allerdings: So schlecht, dass geländegängigen Autos nötig wären, sind die Straßen von Bergisch Gladbach nun doch noch nicht.
Schwerere und größere Autos bedeuten aber auch mehr Abrieb an größeren Bremsen und Reifen, also mehr lebensgefährliche Feinstäube. Feinstäube, die nicht nur alle Menschen schädigen, sondern sogar unsere lieben Hunde.
Unsere Stadt hat viele schmale Straßen. Damit hat sich die Chance auf breitere und sicherere Radwege häufig schon erledigt.

Für das Parken breiterer und längerer Autos brauchen wir breitere und längere Parkflächen. Parkflächen, auf denen die meisten Autos mehr als 22 Stunden am Tag stehen. Tag für Tag. Inzwischen werden schon von Besitzern breiterer Autos – wie zu erwarten war – breitere Parkplätze gefordert.
Wollte man jedoch nicht weiter Flächen versiegeln und Grünflächen reduzieren, würden bei einer verbreiterten Einteilung weniger Autos geparkt werden können. Das gilt natürlich auch für große E-Autos.


Der Verkehrsminister will – um den vielen Staus entgegen zu wirken – mehr Autobahnen bauen und Autobahnen um zusätzliche Fahrspuren erweitern. Und er ist gegen ein Tempolimit. Wie auch Nordkorea. Nur gibt es dort nicht ganz so viele Fahrzeuge, die Feinstäube und CO2 in die Luft blasen.
Höhere Geschwindigkeiten auf der Autobahn bedeuten größere Abstände, längere Bremswege, mehr Feinstäube. Und mehr CO2.
Wegen der notwendigen größeren Abstände passen weniger Autos auf eine Autobahnspur. Das ist Physik. Hätten wir in der Schule oder bei der Führerscheinausbildung aufgepasst, wüssten wir das.

Die Folgen höherer Geschwindigkeiten bedeuten mehr Feinstaub, schwerere Unfälle, mehr Schrott, entsprechende Einsätze von Polizei, Feuerwehren, Rettungsdiensten, Hubschraubern, Abschleppdiensten, Staus, Ärztinnen und Ärzten. Also mehr CO2. Und Zeitverluste. Dazu kommen die Belastungen für Kliniken, Behandlungen, Rehabilitation, Arbeitsausfall.
Andererseits bedeuten Unfälle natürlich auch Wirtschaftswachstum. Für Versicherungen, im medizinischen Bereich, beim Neukauf, bei Leihwagen oder für Werkstätten.

In den USA gibt es breitere Highways. In großen Städten wie Los Angeles auch mehr Fahrspuren als bei uns. Aber es gibt dort ein Tempolimit wie in fast allen zivilisierten Ländern dieser Welt. In LA dürfen auf der linken Spur nur Autos fahren, in denen mehr als ein Mensch sitzt.
Zugegeben: Größere, schwerere Autos bieten eine höhere Sicherheit – für die Insassen. Nicht aber für junge und alte Fußgängerinnen und Fußgänger, Radfahrerinnen und Radfahrer, Rollerfahrerinnen und Rollerfahrer. Gefährdet sind besonders Kinder. Und natürlich auch Menschen in leichteren Autos.
Was ist, wenn die Sicherheit für die Nutzerinnen und Nutzer eines solchen Autos nicht gleichzeitig zu einem vorsichtigeren und umsichtigen Fahrverhalten führt? In der Stadt, auf Landstraßen, auf Autobahnen?

Lobbyisten kommen gerne mit der Drohung, dass Hunderttausende von Arbeitsplätzen in der Autoindustrie gefährdet seien. Doch Bangemachen gilt nicht. Denn diese Arbeitsplätze würden ja nicht alle von jetzt auf gleich wegfallen, wenn kleinere, schmalere, kürzere und leichtere Autos gebaut werden.
Weil Autos weiterhin gebraucht werden. Besonders im ländlichen Raum.

Außerdem würde es zum Beispiel wie bisher Werkstätten, Tankstellen, Straßenbaubetriebe, Ämter geben. Schon immer hat sich die Arbeitswelt geändert. Früher haben Millionen in der Landwirtschaft gearbeitet. Hunderttausende in der Werftindustrie. Oder in der Stahlindustrie.

Heute haben wir in Deutschland mehr Beschäftigte als je zuvor und relativ wenige Arbeitslose. Gleichzeitig fehlen Hundertausende in den unterschiedlichsten Berufen: In der Bildung, in der Pflege, in Kitas, im Handwerk, im Service, in der Informationstechnik, in der Verwaltung, bei der Entwicklung der Künstlichen Intelligenz, die dringend notwendig wäre.

Immer wieder wird ‚Freiheit’ als ein Totschlagsargument in die Diskussion geworfen. Freiheit – ein großes Wort – heißt das nicht für uns, in einer Demokratie, einem Rechtsstaat zu leben, aus verschieden Parteien ein Parlament wählen zu können, Medien nutzen zu können, die nicht zensiert werden, sich als Bürgerin und Bürger einbringen zu können, keine Repressalien fürchten zu müssen?

„Freie Fahrt für freie Bürger“ ist ein dummer Spruch für Bürger mit einem beschränkten Freiheitsbegriff. Selbst der ADAC hat sich von dieser Aussage distanziert und ist für ein Limit von 130 km/h auf Autobahnen.
Nur die Liberalen sind noch nicht so weit. Dabei wird gerade eine Freiheit, für die diese überdimensionierten Autos angeblich stehen, von ihnen selbst zerstört. Und unsere Städte, unsere Umwelt.
Was also können wir tun? Was müssen wir tun?
Wir könnten Vernunft walten lassen. Und uns bescheiden. Die irrsinnige Wachstumsspirale beenden.
Wir brauchen weniger Autos, auf keinen Fall mehr und schon gar nicht größere. Und wir brauchen einen modernen, pünktlichen öffentlichen Nahverkehr. Und wir brauchen eine Infrastruktur, die Radfahren ebenso wie zu Fuß gehen sicher und attraktiv machen.
Eine riesige Aufgabe. Wir müssen umdenken. Denn die einschneidenden Änderungen werden kommen, werden kommen müssen.

In der Bundesrepublik wollen bereits 430 Städte und Gemeinden innerstädtisch Tempo 30 einführen, auch Bergisch Gladbach gehört dazu. Sie dürfen es nicht. Aber – wir könnten von uns aus verhaltener fahren. Bis die Politik endlich ein Einsehen hat. Unsere Städte würden lebenswerter werden.
Kürzlich sagte mir jemand, dass alle meine Argumente bekannt seien. Ja, richtig. Aber warum verhalten wir uns denn nicht anders, warum handelt Politik nicht endlich stringent für die Klimarettung? Warum steuern wir sehenden Auges in die Katastrophe?
Es geht doch um unseren einzigartigen Planeten und damit unser aller Überleben.
Klaus Hansen
Fußgänger, Bahncard-, Pedelec- und Autobesitzer, Nutzer des öffentlichen Nah- und Fernverkehrs.
Hinweis der Redaktion: Mit diesem Appell starten wie eine Serie von Beiträge, Essays oder Aufrufen, die sich gründlich mit verschiedenen Aspekten der Klimawende auseinandersetzen. Wenn Sie sich in einem Bereich gut auskennen und etwas beitragen wollen, melden Sie sich gerne: redaktion@in-gl.de

Weitere Beiträge zum Thema
Wer andere aufgrund selbst Erlebtem und negativ Erfahrenem zur Vernunft auffordert will seine Mitmenschen vor Unheil bewahren, was sehr positiv zu bewerten ist. Jene kann Fritz Mauthner wohl nicht gemeint haben als er folgendes niederschrieb: „Der Verstand ist ein gefälliger Knecht, die Vernunft ein schwatzhaftes altes Weib.“
Anstatt einfach den Appell zu nehmen, darüber nachzudenken und sein eigenes Handeln zu überdenken hauen hier manche Leute Sprüche raus, dass mir schlecht wird.
Eigene Meinung äußern ist ok und unterschiedliche Meinung sein auch, aber manche sollten eventuell zweimal überlegen, bevor Sie auf senden drücken.
Viele der Leserkommentare zum bedenkenswerten Artikel von Klaus Hansen äußern eine starke Ablehnung von SUV’s. Allerdings werden künftig sehr viel mehr Automobile vom Bautyp SUV über unsere Straßen rollen. Warum? Weil SUV’s die Fahrzeuge der Verkehrswende sein werden! Eine Verkehrswende weg von Verbrennerantrieben hin zu emmissionsfreien oder -armen Fahrzeugen bedeutet E-Mobilität. So ist es unter dem Erfordernis eines Klimaschutzes wünschenswert, beschlossen und so ist der absehbare Stand der Technik.
Elektrisch betriebene Fahrzeuge, wenn sie eine angemessene Reichweite haben sollen, werden aber viel größer und viel schwerer sein als die derzeit hierzulande üblichen Fahrzeuge. Schnell ist ein Gewicht von 1 ½ Tonnen und mehr erreicht. Die großen und schweren Batteriepakete erfordern Fahrzeuge mit langem Radstand, hoch gebaut mit Sandwichboden, weil die Batterien aus Sicherheitsgründen zwischen den Achsen verbaut werden müssen. Deshalb setzen Automobilhersteller, die Elektrofahrzeuge entwickeln, weltweit konstruktiv auf Autos vom Bautyp SUV. Das lässt sich schon jetzt im Straßenbild beobachten und das ist deutlich sichtbar in Ländern, in denen E-Mobilität bereits weiter fortgeschritten ist. Z. B. in Skandinavien, wo sehr viele große SUV’s auf den Straßen fahren – elektrisch angetrieben.
Fazit: es ist wenig zukunftsfähig, mit emotionalen und veralteten Argumenten gegen SUV’s zu wettern. Diese werden die Fahrzeuge der Zukunft sein! Aus Umweltgründen.
Ach, desshalb verkauft sich der Fiat 500 als Elektroauto so gut, desgleichen der Mini, der VW ID3 (ID2 ist auch schon angekündigt) und zahlreiche weitere elektrische Klein- und Kompaktwagen …
Die Realität widerspricht Ihren Ausführungen.
„Elektrisch betriebene Fahrzeuge, wenn sie eine angemessene Reichweite haben sollen, werden aber viel größer und viel schwerer sein als die derzeit hierzulande üblichen Fahrzeuge. “
Was ist denn angemessen? Wissen Sie eigentlich wie viele km ein Pkw in Deutschland pro Tag im Durchschnitt gefahren wird? Keine 40 km! Und selbst wenn es mal 80 oder 150 km sind, warum braucht ein Großteil der Autos dann eine Reichweite von 600 km und mehr? Um damit – mein Lieblingsargument – 1 bis 2 mal im Jahr in Urlaub zu fahren?
Die Hersteller setzen deshalb auf SUV, weil sie damit am meisten Profit machen und nicht weil es unbedingt erforderlich wäre. Und erst recht spielen Umweltaspekte da keinerlei Rolle, egal mit welchem Antrieb.
@Arno K.
Wir werden sehen, wohin die Entwicklung geht. Auf jeden Fall finde ich, dass man sich von solchem Lobgesang nicht einlullen lassen sollte. Vielleicht läuft es ja auf Wasserstoffbetriebene PKW hinaus. Wir müssen abwarten. Meinen jetzigen PKW kann ich ja noch etliche Jahre weiterbenutzen.
Wenn Sie sich da mal nicht irren. Wir werden sehen. Ich bin überzeugt, dass z.B. VW mit ID.2 auch aufgrund der Preisperformance <25.000 EUR mit dieser Fahrzeugklasse im Volumenmarkt richtungsweisend sein wird.
https://www.electrive.net/2023/03/15/id-2all-vw-zeigt-e-kleinwagen-fuer-unter-25-000-euro
Und ein E-Auto für unter 20.000 Euro ist bei VW ebenfalls schon in der Entwicklungspipeline. Da werden die anderen Hersteller VW auch nicht alleine durchmarschieren lassen. Wo heute Bedarf für die Klein- und Kompaktklasse besteht, wird er auch zukünftig vorhanden sein – das sind schließlich die Volumenmodelle, für die Hersteller also die Brot-und-Butter-Fahrzeuge.
Jeder kann sich bisher (leider) noch frei entscheiden,
1. ob sie/er sich aus dummer Gewohnheit/Bequemlichkeit weiterhin rücksichtslos klima-/umweltschädlich verhält oder
2. klugerweise zu tun was möglich ist z.B. indem weniger mit dem PKW gefahren wird, weniger Fleisch gegessen wird, auf Interkontinental-Flugreisen verzichtet wird, die Benutzung umweltschädlicher Chemikalien vermieden wird und… und… und…
Zu welchem Lager möchten Sie gehören? Ich habe mich bereits entschieden.
Wow, alle Einser zukünftig in den Gulag?
Diese schwarz-weiß-Denken in den Kommentaren ist wirklich schlimm. Es gibt nur die heiligen Klimaretter oder die teuflischen (hier) Autofahrer.
Wir können froh sein, dass es noch genug Pflegekräfte etc. mit Auto gibt, wie uns die letzten Wochen der gelegentlichen Streiks gezeigt haben.
Es würde reichen, wenn wir das Tempo, das wir bisher haben, fortsetzen, denn wir können stolz und Vorbild für andere Länder sein.
Zwischen 1990 und 2019 haben wir die Ausstoß um 31% reduziert, bei gleichzeitigem Bevölkerungswachstum um 5%.
Neben Russland das einzige Top10-Emissionsland, dass den Ausstoß überhaupt reduziert hat.
Hätten die Grünen nicht für mehr Kohle anstatt Kernenergie gesorgt, wären wir vielleicht sogar noch weiter.
https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_gr%C3%B6%C3%9Ften_Kohlenstoffdioxidemittenten
Leider zeigt diese Wikipedia-Liste nicht den CO2-Ausstoß nach Größe der Bevölkerung auf. Zudem verlagern wir ja die Herstellung für unseren Konsum ins Ausland (China etc) und haben dann eine geschönte positive CO2 Bilanz.
Das bisherige Tempo reicht natürlich nicht aus! Und das Festhalten an Bequemlichkeiten führt dazu, dass die notwendigen Klimaschutzmaßnahmen immer teurer werden.
„Zwischen 1990 und 2019 haben wir die Ausstoß um 31% reduziert, bei gleichzeitigem Bevölkerungswachstum um 5%.“
Das ist völlig richtig! Aber wenn wir mal ganz ehrlich mit uns selbst sind, haben wir das nur durch den Abbau der Schwerindustrie in Ostdeutschland geschafft. Diese Emissionen fallen nun natürlich woanders auf der Welt an.
@Dr. Alban
Die Einser müssen sich dann halt zu den dummen zählen, die kräftig an dem Ast sägen, auf dem wir alle sitzen. Mehr nicht.
Es ist nun mal Tatsache, das es es dumme und kluge Menschen gibt, und zwar in jeder Gesellschaftsschicht und jeder Disziplin, egal wie alt.
Wenn man die vielen Texte bzw Stellung-nahmen zum Thema „Klima“ liest, erinnern die Aussagen an infantile Quengelei.
Z.B., das immer wieder erwähnte Klima von Bergisch Gladbach: was ist das denn? Mikroklimatisch wird es wohl nicht sein, oder?
Erdgeschichtlich leben wir in einer klima-tischen Anomalie, d.h. in einer aus- oder abklingenden Eiszeit. Die „globale Durch-schnittstemperatur“ war nämlich ca. 5°C höher als heute. Und Schwankungen klima-tischer Phänomene unterschiedlichster Art, Dauer und Intensität hat es immer wieder gegeben, wie auch die Dendrochronologie zweifelsfrei beweist. Und:
Die Klimate des Planeten Erde finden in einer extrem labilen, hoch mobilen Lufthülle, ca. 15km mächtig, statt. Sie sind gürtelhaft um den Globus angeordnet, ohne politische Grenzen, welcher Art und Berechtigung auch immer.
Die globalen Phänome der Klimate scheren sich nämlich nicht um Gesetz, Recht, Frieden oder Krieg. Und, wer jetzt von den Wählern Verzicht verlangt für Versprechungen, die weder zeitlich noch teritorial gebunden sind, sein können, bewegt sich in Richtung Orwells 1984, oder verhält sich wie ein Ablaßhändler der Klimatheologie. Auf jeden Fall außerhalb des demokratischen Grundkonsenses. Oder soll die Welt mal wieder am „deutschen Wesen genesen“?
Robert Peters
Ach Herr Peters, wir brauchen hier Ihre unbegründeten Belehrungen sicher nicht. Der Klimawandel ist ein Fakt und von anerkannten Klimaforschern hinreichend belegt. Manche Menschen möchten dies nicht zur Kenntnis nehmen. Ich vermute mal, daß Sie keine Veränderung in Ihrem Leben möchten.
Ihr Hinweis auf das „deutsche Wesen“ ist vollkommen daneben!
@Robert Peters
Herr Peters, in früheren Zeiten der Klimaforschung konnte man Ihre Position noch als differenzierende Hypothese ins Spiel bringen. Heute ist sie allerdings widerlegt. Wenn Sie immer noch daran festhalten, stellen Sie sich ins Lager der Klimawandelleugner, die den mittlerweile fundiert belegten wissenschaftlichen Konsens aus irrationalen Beweggründen ignorieren.
Und natürlich kümmert sich das Klima nicht um Staatsgrenzen, das ist eine Binsenweisheit. Genau deshalb gibt es internationale Zielvereinbarungen, die jeder beteiligte Staat im Rahmen seiner Möglichkeiten auf seinem Territorium zu erfüllen versucht – eine Weltregierung gibt es nämlich nicht.
Richtig, Herr Peters. Wahrscheinlich ist der Glaube an den menschengemachten Klimawandel eine Überzeugung, die den Rang einer religiösen Überzeugung hat und für dessen Erklärung Klimatheologen gefragt sind, z. B. für Fragen wie hoch bei fünf Grad Celsius höher der Meeresspiegel war *zwinkersmiley*.
Aber was ist denn mit den handfesten Nachteilen des Autos? Sind die 3000 Verkehrstoten im Sinne einer Kosten-Nutzen-Abwägung in Ordnung? Oder was ist mit der Verkehrssituation in den Innenstädten? Ist das in Ordnung in der Form?
Tendenziell stimme ich zu, dass es keine PKW jenseits der 150-170 PS geben muss! Allerdings gehöre auch ich inzwischen zu den Ü50 Bürgern und auch für mich und meinen Mann ist es immer beschwerlicher in ein normales Auto zu steigen, daher überlegen auch wir den Kauf eines SUV als nächstes Auto: alleine, um dieses bequem besteigen zu können!
Solange sich Fahrradfahrer nicht an Verkehrsregeln halten und diese nicht konsequent sanktioniert werden, halte ich eine per se Verteufelung des PKW absolut unsinnig.
Wenn ich mir die heutigen Lastenräder so ansehe, werde ich ziemlich wütend. Hier kann man Dimensionen sehen, die einem großen Motorrad in nichts nachstehen (Breite und Länge). Ich selber habe ein ganz normales Fahrrad ohne E-Antrieb und habe keine Probleme im Verkehr von GL.
Außerdem fahren die E-Räder in Geschwindigkeiten, die ähnlich einem 50er Mofa sind (25km) und diese benötigen keinen Versicherungsschutz und einem Kennzeichen. Warum nicht? Wie oft beschädigen gerade große, unhandliche Räder ein KFZ und man wird dem Verursacher ohne Kennzeichen nicht habhaft. Hier besteht dringender Handlungsbedarf.
Und nein: ich werde auf mein PKW auf keinen Fall verzichten, egal, wie gut Radwege ausgebaut werden oder sich der Benzinpreis entwickelt – alleine der Wocheneinkauf füllt den gesamten Kofferraum und ist mit einem Fahrrad nicht zu bewältigen. Ich werde auch nicht alle 2 Tage zum Einkaufen fahren!
Wir sollten endlich aufhören Radfahrer zugunsten von Autofahrern aufzuwerten – beide haben ihre Berechtigung. Baut den ÖPNV auch in ländlichen Regionen aus, macht diesen Preiswert, damit man Arbeitsplätze schnell und günstig erreichen kann, dann klappt es vielleicht auch mit dem Umstieg!
Kaufen Sie besser keinen SUV. Damit bedrohen Sie nämlich Fußgänger (insbesondere Kinder) mit dem Tod, weil Sie diese leichter übersehen und sich auch niemand über der Motorhaube abrollen kann. Die Tatsache, dass man bequemer in den SUV einsteigen könnte, scheint mir eine unzureichende Begründung für eine SUV Anschaffung zu sein.
Dem kann ich nur widersprechen. Dann dann dürften auch keine VW Busse und Sprinter fahren. Ich kann nur hoffen, das Sie nie in den Genuss kommen, mal ältere Menschen fahren zu müssen. Wenn Sie einen Rollstuhl mitnehmen dürfen und die entsprechende Person in und aus den Wagen bugsieren müssen, sehen Sie wahrscheinlich die Sache etwas anders. Toleranz ist gefragt.
Liebe(r) Schildgen,
ich fürchte, Sie haben Frau Twellmann missverstanden. Hier geht es um das bequeme Einsteigen und nicht um den Transport von Behinderten. Übrigens habe ich selbst (was Sie mir nicht wünschten) bereits Behinderte (sowohl mit Rollstuhl als auch mit Rollator) transportiert (sowohl mit „Sprinter“ als auch mit nicht SUV-PKW) und bin sehr dankbar für diese Lebenserfahrung.
Ich kann gut verstehen, daß Sie aufgrund körperlicher Probleme die bequemere Variante bevorzugen. Trotzdem werfen Sie viele Argumente gegen die Intension des Artikels (weniger, aber reflektierter Gebrauch des PKWs) durcheinander. Ich nenne hier nur zwei:
– Es ist schon geholfen, wenn die Personen im nichtländlichen Bereich in GL den ÖPNV nutzen. In meinem Stadtteil fahren die Busse alle 10/20 Min in alle Richtungen. Leider scheint das kein Grund zum Umstieg zu sein.
– Die Regelverstöße einiger Radfahrer haben nichts mit dem CO2-Ausstoß und dem Feinstaub von PKWs zu tun.
– Lastenräder haben eine tolle Umweltbilanz und zeigt, daß die überwiegend jungen Eltern ein hohes Umweltbewußtsein haben im Gegensatz zu vielen Menschen meiner Generation.
Ich lese den Artikel als Aufforderung an mich, wegen der negativen Konsequenzen meinen PKW noch weniger zu nutzen.
Kaufen Sie sich besser keinen SUV. Damit kommen nur die wenigsten Fahrer anständig in die Parkflächen. Ständig steht man zu dicht an einem anderen Fahrzeug und dann kommen Sie erst recht nicht mehr bequem in Ihr Auto weil die Tür nicht mehr weit genug aufgeht. Außerdem ziehen Sie den Unmut der anderen PKW-Fahrer auf sich.
Es gibt wirklich genug Fahrzeuge mit höherer Sitzposition bzw. bequemem Einstieg, ohne dass man ein Försterauto kaufen müsste.
Und wenn Sie beklagen, dass Lastenräder die Dimensionen eines großen Motorrads erreichen, dann sollten Sie auch berücksichtigen, dass ein Auto auf der Straße immer noch den vier- bis sechsfachen Platz eines Lastenrads für sich beansprucht. Es ist reichlich abstrus, unter dieser Voraussetzung Lastenradfahrern ihren Platzbedarf vorzuwerfen.
Zitat: ….. „alleine, um dieses bequem besteigen zu können“….
Sie kaufen dann einen SUV, weil Sie Ü50 sind und der höhere Einstieg bequemer ist? Da hab ich nen alternativen Tipp: Einen Smart – ist klein, braucht wenig Platz, vor allem beim Parken während dem Wocheneinkauf und ist hoch! Ach ja, ich hab einen, seit Jahren. Bin übrigens Ü60 und hab Rücken. Und brauch keinen SUV…
Wäre es nicht so traurig, könnte man drüber lachen… Kaum fällt der Begriff „gegen große Autos“ geht ein „Aufschrei“ durch die Leserschaft, meist stolze Besitzer eben dieser Fahrzeuge, und die Tastaturen bzw.Daumen glühen.
Das Wort „aaaaaber“ eröffnet so manchen Kommentar oder wird spätestens im 3. Satz verwendet, meistens im Zusammenhang mit den vermeintlichen Gegnern wie die bösen Radfahrer, der schlechte ÖPNV, die unkontrollierten Fußgänger etc.pp. Ach ja, und natürlich die Kleinwagenfahrer, ein paar gibts ja noch.
In dem Artikel sind ja schon viele, auch gut bebilderte Beispiele des täglichen Verkehrslebens aufgeführt. Danke.
Auf Anhieb fallen mir noch 2 Beispiele ein. Man stelle sich mal morgens, so ab 10 vor 8 vor eine Schule in GL. Egal welche, die Zustände sind überall gleich. Massenhaft Autos, fast immer 2 Personen, FahrerÌnnen plus 1 Kind, geparkt wird wie im Dschungel, laufende Motoren bis das Kind weg ist….
Oder: Einfahrt Parkhaus Rhein-Berg-Galerie, Auto, im Schnitt 1,2 Personen, Unmittelbar VOR dem Busbahnhof und S-Bahn, fußläufig Fahrradparkplatz…. Warum muss man da überhaupt mit dem Auto hin? Meine ehrlichen Gedanken zu solchen Beispielen : Für Euch ist der Sprit immer noch zu günstig.
In dem Appell stehen doch schon einige Lösungsansätze drin. Zugegeben, auch ich finde das Rad fahren je nach Strecke in GL echt anstrengend, denn ich strampel noch, bzw.oft ist es auch gefährlich. Da sollte sich etwas ändern. Deshalb liegt mein Augenmerk auf dem Ausbau des ÖPNV, vernünftige Taktung auch auf dem platten Land, zivile Preise, das 49-Euro Ticket ist schon ein guter Anfang.
Solange wir alle unser Verhalten nicht überdenken, wird sich leider nichts ändern und auch solch tolle Appelle keine dauerhafte Wirkung zeigen. Womit man die Leute kriegt? Geh Ihnen ans Geld. Versicherungen, Steuer etc.für großmotorige Autos so hoch, wie irgend möglich, Parkgebühren in Städten ordentlich erhöhen, Knöllchen für Raser und Falschparker erhöhen, im Gegenzug Fahrpreise senken, finanzielle Anreize schaffen für Radfahrer, Fahrgemeinschaften etc. Wir könnten einiges machen, wenn wir wollen
Sollen die Radfahrer doch erstmal lernen sich an Verkehrsregeln zu halten. Katastrophales Verhalten kann man täglich beobachten. Warum sollte man den Verkehrssünder Nummer 1 auch noch unterstützen? Ist da vielleicht viel Geld im Spiel?
Sie haben Recht: es ist unendlich viel Geld im Spiel, nennt sich Autolobby.
(zu Ihrem Kritikpunkt noch eine sachliche Anmerkung: es gibt bei allen Verkehrsteilnehmern, solche, die sich fehlverhalten. Es ergibt wenig Sinn, das gegeneinander aufzuwiegen. Was aber Sinn ergibt: sich mal mit dem Begriff der Betriebsgefahr auseinanderzusetzen. Der Betrieb eines Auto ist ungleich gefährlicher , als der eines Fahrrades. Ein Radfahrer, der zu schnell fährt oder ein Rotlucht missachtet, gefährdet in erster Linie sich selber. Aber Sie haben natürlich Recht: Verkehrsregeln gelten für alle.)
@Ralf und @Frau Breideneichen: Sie meinen aber nicht die Autofahrer, die unter Umgehung der Geschwindigkeitsbegrenzung in Wohngebieten (lieber60 statt 30 km/h) und des vorgeschriebenen Mindestabstands von 1,50m zu Radfahrern durch verkehrsberuhigte Zonen brettern? Es liegt da offenbar ein Verwechslung von Täter und Opfer vor ….
@Ralf passend hierzu z.B. ein Artikel aus der Forbes. Sicher kein wokes Magazin, welches alternativen Lifestyle forciert.
https://www.forbes.com/sites/carltonreid/2020/09/18/motorists-break-law-to-save-time-cyclists-break-law-to-save-lives-finds-study/
Woher haben Sie Ihre Kenntnisse, welcher Verkehrsteilnehmer sich am wenigsten Regelkonform verhält? Ich lerne gerne dazu.
Würde StVO konformes Verhalten der Radfahrenden CO2 und Feinstaub noch mehr einsparen, als es diese Mobilitätsform ohnehin schon tut? ;-)
CO2 und Feinstaub (auch Lärm wäre als umweltschädlich zu bezeichnen) sollen / müssen auch und vor allem im Verkehr eingespart werden, um die Klimaziele zu erreichen, so in diesem Artikel zu lesen. Die Stärkung bzw. Unterstützung des Radverkehrs durch z.B. geeignete Infrastruktur stellt dabei eine wesentliche Säule der notwendigen Maßnahmen dar.
Und leider sind dafür bei all den Versäumnissen der letzten Jahre in unserer Stadt weder ausreichend Geld (1,80 EUR in 2021 / 2,87 EUR in 2022 pro Kopf) noch Planungskapazitäten bei der Stadtverwaltung vorhanden.
Das ist diese Eigenverantwortung, von der zuletzt sehr häufig die Rede war. Nach meinem Empfinden hat das bestensfalls eher semi – nein, ehrlicherweise hat es en Masse gar nicht funktioniert, unterhalten Sie sich mal mit Ärztinnen und Pflegepersonal in den Krankenhäusern (Im Übrigen ist die Notwendigkeit einer fundamentalen Reform des Gesundheitssystems auch in Rhein-Berg einen lautstarken Aufschrei etc. wert, dass aber hier nur nebenbei angemerkt).
SUV finde ich mit den erwähnten Nachteilen ebenfalls überflüssig und deren allgemeinen Beliebtheit tragisch ärgerlich. Ich kam allerdings ins Wanken, als ich berufsbedingt einige Monate einen SUV als Mietwagen zur Verfügung hatte.
Fakt ist, ich fühlte mich darin sicherer als in jedem anderen Pkw, den ich bisher fahren konnte. Das wird nicht nur mir so ergangen sein, daraus schließe ich die Umkehr, dass viele Menschen dem Grundsatz diese Fahrzeuge müssen deutlich weniger werden oder gar gänzlich von den Straßen verschwinden zustimmen, aber selbst da gerne die Ausnahme für sich beanspruchen, weil man kommt besser rein, ist sicherer usw., meinen behalte ich also noch, aber andere mögen dich bitte lieber darauf verzichten.
Also bleibt als Lösung wie so häufig nur ein Verbot, gerne initiiert von der allgemein populistisch ohnehin als Verbotspartei gegeißelten Partei. Und schon sind wir wieder beim ebenfalls in letzter häufig genutzten Begriff der Freiheit angekommen. Immer wieder gern auch von einer Bergischen Person, die bevorzugt mit einem Boxermotor „forciert durch den Verkehr gleiten“ möchte. Gerne mit synthetischen Kraftstoff, für den exakt nur ein (1) deutscher Kfz Hersteller (noch) nicht bekundet hat, das eben dieser Kraftstoff uninteressant ist, Nachtigall ick hör dir… Sie wissen schon. Aber auch das nur am Rande.
Im Kern sehe ich bei allen brisanten politisch-gesellschaftlichen Problemen die spätestens(!) seit 2015 zunehmende Spaltung unserer Gesellschaft, der bundesdeutschen, aber auch der europäischen. Es ist für mich persönlich nicht absehbar, wie diese Gräben zugeschüttet werden können, in der tiefen Überzeugung das dies zwingend nötig ist, um sämtliche Krisen dauerhaft lösen zu können, ohne direkt in die nächste zu schlittern.
Klima, Russland, Inflation, Umverteilung/gesellschaftliche Wohlstandsteilhabe, Gesundheit, Wohnen, Mangel an Fachkräften, um nur die Wesentlichen zu nennen. Als Gesellschaft müssen wir einen Weg finden uns zu einen. Erst dann wird es uns gelingen, Lösungen zu anderen Themen zu finden und diese zu akzeptieren, mit allen unschönen Konsequenzen, die für die Einzelne oder den Einzelnen en detail auch schmerzhaft sein werden oder können.
Da führt meines Erachtens kein Weg dran vorbei. Der Lösungsansatz, die Gesellschaft würde sich durch das lösen der bestehenden Krisen wieder versöhnen, scheitert seit mindestens zwei Dekaden kolossal.
Mit diesem Grundsatz sollte der Begriff der Freiheit neu diskutiert werden.
Stattdessen werden junge Leute, die für Ihre Zukunft kämpfen, als Terroristen diffamiert, möglicherweise bald gar vom Verfassungsschutz beobachtet. Geht’s noch? Sie sind die Leidtragenden, deren Lebensgrundlage durch unsere Generationen gnadenlos bedroht wurde und wird. Fangen wir doch direkt hier mit dem Zuschütten der Gräben an.
Soso, der SUV-Nutzer ist der Hauptfeind einer klimagerechten Gesellschaft. Hinter dieser These können sich alle frustrierten Radler unserer Stadt versammeln und ihre küchenpsychologischen Kommentare über libidonöse Autofetischisten und Parallelen zu Sexmessen (mittlerweile offenbar gelöscht) posten.
Natürlich, auch ich halte SUV´s grundsätzlich für überflüssig, aber sich diese Minderheit herauszupicken, um bei der Verunglimpfung ein gutes Gefühl, man steht ja auf der richtigen Seite, zu entwickeln, ist nicht meine Sache.
Wir alle, unsere gesamte moderne Gesellschaft, sorgt für den Klimawandel. Wir streamen Filme, unsere Tausende Fotos sind in einer Cloud, wir bestellen nur noch über Amazon, wir wohnen in Palästen, wir fahren Ski in den Alpen, wir beglücken millionenfach die halbe Welt mit unseren Urlaubsreisen, Kreuzfahrtschiffe kurven bis in die letzte Bucht, wir frieren nicht im Winter, statt dessen kaufen wir im Januar Erdbeeren im Aldi, wo wir, dank des riesigen Parkplatzes und weil er außerhalb liegt, mit dem Auto hinfahren. Alles das und noch viel mehr, sorgt für den Klimawandel.
Aus dem Artikel und den Kommentaren spricht eine Unversöhnlichkeit, die ich ablehne. Ich habe das Gefühl, mit solchen Artikeln und Kommentaren auf „In-Gl“ soll unsere Bergisch Gladbacher Gesellschaft sturmreif geschossen werden, damit weitere – in meinen Augen – schlechte Pläne, wie das nächste Großprojekt in BG, der Umbau der Altenberger-Dom-Str., weniger Gegenwind erfahren.
Freie Fahrt für freie Bürger lehne ich auf der Autofahrbahn ebenso ab wie auf dem Radweg. Ich finde den Artikel weder hilfreich noch in irgendeiner Weise erhellend.
@ Christoph Lehner
Sie kritisieren, dass Herr Hansen über das Verkehrsproblem geschrieben hat, speziell über den Unfug mit überdimensionierten Geländefahrzeugen herum zu fahren und behaupten, diese Fahrzeuge seien als „Hauptfeind“ einer klimagerechten Gesellschaft angeklagt worden. Ich finde diese Bezeichnung weder im Text noch in den Kommentaren.
Hätte Herr Hansen über Wintersport, Fernreisen oder irgendeinen anderen Teilaspekt des Klimaproblems geschrieben, würde von Ihnen vermutlich derselbe Vorwurf kommen. Deshalb ist Ihre Kritik nicht nur falsch, sondern auch unsinnig. Es lässt sich in einem Artikel nicht der Gesamtkomplex der Klimaproblematik darstellen.
Dass Sie mit einer Bemerkung versuchen, den Anschein von Zensur zu erwecken, ist wenig hilfreich.
Er kritisiert „größere schwerere Autos“, die Kommentatoren sprechen natürlich u.a. von SUVs. Dass Herr Watzlawek den von mir angesprochenen Kommentar offensichtlich entfernt hat, habe ich festgestellt. Mehr nicht! Dieser Beitrag zeigte mir noch deutlicher, welches „Klima“ durch diesen Beitrag von Herrn Hansen erzeugt wird. Meine Ansicht zu diesem Klima, habe ich versucht zu beschreiben.
Sorry Christoph Lehner, Sie disqualifizieren sich für diese Diskussion selber, weil Sie jetzt zum zweiten Mal dem Bürgerportal Zensur vorwerfen. Jemand, der zu bequem ist einen Text zu scrollen und auf dieser Basis den für einen Journalisten schwerstwiegenden Vorwurf der Zensur erhebt, sollte schlicht die Klappe halten.
Tatsächlich habe ich die Sexmessen dann offensichtlich beim zweiten Durchschauen der Kommentare überlesen. Allerdings ist es gut und richtig, wenn Herr Watzlawek hier Beiträge entfernt, die gegen gewisse Standards verstoßen. Das ist üblich und grundsätzlich nicht zu beanstanden und ist von Herrn Watzlawek sicher schon praktiziert worden. Er wird es bestätigen. Schnappatmung ist hier nicht notwendig.
Ich glaube nicht, dass Appelle noch etwas nützen.
Die haben schon nichts mehr genützt, als wir die lieben Kleinen in irgendwelchen antiautoritären Kinderläden sich selbst überlassen haben.
Dass sich auf dem Bobbycar das Recht des Stärkeren durchsetzt, haben die schnell gelernt, man sieht’s heute auf den Autobahnen.
Unsere Generation Ü 60, stets auf der Überholspur, entwickelte das Internet, Just in Time, Billigreisen, Produktion in Billiglohnländern, Fleisch billigst im Überfluss, Gemüse und Obst aus allen Herrn Ländern, alles sofort verfügbar- Immer schneller, immer großartiger. Energie kam billigst aus Schurkenstaaten. Wir haben doch ganz toll im Überfluss gelebt und stehen nun vor einem Scherbenhaufen, den wir den nachfolgenden Generationen überlassen.
Ob die nächsten Kriege wohl um Wasser gehen ? Ob es wohl auch bald bei uns Dürren und Hungersnöte gibt ? Ob wir nicht bald von Flüchtlingen überrollt werden, die in der Heimat von der Gluthitze, Hunger und Durst umgebracht werden ?
Unsere Generation hat es gegen die Wand gefahren und regt sich nun auf, über junge Leute, die aufgewacht sind und uns “ Alten“ mitteilen, dass es so nicht weitergehen kann.
Unsere Generation leidet langsam am Altersstarsinn- liegt so in der Natur der Dinge.
Die, die noch einigermaßen hell im Geiste sind, könnten die jungen Leute mit ihren Ideen unterstützen!
Auch wenn es Verzicht erfordern würde.
Man könnte z.B. auch als älterer Mensch anfangen, sich mehr zu bewegen, indem man viele Wege zu Fuß macht oder sich auch aufs Rad schwingt.
Man könnte z.b. nur noch einheimisches Obst und Gemüse der Saison kaufen.
Fleisch wie früher nur am Sonntag. Freitags gab’s Fisch.
Fernreisen- auch in der Heimat ist es schön.
Und Tempo 100 -:) Ich genieße meinen adaptiven Tempomaten in den Niederlanden.nEs gibt kein entspannteres Reisen
Einfach selber mal machen. Die Generation der Antiautoritären Kinderläden bringt inzwischen wieder eine neue Generation auf die Welt.
Nach meinen Beobachtungen eine junge Generation, die es evtl. besser macht. Stecken wir deshalb die jungen Leute ohne Bewährung ins Gefängnis ?
Haben wir Angst davor irgendwann“ verzichten“ zu müssen weil diese Generation uns in die Schranken weist ;-]
Ich bin auch fast Ü60 und stimme Ihnen in vielen Punkten zu. Die Mehrheit unserer Generation hats vermasselt, Klima nicht ernst genommen und die Guten Zeiten genossen. Und selbst heutzutage hängen etliche noch an diesen mittlerweile Missständen fest, echt schlimm, na ja, die Folgen müssen sie ja auch nicht mehr voll (er)tragen .
Soviel Selbstgeißelung ist bei der älteren Generation gar nicht nötig.
Ohne diese würden wir in Deutschland nicht da stehen, wo wir gerade sind.
Es sind doch eher die wohlstandsverwahrlosten 68er und deren Kinder, die uns jetzt das Schlamassel einbrocken.
Technikfeindlichkeit (Kernenergie, Gentechnik), Vollversorgungsmentalität und der Griff in die Tasche der fleißigen ist doch das eigentliche Problem heute.
Und bzgl. Fernreisen etc. Da waren die alten Generationen vorbildlich, max. mit Auto ans Mittelmeer. Heute jettet die Jugend für das nächste Insta-Bild durch die Welt auf der Suche nach Anerkennung. Man dann der übernächsten Generation nur wünschen, dass bis dahin wieder Vernunft in den Köpfen eingekehrt ist.
Der Club Of Rome hat bereits 1972 in seinem Bericht „die Grenzen des Wachstums“ gewarnt vor „einem weiter so“.
Da waren Sie noch 50 Jahre jünger und die 68er hatten evtl. noch keinen Nachwuchs.
Vielleicht sollten Sie sich doch mal Gedanken machen. Haben Sie selbst Ihre Kinder nicht falsch erzogen???
Haben Sie mal genauer nachgerechnet? Die 68er sind doch jetzt die ältere Generation.
@Christian-Andreas
Meine Eltern sind Baujahr 1933 und Baujahr 1936 und leben auch noch und zwar bescheiden, glücklich und mit sich zufrieden. Meine Mutter hat leider auch einen wehen Rücken (hat ein Sitzkissen auf dem Beifahrersitz), mein Vater ist topfit und fährt übrigens mit einem kleinen Toyota. Die haben niemals das Gefühl gehabt, sie bräuchten einen SUV um damit Irgendwem zu imponieren. Die würden sich eher dafür schämen, mit einem solchen unsinnigen, tonnenschweren Geschoß ihre Straße entlang zu fahren. Wenn man sich das mal auf der Zunge zergehen lässt, macht man sich damit doch nur lächerlich oder?
@Rita, ich sehe das ganz genau so wie Sie. Mein spitzfindiger Kommentar bezog sich auf Dr. Albans Kommentar (sing hallelujah). Ihre Eltern sind vielleicht einige wenige Jahre älter als die älteren Semester der 68er. Letztere sind alle Ü70- und zum Großteil auch Ü80-Party-berechtigt.
Christian-Andreas:
Spitzfindig? Das Problem besteht ja nun nicht erst seit gestern, daher waren gerate alt68er noch an bestimmten Positionen, wo die Weichen leider in eine falsche Richtung gestellt wurden und weiterhin werden.
Und mich gab es schon vor der Gruppe ;)
Viel Text….viele Vorwürfe….aber keine Lösungen. Und immer wieder muss der böse Autofahrer herhalten. Ich könnte jetzt genauso viele Beispiele für böse Radfahrer aufzählen oder E-Roller die überall rumliegen. So kommen wir nicht weiter. Und: auch E-Fahrzeuge verursachen CO2. Genauso wie der digitale Text vom Autor selbst.
Sehr geehrter Herr Hansen, auch meinerseits besten Dank für diesen Artikel. Leider befürchte ich, dass die Intelligenz der Gattung Homo Sapiens nicht ausreichen wird, ein umdenken auszulösen. Dafür ist besagte Gattung einfach zu egoistisch.
Somit bleibt nur, das Umdenken durch vernünftige Eingriffe zu regeln- oder halt weiter sehenden Auges per Auto in die Katastrophe zu fahren. Leider sehe ich seitens der Politik nur sehr wenige sinnvolle Ansätze (Thema Ausbau ÖPNV, Thema Ausbau Radverkehr, Thema Ausbau alternative Energieerzeugung- und dann das gerede von umweltfreundlichen Elektroautos- ein Auto wird nie umweltfreundlich sein…).
Also liegt es an den wenigen, die bereits jetzt mit gutem Beispiel voran gehen, dieses auch weiter zu tun und zu propagieren. Vielleicht höhlt der stete Tropfen den Stein dann doch irgendwann. Ach ja, auch ich nehme per Rad, Pedelec, Auto und Motorrad am Straßenverkehr teil- jedoch so gut wie nie per ÖPNV.
Da haben Sie Recht. Es wäre gut wenn das zuständige Ordnungsamt ab und zu an manche Straßen fahren würden, z. Bespiel, die Rommerscheider Straße in die Stadmitte.
Sicherlich ist das Fahren und Parken von SUV asozial, weil die Sicherheit anderer Verkehrsteilnehmer (besonders Fußgänger und Radfahrer, weil kein rolling-over möglich ist, weil Kinder übersehen werden und weil parkende Fahrzeuge das Blickfeld verstellen) herabgesetzt wird und weil zuviel öffentlicher Raum belegt wird.
Allerdings sind diese asozialen Handlungen völlig legal und Appelle an die Vernunft sind vollkommen zwecklos. Das Problem mit den SUV ist keine Frage der individuellen Vernunft sondern ein politisches Problem . Es braucht also ein SUV-Verbot, eine Hubraumbegrenzung und Tempolimits, damit wir alle in größerer Freiheit leben können.
Tatsächlich wäre es schon ein Fortschritt, wenn die Ordnungsbehörden bestehende Regeln konsequent durchsetzen würden. In Nussbaum zB ist es selbstverständlich, dass die Autos nicht in der überwiegend vorhandenen Garage geparkt werden, denn dort befindet sich sonstwas, nur kein Auto, sondern auf der Straße. Das natürlich kostenlos und gerne widerrechtlich auf dem Bürgersteig, so dass die Fußgänger und Schulkinder behindert sind, oder im Kreuzungs-/Einmündungsbereich u.s.w.u.s.f.
Ich glaube, viele wissen gar nicht, dass sie so nicht parken dürfen. Es kümmert ja niemanden. Und so ist sogar dieser Stadtteil, der geprägt von Einfamilienhäusern ist, komplett zugeparkt. Dabei könnte es so schön sein.
Das ist leider an sehr vielen Stellen so. Und wenn die direkten Anwohner in ihrer Garage parken, stellen Nachbarn aus anderen Straßen ihre Autos auf den frei gewordenen Platz. Ist bei uns jeden Tag zu besichtigen.
Wenn bei uns mal ein Feuerwehrauto durch fahren müsste, müsste es sich den Weg frei rammen.
Bei illegalem Parken: Foto mit dem Handy machen, Mail mit Ort und Zeitpunkt ans Ordnungsamt, und die Sache läuft. Die Halter merken dann schon, dass sie so nicht parken dürfen.
Das ist eine mögliche Vorgehensweise, absolut richtig. Falls aber keine konkrete Gefährdung vorliegt, möchte ich -ehrlich gesagt- mein Verhältnis zu meinen Mitmenschen nicht durch Owi-Verfahren belasten. Das ist Aufgabe der Ordnungsbehörde. Diese wiederum habe ich in all den Jahren nur ein einziges Mal gesehen, als sie in der Nußbaumer Straße Parkplätze einzeichnete (die weiterhin ignoriert werden, deren Rechtmäßigkeit ich allerdings auch anzweifle). Mir wäre lieber eine Informationskampagne bezüglich des Parkens und dann konsequentes Ahnden von Seiten der Stadt.
Ich denke, das Verhältnis zu Mitmenschen, denen es völlig gleichgültig ist, wem sie ihr Fahrzeug in den Weg stellen, ist bereits belastet.
Zumal die Anzeige noch ein recht mildes Mittel ist. Es gibt durchaus auch Fußgänger und Radfahrer, die Rad- und Gehwegparkern gerne mal ein Händchen voll Vogelfutter aufs Autodach streuen …
Sehr guter Beitrag, der meine Zustimmung findet. Allerdings ist er mit einem Fehler versehen: Das Foto des parkenden Autos, das den Radverkehr behindert wurde an der Alten Wipperfürther Straße aufgenommen. Hier gibt es keinen Radweg. Wie leider so oft in Bergisch Gladbach! Ein Radweg ist erst ein Radweg, wenn er mit dem blauen Schild für Radweg gekennzeichnet ist. Es handelt sich also um einen reinen Gehweg, dessen Benutzung mit dem Fahrrad verboten ist und mit einem Bußgeld geahndet wird. Sollten Sie ihn als Radfahrer benutzen und einen Unfall haben, egal ob Sie der Verursacher sind oder nicht, Sie werden mindestens eine Teilschuld tragen.
Das stimmt nicht. Es ist ein Radweg ohne Benutzungspflicht. Ohne Schild darf auch auf der Straße gefahren werden, mit Schild *nur* auf dem Radweg.
https://www.bussgeldkatalog.net/radweg-benutzungspflicht/
Um genau zu sein: Ein Radweg ist ebenso wie ein Gehweg auch ein Teil der Straße. Ohne Benutzungspflicht darf also auch auf der Fahrbahn gefahren werden.
Ansonsten haben Sie natürlich Recht: Baulich angelegte Radwege (wie in dem angesprochenen Foto) dürfen auch ohne blaues Schild mit dem Fahrrad befahren werden. §2 Abs. 4 StVO ist da ganz eindeutig.
Es handelt sich hierbei um einen „Sonstigen Radweg“, „Angebotsradweg“ oder auch „anderen Radweg“ erkennbar durch die bauliche Trennung vom Gehweg.
Dieser ist ohne die blauen Schilder nicht benutzungspflichtig. Rechte Radwege ohne die Zeichen 237, 240 oder 241 dürfen aber (alternativ zur Fahrbahn) benutzt werden und gelten als Radwege auch im Sinne des Verbotes zum Halten und Parken.
Vielen Dank dennoch für Ihren Kommentar, zeigt er sehr eindeutig, in welchem Dilemma Radfahrende sich befinden, da sie sich in unserer Stadt ständig mit wechselnden Radverkehrsführungen auseinandersetzen müssen, die auch sie u.U. nicht unmittelbar verstehen (können).
Darüber hinaus werden sie leider oft von anderen Verkehrsteilnehmenden in ihrem Verhalten falsch bewertet. Im Gegensatz zu Ihnen @Paffrather würden andere wiederum die im Foto gezeigte Situation völlig konträr einschätzen und sich fälschlicher Weise über Radfahrende auf der Fahrbahn wundern oder gar echauffieren.
https://www.adfc-diepholz.de/radwege-ohne-benutzungspflicht/
Lieber Klaus Hansen, als passionierter Autofahrer (und Fahrradfahrer und Fußgänger) stimme ich Ihren Ausführungen voll zu. Die Erkenntnis, dass wir keine Antriebs-, sondern eine Verkehrswende brauchen mit weniger Autos und autofreien Innenstädten, ist glaube ich mittlerweile mehrheitsfähig. Nur glaube ich ich genau wie viele Mitkommentierende nicht mehr an Freiwilligkeit. Bitte verbietet uns weitere Irrwege, sonst befahren wir sie weiter!
Vielen Dank an Herrn Hansen für diese Einordnung. Der Artikel spricht mir aus der Seele und zusammen mit den gut gewählten Fotos zeigt er sehr anschaulich das Problem in vielen Facetten, auch wenn ganz bestimmt nur die Spitze des Eisbergs.
Nach den letzten Wochen, in denen die Verkehrswende in unserer Stadt und die notwendige Stärkung des Radverkehrs – als eine wichtige Säule der hier beschriebenen Vernunft – sehr emotional bis unsachlich diskutiert, populistisch ausgeschlachtet und die Befürworter teils diskreditiert wurden und dadurch die Bemühungen darum meiner Einschätzung nach deutlich zurückgeworfen wurden, ein Lichtblick. Auch und vor allem durch die zahlreichen zustimmenden Kommentare.
Dennoch braucht es mehr als Appelle, Aufklärung und Dialog. Diese sind wichtig und jeder einzelne kann selbstverständlich auch ohne die „Gängelung von Amtswegen“ seine ganz persönlichen Maßnahmen zum Klimaschutz finden. Aber der Klimawandel macht Druck und die Ziele, die wir uns als Gesellschaft gesetzt haben diesem zu begegnen, lassen keine Zeit mehr für „freiwillige Selbstkontrolle“.
In modernen Autos gibt es auch Tempomaten. Tempo als Obergrenze einstellen.
Das nutze ich gerne in carsharingautos auf der Autobahn. und richtig, es geht auch ohne eigenes Auto.
Den Tempomat auf 135 einstellen und entspannt zum Ziel kommen. das tempo ist nicht mehr von der Fußstellung abhängig.
Ein sehr gut durchdachter und Wertvoller Beitrag Herr Hansen
Hut Ab.
Besonders der Ausbau von ÖPNV, Fahrradstrecken und Fußwege ist eine Sache die wichtig ist.
Machen wir uns nichts vor:
Fußgänger: Es ist kaum möglich von Herkenrath zu Fuß ins Bergische zu kommen.
Klar man kann neben der Leitplanke durch den Match und Gestrüpp gehen. Aber wer will das schon.
Es gibt viele Stellen da gibt es gar keine Fußwege an den Seiten
Fahrradfahrer: Bergisch Gladbach ist das Gegenteil von Münster. Erst so allmählich kommen Veränderungen so z.b. in der Innenstadt.
Dennoch mehr geschützte Fahrradwege würden sicherlich mehr zum Fahrrad motivieren.
Viele haben Angst vor Unfällen. Und das ist auch kein wunder. Es gibt Menschen die überholen mit 20cm Abstand die Räder.
Auch die Schulen sind oft an Stark frequentierten Stellen so dass die Eltern lieber die kinder fahren weil alles andere Gefährlich wäre.
Bin mir sicher das es viel mehr Radfahrer gäbe wenn man die Belange der Radfahrer in der Städtebauentwicklung ernst nimmt.
ÖPNV: Es gibt Strecken die gehen Fix. Von Bergisch gladbach nach Köln z.b. in ca 20 Min. Und man hat sogar die Auswahl ob S11, Gleis 1, oder Busse
Und dann gibt es noch solche die kaum zu erreichen sind.
Möchte man z.b. Mittags von Gladbach nach Lindlar fahren so dauert es mit dem Auto 20 Minuten.
Mit ÖPNV 8 Euro und 1 1/2 Stunde.
Abends kann es sein das man binnen 6 Stunden sein Ziel erreicht
Und was das Geld angeht: Wie kann es sein das diese Tickets 2B für normale Berufstätige so teuer sind ?
Ist klar das die dann Zum Auto greifen.
Gerade als junger Mensch hat man nicht so viel Geld und dann immer 130€ im Monat das tut schon weh.
Bus und Bahnfahren ist leider immer noch teuer. Und wird leider bei vielen Arbeitnehmern zu 0% erstattet.
Im Moment kostet mich meine Strecke zur Arbeit mit dem ÖPNV MEHR als mit dem Auto samt Sprit, Reparatur usw.
Ginge es nach mir wäre ein flächendeckendes 9 oder 49 € eine Lösung.
Selbst für ein 100€ Ticket würde ich mich freuen weil ich so viel Sparen könnte.
Irgendwie verstehe ich die Voreingenommenheit gegen die SUV’s nicht: Gerade ältere SUV-Fahrer entscheiden sich für eine solches Fahrzeug wegen des bequemeren Einstiegs und der Übersichtlichkeit beim Fahren. Leider gibt es von dieser Fahrzeugart aber zu wenig kleinere Modelle á la Opel-Mokka oder VW-T-Cross. So fallen die großen und wuchtigen BMW- und Mercedes-Fahrzeuge mehr auf.
Wenn man von „SUV’s“ spricht bzw. schreibt, sollte man also klarstellen, dass diese Größenordnung gemeint ist!
Ich fahre seit Jahren einen SUV (kleinerer Bauart) und werde das auch weiterhin tun, zumal mir der Umstieg auf das Fahrrad oder Lasten-Fahrrad alters- und behindertenbedingt nicht (mehr) möglich ist.
Zumal es ja scheinbar völlig egal ist, ob man einen AMG 8 Zylinder mit 500 PS als PKW fährt. Was sind da schon 14-17 l Verbrauch.
Mein SUV (Mittelklasse Diesel) brauch 5-6 l.
Ich kann diese Vorurteile mancher verblendeter nicht mehr hören.
Okay Herr Schildgen
Sie haben recht : differenzieren statt pauschalieren, aber es geht ja nicht nur um SUVs. Herr Hansen und die Klimaaktivisten spannen doch einen viel größeren Themenschirm.
Bereits vor Jahren kam die Internationale Energieagentur (IEA) einer Studie zu dem Ergebnis, dass der Boom der SUV alle Fortschritte bei den Emissionsreduzierung im Autoverkehr zunichtemacht. Die SUV tragen demnach stärker zum Wachstum der globalen CO2-Emissionen bei als zum Beispiel der Flug- oder der Lkw-Verkehr sowie die Schwerindustrie. Der Trend zu den Pseudo-Geländewagen frisst laut den IEA-Fachleuten die CO2-Einsparungen mehr als auf, die bei der restlichen Autoflotte durch sparsamere Motoren, andere Effizienzgewinne und den Umstieg auf E-Autos erzielt werden. Gerade der Trend zu den SUVs erschwere den Übergang zur E-Mobilität, da sie schwieriger zu elektrifizieren seien, was die Entwicklung einer sauberen Pkw-Flotte verlangsamen könne.
@Bensberger
„Leider gibt es von dieser Fahrzeugart aber zu wenig kleinere Modelle (…)“
Vollkommen korrekt. Und hier kommt die Autoindustrie ins Spiel die sich so gerne mit der Aussage „Wir bedienen ja nur die Kundenwünsche“ aus der Affäre zieht. Tatsache ist: es hat schon früher auch (Klein)-Pkw mit hohem Einstieg gegeben. Aber an SUV verdient die Industrie wesentlich besser. Insbesondere die deutschen Hersteller sind deshalb voll auf dem SUV-Boom eingestiegen und haben ihr Pkw-Segment massiv ausgedünnt. Und – machen wir uns nichts vor – ohne Zwang (also politisches Gegenlenken) wird sich daran nichts ändern und das Wettrüsten auf der Straße geht munter weiter, denn der Markt regelt es eben *nicht*. Dass dabei die Kosten für die immer größer werdenden Autos in den Städten auf die Allgemeinheit abgewälzt werden, empfinde ich als aberwitzig.
„Ich fahre seit Jahren einen SUV (kleinerer Bauart) und werde das auch weiterhin tun“.
Es wird ja auch niemand von Ihnen verlangen, sich von Ihrem Auto zu trennen. Ein großer Teil der Menschen könnte(!) aber durchaus öfters das Auto mal stehen lassen, tut es aber trotzdem nicht. Und das hat nicht nur mit mangelnden Alternativen zu tun.
@Schlidgen
Das ist nicht egal. Beides hat mit der einfachen Notwendigkeit von A nach B zu kommen schon lange nichts mehr zu tun und ist rational nicht zu erklären. Der Unterschied ist tatsächlich dass der Pseudo-Geländewagen inzwischen ein Massenphänomen ist, für das unsere verbauten Städte einfach nicht gemacht sind.
Wer „verblendet“ ist, ist übrigens nur eine Frage der Perspektive.
Renault hatte mit dem Scenic vor nahezu 30 und dem Modus vor über 20 Jahren bereits für Senioren und Knieoperierte optimale Sitz- und Einstiegshöhen konstruiert. VW folgte mit dem Golf Plus und mit dem „Raumwunder“ Touran (auf Golfbasis). Also bezahlbaren Klein- und Mittelklassewagen, welche dem immer knapper werdenden Verkehrsraum noch angepasst waren.
Wie wir alle wissen, sind Klima und Umwelt den Vorständen der Automobilindustrie sowieso relativ egal, wenn es um Aktienkurse (nicht Arbeitsplätze!!!) geht. Aber, um dieser gewaltigen SUV-Fehlentwicklung voll Rechnung zu tragen, ist es zwingend geboten, die durch Lobbysteuerung „frei entscheidenden“ Regierungsverantwortlichen endlich für ihr ignorantes „Gesetzgebungsverhalten im Sinne der Wähler“ zur Verantwortung zu ziehen. Oder gibt es für alles einen Freibrief wie bei der Maut?
Lieber (mir persönlich leider noch nicht bekannter) Herr Hansen
Sie haben ja soo recht…aber was ändert‘s ? Ihren APPELL haben vor Ihnen OHNE ERFOLG schon viele ähnlich geäußert. Bei wie vielen führen solche Appelle zu wirklichen VERHALTENSÄNDERUNGEN?
Bei 10% ? (wenn‘s hochkommt).
Trotz aller seit Jahren sattsam bekannten Hinweisen über Klimaschädlichkeit nehmen SUV‘s immer mehr zu (und nicht ab). Ihren Idealismus in allen EHREN: Appelle sind wegen der Wirkmächtigkeit von Egoismus und Gewohnheiten für den -entschuldigen Sie mich bitte- A….
Es MÜSSEN politische und gesetzgebende VORGABEN her, auch wenn die Koalition aus FDP, Immer-weiter-so-Menschen, Beschwichtigern, Autolobby usw „Bevormundung!“ schreien…pardon…rufen wird. Sehen Sie sich nur Bergisch Gladbach an : Klimawende ? Oder gar Verkehrswende? Ganz im Gegenteil: immer mehr „Wohnquartiere“, heißt immer MEHR PKWs und „natürlich“ nicht weniger (…selbst wenn darunter keine SUVs mehr wären).
Wo sollen die Menschen denn sonst wohnen?
Haben Sie damals auf der grünen Wiese gebaut?
Schauen Sie auf die Zuwachszahlen. Wenn die Leute in die Großstädte ziehen, gesiedelt werden, drängt es andere in die Vororte.
Auch in Refrath wird es eng werden aber die Politik traut sich nicht, dieser Entwicklung einen Riegel vorzuschieben, es würde zu teuer werden, in GL zu wohnen, also lieber quetschen.
Hach, schön geschrieben, Herr Hansen. Und schön, dass Sie noch an so etwas wie Vernunft glauben. Die Fakten beweisen leider, dass nicht allzu viele Menschen so etwas besitzen, bzw. danach handeln. Deshalb werden wir ohne eine ganze Reihe an Regeln und Verboten keinen Schritt weiter kommen.
Autokorrektur… der Name ist Programm.
sich – auch
simuliert – situiert
Bravo, hervorragender Artikel, sachlich und gut argumentiert.
Vielen Dank!
Unterschreibe ich sofort.
Aber Feinstaub und Auto sind nichts gegen die den Kaminwahnsinn, der unsere Wohngebiete überzieht. Dieser Feinstaub belastet uns alle. Da kann man sich direkt am Clevischen Ring in Mülheim wohnen. Da ist die Luft sogar besser als im Winter in den gut simulierten Wohngebieten… aber das nur am Rande. Ansonsten haben sie natürlich recht.
Gut beschrieben.
Aber es ist eben keine Frage der Vernunft. Es ist eine Mischung aus Selbstdarstellung, Prestige, vor allem aber ein fast obszönes, libidinöses Verhältnis insbesondere männlicher Autofetischisten. Man kennt die Bilder von Autoausstellungen, die in gewisser Weise den Bildern von sogenannten Sexmessen gleichen. Man kennt die Bilder von ritualisierten Autopflegeorgien in Waschanlagen. Und jeder kennt die Diskussionen über Geschwindigkeitsbeschränkungen, die nicht selten Freundschaften und Familienfrieden in Gefahr bringen.
Es sind auch nicht nur die 5 % FDP-Wähler, die ihren fragwürdigen Freiheitsbegriff zelebrieren. Der Anachronismus auf deutschen Autobahnen ist nicht mit Vernunft zu erfassen und zu beseitigen. Mit Vernunft ist nicht zu erklären, dass hochmotorisierte Autos weiter hochgerüstet werden und regelmäßig Opfer fordern. Mit Vernunft ist auch nicht zu erklären, dass die Politik sich einer enormen Zahl von Autolobbyisten unterwirft und unsere Verkehrsminister häufig wie Pressesprecher der Konzerne wirken.
An zu erwartende Kritiker meiner Zeilen: Ich bin Radfahrer, Fußgänger und ÖPNV-Nutzer, vor allem aber auch Autofahrer, erst recht kein militanter Autofeind.
Mir geht es lediglich um die Loslösung der Autonutzung aus den für die Triebsteuerung zuständigen Hirnareale.
Hervorragende Analyse, Herr Schneider! Danke! Kann ich 1:1 so unterschreiben! Würde das Auto auf ein Maß dringend erforderlicher Nutzung reduziert (und die Alternativen noch besser nutzbar), wäre das schon einmal ein großer Schritt in die richtige Richtung. Aber irgendwie traut sich da die Politik nicht ran…
Schön geschrieben. Was das libidinöse Verhältnis zum Auto betrifft: Dazu passt recht gut eine Untersuchung britischer Forscher, die ein altes Vorurteil zu bestätigen scheint: https://www.n-tv.de/wissen/Haengen-schnelle-Autos-und-Penislaengen-zusammen-article23842722.html
Vielen Dank Herr Hansen. Vermutlich finde ich Ihren Betrag deshalb gut, weil er meine Meinung widerspiegelt. Und ich fürchte, alle mit anderer Meinung hören bei dem Wort „beschränken“ auf, weiter zu lesen. Leider werden sie von solchen Apelllen nicht erreicht. Ich wünsche, es wäre anders.
Der Trend zu immer größeren Fortbewegungsmitteln, scheint aber auch vor Radlern nicht halt zu machen. Wo früher Satteltaschen und ein Kindersitz genügten, fährt heute das SUV der Fahrräder, das Lastenfahrrad, vor. Schwer und groß.
Ich halte den SUV Lastenrad Vergleich für wenig passend.
Die allermeisten SUVs bieten im Vergleich mit gleichgroßen „normalen“ PKW im Regelfall nicht mehr Platz zum Transport (manche sogar weniger). Das ist aber der Kernunterschied zwischen Lastenrädern und konventionellen Rädern.
Wenn man sukzessive mehr Autofahrten ersetzen möchte, ist das doch eine logische Konsequenz. Früher wurde dann einmal die Woche mit dem Auto einkaufen gefahren für die schweren Dinge oder es gab einen fußläufig erreichbaren Nahversorger dafür.
Und die Kindersitze auf dem Gepäckträger gelten als recht unsicher und ermöglichen keine Sicht auf das Kind oder einen Ausblick ebenjenes (also Argumente ähnlich dem der SUV).
Zudem gab es früher(TM) solche Räder gar nicht in der breiten Masse (Auswahl, Preis, Pedelec).
Natürlich sind die großen Räder ein wenig sperrig, aber immer noch bei weitem sparsamer als Autos. Und gerade deren Verwendung kann ein Lastenrad noch mehr übernehmen.
Ich ärgere mich mehr über die, die sich alle 2-3 Jahre ein neues Pedelec kaufen, um damit dann 4mal (mit dem Auto) ins Bergische fahren.
Eine sehr gute Analyse die sich sachlich mit den Argumenten der Auto Lobby auseinander setzt
Sehr geehrter Herr Hansen,
DANKE für diesen Artikel!!!!!!!
mit herzlichem Gruß, Jutta Dunkel
Danke für diesen Artikel. Er hat m.E. die Tatsachen auf den Punkt gebracht. Doch richtig Freude aufkommen will bei mir dennoch nicht, die Situation ist zu frustrierend.
Toller Beitrag, bittere Realtät
Ein wundervoller Beitrag der zeigt, dass Gehirnwäsche funktioniert!
Mögen Sie erklären, was Sie damit meinen?
Besser nicht, führt erfahrungsgemäß zu Nichts, außer einer gewissen Klientel unnötig mehr Aufmerksamkeit zu bieten…
https://twitter.com/ulfposh/status/1631944295639908352?s=46&t=0GlpQ9hC8FTVvSiLfYXGCA
Ein Appell an die Vernunft
Gut, der SUV steht im Fadenkreuz der Kritik. Aber wie ist es denn mit den tausenden Jet.`s und der Masse von Kreuzfahrschiffen. Bevor mir nicht bekannt ist wie all die Klimaretter in Urlaub fahren, möchte ich mich zur Vernunft bedeckt halten.